| Der Präsident des ifo Instituts Clemens Fuest und Timo Wollmershäuser, Leiter der Konjunkturforschung am ifo Institut, analysierten in einem Beitrag für die Fachzeitschrift ''Wirtschaftsdienst'' die Ursachen der niedrigen Zinsen. Hierin widersprechen Sie der Behauptung, die EZB wäre einer „Zombifizierung der europäischen Wirtschaft“ schuldig, „für diese Zombifizierungsthese [fehlen] allerdings überzeugende empirische Beweise“.<ref name=":1">{{Literatur |Autor=Clemens Fuest, Timo Wollmershäuser |Titel=Niedrigzinsen: Ursachen und wirtschaftspolitische Implikationen |Sammelwerk=Wirtschaftsdienst |Band=100 |Nummer=1 |Datum=2020-01 |ISSN=0043-6275 |DOI=10.1007/s10273-020-2552-3 |Seiten=9–12 |Online=http://link.springer.com/10.1007/s10273-020-2552-3 |Abruf=2020-01-30}}</ref> | | Der Präsident des ifo Instituts Clemens Fuest und Timo Wollmershäuser, Leiter der Konjunkturforschung am ifo Institut, analysierten in einem Beitrag für die Fachzeitschrift ''Wirtschaftsdienst'' die Ursachen der niedrigen Zinsen. Hierin widersprechen Sie der Behauptung, die EZB wäre einer „Zombifizierung der europäischen Wirtschaft“ schuldig, „für diese Zombifizierungsthese [fehlen] allerdings überzeugende empirische Beweise“.<ref name=":1">{{Literatur |Autor=Clemens Fuest, Timo Wollmershäuser |Titel=Niedrigzinsen: Ursachen und wirtschaftspolitische Implikationen |Sammelwerk=Wirtschaftsdienst |Band=100 |Nummer=1 |Datum=2020-01 |ISSN=0043-6275 |DOI=10.1007/s10273-020-2552-3 |Seiten=9–12 |Online=http://link.springer.com/10.1007/s10273-020-2552-3 |Abruf=2020-01-30}}</ref> |
− | Ein vielbeachtetes Paper von Paul Schmelzing, Wirtschaftshistoriker an den Universitäten Yale und Harvard, für die Bank of England wirft Zweifel an der These auf, die Zentralbanken seien für die Niedrigzinsen zu verantworten.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Schmelzing |Titel=Eight Centuries of Global Real Interest Rates, R-G, and the ‘Suprasecular’ Decline, 1311–2018 |Nummer=ID 3485734 |Verlag=Social Science Research Network |Ort=Rochester, NY |Datum=2019-10-30 |DOI=10.2139/ssrn.3485734 |Online=https://papers.ssrn.com/abstract=3485734 |Abruf=2020-01-30}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=New research suggests that secular stagnation is centuries old |Sammelwerk=The Economist |ISSN=0013-0613 |Online=https://www.economist.com/finance-and-economics/2020/01/09/new-research-suggests-that-secular-stagnation-is-centuries-old |Abruf=2020-01-30}}</ref> So falle der langfristige [[Risikofreier Zinssatz|risikofreie Realzins]] bereits seit Ende des Mittelalters um jährlich 0,6 bis 1,6 Basispunkte. Die Daten legen dabei keinen Einfluss der Geldpolitik, etwa durch die von Krall kritisierte „Geldschwemme der EZB“, oder durch das Scheitern des [[Goldstandard]]s im [[Bretton-Woods-System|Bretton-Woods System]] 1973 auf den bereinigten langfristigen Zins nahe.