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Kurier der wikipedia ein Beitrag zu besserer enzyklopädischer Arbeit und nebenbei ein Argument, warum es ein geschlossenes wiki wie psiram geben muss:
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''Wäre nicht weniger mehr?<br><br>Schon gemerkt? Durch interne Aufgeregtheiten und übereifrige Artikelbearbeitungen machen wir in der Wikipedia eigentlich randständige Politiker, Publizisten oder Wissenschaftler größer als sie sind, zumindest was das Volumen der entsprechenden Personenartikel angeht. Und gelegentlich handeln wir uns damit deftigen Ärger ein.<br><br>Das jüngste Beispiel ist die sogenannte Causa Ganser. Da gibt es also in der Schweiz einen studierten und auch promovierten Historiker, der als wissenschaftlicher Publizist agiert, das ganz geschickt, und umstrittene Positionen zu geopolitischen Themen vertritt. Die Zahl seiner Monographien macht ihn unzweifelhaft enzyklopädisch relevant, jedenfalls nach unseren Kriterien. Also entsteht ein Personenartikel über ihn. Und dann geht's los.<br><br>Eine wissenschaftliche Rezeption seiner Arbeiten gibt es kaum, er ist ja auch eher ein Sachbuchautor. WP-Autoren stellen erst die relativ randständigen Positionen Gansers ausführlich dar und versehen die dann sammelwütig mit kritischen Aussagen, wobei die Belege, mangels wissenschaftlicher Rezeption, aus diversen Zeitungsartikeln stammen. Je mehr, desto besser. Als wenn die kritische Anmerkung eines FAZ- oder NZZ-Journalisten enzyklopädisches Gewicht hätte. Wenn genügend solcher Schnipsel beisammen sind, steht da ein relativ großer, sehr kritischer WP-Artikel über einen relativ unbedeutenden Sachbuchautoren. Funktioniert so enzyklopädische Arbeit? Wäre nicht weniger mehr? Zumindest was den Anspruch an eine Enzyklopädie angeht.<br><br>Manchmal wehren sie sich - oder lassen sich wehren. Für große (verständliche) Empörung in der WP sorgte ein sogenannter Dokumentarfilm zur Causa Ganser, Die dunkle Seite der Wikipedia. Darin gibt es viele blödsinnige Angaben über das Funktionieren der Online-Enzyklopädie, allerlei bedenkenswerte Kritik an der übereifrig ausgebreiteten Kritik (im Film wohl eher Diffamierung genannt) und schließlich die Offenlegung von (angeblichen) Klarnamen der Artikel-Hauptautoren, die unter ihrem WP-Benutzernamen, also pseudonym, editiert hatten. Eine grobe Mißachtung der WP-Anonymität. Nur gilt das Gebot, die Anonymität von WP-Autoren zu wahren, nicht außerhalb der WP. Einer, der im WP-Personenartikel mit komprimierter Kritik überzogen wird, hat ein nachvollziehbares Interesse daran, zu erfahren, wer denn die Menschen waren, die das betrieben. Und schon haben wir den Salat.<br><br>Das wäre mit mehr Ruhe und Gelassenheit bei der Darstellung des Daniele Ganser wohl so nicht passiert. Unaufgeregtheit ist eine gute Basis für enzyklopädische Arbeit, besonders und gerade, wenn es um die Darstellung von umstrittenen Randfiguren in Politik, Publizistik und Wissenschaft geht.''
 
''Wäre nicht weniger mehr?<br><br>Schon gemerkt? Durch interne Aufgeregtheiten und übereifrige Artikelbearbeitungen machen wir in der Wikipedia eigentlich randständige Politiker, Publizisten oder Wissenschaftler größer als sie sind, zumindest was das Volumen der entsprechenden Personenartikel angeht. Und gelegentlich handeln wir uns damit deftigen Ärger ein.<br><br>Das jüngste Beispiel ist die sogenannte Causa Ganser. Da gibt es also in der Schweiz einen studierten und auch promovierten Historiker, der als wissenschaftlicher Publizist agiert, das ganz geschickt, und umstrittene Positionen zu geopolitischen Themen vertritt. Die Zahl seiner Monographien macht ihn unzweifelhaft enzyklopädisch relevant, jedenfalls nach unseren Kriterien. Also entsteht ein Personenartikel über ihn. Und dann geht's los.<br><br>Eine wissenschaftliche Rezeption seiner Arbeiten gibt es kaum, er ist ja auch eher ein Sachbuchautor. WP-Autoren stellen erst die relativ randständigen Positionen Gansers ausführlich dar und versehen die dann sammelwütig mit kritischen Aussagen, wobei die Belege, mangels wissenschaftlicher Rezeption, aus diversen Zeitungsartikeln stammen. Je mehr, desto besser. Als wenn die kritische Anmerkung eines FAZ- oder NZZ-Journalisten enzyklopädisches Gewicht hätte. Wenn genügend solcher Schnipsel beisammen sind, steht da ein relativ großer, sehr kritischer WP-Artikel über einen relativ unbedeutenden Sachbuchautoren. Funktioniert so enzyklopädische Arbeit? Wäre nicht weniger mehr? Zumindest was den Anspruch an eine Enzyklopädie angeht.<br><br>Manchmal wehren sie sich - oder lassen sich wehren. Für große (verständliche) Empörung in der WP sorgte ein sogenannter Dokumentarfilm zur Causa Ganser, Die dunkle Seite der Wikipedia. Darin gibt es viele blödsinnige Angaben über das Funktionieren der Online-Enzyklopädie, allerlei bedenkenswerte Kritik an der übereifrig ausgebreiteten Kritik (im Film wohl eher Diffamierung genannt) und schließlich die Offenlegung von (angeblichen) Klarnamen der Artikel-Hauptautoren, die unter ihrem WP-Benutzernamen, also pseudonym, editiert hatten. Eine grobe Mißachtung der WP-Anonymität. Nur gilt das Gebot, die Anonymität von WP-Autoren zu wahren, nicht außerhalb der WP. Einer, der im WP-Personenartikel mit komprimierter Kritik überzogen wird, hat ein nachvollziehbares Interesse daran, zu erfahren, wer denn die Menschen waren, die das betrieben. Und schon haben wir den Salat.<br><br>Das wäre mit mehr Ruhe und Gelassenheit bei der Darstellung des Daniele Ganser wohl so nicht passiert. Unaufgeregtheit ist eine gute Basis für enzyklopädische Arbeit, besonders und gerade, wenn es um die Darstellung von umstrittenen Randfiguren in Politik, Publizistik und Wissenschaft geht.''
    
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