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1973 trat Carlo Maria Viganò in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein. Er war in den Apostolischen Nuntiaturen im Irak und in Großbritannien sowie von 1978 bis 1989 im Staatssekretariat tätig. Viganò wurde am 4. April 1989 zum Ständigen Beobachter beim Europarat in Straßburg berufen.
 
1973 trat Carlo Maria Viganò in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein. Er war in den Apostolischen Nuntiaturen im Irak und in Großbritannien sowie von 1978 bis 1989 im Staatssekretariat tätig. Viganò wurde am 4. April 1989 zum Ständigen Beobachter beim Europarat in Straßburg berufen.
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Am 3. April 1992 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularerzbischof von ''Ulpiana'' und bestellte ihn zum Apostolischen Nuntius in Nigeria. Papst Johannes Paul II. spendete ihm am 26. April 1992 die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano und der Erzbischof von Krakau, Franciszek Macharski. Am 4. April 1998 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Delegaten für die päpstlichen Vertretungen im Staatssekretariat der römischen Kurie. Am 16. Juli 2009 bestellte ihn Papst [[Benedikt XVI.]] in Nachfolge von Renato Boccardo zum Generalsekretär des Governatorats der Vatikanstadt.<ref>''[https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2009/07/16/0478/01128.html#NOMINA%20DEL%20SEGRETARIO%20GENERALE%20DEL%20GOVERNATORATO%20DELLO%20STATO%20DELLA%20CITT%C3%80%20DEL%20VATICANO Nomina del Segretario Generale del Governatorato dello Stato della Città del Vaticano]'', in: Presseamt des Heiligen Stuhls: ''Tägliches Bulletin'' vom 16. Juli 2009.</ref>
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Am 3. April 1992 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularerzbischof von ''Ulpiana'' und bestellte ihn zum Apostolischen Nuntius in Nigeria. Papst Johannes Paul II. spendete ihm am 26. April 1992 die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano und der Erzbischof von Krakau, Franciszek Macharski. Am 4. April 1998 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Delegaten für die päpstlichen Vertretungen im Staatssekretariat der römischen Kurie. Am 16. Juli 2009 bestellte ihn Papst Benedikt XVI. in Nachfolge von Renato Boccardo zum Generalsekretär des Governatorats der Vatikanstadt.<ref>''[https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2009/07/16/0478/01128.html#NOMINA%20DEL%20SEGRETARIO%20GENERALE%20DEL%20GOVERNATORATO%20DELLO%20STATO%20DELLA%20CITT%C3%80%20DEL%20VATICANO Nomina del Segretario Generale del Governatorato dello Stato della Città del Vaticano]'', in: Presseamt des Heiligen Stuhls: ''Tägliches Bulletin'' vom 16. Juli 2009.</ref>
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Am 19. Oktober 2011 ernannte Papst Benedikt XVI. Viganò zum Apostolischen Nuntius in den USA. Vorausgegangen war die Veröffentlichung [[Vatileaks 1.0|geleakter]] Briefe (zum Beispiel einer vom 27. März 2011), in denen Viganò auf seine Bemühungen zur Bekämpfung von Korruption und Vetternwirtschaft hinweist und den Wunsch äußert, sein Amt weiterzuführen.