Änderungen

keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 2: Zeile 2:  
'''Alois Irlmaier''' (8. Juni 1894 in Oberbayern - 26. Juli 1959 in Freilassing) war ein deutscher Brunnenbauer, [[Wünschelrute]]ngänger und [[Hellsehen|Hellseher]] aus Bayern. Irlmaier, der auch "Alisi" genannt wurde, machte in der Mitte des letzten Jahrhunderts durch Prophezeiungen und Visionen auf sich aufmerksam, die er laut einem Gerichtsurteil aus dem Jahre 1947<ref>AG Laufen, Aktenzeichen cs 203/47, Staatsarchiv München / BezA/LRA 208.026</ref> auch "gewerbsmäßig" betrieb, vor allem an den Wochenenden. In der Zeit des Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit war Irlmaier auch als [[Kriminaltelepathie|Kriminalhellseher]] zur Verbrechensaufklärung gefragt. Seine Berühmtheit verdankte Irlmaier insbesondere dem Druckereibesitzer und Journalisten Conrad Adlmaier.
 
'''Alois Irlmaier''' (8. Juni 1894 in Oberbayern - 26. Juli 1959 in Freilassing) war ein deutscher Brunnenbauer, [[Wünschelrute]]ngänger und [[Hellsehen|Hellseher]] aus Bayern. Irlmaier, der auch "Alisi" genannt wurde, machte in der Mitte des letzten Jahrhunderts durch Prophezeiungen und Visionen auf sich aufmerksam, die er laut einem Gerichtsurteil aus dem Jahre 1947<ref>AG Laufen, Aktenzeichen cs 203/47, Staatsarchiv München / BezA/LRA 208.026</ref> auch "gewerbsmäßig" betrieb, vor allem an den Wochenenden. In der Zeit des Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit war Irlmaier auch als [[Kriminaltelepathie|Kriminalhellseher]] zur Verbrechensaufklärung gefragt. Seine Berühmtheit verdankte Irlmaier insbesondere dem Druckereibesitzer und Journalisten Conrad Adlmaier.
   −
Die behauptete hellseherische Begabung des "Nostradamus von Freilassing" (Münchner Merkur<ref>22.10.1949, Artikel "Der Nostradamus von Freilassing"</ref>) soll nach eigenen Angaben insbesondere zu Zeiten des [[Mondmythen|zunehmenden Mondes]] hervorgetreten sein.  
+
Die behauptete hellseherische Begabung des "[[Nostradamus]] von Freilassing" (Münchner Merkur<ref>22.10.1949, Artikel "Der Nostradamus von Freilassing"</ref>) soll nach eigenen Angaben insbesondere zu Zeiten des [[Mondmythen|zunehmenden Mondes]] hervorgetreten sein.  
    
Heute wird der Glaube an die behaupteten hellseherische Fähigkeiten von Irlmaier vom Autor Stephan Berndt wachgehalten und vermarktet, der über Alois Irlmaier ein Buch mit dem Titel "Alois Irlmaier: Ein Mann sagt, was er sieht" veröffentlichte<ref>Stephan Berndt: "Ich seh's ganz deutlich! -Die Prophezeiungen des Alois Irlmaier", Reichel-Verlag</ref>, eine beim [[Schild-Verlag]] veröffentlichte DVD ("Ich seh's ganz deutlich! -Die Prophezeiungen des Alois Irlmaier") produzierte, eine private Webseite zu Irlmaier betreibt<ref>http://www.alois-irlmaier.de</ref> und Vorträge hält, etwa bei der Volkshochschule Bad Reichenhall.<ref>http://www.vhs-reichenhall.de/index.php?id=3&urlparameter=kathaupt%3A11%3Bknr:13F%20123</ref> Berndt versucht mit seinen Aktivitäten, im Nachhinein ausgesuchte Prophezeiungen von Irlmaier mit später eingetretenen Ereignissen sinnvoll in Einklang zu bringen. Auch versucht der Autor den Leser zu überzeugen, dass es real ein Phänomen der [[Telepathie]] oder Hellseherei gebe. Berndt geht dabei sogar so weit "Massenmedien" zu unterstellen, "dem Volk vorzugaukeln", dass Hellseherei und "Zukunftsschau Quatsch" seien. Autor Berndt legt die Prophezeiungen sehr weit aus: aus den Worten ''"drüben im Osten gibt es noch einen großen Umschwung"'' wird der Zusammenbruch des "Ostblocks" konstruiert, aus vagen Andeutungen, dass zukünftig Menschen in "Zuban-Schachteln" (gemeint sind bestimmte Zigarettenschachteln) sprechen und spielen (''Leute sprechen in’ Zuban-Schachtel nei – mit dem spuins aa.'') wird Irlmaier zum Propheten des Smartphone gemacht. Aus dem Irlmaier-Satz ''Die Schwarzen werden die Macht bekommen, die solange im Staub waren'' wird mit Phantasie die Wahl von Barack Obama in den USA konstruiert.
 
Heute wird der Glaube an die behaupteten hellseherische Fähigkeiten von Irlmaier vom Autor Stephan Berndt wachgehalten und vermarktet, der über Alois Irlmaier ein Buch mit dem Titel "Alois Irlmaier: Ein Mann sagt, was er sieht" veröffentlichte<ref>Stephan Berndt: "Ich seh's ganz deutlich! -Die Prophezeiungen des Alois Irlmaier", Reichel-Verlag</ref>, eine beim [[Schild-Verlag]] veröffentlichte DVD ("Ich seh's ganz deutlich! -Die Prophezeiungen des Alois Irlmaier") produzierte, eine private Webseite zu Irlmaier betreibt<ref>http://www.alois-irlmaier.de</ref> und Vorträge hält, etwa bei der Volkshochschule Bad Reichenhall.<ref>http://www.vhs-reichenhall.de/index.php?id=3&urlparameter=kathaupt%3A11%3Bknr:13F%20123</ref> Berndt versucht mit seinen Aktivitäten, im Nachhinein ausgesuchte Prophezeiungen von Irlmaier mit später eingetretenen Ereignissen sinnvoll in Einklang zu bringen. Auch versucht der Autor den Leser zu überzeugen, dass es real ein Phänomen der [[Telepathie]] oder Hellseherei gebe. Berndt geht dabei sogar so weit "Massenmedien" zu unterstellen, "dem Volk vorzugaukeln", dass Hellseherei und "Zukunftsschau Quatsch" seien. Autor Berndt legt die Prophezeiungen sehr weit aus: aus den Worten ''"drüben im Osten gibt es noch einen großen Umschwung"'' wird der Zusammenbruch des "Ostblocks" konstruiert, aus vagen Andeutungen, dass zukünftig Menschen in "Zuban-Schachteln" (gemeint sind bestimmte Zigarettenschachteln) sprechen und spielen (''Leute sprechen in’ Zuban-Schachtel nei – mit dem spuins aa.'') wird Irlmaier zum Propheten des Smartphone gemacht. Aus dem Irlmaier-Satz ''Die Schwarzen werden die Macht bekommen, die solange im Staub waren'' wird mit Phantasie die Wahl von Barack Obama in den USA konstruiert.
81.394

Bearbeitungen