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Das '''Primo-Gefäßsystem''' (auch engl. Primo vascular system / PVS, novel threadlike structures / NTS, kor. Chin-Lo oder Kyungrak System) ist ein hypothetisches Gefäßsystem, das neben den herkömmlichen Blutgefäßen (Arterien und Venen) sowie dem lymphatischen System existieren soll. Das gemeinte Gefäß-System soll sich bei allen Tierarten und sogar Pflanzen finden lassen und sei wiederum aus weiteren untergeordneten Strukturen zusammengesetzt. 1962 stellte der Nordkoreaner Kim Bong-Han (김봉한, geb. 1916) eine entsprechende Hypothese in fünf Artikeln in nordkoreanischen Journalen und einem Buch vor (Nur Forschungsberichte ohne peer-review und ohne genaue Angaben zur Methodik). Laut Kim sei das von ihm entdeckte Gefäßssystem (von ihm als Chin-Lo oder Kyungrak-System bezeichnet) mit dem Konzept der Existenz so genannter [[Akupunktur]]punkte längs angenommener hypothetischer [[Meridian]]e aus der [[Traditionelle Chinesische Medizin|traditionellen chinesischen Medizin]] identisch. Seit 1966 eine Umbildung des Gesundheitssystems in Nordkorea erfolgte, ist Kim Bong-Han spurlos verschwunden. Seine Hypothese wurde erst ab 2002 wieder "entdeckt" und wird aktuell in der Anhängerschaft der [[Akupunktur]] als ein Beweis für die Existenz von Meridianen gewertet. Die Bezeichnung Primo-Gefäßsystem entstand im Jahre 2010 durch eine südkoreanische Forschergruppe um Kwang-Sup Soh, zuvor war vom Kyungrak-System und später vom Bonghan-System die Rede. Das Wort Primo soll auf die angebliche "primordiale" Bedeutung des Primogefäßsystems deuten, denn dieses würde entwicklungsbiologisch zeitlich vor dem Entstehen des Nervengewebes und der Blutgefäße entstehen.
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Das '''Primo-Gefäßsystem''' (auch engl. Primo vascular system / PVS, novel threadlike structures / NTS, kor. Chin-Lo oder Kyungrak System) ist ein hypothetisches Gefäßsystem, das neben den herkömmlichen Blutgefäßen (Arterien und Venen) sowie dem lymphatischen System existieren soll. Das gemeinte Gefäß-System soll sich bei allen Tierarten und sogar Pflanzen finden lassen und sei wiederum aus weiteren untergeordneten Strukturen zusammengesetzt. 1962 stellte der Nordkoreaner Kim Bong-Han (김봉한, geb. 1916) eine entsprechende Hypothese in fünf Artikeln in nordkoreanischen Journalen und einem Buch vor (Nur Forschungsberichte ohne peer-review und ohne genaue Angaben zur Methodik). Die nordkoreanische Regierung sorgte für eine Übersetzung und die Verbreitung der Hypothese im Ausland.<ref>B. H. Kim, On the Kyungrak System; (Journal of the Academy of Medical ScienceS of the Democratic People'S Republic of Korea), vol. 90, 1963.</ref> Laut Kim sei das von ihm entdeckte Gefäßssystem (von ihm als Chin-Lo oder Kyungrak-System bezeichnet) mit dem Konzept der Existenz so genannter [[Akupunktur]]punkte längs angenommener hypothetischer [[Meridian]]e aus der [[Traditionelle Chinesische Medizin|traditionellen chinesischen Medizin]] identisch. Seit 1966 eine Umbildung des Gesundheitssystems in Nordkorea erfolgte, ist Kim Bong-Han spurlos verschwunden. Seine Hypothese wurde erst ab 2002 wieder "entdeckt" und wird aktuell in der Anhängerschaft der [[Akupunktur]] als ein Beweis für die Existenz von Meridianen gewertet. Die Bezeichnung Primo-Gefäßsystem entstand im Jahre 2010 durch eine südkoreanische Forschergruppe um Kwang-Sup Soh, zuvor war vom Kyungrak-System und später vom Bonghan-System die Rede. Das Wort Primo soll auf die angebliche "primordiale" Bedeutung des Primogefäßsystems deuten, denn dieses würde entwicklungsbiologisch zeitlich vor dem Entstehen des Nervengewebes und der Blutgefäße entstehen.
    
Das hier thematisierte Primo-Gefäßsystem taucht in Lehrbüchern der wissenschaftlichen Anatomie, Mikroanatomie und Physiologie nicht auf, obwohl die Hypothese aus den sechziger Jahren stammt. Es lassen sich bis heute (2016) zwei Perioden der Erforschung des Primo-Gefäßsystems unterscheiden: die Zeit von 1962 bis 1965 und die Periode ab 2002. Befürworter der Existenz des Primo-Gefäßsystems behaupten dass die gemeinten Blutgefäße so klein seien, dass sie den vorangegangenen Generationen von Anatomen und Mikroanatomen entgangen seien. Es handelt sich um eine Hypothese aus der Anhängerschaft der Akupunktur, und aktuell von südkoreanischen Anhängern der Hypothese (ab etwa 2002). Diskussionen und Fachartikel zum Thema Primo-Gefäßsystem gehören in den Bereich der seit Jahren zu beobachtenden, und bislang erfolglos gebliebenen Versuche die Existenz von Akupunkturpunkten und Meridianen zu belegen. (siehe Artikel zu [[Hartmut Heine|"Heine-Zylindern"]] und gescheiterte Nachweisversuche von [[Fritz-Albert Popp]])
 
Das hier thematisierte Primo-Gefäßsystem taucht in Lehrbüchern der wissenschaftlichen Anatomie, Mikroanatomie und Physiologie nicht auf, obwohl die Hypothese aus den sechziger Jahren stammt. Es lassen sich bis heute (2016) zwei Perioden der Erforschung des Primo-Gefäßsystems unterscheiden: die Zeit von 1962 bis 1965 und die Periode ab 2002. Befürworter der Existenz des Primo-Gefäßsystems behaupten dass die gemeinten Blutgefäße so klein seien, dass sie den vorangegangenen Generationen von Anatomen und Mikroanatomen entgangen seien. Es handelt sich um eine Hypothese aus der Anhängerschaft der Akupunktur, und aktuell von südkoreanischen Anhängern der Hypothese (ab etwa 2002). Diskussionen und Fachartikel zum Thema Primo-Gefäßsystem gehören in den Bereich der seit Jahren zu beobachtenden, und bislang erfolglos gebliebenen Versuche die Existenz von Akupunkturpunkten und Meridianen zu belegen. (siehe Artikel zu [[Hartmut Heine|"Heine-Zylindern"]] und gescheiterte Nachweisversuche von [[Fritz-Albert Popp]])
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