<ref>Spiegel.de: [http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/geheimdokumente-bischof-prangert-korruption-im-vatikan-an-a-811793.html Bischof prangert Korruption im Vatikan an] (27. Januar 2012)</ref><ref>Andreas Englisch: [http://www.abendblatt.de/politik/article2295796/Vatikan-Das-Komplott-der-Kardinaele.html Das Komplott der Kardinäle], [[Hamburger Abendblatt|Hamburger Abendblatt.de]] 4. Juni 2012</ref> Mit der Ernennung seines Nachfolgers Christophe Pierre zum Apostolischen Nuntius in den USA am 12. April 2016 endete seine Amtszeit.<ref>http://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2016/04/12/0255/00570.html Nomina del Nunzio Apostolico negli Stati Uniti d’America Presseamt des Heiligen StuhlsTägliches Bulletin datum=2016-04-12</ref>
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Am 19. Oktober 2011 ernannte Papst Benedikt XVI. Viganò zum Apostolischen Nuntius in den USA. Vorausgegangen war die Veröffentlichung geleakter Briefe (zum Beispiel einer vom 27. März 2011), in denen Viganò auf seine Bemühungen zur Bekämpfung von Korruption und Vetternwirtschaft hinweist und den Wunsch äußert, sein Amt weiterzuführen.<ref>Spiegel.de: [http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/geheimdokumente-bischof-prangert-korruption-im-vatikan-an-a-811793.html Bischof prangert Korruption im Vatikan an] (27. Januar 2012)</ref><ref>Andreas Englisch: [http://www.abendblatt.de/politik/article2295796/Vatikan-Das-Komplott-der-Kardinaele.html Das Komplott der Kardinäle], Hamburger Abendblatt 4. Juni 2012</ref> Mit der Ernennung seines Nachfolgers Christophe Pierre zum Apostolischen Nuntius in den USA am 12. April 2016 endete seine Amtszeit.<ref>http://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2016/04/12/0255/00570.html Nomina del Nunzio Apostolico negli Stati Uniti d’America Presseamt des Heiligen StuhlsTägliches Bulletin datum=2016-04-12</ref>
    
=== Konflikte mit Papst Franziskus ===
 
=== Konflikte mit Papst Franziskus ===
Im Zusammenhang mit dem wegen sexuellen Missbrauchs aus dem Kardinalsstand zurückgetretenen Washingtoner Alt-Erzbischof Theodore McCarrick und dem Vertuschungsskandal um seine Vergehen wurde am Abend des 25. August 2018 in den USA ein elfseitiges Schreiben von Erzbischof Viganò veröffentlicht, in dem er behauptet, dass Papst Benedikt XVI. im Jahr 2009 oder 2010 strenge [[Kirchenstrafe|kanonische Sanktionen]] gegen McCarrick verhängt und ihm ein Leben in Gebet und Buße auferlegt habe, und dessen Nachfolger [[Papst Franziskus]] beschuldigt, diese 2013 wieder aufgehoben und McCarrick zu einem seiner Berater gemacht zu haben, obwohl er von ihm selbst über die Vergehen McCarricks informiert worden sei. Er forderte in seinem Schreiben Papst Franziskus und mehrere Kardinäle zum Amtsverzicht auf. Dies wird von Kirchenhistorikern als Versuch Viganòs und anderer bewertet, den Papst zu stürzen.<ref>Massimo Faggioli: ''Neue Regeln für das Konklave: Warum der Papst jetzt handeln sollte. Franziskus-Gegner könnten Wahl von neuem Pontifex massiv beeinflussen.'' In: [[katholisch.de]], 2. August 2021 [https://www.katholisch.de/artikel/30763-neue-regeln-fuer-das-konklave-warum-der-papst-jetzt-handeln-sollte].</ref>
