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| ===Ausbildung eines "ärztlichen Osteopathen" in den USA=== | | ===Ausbildung eines "ärztlichen Osteopathen" in den USA=== |
− | Den Zugang zu einer osteopathischen Ausbildungsschule erhält man, wenn man eine dreijährige berufliche Tätigkeit ausgeübt hat. Die Aufnahme setzt eine geringere Schulausbildung voraus als jene, die für einen konventionellen, hochschulmedizinischen Studiengang notwendig wäre. Dergleichen drückt sich in deutlich schlechteren Prüfresultaten aus. So liegt die durchschnittliche Prüfpunktzahl (Grade Point Average = GPA) und die Prüfnote des Medical College Admission Test (MCAT) von osteopathischen Studenten üblicherweise deutlich unter denjenigen Werten, die von Medizinstudenten erreicht werden (Ross-Lee und Wood 1995, Doxey und Phillips 1997). Die durchschnittliche Anzahl an in Vollzeit tätigem Lehrpersonal in osteopathischen Ausbildungsstätten liegt gerade einmal bei 10% im Vergleich zu universitärem Lehrpersonal (Ross-Lee und Wood 1995). Zusätzlich forschen osteopathische Einrichtungen kaum und einige haben Probleme, genügend ausgebildetes Lehrpersonal bereit zu stellen (Jones 1999). Es ist also deutlich erkennbar, dass Ausbildung und Leistungsstand von osteopathischem Personal von Beginn an schlechter ist im Vergleich zu Personen, aus denen später Hochschulmediziner werden.
| + | Voraussetzung für die Aufnahme an einer osteopathischen Ausbildungsschule ist eine mindestens dreijährige Berufstätigkeit; die Anforderungen an die Schulausbildung sind also geringer bei konventionellen, hochschulmedizinischen Studiengängen. Dergleichen drückt sich in deutlich schlechteren Prüfresultaten aus. So liegen die durchschnittliche Prüfpunktzahl (Grade Point Average = GPA) und die Prüfnote des Medical College Admission Test (MCAT) von osteopathischen Studenten üblicherweise deutlich unter den Werten von Medizinstudenten (Ross-Lee und Wood 1995, Doxey und Phillips 1997). Osteopathische Einrichtungen forschen kaum und einige haben Probleme, genügend ausgebildetes Lehrpersonal zu finden (Jones 1999). Universitäten verfügen im Durchschnitt über zehnmal mehr Vollzeit-Lehrpersonal (Ross-Lee und Wood 1995). Es ist also deutlich erkennbar, dass Ausbildung und Leistungsstand von osteopathischem Personal von Beginn an schlechter sind im Vergleich zu zukünftigen Hochschulmedizinern. |
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− | Der Grad eines "Doctor of Osteopathy" (DO) umfasst eine 5.000-stündige Ausbildung über 4 Studienjahre. Die osteopathischen Fakultäten unterscheiden zwischen dem "Doktor der Osteopathie" und denjenigen, die einen tatsächlichen akademischen Grad (z.B. Dr. med.) führen. Man sollte also einen DO nicht mit einem Dr. med. bzw. einem hochschulmedizinischen, an einer Universität ausgebildeten Arzt verwechseln. | + | Der Grad eines "Doctor of Osteopathy" (DO) umfasst eine 5.000-stündige Ausbildung über 4 Studienjahre. Die osteopathischen Fakultäten unterscheiden zwischen "Doktoren der Osteopathie" und Absolventen, die einen tatsächlichen akademischen Grad (z.B. Dr. med.) führen. Man sollte also einen DO nicht mit einem Dr. med. bzw. einem hochschulmedizinischen, an einer Universität ausgebildeten Arzt verwechseln. |
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− | Die Berufszulassung als DO erhält man nach einem weiteren Rotationsjahr an einem zugelassenen Krankenhaus. Nachfolgend kann sich der Arzt spezialisieren, z.B. an Kliniken für Innere Medizin. Seit 1993 können fertige DOs der ''American Academy of Family Practice'' beitreten, die vorher nur für hochschulmedizinische Ärzte (Dr. med.) oder DOs mit zusätzlicher hochschulmedizinischer Ausbildung offen stand (Guliemo 1998). | + | Die Berufszulassung als DO erhält man nach einem weiteren Rotationsjahr an einem zugelassenen Krankenhaus. Nachfolgend kann sich der Arzt spezialisieren, z.B. an Kliniken für Innere Medizin. Seit 1993 können fertige DOs der ''American Academy of Family Practice'' beitreten, die zuvor nur hochschulmedizinischen Ärzten (Dr. med.) oder DOs mit zusätzlicher hochschulmedizinischer Ausbildung offenstand (Guliemo 1998). |
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− | Osteopathische Ärzte dürfen mittlerweile in allen US-Bundesstaaten praktizieren. In einer im Januar 1995 veröffentlichten Umfrage unter 2.000 zufällig ausgewählten osteopathischen Therapeuten, die Mitglieder des American College of Osteopathic Physicians waren, gaben 6,2% der Befragten an, mehr als die Hälfte ihrer Patienten mit den osteopathischen manipulativen Techniken zu behandeln. 39,6% gaben an, diese Methode bei Fieber anzuwenden. Bezeichnend an der Umfrage war der Umstand, dass je höher der Ausbildungs- und Fortbildungsgrad der ursprünglich eine osteopathische Ausbildung absolvierende Person war, desto niedriger(!) war der Anteil jener, die noch osteopathische Methoden einsetzten (Johnson et al. 1997) | + | Osteopathische Ärzte dürfen mittlerweile in allen US-Bundesstaaten praktizieren. In einer im Januar 1995 veröffentlichten Umfrage unter 2.000 zufällig ausgewählten osteopathischen Therapeuten, die Mitglieder des American College of Osteopathic Physicians waren, gaben 6,2% der Befragten an, mehr als die Hälfte ihrer Patienten mit osteopathischen manipulativen Techniken zu behandeln. 39,6% gaben an, diese Methode bei Fieber anzuwenden. An den Ergebnissen der Umfrage ist besonders hervorzuheben, dass die osteopathischen Methoden umso seltener (!) zum Einsatz kamen, je höher der Ausbildungs- und Fortbildungsstand des Osteopathen war (Johnson et al. 1997). |
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| ===Weg der Osteopathie nach Europa=== | | ===Weg der Osteopathie nach Europa=== |