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'''Tilanol Tiglat''' (engl. ''tigilanol tiglate'', zuvor EBC-46) ist der Name eines aus Pflanzen gewonnenen und patentierten Wirkstoffs, der derzeit (2017) präklinisch von der australischen Pharmafirma Ecobiotics (und Tochterfirma Qbiotics) auf seine Wirksamkeit bei Krebs hin untersucht wird. Zur Zeit (2017) gibt es kein zugelassenes Arzneimittel mit diesem Wirkstoff. Ermutigende positive Studienergebnisse aus einem Tierversuch können nicht direkt auf den Menschen übertragen werden.
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'''Tilanol Tiglat''' (engl. ''tigilanol tiglate'', zuvor EBC-46) ist der Name eines aus Pflanzen gewonnenen und patentierten Wirkstoffs, der derzeit (2017) präklinisch von der australischen Pharmafirma Ecobiotics auf seine Wirksamkeit bei Krebs hin untersucht wird. Zur Zeit (2017) gibt es kein zugelassenes Arzneimittel mit diesem Wirkstoff. Ermutigende positive Studienergebnisse aus einem Tierversuch können nicht direkt auf den Menschen übertragen werden.
    
Die Substanz EBC-46 wurde bereits 2004 entdeckt. Der experimentell eingesetzte Wirkstoff findet sich unter anderem in den Samen von ''Fontainea picrosperma'', einer Pflanze die in Australien heimisch ist. Die Substanz trägt zur Fraßhemmung der Pfanzen gegen Pflanzenfresser bei ([https://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzliche_Abwehr_von_Herbivoren pflanzliche Abwehr von Herbivoren]). Fontainea picrosperma findet sich im Unterholz des Regenwaldes im nordöstlichen Teil des australischen Bundesstaates Queensland. Sie kommt dort im Atherton Tafelland in einer Höhenlagen von 700 bis 1000 Metern vor.  
 
Die Substanz EBC-46 wurde bereits 2004 entdeckt. Der experimentell eingesetzte Wirkstoff findet sich unter anderem in den Samen von ''Fontainea picrosperma'', einer Pflanze die in Australien heimisch ist. Die Substanz trägt zur Fraßhemmung der Pfanzen gegen Pflanzenfresser bei ([https://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzliche_Abwehr_von_Herbivoren pflanzliche Abwehr von Herbivoren]). Fontainea picrosperma findet sich im Unterholz des Regenwaldes im nordöstlichen Teil des australischen Bundesstaates Queensland. Sie kommt dort im Atherton Tafelland in einer Höhenlagen von 700 bis 1000 Metern vor.  
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Den Berichten in der Publikumspresse zu Folge soll eine einzige Injektion mit dem Wirkstoff aus Blushwood Tree ausreichen, um in 70% der Fälle Krebszellen bei erkrankten Versuchstieren abzutöten.
 
Den Berichten in der Publikumspresse zu Folge soll eine einzige Injektion mit dem Wirkstoff aus Blushwood Tree ausreichen, um in 70% der Fälle Krebszellen bei erkrankten Versuchstieren abzutöten.
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Die Substanz wurde durch ein automatisches Testverfahren an Pflanzen gefunden, die von Beuteltieren (Marsupialia) wegen seiner entzündungsauslösenden Wirkung gemieden wird. Aufgereinigte Fraktionen wurden auf die krebshemmenden Eigenschaften hin untersucht (Ecologic - Verfahren). Es folgte dann die Synthese des isolierten Wirkstoffs zur Bestätigung. Chemisch handelt es sich um ein [https://de.wikipedia.org/wiki/Phorbol Phorbolester], Diterpen und [https://de.wikipedia.org/wiki/Cyclopropan Cyclopropan]. Phorbolester sind für die Giftigkeit vieler Pflanzen verantwortlich, zum Beispiel beim Manchinelbaum und seinen Früchten (Manzanilla de la muerte - Äpfelchen des Todes). Phorbolester stören die zelluläre Signaltransduktion und können auch Tumoren initiieren, also auslösen.<ref>P. M. Blumberg: Protein kinase C as the receptor for the phorbol ester tumor promoters: sixth Rhoads memorial award lecture. In: Cancer Research. Band 48, Nummer 1, Januar 1988, S. 1–8; PMID 3275491</ref> Pflanzen mit höheren Gehalten an Phorbolestern sind problematische Futtermittel in der Tiermast von Pflanzenfressern, mit der Folge von Vergiftungen.  
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Die Substanz wurde durch die Ecobiotics Tochterfirma Qbiotics durch ein automatisches Testverfahren an Pflanzen gefunden, die von Beuteltieren (Marsupialia) wegen seiner entzündungsauslösenden Wirkung gemieden wird. Aufgereinigte Fraktionen wurden auf die krebshemmenden Eigenschaften hin untersucht (Ecologic - Verfahren). Es folgte dann die Synthese des isolierten Wirkstoffs zur Bestätigung. Chemisch handelt es sich um ein [https://de.wikipedia.org/wiki/Phorbol Phorbolester], Diterpen und [https://de.wikipedia.org/wiki/Cyclopropan Cyclopropan]. Phorbolester sind für die Giftigkeit vieler Pflanzen verantwortlich, zum Beispiel beim Manchinelbaum und seinen Früchten (Manzanilla de la muerte - Äpfelchen des Todes). Phorbolester stören die zelluläre Signaltransduktion und können auch Tumoren initiieren, also auslösen.<ref>P. M. Blumberg: Protein kinase C as the receptor for the phorbol ester tumor promoters: sixth Rhoads memorial award lecture. In: Cancer Research. Band 48, Nummer 1, Januar 1988, S. 1–8; PMID 3275491</ref> Pflanzen mit höheren Gehalten an Phorbolestern sind problematische Futtermittel in der Tiermast von Pflanzenfressern, mit der Folge von Vergiftungen.  
 
==Wissensstand zum möglichen Wirkmechanismus==
 
==Wissensstand zum möglichen Wirkmechanismus==
 
Nach aktuellem Erkenntnisstand ist Tigilanol Tiglat/EBC-46 ein Hemmstoff der Proteinkinase C.
 
Nach aktuellem Erkenntnisstand ist Tigilanol Tiglat/EBC-46 ein Hemmstoff der Proteinkinase C.
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