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Die physikalische Wasserenthärtung hat nichts mit bewährten Methoden des passiven oder aktiven (kathodischen) Korrosionsschutzes zur Verhinderung von Rost oder Korrosion zu tun.  
 
Die physikalische Wasserenthärtung hat nichts mit bewährten Methoden des passiven oder aktiven (kathodischen) Korrosionsschutzes zur Verhinderung von Rost oder Korrosion zu tun.  
 
==Varianten und Beispiele==
 
==Varianten und Beispiele==
Im deutschsprachigen Raum werden zahlreiche Geräte angeboten, die eine rein physikalische Wasserenthärtung ermöglichen sollen. Zumeist handelt es sich um so genannte Elektronische Wasserenthärter. Im Vergleich zu magnetischen Wasserentärtern werden hier keine Magnete eingesetzt. Von einigen dieser Geräte liegen inzwischen Schaltpläne vor, die sich sehr ähneln. Diese bestehen häufig aus einem einfachen elektronischen Rechteckgenerator, der eine Wechselspannung abgibt. Der dort eingesetzte elektronische Schaltkreis NE555 ist ein alter Bekannter aus den 70er Jahren, der mit deutlich weniger als 25 Cent preisgünstig ist. Bei Geräten dieser Bauart wird die Rechteckspannung an zwei isolierte Drähte abgegeben, die vom Kunden um das Wasserrohr gewickelt werden sollen. Da kein Stromkreis zustande kommt, fliesst auch kein Strom in den Drähten (bei sehr hoher Frequenz kann eine Art Antennenfunktion eintreten mit Blindströmen) Das Aufwickeln auf das Wasserrohr hat keine nachweisbare Funktion. Da kein Strom durch die Wicklungen fließen kann, werden auch keine nennenswerten Magnetfelder erzeugt, und der Stromverbrauch bleibt sehr gering. Solche Geräten können daher über längere Zeit mit einer Batterie oder einem kleinen Steckernetzteil betrieben werden. Um das Gerät aufzuwerten blinken auch bei einigen Modellen kleine Lämpchen. Selbst wenn diese Geräte Magnetferlder erzeugen würden, wäre dies nur bei Kunststoffrohren relevant. Denn Stahl ist ferromagnetisch und elektrisch leitend. Ein Stahlrohr schirmt daher sowohl magnetische als auch elektromagnetische und elektrische Felder ab, ein Kupferrohr elektromagnetische und elektrische Felder. Sich zeitlich verändernde Magnetfelder (=elektromagnetische Felder) oder elektrische Felder sind deshalb absolut sinnlos.<br>Einige Geräte bieten die Möglichkeit durch Bedienelemente Einfluss auf das Gerät zu nehmen. Dadurch schafft der Hersteller bei Reklamationen des Kunden die Möglichkeit, die Schuld an der nicht nachweisbaren Funktion auf den Käufer zu schieben, z.B. indem man behauptet, der Käufer habe falsche Parameter eingestellt und es funktioniere deshalb nicht.  
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Im deutschsprachigen Raum werden zahlreiche Geräte angeboten, die eine rein physikalische Wasserenthärtung ermöglichen sollen. Zumeist handelt es sich um so genannte Elektronische Wasserenthärter. Im Vergleich zu magnetischen Wasserentärtern werden hier keine Magnete eingesetzt. Von einigen dieser Geräte liegen inzwischen Schaltpläne vor, die sich sehr ähneln. Diese bestehen häufig aus einem einfachen elektronischen Rechteckgenerator, der eine Wechselspannung abgibt. Der dort eingesetzte elektronische Schaltkreis NE555 ist ein alter Bekannter aus den 70er Jahren, der mit deutlich weniger als 25 Cent preisgünstig ist. Bei Geräten dieser Bauart wird die Rechteckspannung an zwei isolierte Drähte abgegeben, die vom Kunden um das Wasserrohr gewickelt werden sollen. Da kein Stromkreis zustande kommt, fliesst auch kein Strom in den Drähten (bei sehr hoher Frequenz kann eine Art Antennenfunktion eintreten mit Blindströmen) Das Aufwickeln auf das Wasserrohr hat keine nachweisbare Funktion. Da kein Strom durch die Wicklungen fließen kann, werden auch keine nennenswerten Magnetfelder erzeugt, und der Stromverbrauch bleibt sehr gering. Solche Geräten können daher über längere Zeit mit einer Batterie oder einem kleinen Steckernetzteil betrieben werden. Um das Gerät aufzuwerten blinken auch bei einigen Modellen kleine Lämpchen. Selbst wenn diese Geräte Magnetferlder erzeugen würden, wäre dies nur bei Kunststoffrohren relevant. Denn Stahl ist ferromagnetisch und elektrisch leitend. Ein Stahlrohr schirmt daher sowohl magnetische als auch elektromagnetische und elektrische Felder ab, ein Kupferrohr elektromagnetische und elektrische Felder. Sich zeitlich verändernde Magnetfelder (=elektromagnetische Felder) oder elektrische Felder sind deshalb absolut sinnlos.<br>Einige Geräte bieten die Möglichkeit durch Bedienelemente Einfluss auf das Gerät zu nehmen. Dadurch schafft der Hersteller bei Reklamationen des Kunden die Möglichkeit, die Schuld an der nicht nachweisbaren Funktion auf den Käufer zu schieben, z.B. indem man behauptet, der Käufer habe falsche Parameter eingestellt und es funktioniere deshalb nicht.
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*[[Hydroflow]]. Unter dem Markennamen Hydroflow bietet die englische Firma Hydropath Produkte zur physikalischen Wasserenthärtung an.
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==Wasserhärte==
 
