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In der Fachwelt stößt die These eines Meteoriteneinschlags auf einstimmige Ablehnung. Sowohl Geologen, das Landesamt für Umwelt,  als auch Astronomen und Historiker sehen keinerlei Beweise für einen Impakt. Bereits 2006 veröffentlichte eine Gruppe von über 20 international führenden Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Impaktforschung unter Führung des Museums für Naturkunde in Berlin eine Erklärung, welche die Theorie eines CI eindeutig zurückwies.<ref>Gesine Steiner: Vermeintlicher Einschlag eines Kometen im Chiemgau entbehrt wissenschaftlicher Grundlage. Presseerklärung des Museums für Naturkunde, Berlin, 21. November 2006</ref><ref>U. Reimold u. a.: Vermeintlicher Einschlag eines Kometen im Chiemgau entbehrt wissenschaftlicher Grundlage. ([http://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download;jsessionid=4ACC6B96F149C80E0925DAC9C9273C14?doi=10.1.1.624.8300&rep=rep1&type=pdf PDF-Datei]; 77 kB)  
 
In der Fachwelt stößt die These eines Meteoriteneinschlags auf einstimmige Ablehnung. Sowohl Geologen, das Landesamt für Umwelt,  als auch Astronomen und Historiker sehen keinerlei Beweise für einen Impakt. Bereits 2006 veröffentlichte eine Gruppe von über 20 international führenden Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Impaktforschung unter Führung des Museums für Naturkunde in Berlin eine Erklärung, welche die Theorie eines CI eindeutig zurückwies.<ref>Gesine Steiner: Vermeintlicher Einschlag eines Kometen im Chiemgau entbehrt wissenschaftlicher Grundlage. Presseerklärung des Museums für Naturkunde, Berlin, 21. November 2006</ref><ref>U. Reimold u. a.: Vermeintlicher Einschlag eines Kometen im Chiemgau entbehrt wissenschaftlicher Grundlage. ([http://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download;jsessionid=4ACC6B96F149C80E0925DAC9C9273C14?doi=10.1.1.624.8300&rep=rep1&type=pdf PDF-Datei]; 77 kB)  
 
Voller Wortlaut der Presseerklärung des Museums für Naturkunde, Berlin, 21. November 2006</ref>
 
Voller Wortlaut der Presseerklärung des Museums für Naturkunde, Berlin, 21. November 2006</ref>
Die Forschergruppe erklärte, dass keines der Kriterien zum Nachweis eines Meteoriteneinschlags erfüllt ist. Eswurde festgestellt, dass „trotz Mangels an Beweisen und fehlender Dokumentation in wissenschaftlichen Fachzeitschriften […] die ‚Chiemgau Impakt-Theorie‘ in den Medien sehr einseitig publik gemacht worden“ sei. Deshalb werde „die Herkunft der Krater durch den Einschlag eines Kometen eindeutig zurückgewiesen.“<ref>https://idw-online.de/en/news185966</ref>
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Die Forschergruppe erklärte, dass keines der Kriterien zum Nachweis eines Meteoriteneinschlags erfüllt ist. Es wurde festgestellt, dass „trotz Mangels an Beweisen und fehlender Dokumentation in wissenschaftlichen Fachzeitschriften […] die ‚Chiemgau Impakt-Theorie‘ in den Medien sehr einseitig publik gemacht worden“ sei. Deshalb werde „die Herkunft der Krater durch den Einschlag eines Kometen eindeutig zurückgewiesen.“<ref>https://idw-online.de/en/news185966</ref>
 
      
Inzwischen wurde der Tüttensee in die Liste der wertvollen Geotope aufgenommen – als Beispiel für ein eiszeitliches Toteisloch. Das Bayerische Landesamt für Umwelt schreibt dazu:
 
Inzwischen wurde der Tüttensee in die Liste der wertvollen Geotope aufgenommen – als Beispiel für ein eiszeitliches Toteisloch. Das Bayerische Landesamt für Umwelt schreibt dazu:
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:''Sondierungen in der östlichen Verlandungszonedes Tüttensees innerhalb der Wallform haben bis 2,5 m Tiefe Torf und bis 4,0 m Tiefe Seekreide erbracht. C14-Datierungen aus Tiefen von 0,6 bis 2,8 m ergaben Alter von 4.420 bis 12.750 Jahren (Cal BP). Eine Entstehung der Hohlform des Tüttensees durch einen Impakt in jüngerer Zeit kann damit ausgeschlossen werden.'' <ref>https://www.umweltatlas.bayern.de/mapapps/resources/reports/geotope/generateBericht.pdf?additionallayerfieldvalue=189R039</ref>
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:''Sondierungen in der östlichen Verlandungszone des Tüttensees innerhalb der Wallform haben bis 2,5 m Tiefe Torf und bis 4,0 m Tiefe Seekreide erbracht. C14-Datierungen aus Tiefen von 0,6 bis 2,8 m ergaben Alter von 4.420 bis 12.750 Jahren (Cal BP). Eine Entstehung der Hohlform des Tüttensees durch einen Impakt in jüngerer Zeit kann damit ausgeschlossen werden.'' <ref>https://www.umweltatlas.bayern.de/mapapps/resources/reports/geotope/generateBericht.pdf?additionallayerfieldvalue=189R039</ref>
    
