| '''Karl Ludwig Reichelt''' (auch Kalle Reichelt, geb. 28. November 1933, gest. 29. Oktober 2016) war ein norwegischer Arzt und Forscher. | | '''Karl Ludwig Reichelt''' (auch Kalle Reichelt, geb. 28. November 1933, gest. 29. Oktober 2016) war ein norwegischer Arzt und Forscher. |
− | Er ist bekanntester Befürworter einer bislang unbewiesenen Hypothese, nach der Erkrankungen aus dem Spektrum der Autismus-Störungen (frühkindlicher Autismus, Asperger Syndrom und weitere) durch eine glutenfreie und kaseinfreie Diät (gfcf-Diät) geheilt werden könnten. Weder Kasein noch Gluten gelten als Substanzen, die nach Aufnahme zu Autismus, ADHS oder einer Schizophrenie führen. Menschen können eine Allergie gegen Kasein entwickeln. Gluten kann bei einem kleinen Teil der Bevölkerung, die entsprechend genetisch disponiert ist, zur Zöliakie führen. Es handelt sich dann um eine Glutenunverträglichkeit, eine entzündliche Erkrankung der Darmschleimhaut mit gesundheitlichen Folgen. Eine solche Glutenunverträglichkeit tritt weltweit betrachtet bei weniger als einem Prozent der Bevölkerung auf. In Deutschland ist etwa ein Mensch von 270 bis 500 Menschen von einer Zöliakie betroffen. Von der Zöliakie ist die nicht-zöliakische Glutensensitivität (engl. ''non celiac gluten sensitivity, NCGS'') zu unterscheiden. Die Existenz einer nicht-zöliakischen Glutensensitivität ist umstritten. Neuere Studien deuten darauf hin, dass es sich bei dieser Glutensensitivität um keine physiologische Reaktion handelt, sondern andere Inhaltsstoffe oder der [[Nocebo]]-Effekt die Ursache sind. | + | Er ist bekanntester Befürworter einer bislang unbewiesenen Hypothese, nach der Erkrankungen aus dem Spektrum der Autismus-Störungen (frühkindlicher Autismus, Asperger Syndrom und weitere) durch eine glutenfreie und kaseinfreie Diät (gfcf-Diät) geheilt werden könnten. Weder Kasein noch Gluten gelten als Substanzen, die nach Aufnahme zu Autismus, ADHS oder einer Schizophrenie führen. Menschen können eine Allergie gegen Kasein entwickeln. Gluten kann bei einem kleinen Teil der Bevölkerung, die entsprechend genetisch disponiert ist, zur Zöliakie führen. Es handelt sich dann um eine Glutenunverträglichkeit, eine entzündliche Erkrankung der Darmschleimhaut mit gesundheitlichen Folgen. Eine solche Glutenunverträglichkeit tritt weltweit betrachtet bei weniger als einem Prozent der Bevölkerung auf. In Deutschland ist etwa ein Mensch von 270 bis 500 Menschen von einer Zöliakie betroffen. Von der Zöliakie ist die [[Glutensensitivität ohne Zöliakie nicht-zöliakische Glutensensitivität]] (engl. ''non celiac gluten sensitivity, NCGS'') zu unterscheiden. Die Existenz einer nicht-zöliakischen Glutensensitivität ist umstritten. Neuere Studien deuten darauf hin, dass es sich bei dieser Glutensensitivität um keine physiologische Reaktion handelt, sondern andere Inhaltsstoffe oder der [[Nocebo]]-Effekt die Ursache sein können. Anders als bei der Zölikie gibt es für die Glutensensitivität ohne Zöliakie kein objektives Testverfahren, etwa eine Bluttest. |
| Reichelt arbeitete bis 2012 am Rikshospitalet in Oslo als Arzt und Forscher. Reichelt war in Norwegen auch in der Krebsforschung tätig. | | Reichelt arbeitete bis 2012 am Rikshospitalet in Oslo als Arzt und Forscher. Reichelt war in Norwegen auch in der Krebsforschung tätig. |