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Im Zusammenhang mit dem wegen sexuellen Missbrauchs aus dem Kardinalsstand zurückgetretenen Washingtoner Alt-Erzbischof Theodore McCarrick und dem Vertuschungsskandal um seine Vergehen wurde am Abend des 25. August 2018 in den USA ein elfseitiges Schreiben von Erzbischof Viganò veröffentlicht, in dem er behauptet, dass Papst Benedikt XVI. im Jahr 2009 oder 2010 strenge kanonische Sanktionen gegen McCarrick verhängt und ihm ein Leben in Gebet und Buße auferlegt habe, und dessen Nachfolger Papst Franziskus beschuldigt, diese 2013 wieder aufgehoben und McCarrick zu einem seiner Berater gemacht zu haben, obwohl er von ihm selbst über die Vergehen McCarricks informiert worden sei. Er forderte in seinem Schreiben Papst Franziskus und mehrere Kardinäle zum Amtsverzicht auf. Dies wird von Kirchenhistorikern als Versuch Viganòs und anderer bewertet, den Papst zu stürzen.<ref>Massimo Faggioli: ''Neue Regeln für das Konklave: Warum der Papst jetzt handeln sollte. Franziskus-Gegner könnten Wahl von neuem Pontifex massiv beeinflussen.'' In: katholisch.de, 2. August 2021 [https://www.katholisch.de/artikel/30763-neue-regeln-fuer-das-konklave-warum-der-papst-jetzt-handeln-sollte].</ref>
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Die [[Würzburg]]er [[Wochenzeitung]] ''[[Die Tagespost]]'' publizierte Viganòs Vorwürfe gegen Papst Franziskus in deutscher Übersetzung als „exklusive Veröffentlichung“.<ref>[https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/online/Exklusiv-Das-Schreiben-von-Ex-Nuntius-Vigano-in-deutscher-UEbersetzung;art4691,191445 ''Das Schreiben von Ex-Nuntius Viganò exklusiv in deutscher Übersetzung.''] Die Tagespost vom 29. August 2018, abgerufen am 11. September 2018</ref> Am 7.&nbsp;Oktober 2018 übte Kurienkardinal [[Marc Ouellet]] scharfe Kritik an Viganòs Behauptungen.<ref>[https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2018-10/brief-kardinal-ouellet-vigano-mccarrick-missbrauch-homosexuell.html Gudrun Sailer: ''Vatikan: Offener Brief von Kardinal Ouellet zu den jüngsten Anschuldigungen gegen den Heiligen Stuhl.''] [[Vatican News]] vom 7.&nbsp;Oktober 2018</ref> In seiner Replik an Ouellet kritisierte Viganò den Papst erneut und bezeichnete [[Homosexualität]] im [[Klerus]] als „ansteckende Plage“. [[Sexueller Missbrauch|Missbrauchsopfer]] zu beklagen, aber nicht „Homosexualität als die Hauptursache zahllosen sexuellen Missbrauchs“ zu benennen, sei „Heuchelei“.<ref>[https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/erzbischof-vigano-papst-soll-irrtumer-bekennen ''Erzbischof Vigano: Papst soll „Irrtümer bekennen“.''] [[katholisch.de]] vom 19.&nbsp;Oktober 2018</ref> 2020 warf er dem Papst Abfall vom Glauben vor, nachdem dieser für die zivilrechtliche Anerkennung homosexueller Partnerschaften eingetreten war. Dessen Äußerungen seien „[[Heterodoxie|heterodox]]“.<ref>Andres Wysling: ''[https://www.nzz.ch/meinung/homosexuelle-papst-wagt-leichte-kurskorrektur-ld.1583203 Der Papst wagt eine leichte Kurskorrektur.]'' [[Neue Zürcher Zeitung]] vom 22.&nbsp;Oktober 2020, abgerufen gleichentags.</ref>
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Die Würzburger Wochenzeitung ''Die Tagespost'' publizierte Viganòs Vorwürfe gegen Papst Franziskus in deutscher Übersetzung als „exklusive Veröffentlichung“.<ref>[https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/online/Exklusiv-Das-Schreiben-von-Ex-Nuntius-Vigano-in-deutscher-UEbersetzung;art4691,191445 ''Das Schreiben von Ex-Nuntius Viganò exklusiv in deutscher Übersetzung.''] Die Tagespost vom 29. August 2018, abgerufen am 11. September 2018</ref> Am 7.&nbsp;Oktober 2018 übte Kurienkardinal Marc Ouellet scharfe Kritik an Viganòs Behauptungen.<ref>[https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2018-10/brief-kardinal-ouellet-vigano-mccarrick-missbrauch-homosexuell.html Gudrun Sailer: ''Vatikan: Offener Brief von Kardinal Ouellet zu den jüngsten Anschuldigungen gegen den Heiligen Stuhl.''] Vatican News vom 7.