Aufgrund von Presseberichten in Lokalzeitungen, die die Impakt-Theorie als wissenschaftlich anerkannt bezeichneten, aber auch, weil das CIRT zunehmend öffentlich und politisch präsent sei, um seine Ideen zu verbreiten, veröffentlichten 16 Wissenschaftler im Mai 2011 einen „Offenen Brief“, in dem die bis heute getätigten Nachweisversuche des CIRT als abstrus bezeichnet werden. In dem Brief wird entschieden dem Eindruck entgegengetreten, dass die Impakt-Theorie auf einer wissenschaftlichen Basis beruhe oder gar einer wissenschaftlichen Überprüfung standhielte.<ref>https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/05/20/offener-brief-zum-chiemgauimpakt</ref>
 
Aufgrund von Presseberichten in Lokalzeitungen, die die Impakt-Theorie als wissenschaftlich anerkannt bezeichneten, aber auch, weil das CIRT zunehmend öffentlich und politisch präsent sei, um seine Ideen zu verbreiten, veröffentlichten 16 Wissenschaftler im Mai 2011 einen „Offenen Brief“, in dem die bis heute getätigten Nachweisversuche des CIRT als abstrus bezeichnet werden. In dem Brief wird entschieden dem Eindruck entgegengetreten, dass die Impakt-Theorie auf einer wissenschaftlichen Basis beruhe oder gar einer wissenschaftlichen Überprüfung standhielte.<ref>https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/05/20/offener-brief-zum-chiemgauimpakt</ref>
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In der vom Planetary and Space Science Centre (PASSC) an der University of New Brunswick (Kanada), geführten Datenbank über bestätigte Impaktstrukturen auf der Erde, dem Earth Impact Database, finden sich für Deutschland nur zwei Einträge: der Rieskrater und das Steinheimer Becken.
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In der vom ''Planetary and Space Science Centre (PASSC)'' an der University of New Brunswick (Kanada), geführten Datenbank über bestätigte Impaktstrukturen auf der Erde, dem ''Earth Impact Database'', finden sich für Deutschland nur zwei Einträge: der Rieskrater und das Steinheimer Becken.
 
Da die Bestätigung durch unabhängige Wissenschaftler fehlt, werden die von CIRT postulierten Krater von der Wissenschaftsgemeinde nicht anerkannt.
 
Da die Bestätigung durch unabhängige Wissenschaftler fehlt, werden die von CIRT postulierten Krater von der Wissenschaftsgemeinde nicht anerkannt.
    
== Neuere Arbeiten ==
 
== Neuere Arbeiten ==
   
Eine Arbeit aus dem Jahr 2020, die die Abschmelzgeschichte des eiszeitlichen Chiemsee-Gletschers untersucht, erklärt die Geländeform des Tüttensees und seiner Umgebung zwanglos durch die eiszeitliche Überformung der Region.<ref>https://egqsj.copernicus.org/articles/69/93/2020/egqsj-69-93-2020.pdf</ref>
 
Eine Arbeit aus dem Jahr 2020, die die Abschmelzgeschichte des eiszeitlichen Chiemsee-Gletschers untersucht, erklärt die Geländeform des Tüttensees und seiner Umgebung zwanglos durch die eiszeitliche Überformung der Region.<ref>https://egqsj.copernicus.org/articles/69/93/2020/egqsj-69-93-2020.pdf</ref>
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Aus dem Jahr 2021 stammt ein Paper, das ein späteiszeitliches Pollenprofil vom Tüttensee untersucht und ebenfalls keinerlei Hinweise auf einen Impakt findet. Dies wird auch deutlich konstatiert ("Our  investigations  also  contradict clearly the meteorite hypothesis: we found a complete and undisturbed sediment sequence covering the late Würmian and Holocene without any hints of big fires documented by charcoal concentrations in the Iron Age. Tüttensee  
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Eine 2021 veröffentlichen Pollenuntersuchung eines 6,5m langen Bohrkernes vom nördlichen Rand des Tüttensee zeigt ungestörte Ablagerungen vom Ende der letzten Kaltzeit (ca. 12000 v. Chr.) bis zur Neuzeit. Ein Meteoriteneinschlag zur Zeit der Kelten (ca. 500 v. Chr.) kann damit ausgeschlossen werden. Dies wird auch in der Studie deutlich gemacht:
is  a  typical  kettle  hole  lake  that  originated during ice recession towards the end of the last glaciation")<ref>Rösch, M., Friedmann, A., Rieckhoff, S.,  Stojakowits, Ph. & Sudhaus, D. (2021): A late Würmian and Holocene pollen profile from Tüttensee, Upper Bavaria, evidence of 15 millennia of vegetation history in the Chiemsee glacier region.- Acta Palaeobotanica 61(2): 136-147, 3 Abb., 2 Tab.; https://doi.org/10.35535/acpa-2021-0008</ref>
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:''"Our  investigations  also  contradict clearly the meteorite hypothesis: we found a complete and undisturbed sediment sequence covering the late Würmian and Holocene without any hints of big fires documented by charcoal concentrations in the Iron Age. Tüttensee is  a  typical  kettle  hole  lake  that  originated during ice recession towards the end of the last glaciation")''<ref>Rösch, M., Friedmann, A., Rieckhoff, S.,  Stojakowits, Ph. & Sudhaus, D. (2021): A late Würmian and Holocene pollen profile from Tüttensee, Upper Bavaria, evidence of 15 millennia of vegetation history in the Chiemsee glacier region.- Acta Palaeobotanica 61(2): 136-147, 3 Abb., 2 Tab.; https://doi.org/10.35535/acpa-2021-0008</ref>