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HP müssen schwer kranke Patienten zum Arzt schicken. Einem Heilpraktiker, der diese Grenzen nicht erkennt bzw. nicht danach handelt, kann die Berufserlaubnis entzogen werden. Ein Heilpraktiker darf also das Unterlassen der Inanspruchnahme notwendiger ärztlicher Hilfe nicht veranlassen oder Patienten in der Nichtinanspruchnahme bestärken (VGH Baden-Württemberg, 02.10.2008 Aktenzeichen 9 S 1782/08 -). Er hat auch die Aufforderung zur Inanspruchnahme ärztlicher Hilfe zu dokumentieren. Das Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg kam angelegentlich einer schwerwiegenden Fehldiagnose im Jahr 2008 zu dieser Entscheidung.<ref>Beschluss des VGH&nbsp;Mannheim vom 2.&nbsp;Oktober 2008. Aktenzeichen 9&nbsp;S&nbsp;1782/08, NJW&nbsp;2009,&nbsp;458</ref> Patienten dürfen nicht im Glauben gelassen werden, der Besuch beim HP ersetze eine ärztliche Behandlung, so der Richter. Ein HP hatte geklagt, nachdem er seine Zulassung verloren hatte. Er hatte einer seiner Patientinnen mit einer bioelektrischen [[Bioresonanz]]methode untersucht. Mit dieser Art der Elektro-Akupunktur hatte er einen Krebstumor in ihrer Brust als vermeintlich gutartige Wucherung erklärt. An dieser Diagnose hielt er bis zuletzt fest, auch als das Geschwür auf eine Größe von 24&nbsp;Zentimeter Durchmesser angewachsen und aufgebrochen war und die Patientin bereits stark an Gewicht verloren hatte. Ein Arzt diagnostizierte dagegen einen bösartigen Tumor mit Tochtergeschwülsten, an dessen Folgen die Frau starb. Dem Mann sei die HP-Erlaubnis zu Recht entzogen worden, urteilte das Gericht. Sein Verhalten rechtfertige den Schluss, dass ihm die für die Berufsausübung erforderliche Zuverlässigkeit fehle und die Volksgesundheit gefährdet sei, wenn er die Heilkunde ausübe.<ref>http://www.wiso.zdf.de/ZDFde/inhalt/15/0,1872,7391311,00.html</ref>
 