&nbsp;Oktober 2018</ref> In seiner Replik an Ouellet kritisierte Viganò den Papst erneut und bezeichnete Homosexualität im Klerus als „ansteckende Plage“. Missbrauchsopfer zu beklagen, aber nicht „Homosexualität als die Hauptursache zahllosen sexuellen Missbrauchs“ zu benennen, sei „Heuchelei“.<ref>[https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/erzbischof-vigano-papst-soll-irrtumer-bekennen ''Erzbischof Vigano: Papst soll „Irrtümer bekennen“.''] katholisch.de vom 19.&nbsp;Oktober 2018</ref> 2020 warf er dem Papst Abfall vom Glauben vor, nachdem dieser für die zivilrechtliche Anerkennung homosexueller Partnerschaften eingetreten war. Dessen Äußerungen seien „heterodox“.<ref>Andres Wysling: ''[https://www.nzz.ch/meinung/homosexuelle-papst-wagt-leichte-kurskorrektur-ld.1583203 Der Papst wagt eine leichte Kurskorrektur.]'' Neue Zürcher Zeitung vom 22.&nbsp;Oktober 2020, abgerufen gleichentags.</ref>
    
Viganò gilt als einer der lautstärksten und militantester Kritiker und Gegner von Papst Franziskus.<ref>Felix Neumann: ''Erzbischof Viganò: Vom Nuntius zum Verschwörungstheoretiker.'' In: ''katholisch.de,'' 8. Mai 2020 ([https://www.katholisch.de/artikel/25438-erzbischof-vigano-vom-nuntius-zum-verschwoerungstheoretiker online]).</ref>
 
Viganò gilt als einer der lautstärksten und militantester Kritiker und Gegner von Papst Franziskus.<ref>Felix Neumann: ''Erzbischof Viganò: Vom Nuntius zum Verschwörungstheoretiker.'' In: ''katholisch.de,'' 8. Mai 2020 ([https://www.katholisch.de/artikel/25438-erzbischof-vigano-vom-nuntius-zum-verschwoerungstheoretiker online]).</ref>
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=== Verschwörungsmythen ===
 
=== Verschwörungsmythen ===
 
==== Corona-Krise ====
 
==== Corona-Krise ====
Carlo Maria Viganò ist der Urheber eines Aufrufs vom 7.&nbsp;Mai 2020 mit dem [[Latein|lateinischen]] Titel „Veritas liberabit vos!“<ref>[https://veritasliberabitvos.info/aufruf/ ''Veritas liberabit vos!'' (Offizielle Webpräsenz)] auf ''veritasliberabitvos.info'' vom 8. Mai 2020, abgerufen am 11. Mai 2020, nicht mehr abrufbar am 23. Dezember 2020. Vollständiger englischer Wortlaut und Unterschriftenliste noch zu finden unter [https://insidethevatican.com/news/newsflash/letter-10-may-7-2020-appeal-for-dignity/ Letter #10, May 7, 2020: Appeal for Dignity], ''Inside the Vatican'' vom 7. Mai 2020, vollständiger deutscher Wortlaut auf ''kath.net'' vom 7. Mai 2020: [https://www.kath.net/news/71579 Veritas liberabit vos!], beide abgerufen am 23. Dezember 2020.</ref> (''Die Wahrheit wird euch befreien'', nach {{B|Joh|8|32}}), das auf dem Internetportal ''katholisch.de'' der Deutschen Bischofskonferenz als „Konglomerat an Verschwörungsmythen und Pseudowissenschaft“ bezeichnet wird. Es wurde von mehreren Gegnern von Papst Franziskus unterzeichnet, so auch von dem deutschen Kurienkardinal [[Gerhard Ludwig Müller#Öffentliche Unterstützung von Verschwörungsmythen zur Corona-Krise|Gerhard Ludwig Müller]] und weiteren katholischen Geistlichen, Journalisten, Medizinern und Anwälten. In dem Pamphlet wird beklagt, dass unter dem Vorwand der [[COVID-19-Pandemie]] Rechte und Grundfreiheiten vieler Bürger „unverhältnismäßig und ungerechtfertigt eingeschränkt“ würden; die öffentliche Gesundheit dürfe kein Alibi werden, „um