− | Ein Teil der Bevölkerung hält sich für [[Elektrosensibilität|elektrosensibel]] (englische Bezeichnung: EHS (englisch: Electromagnetic Hypersensitivity) und glaubt, durch schwache elektromagnetische Felder gesundheitlich gefährdet zu sein. Wissenschaftliche Studien zu möglichen athermischen Wirkungen zeigten bei angeblich elektrosensiblen Personen keinen Zusammenhang zwischen Strahlungsexposition und Auftreten von Beschwerden. Zudem traten mehrfach Beschwerden auch bei neuen, aber noch nicht sendenden Sendemasten auf, und Elektrosensible konnten tatsächlich vorhandene elektromagnetische Felder nicht vom Gegenteil unterscheiden.<ref>Stacy Eltiti, Denise Wallace, Anna Ridgewell, Konstantina Zougkou, Riccardo Russo, Francisco Sepulveda, Dariush Mirshekar-Syahkal, Paul Rasor, Roger Deeble, en Elaine Fox (2007) "Does Short-Term Exposure to Mobile Phone Base Station Signals Increase Symptoms in Individuals who Report Sensitivity to Electromagnetic Fields? A Double-Blind Randomised Provocation Study", Environmental Health Perspectives, 24 July 2007</ref><ref>Rubin GJ, Das Munshi J, Wessely S. Electromagnetic hypersensitivity: a systematic review of provocation studies. Psychosom Med. 2005 Mar-Apr;67(2):224-32</ref><ref>Martin Röösli. Radiofrequency electromagnetic field exposure and non-specific symptoms of ill health: A systematic review. Environmental Research Volume 107, Issue 2, Juni 2008, Seiten 277-287. doi:10.1016/j.envres.2008.02.003</ref><ref>[http://www.fgf.de/publikationen/newsletter/newsletter06-03d.pdf Newsletter der Forschungsgemeinschaft Funk e.V. (Sept. 2006)], S.28</ref><ref>Gerlinde Kaul (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Berlin Nov.2006) online: http://www.baua.de/nn_49914/de/Themen-von-A-Z/Elektromagnetische-Felder/pdf/Vortrag-05.pdf</ref><ref>Rubin GJ, Nieto-Hernandez R, Wessely S. Idiopathic environmental intolerance attributed to electromagnetic fields (formerly 'electromagnetic hypersensitivity'): An updated systematic review of provocation studies. Bioelectromagnetics. 2009 Aug 13.</ref><ref>Elaine Fox: Does Short-Term Exposure to Mobile Phone Base Station Signals Increase Symptoms in Individuals Who Report Sensitivity to Electromagnetic Fields? A Double-Blind Randomized Provocation Study, Environmental Health Perspectives vol 115, number 11, November 2007</ref><ref>G Oftedal, A Straume, A Johnsson & LJ Stovner. Mobile phone headache: a double blind, sham-controlled provocation study. Cephalalgia 2007. London. Volume 27 Issue 5, Seiten 447 - 455. ISSN 0333-1024. DOI 10.1111/j.1468-2982.2007.01336.x</ref><ref>Wolf R: Vom Sinn und Unsinn der Sinnestäuschung. Wie uns Wahrnehmen und Denken in die Irre führen. Studium Generale der Universität Würzburg (1998)</ref><ref>Wolf R: Das 11. Gebot: Du sollst dich nicht täuschen. Skeptiker 12:140-149 (1999)</ref><ref>Leitgeb N, Schröttner J, Cech R, Kerbl R (2008) EMF-protection sleep study near mobile phone base stations. Somnologie 12: 234-243</ref> | + | Ein Teil der Bevölkerung hält sich für [[Elektrosensibilität|elektrosensibel]] (englische Bezeichnung: EHS, d.h. Electromagnetic Hypersensitivity) und glaubt, durch schwache elektromagnetische Felder gesundheitlich gefährdet zu sein. Wissenschaftliche Studien zu möglichen athermischen Wirkungen zeigten bei angeblich elektrosensiblen Personen keinen Zusammenhang zwischen Strahlungsexposition und dem Auftreten von Beschwerden. Es wurde mehrfach über körperliche Beschwerden aufgrund neuer Sendemasten geklagt, obwohl diese den Sendebetrieb noch gar nicht aufgenommen hatten. Elektrosensible konnten nicht erkennen, ob elektromagnetische Felder eingeschaltet waren.