− | Zimpel tritt als 17 Jähriger in ein preussisches Infanterieregiment ein und arbeitet bis 1829 als Offizier. Nach seinem Austritt aus dem Militar wandert Zimpel nach Amerika aus und schlägt sich zunächst als Hausierer durch, um schliesslich Ingenieur zu werden. In Amerika avancierte er zum Inspektor fur Eisenbahnwesen und ist an der Planung von Eisenbahnlinien beteiligt. 1837 kehrt er als bankrotter amerikanischer Staatsbürger nach Deutschland zuruck und findet in Deutschland wieder eine Anstellung als Bauingenieur. Sein kränkelnde Konstitution und sein Interesse an alternativen Heilmethoden führen Zimpel immer wieder ins Ausland. Ein Teil der auf Zimpel zurückgehenden Mittel stammt aus dem Orient, so sein ''Elix. Ad long. Vit.'' oder das ''Jerusalem Elixier''. 1846 kehrt Zimpel nach Deutschland zuruck und wird unter merkwürdigen Umständen in Medizin promoviert, ohne je Medizin studiert zu haben. Ihm reicht ein kurzer Text über Beobachtungen zum Gelbfieber, das er bei Eisenbahnarbeiten machte. Er nimmt Kontakt zu homöopathischen Kreisen auf und wird Anhänger dieser Methode. 1850 kommt Zimpel in Kontakt mit den Anhangern des schwedischen Theosophen Swedenborg. In der Folge befasst sich Zimpel vermehrt mit der Theosophie und pietistischem Gedankengut, und verfasst dazu mehrere Schriften die sich mit eigenwilliger Bibelexegese beschaftigen. Sein Streben und Hoffen gilt fortan der Wiederkunft des Messias und der Etablierung eines tausendjahrigen Reiches, dessen Eintritt er genau berechnen kann. Strenge Glaubensgrundsatze prägen fortan sein Leben. So sind für ihn die ''Verkürzung irgendeines Theiles des Gesichtshaarwuchses'' und die ''Gräuel des Tabakrauchens'' tabu. Nach einer Periode in Palästina gelang Zimpel schließlich 1868 nach Rom, wo er Kontakt zum Medizinlaien [[Cesare Mattei]] (Conte Mattei) sucht, dessen [[Elektrohomöopathie]] ihn fasziniert. Vergeblich versucht Zimpel zu ergründen woraus die geheimen Mittel nach Mattei bestehen. Doch Mattei lässt sich nicht in seine spagyrischen Karten gucken und lehnt eine Zusammenarbeit ab. Zimpel erfindet nun sein eigenes spagyrisches Verfahren, auf der Suche nach einer ''Quinta Essentia'', die er als ''höchsten fluidalen Wirkstoff'' hofft zu isolieren. Er glaubt dies nun in einem Behelslaboratorium in Neapel mit Hefegärung und Destillationen aus pflanzlichen Grundstoffen zu erreichen. Sein Ziel einer "Ars spagyrica" war es ''das Gute vom Bösen, das Reine vom Unreinen, das Wirksame vom Unwirksamen, das "Gift" vom "Balsam"'' zu trennen. Bis zu zehn Monate werden die Zimpel-Mittel verschiedenen Destillationsverfahren und Gärungsprozessen unterzogen, bis sich am Ende ein paar Gramm des nunmehr spagyrischen Komplexmittels zeigen. Die zu seiner Zeit mit grossen Schritten voranschreitende Analytik und Chemie beachten er hingegen nicht. Seine Mittel kann er in Italien nicht anwenden, daher wendet er sich an Nachahmer und Produzent aus der Heimat. | + | Zimpel tritt als 17 Jähriger in ein preussisches Infanterieregiment ein und arbeitet bis 1829 als Offizier. Nach seinem Austritt aus dem Militar wandert Zimpel nach Amerika aus und schlägt sich zunächst als Hausierer durch, um schliesslich Ingenieur zu werden. In Amerika avancierte er zum Inspektor fur Eisenbahnwesen und ist an der Planung von Eisenbahnlinien beteiligt. 1837 kehrt er als bankrotter amerikanischer Staatsbürger nach Deutschland zuruck und findet in Deutschland wieder eine Anstellung als Bauingenieur. Sein kränkelnde Konstitution und sein Interesse an alternativen Heilmethoden führen Zimpel immer wieder ins Ausland. Ein Teil der auf Zimpel zurückgehenden Mittel stammt aus dem Orient, so sein ''Elix. Ad long. Vit.'', ''acqua benedicta'', ''Todesfeindpillen'' oder das ''Jerusalem Elixier''. 1846 kehrt Zimpel nach Deutschland zuruck und wird unter merkwürdigen Umständen in Medizin promoviert, ohne je Medizin studiert zu haben. Ihm reicht ein kurzer Text über Beobachtungen zum Gelbfieber, das er bei Eisenbahnarbeiten machte. Er nimmt Kontakt zu homöopathischen Kreisen auf und wird Anhänger dieser Methode. 1850 kommt Zimpel in Kontakt mit den Anhangern des schwedischen Theosophen Swedenborg. In der Folge befasst sich Zimpel vermehrt mit der Theosophie und pietistischem Gedankengut, und verfasst dazu mehrere Schriften die sich mit eigenwilliger Bibelexegese beschaftigen. Sein Streben und Hoffen gilt fortan der Wiederkunft des Messias und der Etablierung eines tausendjahrigen Reiches, dessen Eintritt er genau berechnen kann. Strenge Glaubensgrundsatze prägen fortan sein Leben. So sind für ihn die ''Verkürzung irgendeines Theiles des Gesichtshaarwuchses'' und die ''Gräuel des Tabakrauchens'' tabu. Nach einer Periode in Palästina gelang Zimpel schließlich 1868 nach Rom, wo er Kontakt zum Medizinlaien [[Cesare Mattei]] (Conte Mattei) sucht, dessen [[Elektrohomöopathie]] ihn fasziniert. Vergeblich versucht Zimpel zu ergründen woraus die geheimen Mittel nach Mattei bestehen. Doch Mattei lässt sich nicht in seine spagyrischen Karten gucken und lehnt eine Zusammenarbeit ab. Zimpel erfindet nun sein eigenes spagyrisches Verfahren, auf der Suche nach einer ''Quinta Essentia'', die er als ''höchsten fluidalen Wirkstoff'' hofft zu isolieren. Er glaubt dies nun in einem Behelslaboratorium in Neapel mit Hefegärung und Destillationen aus pflanzlichen Grundstoffen zu erreichen. Sein Ziel einer "Ars spagyrica" war es ''das Gute vom Bösen, das Reine vom Unreinen, das Wirksame vom Unwirksamen, das "Gift" vom "Balsam"'' zu trennen. Bis zu zehn Monate werden die Zimpel-Mittel verschiedenen Destillationsverfahren und Gärungsprozessen unterzogen, bis sich am Ende ein paar Gramm des nunmehr spagyrischen Komplexmittels zeigen. Die zu seiner Zeit mit grossen Schritten voranschreitende Analytik und Chemie beachten er hingegen nicht. Seine Mittel kann er in Italien nicht anwenden, daher wendet er sich an Nachahmer und Produzent aus der Heimat. |