| :''„Wir erzählen Geschichten, die wahr sind und überraschen“'' und gleichzeitig ''„Wir bauen Erzählwelten.“'' | | :''„Wir erzählen Geschichten, die wahr sind und überraschen“'' und gleichzeitig ''„Wir bauen Erzählwelten.“'' |
− | In der Reihe "Das wilde Schaf" werden auch fragwürdige und [[Pseudomedizinische Therapievorschläge gegen COVID-19 Infektion|pseudomedizinische Therapievorschläge gegen die COVID-19 Krankheit]] verbreitet. So wird in der Sendung "Das Wilde Schaf: Alternative Natürliche Heilmittel für CORONA" vom 24. März 2021 die Falschbehauptung aufgestellt, dass das Antiparasitenmittel [https://de.wikipedia.org/wiki/Ivermectin Ivermectin] geignet sei die COVID-19 Krankheit zu heilen. Ivermectin hat sich aber in klinischen Studien als unwirksam bei COVID-19 herausgestellt. Eine ausführliche Dokumentation findet sich [https://www.psiram.com/de/index.php/Pseudomedizinische_Therapievorschl%C3%A4ge_gegen_COVID-19_Infektion#Ivermectin_.28Ivermectina.29 im entsprechenden Abschnitt des Artikels zu pseudomedizinischen Therapievorschlägen gegen die COVID-19 Krankheit bei Psiram mit Quellenangaben]. Behauptet wird auch dass die [https://de.wikipedia.org/wiki/Lysin Aminosäure Lysin] "sehr effektiv" gegen die COVID-19 Krankheit sei. OVALmedia beruft sich dabei auf die Angaben der amerikanischen Pharmafirma Bio-Virus Research Inc aus Reno (Nevada/USA), die Lysin in hoher Dosierung (bis 4 Gramm) bei 40 Patienten in der dominikanischen Republik ausprobierte. Ausgangspunkt war dabei eine beabsichtigte Störung des Einbaus von Arginin durch hohe Lysin-Konzentrationen in Viren. Über die experimentelle Therapie veröffentlichte die Firma aber nur bei researchgate, einer Internetplattform ohne peer-review.<ref>https://www.researchgate.net/publication/344210822_Lysine_Therapy_for_SARS-CoV-2/link/5f5bfc524585154dbbcb2aa5/download</ref> Da dieser Versuch (deklariert als "observational study") des Herstellers nicht placebokontrolliert durchgeführt wurde, nach Angaben der Autoren auch unklar bleibt ob die behandelten Patienten überhaupt an COVID-19 erkrankt waren und der reinen Internetpublikation lässt sich aus den Angaben kein Beleg einer Wirksamkeit ableiten. Da der Versuch vom Hersteller selbst durchgeführt wurde, bleibt zudem das prinzipielle Problem des "conflict of interest", auf welches im Artikel entgegen den wissenschaftlichen Gepflogenheiten nicht eingegangen wird. Unkritisch beworben wird auch die Inhalation mit [[Wasserstoffperoxid]]. Befürworter wie [[Joseph Mercola]] berufen sich dabei oft auf Untersuchungen zu sterilisierdenen Effekten von Oberflächen, und beziehen diese dann in unzulässiger Weise auf die oberen Atemwege des Menschen. Tatsächlich können Wasserstoffperoxidinhalatationen erhebliche Nebenwirkungen entfalten wie Entzündungen oder "Brennen"-Empfindungen in der Lunge. Bei höheren Konzentrationen drohen dauerhafte neurologische Schäden und sogar der Tod.