HP müssen schwer kranke Patienten zum Arzt schicken. Einem Heilpraktiker, der diese Grenzen nicht erkennt bzw. nicht danach handelt, kann die Berufserlaubnis entzogen werden. Ein Heilpraktiker darf also das Unterlassen der Inanspruchnahme notwendiger ärztlicher Hilfe nicht veranlassen oder Patienten in der Nichtinanspruchnahme bestärken (VGH Baden-Württemberg, 02.10.2008 Aktenzeichen 9 S 1782/08 -). Er hat auch die Aufforderung zur Inanspruchnahme ärztlicher Hilfe zu dokumentieren. Das Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg kam angelegentlich einer schwerwiegenden Fehldiagnose im Jahr 2008 zu dieser Entscheidung.<ref>Beschluss des VGH&nbsp;Mannheim vom 2.&nbsp;Oktober 2008. Aktenzeichen 9&nbsp;S&nbsp;1782/08, NJW&nbsp;2009,&nbsp;458</ref> Patienten dürfen nicht im Glauben gelassen werden, der Besuch beim HP ersetze eine ärztliche Behandlung, so der Richter. Ein HP hatte geklagt, nachdem er seine Zulassung verloren hatte. Er hatte einer seiner Patientinnen mit einer bioelektrischen [[Bioresonanz]]methode untersucht. Mit dieser Art der Elektro-Akupunktur hatte er einen Krebstumor in ihrer Brust als vermeintlich gutartige Wucherung erklärt. An dieser Diagnose hielt er bis zuletzt fest, auch als das Geschwür auf eine Größe von 24&nbsp;Zentimeter Durchmesser angewachsen und aufgebrochen war und die Patientin bereits stark an Gewicht verloren hatte. Ein Arzt diagnostizierte dagegen einen bösartigen Tumor mit Tochtergeschwülsten, an dessen Folgen die Frau starb. Dem Mann sei die HP-Erlaubnis zu Recht entzogen worden, urteilte das Gericht. Sein Verhalten rechtfertige den Schluss, dass ihm die für die Berufsausübung erforderliche Zuverlässigkeit fehle und die Volksgesundheit gefährdet sei, wenn er die Heilkunde ausübe.<ref>http://www.wiso.zdf.de/ZDFde/inhalt/15/0,1872,7391311,00.html</ref>
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2018 wurde der Heilpraktiker Wolfgang Schmucker aus Langquaid (Landkreis Kelheim / Franken) vom Amtsgericht Kelheim wegen fahrlässiger Tötung zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt. Ihm wurde für fünf Jahre die Heilpraktikertätigkeit untersagt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Schmucker war von einer österreichischen Patientin Anita B. aus Kärnten mit Brustkrebs konsultiert worden, die nach einer ärztlichen Diagnose 2008 einen zweiten Rat einholen wollte. Schmucker wirbt in der Werbung für seine Praxis mit dem Behandlungsschwerpunkt "Tumorerkrankungen"<ref>Zitat aus der Werbung:<br>Naturheilpraxis Heilpraktiker Wolfgang Schmucker in Langquaid im Münchner Norden<br>Schwerpunkte der Naturheilpraxis:<br>Behandlung von Rückenbeschwerden<br>Stoffwechselkrankheiten<br>Zeckenkrankheiten<br>Tumorerkrankungen<br>Kinderwunsch<br>Schwermetallentgiftungen<br>Behandlung von toxischen Belastungen</ref>, was gegen das Heilmittelwerbegesetz verstösst. Schmucker bezweifelte die Diagnose und setzte ein [[Pendel]] ein um die Patientin zu überzeugen, dass sie nicht Krebs sondern eine harmlose Milchdrüsenentzündung habe. Er behandelte sie mehrere Jahre lang kostspielig, während der Tumor sich aber ausdehnte und sich Metastasen im ganzen Körper einstellten. Im April 2013 starb die falsch behandelte Krebspatientin. Ein Gutachter erklärte in der Verhandlung dass die Patientin mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geheilt worden wäre, wenn sie sich hätte behandeln lassen. (Ca. 80% alle Frauen mit Brustkrebs überleben heute dauerhaft) Schmucker war 2017, während des laufenden Verfahrens wegen fahrlässiger Tötung, von einem Journalistenpaar des Stern besucht worden. Die Journalistin stellte sich als Krebspatientin mit Brustkrebs vor, und zeigte ein (gefälschtes) pathologisches Gutachten. Wieder setzte Schmucker einen pseudomedizinischen [[Biotensor]], eine Art Angelrute, die durch behauptete Eigenbewegungen Krankheiten muten soll.<ref>https://www.stern.de/gesundheit/heilpraktiker-in-deutschland--so-gefaehrlich-sind-sie---der-grosse-stern-report-7434370.html</ref>
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2018 wurde der Heilpraktiker Wolfgang Schmucker aus Langquaid (Landkreis Kelheim / Franken) vom Amtsgericht Kelheim wegen fahrlässiger Tötung zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt. Ihm wurde für fünf Jahre die Heilpraktikertätigkeit untersagt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Schmucker war von einer österreichischen Patientin Anita B. aus Kärnten mit Brustkrebs konsultiert worden, die nach einer ärztlichen Diagnose 2008 einen zweiten Rat einholen wollte. Schmucker wirbt in der Werbung für seine Praxis mit dem Behandlungsschwerpunkt "Tumorerkrankungen"<ref>Zitat aus der Werbung:<br>Naturheilpraxis Heilpraktiker Wolfgang Schmucker in Langquaid im Münchner Norden<br>Schwerpunkte der Naturheilpraxis:<br>Behandlung von Rückenbeschwerden<br>Stoffwechselkrankheiten<br>Zeckenkrankheiten<br>Tumorerkrankungen<br>Kinderwunsch<br>Schwermetallentgiftungen<br>Behandlung von toxischen Belastungen</ref>, was gegen das Heilmittelwerbegesetz verstösst. Schmucker bezweifelte die Diagnose und setzte ein [[Pendel]] ein um die Patientin zu überzeugen, dass sie nicht Krebs sondern eine harmlose Milchdrüsenentzündung habe. Er behandelte sie mehrere Jahre lang kostspielig (unter anderem mit [[Homöopathie|homöopathischen]] Mitteln), während der Tumor sich aber ausdehnte, durch die Haut brach und sich Metastasen im ganzen Körper einstellten. Am 28. April 2013 starb die falsch behandelte Krebspatientin, und hinterliess eine Tochter und Ehemann. Ein Gutachter erklärte in der Verhandlung dass die Patientin mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geheilt worden wäre, wenn sie sich hätte behandeln lassen. (Ca. 80% alle Frauen mit Brustkrebs überleben heute dauerhaft) Schmucker war 2017, während des laufenden Verfahrens wegen fahrlässiger Tötung, von einem Journalistenpaar des Stern besucht worden. Die Journalistin stellte sich als Krebspatientin mit Brustkrebs vor, und zeigte ein (gefälschtes) pathologisches Gutachten. Wieder setzte Schmucker einen pseudomedizinischen [[Biotensor]], eine Art Angelrute, die durch behauptete Eigenbewegungen Krankheiten muten soll.<ref>https://www.stern.de/gesundheit/heilpraktiker-in-deutschland--so-gefaehrlich-sind-sie---der-grosse-stern-report-7434370.html</ref>
    
Zur Abwehr lebensbedrohlicher Folgen ist in Deutschland Heilpraktikern seit 2006 verboten, invasive Formen der [[Neuraltherapie]] zu praktizieren. Sie dürfen lediglich "quaddeln", also das Betäubungsmittel unter die Haut spritzen. Ebenso dürfen sie keine [[Chiropraktik|chiropraktischen]] Behandlungen der Halswirbelsäule durchführen.
 
Zur Abwehr lebensbedrohlicher Folgen ist in Deutschland Heilpraktikern seit 2006 verboten, invasive Formen der [[Neuraltherapie]] zu praktizieren. Sie dürfen lediglich "quaddeln", also das Betäubungsmittel unter die Haut spritzen. Ebenso dürfen sie keine [[Chiropraktik|chiropraktischen]] Behandlungen der Halswirbelsäule durchführen.
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