<ref>Stacy Eltiti, Denise Wallace, Anna Ridgewell, Konstantina Zougkou, Riccardo Russo, Francisco Sepulveda, Dariush Mirshekar-Syahkal, Paul Rasor, Roger Deeble, en Elaine Fox (2007) "Does Short-Term Exposure to Mobile Phone Base Station Signals Increase Symptoms in Individuals who Report Sensitivity to Electromagnetic Fields? A Double-Blind Randomised Provocation Study", Environmental Health Perspectives, 24 July 2007</ref><ref>Rubin GJ, Das Munshi J, Wessely S. Electromagnetic hypersensitivity: a systematic review of provocation studies. Psychosom Med. 2005 Mar-Apr;67(2):224-32</ref><ref>Martin Röösli. Radiofrequency electromagnetic field exposure and non-specific symptoms of ill health: A systematic review. Environmental Research Volume 107, Issue 2, Juni 2008, Seiten 277-287. doi:10.1016/j.envres.2008.02.003</ref><ref>[http://www.fgf.de/publikationen/newsletter/newsletter06-03d.pdf Newsletter der Forschungsgemeinschaft Funk e.V. (Sept. 2006)], S.28</ref><ref>Gerlinde Kaul (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Berlin Nov.2006) online: http://www.baua.de/nn_49914/de/Themen-von-A-Z/Elektromagnetische-Felder/pdf/Vortrag-05.pdf</ref><ref>Rubin GJ, Nieto-Hernandez R, Wessely S. Idiopathic environmental intolerance attributed to electromagnetic fields (formerly 'electromagnetic hypersensitivity'): An updated systematic review of provocation studies. Bioelectromagnetics. 2009 Aug 13.</ref><ref>Elaine Fox: Does Short-Term Exposure to Mobile Phone Base Station Signals Increase Symptoms in Individuals Who Report Sensitivity to Electromagnetic Fields? A Double-Blind Randomized Provocation Study, Environmental Health Perspectives vol 115, number 11, November 2007</ref><ref>G Oftedal, A Straume, A Johnsson & LJ Stovner. Mobile phone headache: a double blind, sham-controlled provocation study. Cephalalgia 2007. London. Volume 27 Issue 5, Seiten 447 - 455. ISSN 0333-1024. DOI 10.1111/j.1468-2982.2007.01336.x</ref><ref>Wolf R: Vom Sinn und Unsinn der Sinnestäuschung. Wie uns Wahrnehmen und Denken in die Irre führen. Studium Generale der Universität Würzburg (1998)</ref><ref>Wolf R: Das 11. Gebot: Du sollst dich nicht täuschen. Skeptiker 12:140-149 (1999)</ref><ref>Leitgeb N, Schröttner J, Cech R, Kerbl R (2008) EMF-protection sleep study near mobile phone base stations. Somnologie 12: 234-243</ref> |
− | An der englischen Universität Essex wurde in einer über drei Jahre dauernden Studie das Verhalten von 44 Versuchspersonen untersucht, die glaubten, elektrosmogsensibel zu sein, sowie gleichzeitig 114 Personen, die noch nie negative Auswirkungen durch Mobilfunk an sich bemerkt hatten. In einem Labor wurden diese Personen in verschiedenen Experimenten elektromagnetischen Strahlen mit Frequenzen im GSM- und UMTS-Bereich ausgesetzt. In der Doppelblindstudie wurde den Versuchsteilnehmern gesagt, dass eine Antenne mit der entsprechenden Strahlung für 50 Minuten in Betrieb sei. Die Probanden, die sich für strahlungssensibel hielten, klagten anschließend über Übelkeit, Kopfschmerzen oder grippeähnliche Symptome. Ebenso konnten die Ärzte bei den Betroffenen Änderungen der Herzfrequenz und der Hautfeuchtigkeit messen. Diese subjektiv empfundenen Beschwerden und messbaren Symptome waren allerdings ganz unabhängig davon, ob die Antenne tatsächlich in Betrieb war oder nicht. Zwölf Personen mussten wegen massiver gesundheitlicher Beschwerden den Test beenden.<ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,496623,00.html ''Negativer Placebo – Elektrosmog wirkt auch ohne Strahlung.''] In: ''Spiegel-Online'' vom 26. Juli 2007</ref><ref>S. Eltiti: [http://www.ehponline.org/members/2007/10286/10286.pdf ''Does Short-Term Exposure to Mobile Phone Base Station Signals Increase Symptoms in Individuals who Report Sensitivity to Electromagnetic Fields? A Double-Blind Randomised Provocation Study.''] In: ''Environmental Health Perspectives'', vom 25. Juli 2007</ref><ref>[http://www.silicon.de/enid/mobile_wireless/28634 ''Empfindlichkeit gegen Mobilfunk nur eingebildet.''] In: ''silicon.de'' vom 26. Juli 2007</ref><ref>M. Röösli: [http://www.fgf.de/forschungsprojekte/berichte/workshops/praesentationen/nuernberg-2006/Elektrosensibilitaet.pdf ''Das Phänomen “elektromagnetische Hypersensibilität”: im Spannungsfeld von subjektiver Wahrnehmung und Fakten.''] Präsentation beim ''Workshop Mobilfunk'' in Nürnberg, 10. Oktober 2006</ref> | + | An der englischen Universität Essex wurde in einer über drei Jahre dauernden Studie das Verhalten von 44 Versuchspersonen untersucht, die glaubten, elektrosmogsensibel zu sein, sowie gleichzeitig von 114 Personen, die noch nie negative Auswirkungen durch Mobilfunk an sich bemerkt hatten. Diese Personen wurden im Rahmen einer Doppelblindstudie elektromagnetischen Strahlen mit Frequenzen im GSM- und UMTS-Bereich ausgesetzt. Den Versuchsteilnehmern wurde gesagt, dass eine Antenne für 50 Minuten in Betrieb sei. Die Probanden, die sich für strahlungssensibel hielten, klagten anschließend über Übelkeit, Kopfschmerzen oder grippeähnliche Symptome. Ebenso konnten die Ärzte bei den Betroffenen Änderungen der Herzfrequenz und der Hautfeuchtigkeit messen. Diese subjektiv empfundenen Beschwerden und messbaren Symptome waren allerdings ganz unabhängig davon, ob die Antenne tatsächlich in Betrieb war oder nicht. Zwölf Personen mussten wegen massiver gesundheitlicher Beschwerden den Test beenden.<ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,496623,00.html ''Negativer Placebo – Elektrosmog wirkt auch ohne Strahlung.''] In: ''Spiegel-Online'' vom 26. Juli 2007</ref><ref>S. Eltiti: [http://www.ehponline.org/members/2007/10286/10286.pdf ''Does Short-Term Exposure to Mobile Phone Base Station Signals Increase Symptoms in Individuals who Report Sensitivity to Electromagnetic Fields? A Double-Blind Randomised Provocation Study.''] In: ''Environmental Health Perspectives'', vom 25. Juli 2007</ref><ref>[http://www.silicon.de/enid/mobile_wireless/28634 ''Empfindlichkeit gegen Mobilfunk nur eingebildet.''] In: ''silicon.de'' vom 26. Juli 2007</ref><ref>M. Röösli: [http://www.fgf.de/forschungsprojekte/berichte/workshops/praesentationen/nuernberg-2006/Elektrosensibilitaet.pdf ''Das Phänomen “elektromagnetische Hypersensibilität”: im Spannungsfeld von subjektiver Wahrnehmung und Fakten.''] Präsentation beim ''Workshop Mobilfunk'' in Nürnberg, 10. Oktober 2006</ref> |
| Die Schweizer Qualifex-Kohortenstudie (ab 2008, finanziert von der Swiss National Science Foundation) untersuchte Bewohner der Region Basel, die sich für elektrosensibel hielten, und eine Vergleichsbevölkerung. Insgesamt nahmen über 1300 Personen an der zweijährigen Studie teil. Die Autoren fassen zusammen: | | Die Schweizer Qualifex-Kohortenstudie (ab 2008, finanziert von der Swiss National Science Foundation) untersuchte Bewohner der Region Basel, die sich für elektrosensibel hielten, und eine Vergleichsbevölkerung. Insgesamt nahmen über 1300 Personen an der zweijährigen Studie teil. Die Autoren fassen zusammen: |