Änderungen

3.108 Bytes hinzugefügt ,  12:08, 3. Dez. 2016
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 78: Zeile 78:     
===Tannine===
 
===Tannine===
...
+
Tannine (franz.: Tanin-> Gerbstoff) sind natürlich vorkommende Polyphenole, die sich alle von der Gallussäure ableiten lassen. Deswegen spricht man häufiger auch von Gallotanninen. Bekannteste Verbindung und Namensgeber dieser Stoffgruppe ist das Gallotannin. Zu finden sind Tannine unter anderem in Schalen, Kernen von Weintrauben. Sie gelangen beim Maischen in den Traubensaft. Sie dienen der Pflanze als Instrument zur Abwehr gegen Pflanzenfresser. Tannine findet man außer in Weintrauben auch im Holz und der Rinde von Eichen und Kastanien und in Sumachgewächsen,
 +
Darüber hinaus werden diese Stoffe von Akazien wie der Verek-Akazie produziert, um potenzielle Fressfeinde abzuschrecken. Tannine sind auch im Hopfen sowie in Schwarzem und Grünem Tee enthalten, werden bei Tee allerdings als Catechine bezeichnet. Bekannte Untergruppen sind die Catechine und Epigallocatechine, die als Bestandteile diverser Teesorten ein Rolle spielen und denen auch eine Reihe von positiven Wirkungseigenschaften zugeschrieben werden.(siehe Antioxidantien->Tee)
 +
 
 +
Spitzenreiter beim Gehalt von Tanninen ist die Sorghumhirse, ein Süßgras aus Afrika und Südeuropa, mit einem Anteil von bis zu 2.000mg/100g. Aber auch die heimischen Apfel- und Preiselbeeren bieten mit bis zu 600mg/100g eine gute Versorgung. Die Berechnung der täglich notwendigen Aufnahme ist, wie bei vielen derartiger Stoff uneinheitlich. In den USA wurde ein Wert von 460mg/Person/Tag errechnet. Andere Studien liegen bei 60mg/Tag <ref> Knasmüller et al, Risiken und Prävention....2014,Tannine, ab S.300 </ref>.
 +
 
 +
Ein großer Teil der Untersuchungen im Zusammenhang mit Tanninen wurden mit Säften und Extrakten vom [[Granatapfel] durchgeführt. Dies werden von vielen Produzenten als [[Nahrungsergänzungsmittel]] hergestellt und mit einer ganzen Reihe von gesundheitsrelevanten Effekten beworben, wie z.B. Schutz vor Alzheimer-Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und natürlich Krebs.<ref>http://eatsmarter.de/ernaehrung/news/granatapfel-gesund</ref>
 +
*das Herz. Schützt vor hohem Bluthochdruck, verbessert die Durchblutung der Herzkranzgefäße.
 +
*die Gefäße. Granatapfel beeinflusst den Lipidstoffwechsel: er senkt das LDL-Cholesterin und beugt der Arteriosklerose vor.
 +
*die Leber. Überall dort, wo oxidativer Stress (durch Alkohol, Rauchen oder UV-Strahlung... ) eine Rolle spielt.
 +
*den Magen-Darm-Trakt, beugt Magenerkrankungen vor.
 +
*die Bauchspeicheldrüse, hilft bei Diabetes und unterstützt den Zuckerstoffwechsel.
 +
*die Mundhöhle. Hemmt die Mikroorganismen, die Zahnplaque verursachen.
 +
*die Knochen. Beugt Osteoporose vor.
 +
*die Gelenke, erhält ihre „reibungslose“ Funktion aufrecht. Hemmt den Knorpelabbau und mögliche Entzündungen.
 +
*gereizte Nerven.
 +
*die körpereigenen Abwehrkräfte in vielen Aspekten. Auch bei Krebserkrankungen ist der Granatapfel ein Schutzfaktor.<ref>http://www.kraeuterweisheiten.de/granatapfel.html</ref>
 +
Schlussendlich beruhen aber der größte Teil der Aussagen auf In-Vitro-oder Tierversuche. Dei durchgeführten Humanstudoen waren epidemiologische, also Umfrage-basierend (siehe Studienlage)
 
==Studienlage==
 
==Studienlage==
 
Phenole sind Bestandteile vieler pflanzlicher Lebensmittel, die dazu noch einen Menge andere Substanzen enthalten. Von daher ist es sehr schwierig über epidemiologische Studien konkrete Ergebnisse zu erzielen und Aussagen zu treffen. Resveratrol und Quercetin sind Substanzen, die auch mit klinischen Studien unter kontrollierten Bedingungen und mit reinen Substanzen durchgeführt wurden.                          Ansonsten werden bei der Beurteilung eventueller Effekte auf In-Vitro oder Tierversuche benutzt.
 
Phenole sind Bestandteile vieler pflanzlicher Lebensmittel, die dazu noch einen Menge andere Substanzen enthalten. Von daher ist es sehr schwierig über epidemiologische Studien konkrete Ergebnisse zu erzielen und Aussagen zu treffen. Resveratrol und Quercetin sind Substanzen, die auch mit klinischen Studien unter kontrollierten Bedingungen und mit reinen Substanzen durchgeführt wurden.                          Ansonsten werden bei der Beurteilung eventueller Effekte auf In-Vitro oder Tierversuche benutzt.
Zeile 88: Zeile 104:  
=====Studien Dickdarm=====
 
=====Studien Dickdarm=====
 
Fallstudie zum Wiederauftreten von Dickdarmpolypen. 947 Risikopatienten/948 Kontrollen. Die Aufnahme von Flavanoiden wurde per Fragebogen erfasst. Bei der Auswertung ergab sich eine Reduzierung von Rezidiven beim Konsum flavonoidreicher Nahrung.
 
Fallstudie zum Wiederauftreten von Dickdarmpolypen. 947 Risikopatienten/948 Kontrollen. Die Aufnahme von Flavanoiden wurde per Fragebogen erfasst. Bei der Auswertung ergab sich eine Reduzierung von Rezidiven beim Konsum flavonoidreicher Nahrung.
Fallstudie England,264 Fälle/408 Kontrollen. Es wurde keine Beziehung zwischen einem Erkrankungsriskio und dem Gesamtkonsum von Flavonoiden hergestellt werden, aber eine deutliche Assoziation mit Flavonen, die nicht aus Tee stammten-
+
Fallstudie England,264 Fälle/408 Kontrollen. Es wurde keine Beziehung zwischen einem Erkrankungsriskio und dem Gesamtkonsum von Flavonoiden hergestellt werden, aber eine deutliche Assoziation mit Flavonen, die nicht aus Tee stammten.
    
In einer Studie zur Mundhöhle aus Italien mit 805 Fällen/2.081 Kontrollen ergaben sich zuerst  Effekte bei Flavononen und Flavonoide, aber nach Berücksichtigung der Vitamin C Aufnahme, war die Signifikanz nicht mehr gegeben <ref>Knasmüller et al, Risiken und Prävention....2014,Ergebnisse epidemiologischer Studien, 287-288</ref>
 
In einer Studie zur Mundhöhle aus Italien mit 805 Fällen/2.081 Kontrollen ergaben sich zuerst  Effekte bei Flavononen und Flavonoide, aber nach Berücksichtigung der Vitamin C Aufnahme, war die Signifikanz nicht mehr gegeben <ref>Knasmüller et al, Risiken und Prävention....2014,Ergebnisse epidemiologischer Studien, 287-288</ref>
1.682

Bearbeitungen