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Erweiterung um Bereich :Nahrungsergänzung als Hormonersatz, Studienlage erweitert
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Auch gibt es mittlerweile für die Ernährung mit Sojaprodukten einige Einschränkungen. So sollten Säuglinge keine Sojamilch erhalten, da in dieser Phase der Entwicklung die hormonelle Wirkung in Geschlechtsorganen, Leber oder Gehirn zu schweren Schäden führen kann.
 
Auch gibt es mittlerweile für die Ernährung mit Sojaprodukten einige Einschränkungen. So sollten Säuglinge keine Sojamilch erhalten, da in dieser Phase der Entwicklung die hormonelle Wirkung in Geschlechtsorganen, Leber oder Gehirn zu schweren Schäden führen kann.
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====Nahrungsergänzug als Hormonersatz====
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====Nahrungsergänzung als Hormonersatz====
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:..''Bei einer Befragung deutscher Frauen dieser Altersgruppe durch das Deutsche Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke äußerten achtzig Prozent die Ansicht, dass sie sich vorstellen könnten, pflanzliche Stoffe mit hormoneller Wirkung, sogenannte Phytoöstrogene, gegen Wechseljahrsbeschwerden einzunehmen''
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Dies ist aus einem Bericht der FAZ aus dem Jahre 2009<ref>http://www.faz.net/aktuell/wissen/natur/wechseljahre-fragwuerdiger-hormonersatz-aus-pflanzen-1755516.html</ref>
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Da immer weniger Frauen in die Wechseljahre kommen, blüht seit langem der Markt für Präparate mit Pflanzenextrakten. Allerdings zeigen Studien, dass deren Wirksamkeit und Risiken sehr unterschiedlich einzuschätzen sind. Der Glauben, dass die Hormonersatztherapie all diese Wohltaten erbringt, erweist sich jedoch zunehmend als fragwürdig
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:.''.Über den Nutzen pflanzlicher Präparate bei Wechseljahrsbeschwerden berichten jetzt auch unabhängige britische Experten im "Drug and Therapeutics Bulletin" (Bd. 47, S. 2), einer Zeitschrift, die unter dem Dach des renommierten "British Medical Journal" erscheint. Sie kommen zu dem Schluss, dass viele Produkte das in sie gesetzte Vertrauen nicht verdienen.''
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Schon in den 1960'ern befasste man sich mit den Auswirkungen von Östrogenen auf Wechselwirkungen bei Frauen, wie z.B. Hitzewallungen oder Schlafstörungen und begann diese mit Präparaten zu behandeln.
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Bald stellte sich heraus, dass die einseitige Form der Behandlung mit einer Erhöhung des Risikos für die Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut, sogenannten Korpuskarzinomen einherging. Es wurde versucht dies abzufangen, in dem man Kombinationstherapien einsetzte. (Östrogen und Gestagen). Allerdings zeigen in der Folge Studien, dass die Einnahme von Hormonpräparaten mit einer Erhöhung des Risikos für Brustkrebs assoziiert ist. 
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Auch weitere umfangreiche klinische Untersuchungen in den USA haben gezeigt, dass Hormone, die gegen Beschwerden in den Wechseljahren verordnet werden, ernstzunehmende Nebenwirkungen haben.
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Die in den USA durchgeführte Untersuchung des WHI (Women's Health Initiative)-Studie zeigte, dass die häufig empfohlene und in den vergangenen 20 Jahren populär gewordene Hormonersatztherapie nicht ohne Risiko ist und heute nur noch bei strenger Indikationsstellung und befristet eingesetzt werden sollte. (siehe Studienlage)
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Seit der Rücknahme der Empfehlung zur Hormonersatztherapie durch die American Heart Association geht man jedoch auch wieder kritischer mit den Isoflavonergebnissen um. Und es wird vor unkontrollierter Selbstmedikation gewarnt<ref>https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2003/daz-10-2003/uid-9301</ref>
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Als Alternative zu einer konventionellen Hormonersatztherapie sind Phytoöstrogene nicht zu empfehlen
 
==Studienlage==
 
==Studienlage==
 
Je umfangreicher die Untersuchungen zu den Phytoöstrogene werden, desto häufiger finden sich auch kritische Aspekte. In hochdosierter Form isoliert als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen entfalten Soja-Isoflavone eine andere Wirkung, als die mit der normalen Nahrung aufgenommenen Soja-Isoflavone. Sie können die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen und zu einer Unterfunktion führen.   
 
Je umfangreicher die Untersuchungen zu den Phytoöstrogene werden, desto häufiger finden sich auch kritische Aspekte. In hochdosierter Form isoliert als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen entfalten Soja-Isoflavone eine andere Wirkung, als die mit der normalen Nahrung aufgenommenen Soja-Isoflavone. Sie können die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen und zu einer Unterfunktion führen.   
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Auch die Beeinflussung der männlichen Fortpflanzungsfähigkeit war schon Gegenstand von Untersuchungen. Tierexperimente mit Ratten liesen darauf schließen, dass Auswirkungen bestehen. Humanstudien liegen nur wenige vor. In einer Untersuchung mit 99 Männern sah man eine nachteilige Wirkung auf die Konzentration an Spermien<ref>Chavarro JE, Toth TL et al. Soy food and isoflavone intake in relation to semen quality parameters among men from infertilit yclinic. Human Reprod 2008; 23 2584-2590</ref>, in einer weiteren Studie sah man aber sogar Verbesserungen.   
 
Auch die Beeinflussung der männlichen Fortpflanzungsfähigkeit war schon Gegenstand von Untersuchungen. Tierexperimente mit Ratten liesen darauf schließen, dass Auswirkungen bestehen. Humanstudien liegen nur wenige vor. In einer Untersuchung mit 99 Männern sah man eine nachteilige Wirkung auf die Konzentration an Spermien<ref>Chavarro JE, Toth TL et al. Soy food and isoflavone intake in relation to semen quality parameters among men from infertilit yclinic. Human Reprod 2008; 23 2584-2590</ref>, in einer weiteren Studie sah man aber sogar Verbesserungen.   
 
      
 
      
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Bei der Untersuchung über die Auswirkungen von Phytoöstroigen-Präparaten als Hormonersatz des WHI (Women's Health Initiative) mit 160.000 postmenopasusalen  Frauen über 5 Jahre wurde ein Anstieg von 26% bei Brustkrebserkrankungen festgestellt<ref>Chlebowsky RT, Anderson GL, Changing Concepts: Menopausal hormone therapy and breast cancer.  J. Natl Cancer Inst 2012; 104:517-527</ref>. Bei einer Studie aus England, wurde sogar ein Anstieg, im Schnitt um 66 % festgestellt, je nach Art des Präparates gab es Schwankungen zwischen 30 und 100%.<ref>Beral V. Breast Cancer and hormone replacement therapy in the million Women Study. Lancet 2003; 362: 419-427</ref>
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==Quellenverzeichnis==
 
==Quellenverzeichnis==
 
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