| Der Hersteller Ondamed wirbt mit vordergründig seriös erscheinenden Behauptungen, dass die Wirksamkeit seines Systems wissenschaftlich nachgewiesen worden sei. Das liest sich z.B. so: ''"Eine Studie an 27 Patienten über Schmerztherapie zeigte 90% Verbesserung innerhalb von 2-12 Behandlungen bei verschiedenen Schmersyndromen (Schroeter C.A., MD, PhD, University Clinic Maastricht, The Netherlands, Presented at the International WORLD Symposium, October 7th-9th, 2005, in Gengenbach, Germany)."'' Das "International WORLD Symposium" war nichts weiter als eine Verkaufsveranstaltung der 20 km entfernt ansässigen Ondamed GmbH. Die genannte Autorin, die Hautärztin Catrin A. Schroeter, die auch in medizinischen Fachzeitschriften publiziert, gibt als Adresse ''Department of Lasertherapy, Medical Centre Maastricht'' an. Das ist jedoch keine Abteilung des universitären ''Maastricht University Medical Centre'', sondern eine kosmetische Praxis, in der Schroeter Laser zur Enthaarung einsetzt. Die so genannte Studie schließlich wird von Ondamed als stichwortartiger Text verbreitet<ref>http://www.ondamed.net/pain_study.php C.A. Schroeter: Pain treatment with the ONDAMED</ref>, dem sich wenig entnehmen lässt. Bei 90% der Patienten (also offenbar 24 von 27) mit hauptsächlich Schulter- und Rückenschmerzen sei nach 2 bis 12 Behandlungen eine "Besserung" eingetreten. Zur Methodik erfährt man nichts, also auch nicht darüber, ob und wie verifiziert wurde, dass diese Besserungen überhaupt etwas mit dem Verfahren zu tun hatten und nicht z.B. ein Umstand des natürlichen Krankheitsverlaufs waren. Stattdessen finden sich Angaben, dass bei Arthrose 5 bis 10 Behandlungen und bei Magenschmerzen 2 bis 3 erforderlich seien, ferner Anmerkungen zur unterstützenden [[Entschlackung|"Entgiftung"]] mit fragwürdigen Substanzen wie [[Klinoptilolith|Zeolith]] und [[Kolloidales Silber|kolloidalem Silber]]. | | Der Hersteller Ondamed wirbt mit vordergründig seriös erscheinenden Behauptungen, dass die Wirksamkeit seines Systems wissenschaftlich nachgewiesen worden sei. Das liest sich z.B. so: ''"Eine Studie an 27 Patienten über Schmerztherapie zeigte 90% Verbesserung innerhalb von 2-12 Behandlungen bei verschiedenen Schmersyndromen (Schroeter C.A., MD, PhD, University Clinic Maastricht, The Netherlands, Presented at the International WORLD Symposium, October 7th-9th, 2005, in Gengenbach, Germany)."'' Das "International WORLD Symposium" war nichts weiter als eine Verkaufsveranstaltung der 20 km entfernt ansässigen Ondamed GmbH. Die genannte Autorin, die Hautärztin Catrin A. Schroeter, die auch in medizinischen Fachzeitschriften publiziert, gibt als Adresse ''Department of Lasertherapy, Medical Centre Maastricht'' an. Das ist jedoch keine Abteilung des universitären ''Maastricht University Medical Centre'', sondern eine kosmetische Praxis, in der Schroeter Laser zur Enthaarung einsetzt. Die so genannte Studie schließlich wird von Ondamed als stichwortartiger Text verbreitet<ref>http://www.ondamed.net/pain_study.php C.A. Schroeter: Pain treatment with the ONDAMED</ref>, dem sich wenig entnehmen lässt. Bei 90% der Patienten (also offenbar 24 von 27) mit hauptsächlich Schulter- und Rückenschmerzen sei nach 2 bis 12 Behandlungen eine "Besserung" eingetreten. Zur Methodik erfährt man nichts, also auch nicht darüber, ob und wie verifiziert wurde, dass diese Besserungen überhaupt etwas mit dem Verfahren zu tun hatten und nicht z.B. ein Umstand des natürlichen Krankheitsverlaufs waren. Stattdessen finden sich Angaben, dass bei Arthrose 5 bis 10 Behandlungen und bei Magenschmerzen 2 bis 3 erforderlich seien, ferner Anmerkungen zur unterstützenden [[Entschlackung|"Entgiftung"]] mit fragwürdigen Substanzen wie [[Klinoptilolith|Zeolith]] und [[Kolloidales Silber|kolloidalem Silber]]. |