die Zivilbehörden von ihrer Pflicht zu befreien, klug für das Gemeinwohl zu handeln“. Es werden Zweifel an der tatsächlichen Ansteckungsgefahr des Coronavirus geäußert und die Berichterstattung über die Pandemie als „[[Alarmismus]]“ bezeichnet. Die ergriffenen Eindämmungsmaßnahmen förderten die Einmischung „fremder Mächte“ mit schwerwiegenden sozialen und politischen Folgen; „supranationale Einheiten“ mit „unklaren Absichten“ strebten unter Zuhilfenahme einer Corona-Angst die „Schaffung einer Weltregierung“ an. Der römische Kurienkardinal [[Robert Sarah]], der als Mitunterzeichner genannt wurde, hatte sich bereits am Tag der Veröffentlichung davon distanziert.<ref>Felix Neumann: ''Erzbischof Viganò: Vom Nuntius zum Verschwörungstheoretiker''. In: ''katholisch.de'', 8. Mai 2020 [https://www.katholisch.de/artikel/25438-erzbischof-vigano-vom-nuntius-zum-verschwoerungstheoretiker online]</ref><ref>[http://www.kath.net/news/71579 kath.net: ''Veritas liberabit vos!''] 7. Mai 2020.</ref>
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Carlo Maria Viganò ist der Urheber eines Aufrufs vom 7.&nbsp;Mai 2020 mit dem lateinischen Titel „Veritas liberabit vos!“<ref>[https://veritasliberabitvos.info/aufruf/ ''Veritas liberabit vos!'' (Offizielle Webpräsenz)] auf ''veritasliberabitvos.info'' vom 8. Mai 2020, abgerufen am 11. Mai 2020, nicht mehr abrufbar am 23. Dezember 2020. Vollständiger englischer Wortlaut und Unterschriftenliste noch zu finden unter [https://insidethevatican.com/news/newsflash/letter-10-may-7-2020-appeal-for-dignity/ Letter #10, May 7, 2020: Appeal for Dignity], ''Inside the Vatican'' vom 7. Mai 2020, vollständiger deutscher Wortlaut auf ''kath.net'' vom 7. Mai 2020: [https://www.kath.net/news/71579 Veritas liberabit vos!], beide abgerufen am 23. Dezember 2020.</ref> (''Die Wahrheit wird euch befreien'', nach {{B|Joh|8|32}}), das auf dem Internetportal ''katholisch.de'' der Deutschen Bischofskonferenz als „Konglomerat an Verschwörungsmythen und Pseudowissenschaft“ bezeichnet wird. Es wurde von mehreren Gegnern von Papst Franziskus unterzeichnet, so auch von dem deutschen Kurienkardinal Gerhard Ludwig Gerhard Ludwig Müller und weiteren katholischen Geistlichen, Journalisten, Medizinern und Anwälten. In dem Pamphlet wird beklagt, dass unter dem Vorwand der COVID-19-Pandemie Rechte und Grundfreiheiten vieler Bürger „unverhältnismäßig und ungerechtfertigt eingeschränkt“ würden; die öffentliche Gesundheit dürfe kein Alibi werden, „um die Zivilbehörden von ihrer Pflicht zu befreien, klug für das Gemeinwohl zu handeln“. Es werden Zweifel an der tatsächlichen Ansteckungsgefahr des Coronavirus geäußert und die Berichterstattung über die Pandemie als „Alarmismus“ bezeichnet. Die ergriffenen Eindämmungsmaßnahmen förderten die Einmischung „fremder Mächte“ mit schwerwiegenden sozialen und politischen Folgen; „supranationale Einheiten“ mit „unklaren Absichten“ strebten unter Zuhilfenahme einer Corona-Angst die „Schaffung einer Weltregierung“ an. Der römische Kurienkardinal Robert Sarah, der als Mitunterzeichner genannt wurde, hatte sich bereits am Tag der Veröffentlichung davon distanziert.<ref>Felix Neumann: ''Erzbischof Viganò: Vom Nuntius zum Verschwörungstheoretiker''. In: ''katholisch.de'', 8. Mai 2020 [https://www.katholisch.de/artikel/25438-erzbischof-vigano-vom-nuntius-zum-verschwoerungstheoretiker online]</ref><ref>[http://www.kath.net/news/71579 kath.net: ''Veritas liberabit vos!''] 7. Mai 2020.</ref>