==Wasserhärte==
 
Unter Wasserhärte wird die Konzentration von Kalzium- und Magnesium-Ionen verstanden. Je höher deren Anteil, desto härter ist das Wasser. Kalzium und Magnesium werden deshalb auch als Härtebildner bezeichnet. Ihre Menge bestimmt die "Gesamthärte". Ein deutscher Härtegrad (1°&nbsp;dH) entspricht 10&nbsp;mg Kalziumoxid oder 7,19&nbsp;mg Magnesiumoxid pro Liter Wasser.<ref>http://www.wasser-wissen.de/abwasserlexikon/w/wasserhaerte.htm</ref> Da Kalzium- und Magnesiumsalze meist schwer löslich sind, fallen sie auch leicht aus und bilden Ablagerungen in Rohrleitungen u.ä. Der Ablagerungsprozess ist abhängig vom Gehalt an Kohlendioxid im Wasser, das als Kohlensäure gelöst vorliegt. Kohlensäure kann den Kalk lösen. Je mehr Kohlensäure im Wasser enthalten ist, desto mehr Kalk wird gelöst. Das Ganze ist temperaturabhängig, d.h. je wärmer das Wasser ist, desto weniger Kohlendioxid wird gelöst. Darum bildet sich auch in Warmwasserbehältern und -leitungen wie Boilern und Kesseln der so genannte Kesselstein, also Kalk.
 
Unter Wasserhärte wird die Konzentration von Kalzium- und Magnesium-Ionen verstanden. Je höher deren Anteil, desto härter ist das Wasser. Kalzium und Magnesium werden deshalb auch als Härtebildner bezeichnet. Ihre Menge bestimmt die "Gesamthärte". Ein deutscher Härtegrad (1°&nbsp;dH) entspricht 10&nbsp;mg Kalziumoxid oder 7,19&nbsp;mg Magnesiumoxid pro Liter Wasser.<ref>http://www.wasser-wissen.de/abwasserlexikon/w/wasserhaerte.htm</ref> Da Kalzium- und Magnesiumsalze meist schwer löslich sind, fallen sie auch leicht aus und bilden Ablagerungen in Rohrleitungen u.ä. Der Ablagerungsprozess ist abhängig vom Gehalt an Kohlendioxid im Wasser, das als Kohlensäure gelöst vorliegt. Kohlensäure kann den Kalk lösen. Je mehr Kohlensäure im Wasser enthalten ist, desto mehr Kalk wird gelöst. Das Ganze ist temperaturabhängig, d.h. je wärmer das Wasser ist, desto weniger Kohlendioxid wird gelöst. Darum bildet sich auch in Warmwasserbehältern und -leitungen wie Boilern und Kesseln der so genannte Kesselstein, also Kalk.
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