<ref>{{Literatur |Autor=Mark Schieritz |Titel=Zinsen: Der Zins sinkt schon seit dem späten Mittelalter |Sammelwerk=Die Zeit |Ort=Hamburg |Datum=2020-01-25 |ISSN=0044-2070 |Online=https://www.zeit.de/2020/05/zinsen-abstieg-notenbanken-sparer-investitionen-mittelalter/komplettansicht |Abruf=2020-01-30}}</ref> | + | Ein vielbeachtetes Paper von Paul Schmelzing, Wirtschaftshistoriker an den Universitäten Yale und Harvard, für die Bank of England wirft Zweifel an der These auf, die Zentralbanken seien für die Niedrigzinsen zu verantworten.<ref>{{Literatur |Autor=Paul Schmelzing |Titel=Eight Centuries of Global Real Interest Rates, R-G, and the ‘Suprasecular’ Decline, 1311–2018 |Nummer=ID 3485734 |Verlag=Social Science Research Network |Ort=Rochester, NY |Datum=2019-10-30 |DOI=10.2139/ssrn.3485734 |Online=https://papers.ssrn.com/abstract=3485734 |Abruf=2020-01-30}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=New research suggests that secular stagnation is centuries old |Sammelwerk=The Economist |ISSN=0013-0613 |Online=https://www.economist.com/finance-and-economics/2020/01/09/new-research-suggests-that-secular-stagnation-is-centuries-old |Abruf=2020-01-30}}</ref> So falle der langfristige risikofreie Realzins bereits seit Ende des Mittelalters um jährlich 0,6 bis 1,6 Basispunkte. Die Daten legen dabei keinen Einfluss der Geldpolitik, etwa durch die von Krall kritisierte „Geldschwemme der EZB“, oder durch das Scheitern des Goldstandards im Bretton-Woods System 1973 auf den bereinigten langfristigen Zins nahe.<ref>{{Literatur |Autor=Mark Schieritz |Titel=Zinsen: Der Zins sinkt schon seit dem späten Mittelalter |Sammelwerk=Die Zeit |Ort=Hamburg |Datum=2020-01-25 |ISSN=0044-2070 |Online=https://www.zeit.de/2020/05/zinsen-abstieg-notenbanken-sparer-investitionen-mittelalter/komplettansicht |Abruf=2020-01-30}}</ref> |
− | Im Gespräch mit der Wochenzeitung ''Junge Freiheit'' wiederholte Krall im Mai 2018 seine Prognose, dass die „Geldschwemme, mit der die Europäische Zentralbank gemeinsam mit der Politik die systemischen Fehler im Euro-System zu kaschieren“ versuche, ungefähr im Jahr 2020 „zu einer ‚epochalen [[Deflation|deflatorischen]] Krise‘ führen“ werde, „die etwa die Hälfte des Sparvermögens der Deutschen kosten wird“.<ref>[https://jungefreiheit.de/debatte/interview/2018/epochale-deflatorische-krise-ungefaehr-2020/ ''„Epochale deflatorischen Krise ungefähr 2020“''], ''jungefreiheit.de'', 9. Mai 2018, abgerufen am 13. Juli 2019.</ref> Er stützt sich bei seiner These auf Berechnungen zur Entwicklung der Bankbilanzen. | + | Im Gespräch mit der Wochenzeitung ''Junge Freiheit'' wiederholte Krall im Mai 2018 seine Prognose, dass die „Geldschwemme, mit der die Europäische Zentralbank gemeinsam mit der Politik die systemischen Fehler im Euro-System zu kaschieren“ versuche, ungefähr im Jahr 2020 „zu einer ‚epochalen deflatorischen Krise‘ führen“ werde, „die etwa die Hälfte des Sparvermögens der Deutschen kosten wird“.<ref>[https://jungefreiheit.de/debatte/interview/2018/epochale-deflatorische-krise-ungefaehr-2020/ ''„Epochale deflatorischen Krise ungefähr 2020“''], ''jungefreiheit.de'', 9. Mai 2018, abgerufen am 13. Juli 2019.</ref> Er stützt sich bei seiner These auf Berechnungen zur Entwicklung der Bankbilanzen. |