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Der [[Bistum Essen|Essener]] Generalvikar [[Klaus Pfeffer (Geistlicher)|Klaus Pfeffer]] erklärte, dass jeder, der diesen Aufruf unterzeichnet habe, sich selber entblöße; er sei fassungslos, welche „kruden [[Verschwörungstheorie]]n ohne Fakten und Belege, verbunden mit einer [[Rechtspopulismus|rechtspopulistischen]] Kampf-Rhetorik, die beängstigend klingt“, im Namen von Kirche und Christentum verbreitet und von Müller unterstützt würden.<ref>''katholisch.de'': ''Generalvikar Pfeffer: Bischöfe verbreiten Verschwörungstheorien.'' 9. Mai 2020 [https://www.katholisch.de/artikel/25446-generalvikar-pfeffer-bischoefe-verbreiten-verschwoerungstheorien online]</ref>
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Der Essener Generalvika Klaus Pfeffer erklärte, dass jeder, der diesen Aufruf unterzeichnet habe, sich selber entblöße; er sei fassungslos, welche „kruden [[Verschwörungstheorie]]n ohne Fakten und Belege, verbunden mit einer rechtspopulistischen Kampf-Rhetorik, die beängstigend klingt“, im Namen von Kirche und Christentum verbreitet und von Müller unterstützt würden.<ref>''katholisch.de'': ''Generalvikar Pfeffer: Bischöfe verbreiten Verschwörungstheorien.'' 9. Mai 2020 [https://www.katholisch.de/artikel/25446-generalvikar-pfeffer-bischoefe-verbreiten-verschwoerungstheorien online]</ref>
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Die [[Deutsche Bischofskonferenz]] distanzierte sich am 10.&nbsp;Mai 2020 von der Gruppe der Unterzeichner.<ref>''Deutsche Bischöfe auf Distanz zu Aufruf von Kardinal Müller'', [[Domradio|domradio.de]], 10.&nbsp;Mai 2020 [https://www.domradio.de/themen/bischofskonferenz/2020-05-10/grundlegend-unterschiedliche-bewertung-der-lage-deutsche-bischoefe-auf-distanz-zu-aufruf-von online]</ref> Der Vorsitzende, Bischof [[Georg Bätzing]], erklärte, dass die Deutsche Bischofskonferenz grundsätzlich keine Aufrufe einzelner Bischöfe außerhalb Deutschlands kommentiere, und betonte, dass die Bewertung der Pandemie durch die Bischofskonferenz sich grundlegend von dem Text unterscheide. Die deutschen Bischöfe hätten zur Corona-Pandemie erklärt, dass die Einschränkungen, auch bei den Gottesdiensten, „vernünftig und verantwortungsvoll“ seien. Zugleich hätten sie geglaubt, dass die Einschränkungen mit Verantwortung und Augenmaß auch wieder zu lockern seien.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.kirche-und-leben.de/artikel/bischofskonferenz-distanziert-sich-von-verschwoerungstheorie-muellers/ |titel=Kardinal Müller verteidigt Unterschrift - Bätzings ungewöhnliche Kritik - Bischofskonferenz distanziert sich von Verschwörungstheorie Müllers |werk= |hrsg=Kirche+Leben Netz - Das katholische Online-Magazin |datum=2020-05-10 |abruf=2020-05-12 |sprache=}}</ref> Ruhrbischof [[Franz-Josef Overbeck]] schrieb auf [[Facebook]], „dass die Kirche zur Bewältigung der Corona-Krise einen klaren Beitrag leisten könne, indem sie Solidarität als deutliches Zeichen der Entschlossenheit nutzt, um sich für das Gemeinwohl und soziale Gerechtigkeit einzusetzen“. Dies widerspreche der Positionierung „jener Populisten und anderer Verschwörungstheoretiker, die alle Anstrengungen zur Eindämmung der Pandemie als Vorwand verstehen wollen, eine hasserfüllte technokratische Tyrannei zu begründen und die christliche Zivilisation auszulöschen“. Dem müsse von Seiten der Kirche deutlich entgegengetreten werden, „ganz gleich, wer solches formuliert“.