− | Weiter heißt es beispielsweise: ''"Im April 2007 begann eine Studie an der Universitätsklinik Freiburg unter der Leitung von Professor Dr. med. Ebert, um die Effektivität von ONDAMED bei der Behandlung von meterotropen, also wetterbedingten, Krankheitsbildern, wie Depressionen, nachzuweisen."'' An der Sektion Experimentelle Neuropsychiatrie der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie, in der Prof. D. Ebert tätig ist, wird unter anderem die ''Transkranielle Magnetstimulation'' (TMS)<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Transkranielle_Magnetstimulation</ref> zur Behandlung von Depressionen untersucht. Abgesehen davon, dass bei diesem Verfahren auch Magnetspulen eingesetzt werden, ist aber keinerlei Zusammenhang mit dem Ondamed-Gerät erkennbar. Außerdem sind die magnetischen Feldstärken bei der TMS, die bislang kaum für klinische Zwecke eingesetzt wird, erheblich höher. | + | Weiter heißt es beispielsweise: ''"Im April 2007 begann eine Studie an der Universitätsklinik Freiburg unter der Leitung von Professor Dr. med. Ebert, um die Effektivität von ONDAMED bei der Behandlung von meterotropen, also wetterbedingten, Krankheitsbildern, wie Depressionen, nachzuweisen."'' An der Sektion Experimentelle Neuropsychiatrie der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie, in der Prof. D. Ebert tätig ist, wurde – wie an zahlreichen anderen Kliniken – die ''Transkranielle Magnetstimulation'' (TMS)<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Transkranielle_Magnetstimulation</ref> zur Behandlung von Depressionen untersucht. Abgesehen davon, dass bei diesem Verfahren auch Magnetspulen eingesetzt werden, ist aber keinerlei Zusammenhang mit dem Ondamed-Gerät erkennbar. Außerdem sind die magnetischen Feldstärken bei der TMS, die bislang (2023) wenig für klinische Zwecke eingesetzt wird, erheblich höher. |
| Für Ondamed werbend tätig ist der US-Amerikaner [[James Oschman]] und in Deutschland vor allem der ostfriesische Arzt Wolf-Dieter Kessler<ref>http://www.dr-kessler.com Internetseite von Wolf-Dieter Kessler</ref>. Kessler präsentiert [[Pseudowissenschaft|wissenschaftlich anmutende]], aber völlig unsinnige Erklärungen zur Funktionsweise. Es müssen die angeblich besonders lebensbegünstigenden [[Schumann-Strahlung|Schumann-Frequenzen]] für Erklärungen herhalten, ferner ein "transversaler Hall-Effekt" (der Hall-Effekt ist der Wissenschaft bekannt, die transversale Variante ist eine Erfindung von Dr. Kessler) usw. Einige Beispiele für seine Erläuterungen: | | Für Ondamed werbend tätig ist der US-Amerikaner [[James Oschman]] und in Deutschland vor allem der ostfriesische Arzt Wolf-Dieter Kessler<ref>http://www.dr-kessler.com Internetseite von Wolf-Dieter Kessler</ref>. Kessler präsentiert [[Pseudowissenschaft|wissenschaftlich anmutende]], aber völlig unsinnige Erklärungen zur Funktionsweise. Es müssen die angeblich besonders lebensbegünstigenden [[Schumann-Strahlung|Schumann-Frequenzen]] für Erklärungen herhalten, ferner ein "transversaler Hall-Effekt" (der Hall-Effekt ist der Wissenschaft bekannt, die transversale Variante ist eine Erfindung von Dr. Kessler) usw. Einige Beispiele für seine Erläuterungen: |