<ref>"Toxic Substances Portal – Hydrogen Peroxide". Agency for Toxic Substances and Disease Registry. October 21, 2014</ref><ref>https://www.atsjournals.org/doi/pdf/10.1164/ajrccm-conference.2015.191.1_MeetingAbstracts.A1537</ref> Zu derartigen Anwendungen liegen zudem keine klinischen Studienergebnisse vor, die einen Nutzen belegen. | + | In der Reihe "Das wilde Schaf" werden auch fragwürdige und [[Pseudomedizinische Therapievorschläge gegen COVID-19 Infektion|pseudomedizinische Therapievorschläge gegen die COVID-19 Krankheit]] verbreitet. So wird in der Sendung "Das Wilde Schaf: Alternative Natürliche Heilmittel für CORONA" vom 24. März 2021 die Falschbehauptung aufgestellt, dass das Antiparasitenmittel [https://de.wikipedia.org/wiki/Ivermectin Ivermectin] geignet sei die COVID-19 Krankheit zu heilen. Ivermectin hat sich aber in klinischen Studien als unwirksam bei COVID-19 herausgestellt. Eine ausführliche Dokumentation findet sich [https://www.psiram.com/de/index.php/Pseudomedizinische_Therapievorschl%C3%A4ge_gegen_COVID-19_Infektion#Ivermectin_.28Ivermectina.29 im entsprechenden Abschnitt des Artikels zu pseudomedizinischen Therapievorschlägen gegen die COVID-19 Krankheit bei Psiram mit Quellenangaben]. Behauptet wird auch dass die [https://de.wikipedia.org/wiki/Lysin Aminosäure Lysin] "sehr effektiv" gegen die COVID-19 Krankheit sei. (hier nicht zu verwechseln mit dem englischen Begriff Lysin, der [https://de.wikipedia.org/wiki/Endolysine Endolysine] bezeichnet) OVALmedia beruft sich dabei auf die Angaben der amerikanischen Pharmafirma Bio-Virus Research Inc aus Reno (Nevada/USA), die Lysin in hoher Dosierung (bis 4 Gramm) bei 40 Patienten in der dominikanischen Republik ausprobierte. Ausgangspunkt war dabei eine beabsichtigte Störung des Einbaus von Arginin durch hohe Lysin-Konzentrationen in Viren. Über die experimentelle Therapie veröffentlichte die Firma aber nur bei researchgate, einer Internetplattform ohne peer-review.<ref>https://www.researchgate.net/publication/344210822_Lysine_Therapy_for_SARS-CoV-2/link/5f5bfc524585154dbbcb2aa5/download</ref> Da dieser Versuch (deklariert als "observational study") des Herstellers nicht placebokontrolliert durchgeführt wurde, nach Angaben der Autoren auch unklar bleibt ob die behandelten Patienten überhaupt an COVID-19 erkrankt waren und der reinen Internetpublikation lässt sich aus den Angaben kein Beleg einer Wirksamkeit ableiten. Da der Versuch vom Hersteller selbst durchgeführt wurde, bleibt zudem das prinzipielle Problem des "conflict of interest", auf welches im Artikel entgegen den wissenschaftlichen Gepflogenheiten nicht eingegangen wird. Unkritisch beworben wird auch die Inhalation mit [[Wasserstoffperoxid]]. Befürworter wie [[Joseph Mercola]] berufen sich dabei oft auf Untersuchungen zu sterilisierdenen Effekten von Oberflächen, und beziehen diese dann in unzulässiger Weise auf die oberen Atemwege des Menschen. Tatsächlich können Wasserstoffperoxidinhalatationen erhebliche Nebenwirkungen entfalten wie Entzündungen oder "Brennen"-Empfindungen in der Lunge. Bei höheren Konzentrationen drohen dauerhafte neurologische Schäden und sogar der Tod.<ref>"Toxic Substances Portal – Hydrogen Peroxide". Agency for Toxic Substances and Disease Registry. October 21, 2014</ref><ref>https://www.atsjournals.org/doi/pdf/10.1164/ajrccm-conference.2015.191.1_MeetingAbstracts.A1537</ref> Zu derartigen Anwendungen liegen zudem keine klinischen Studienergebnisse vor, die einen Nutzen belegen. |