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.katholisch.de/artikel/25453-kardinal-mueller-verteidigt-unterschrift-unter-corona-dokument-viganos |titel=Nach wachsender Kritik von deutschen Bischöfen und Katholiken: Kardinal Müller verteidigt Unterschrift unter Corona-Dokument Viganòs |werk= |hrsg=katholisch.de |datum=2020-05-10 |abruf=2020-05-12 |sprache=}}</ref> Auch der Erzbischof von [[Erzbistum Hamburg|Hamburg]], [[Stefan Heße]], und die Bewegung [[Wir sind Kirche]] kritisierten das Papier. [[Gebhard Fürst]], Bischof von [[Bistum Rottenburg-Stuttgart|Rottenburg-Stuttgart]], erklärte: „Wer die Bemühungen der Politik, Menschenleben vor dem [[SARS-CoV-2|Coronavirus]] zu schützen, in eine dubiose Weltverschwörung umdeutet, spielt mit dem Feuer.“<ref>[https://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Fuerst-Corona-ist-keine-Verschwoerung-457166.html ''Bischof Fürst kritisiert Aufruf gegen Corona-Beschränkungen.''] www.neckar-chronik.de, 11. Mai 2020</ref>
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Die Deutsche Bischofskonferenz distanzierte sich am 10.&nbsp;Mai 2020 von der Gruppe der Unterzeichner.<ref>''Deutsche Bischöfe auf Distanz zu Aufruf von Kardinal Müller'', domradio.de, 10.&nbsp;Mai 2020 [https://www.domradio.de/themen/bischofskonferenz/2020-05-10/grundlegend-unterschiedliche-bewertung-der-lage-deutsche-bischoefe-auf-distanz-zu-aufruf-von online]</ref> Der Vorsitzende, Bischof Georg Bätzing, erklärte, dass die Deutsche Bischofskonferenz grundsätzlich keine Aufrufe einzelner Bischöfe außerhalb Deutschlands kommentiere, und betonte, dass die Bewertung der Pandemie durch die Bischofskonferenz sich grundlegend von dem Text unterscheide. Die deutschen Bischöfe hätten zur Corona-Pandemie erklärt, dass die Einschränkungen, auch bei den Gottesdiensten, „vernünftig und verantwortungsvoll“ seien. Zugleich hätten sie geglaubt, dass die Einschränkungen mit Verantwortung und Augenmaß auch wieder zu lockern seien.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.kirche-und-leben.de/artikel/bischofskonferenz-distanziert-sich-von-verschwoerungstheorie-muellers/ |titel=Kardinal Müller verteidigt Unterschrift - Bätzings ungewöhnliche Kritik - Bischofskonferenz distanziert sich von Verschwörungstheorie Müllers |werk= |hrsg=Kirche+Leben Netz - Das katholische Online-Magazin |datum=2020-05-10 |abruf=2020-05-12 |sprache=}}</ref> Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck schrieb auf Facebook, „dass die Kirche zur Bewältigung der Corona-Krise einen klaren Beitrag leisten könne, indem sie Solidarität als deutliches Zeichen der Entschlossenheit nutzt, um sich für das Gemeinwohl und soziale Gerechtigkeit einzusetzen“. Dies widerspreche der Positionierung „jener Populisten und anderer Verschwörungstheoretiker, die alle Anstrengungen zur Eindämmung der Pandemie als Vorwand verstehen wollen, eine hasserfüllte technokratische Tyrannei zu begründen und die christliche Zivilisation auszulöschen“. Dem müsse von Seiten der Kirche deutlich entgegengetreten werden, „ganz gleich, wer solches formuliert“.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.katholisch.de/artikel/25453-kardinal-mueller-verteidigt-unterschrift-unter-corona-dokument-viganos |titel=Nach wachsender Kritik von deutschen Bischöfen und Katholiken: Kardinal Müller verteidigt Unterschrift unter Corona-Dokument Viganòs |werk= |hrsg=katholisch.de |datum=2020-05-10 |abruf=2020-05-12 |sprache=}}</ref> Auch der Erzbischof von Hamburg, Stefan Heße, und die Bewegung Wir sind Kirche kritisierten das Papier. Gebhard Fürst, Bischof von Rottenburg-Stuttgart, erklärte: „Wer die Bemühungen der Politik, Menschenleben vor dem Coronavirus zu schützen, in eine dubiose Weltverschwörung umdeutet, spielt mit dem Feuer.“<ref>[https://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Fuerst-Corona-ist-keine-Verschwoerung-457166.html ''Bischof Fürst kritisiert Aufruf gegen Corona-Beschränkungen.''] www.neckar-chronik.de, 11. Mai 2020</ref>
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Nachdem Rabbiner [[Jehoshua Ahrens]] sich in einem Interview mit der [[Jüdische Allgemeine|Jüdischen Allgemeinen]] schockiert darüber gezeigt hatte, dass sich hier Verschwörungstheorien auch in Kirchenkreisen ausbreiteten, richtete Viganò am 22.&nbsp;Mai 2020 einen Brief an ihn, in dem er die Arbeit von Medien und Ärzten in der Corona-Pandemie wie auch die Kritik an dem Aufruf mit Zuständen der NS-Gewaltherrschaft bis hin zum [[Holocaust]] verglich.<ref>Ayala Goldmann: ''»Jeder Kommentar erübrigt sich«.'' Jüdische Allgemeine vom 27.&nbsp;Mai 2020 ([https://www.juedische-allgemeine.de/politik/jeder-kommentar-eruebrigt-sich/ online])</ref> Viganò schrieb: „Schon damals priesen die Massen- oder Mainstream-Medien die Mächtigen und schwiegen zu ihren Verbrechen; schon damals stellten Ärzte und Wissenschaftler ihr Wirken in den Dienst eines wahnhaften Herrschaftsplans; schon damals wurde, wer es wagte, die Stimme zu erheben, bezichtigt, ‚Verschwörungstheorien‘ zu verbreiten.“<ref>Zitiert bei: Steffen Zimmermann: ''Corona-Manifest: Viganò wehrt sich gegen Verschwörungstheorie-Vorwurf.'' In: ''katholisch.de'', 26.&nbsp;Mai 2020; dort auch ein Link zum gesamten Text des Briefes. [https://www.katholisch.de/artikel/25625-corona-manifest-vigano-wehrt-sich-gehen-verschwoerungstheorie-vorwurf online]</ref>
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Nachdem Rabbiner Jehoshua Ahrens sich in einem Interview mit der Jüdischen Allgemeinen schockiert darüber gezeigt hatte, dass sich hier Verschwörungstheorien auch in Kirchenkreisen ausbreiteten, richtete Viganò am 22.&nbsp;Mai 2020 einen Brief an ihn, in dem er die Arbeit von Medien und Ärzten in der Corona-Pandemie wie auch die Kritik an dem Aufruf mit Zuständen der NS-Gewaltherrschaft bis hin zum Holocaust verglich.<ref>Ayala Goldmann: ''»Jeder Kommentar erübrigt sich«.'' Jüdische Allgemeine vom 27.&nbsp;Mai 2020 ([https://www.juedische-allgemeine.de/politik/jeder-kommentar-eruebrigt-sich/ online])</ref> Viganò schrieb: „Schon damals priesen die Massen- oder Mainstream-Medien die Mächtigen und schwiegen zu ihren Verbrechen; schon damals stellten Ärzte und Wissenschaftler ihr Wirken in den Dienst eines wahnhaften Herrschaftsplans; schon damals wurde, wer es wagte, die Stimme zu erheben, bezichtigt, ‚Verschwörungstheorien‘ zu verbreiten.“<ref>Zitiert bei: Steffen Zimmermann: ''Corona-Manifest: Viganò wehrt sich gegen Verschwörungstheorie-Vorwurf.'' In: ''katholisch.de'', 26.&nbsp;Mai 2020; dort auch ein Link zum gesamten Text des Briefes. [https://www.katholisch.de/artikel/25625-corona-manifest-vigano-wehrt-sich-gehen-verschwoerungstheorie-vorwurf online]</ref>
    
==== „Neue Weltordnung“ ====
 
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