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| Zur Anwendung kommen bei der Interferenzstrom-Regulationstherapie "mittelfrequente" Wechselströme, die über 2-4 großflächige Hautelektroden appliziert werden, mit Stromstärken im mA-Bereich. Die Anwendungsdauer soll zwischen 5 Minuten und einer Stunde liegen. Die (meistens zwei) von außen zugeführten Ströme haben leicht unterschiedliche Frequenzen und sollen sich im Körper auf nicht näher erklärte Weise "überlagern", was zu therapeutisch erwünschten Interferenzphänomenen führen soll. Wichtig sei, dass bei vier Elektroden jeder der beiden Ausgänge des Gerätes mit über Kreuz liegenden Elektroden verbunden wird. | | Zur Anwendung kommen bei der Interferenzstrom-Regulationstherapie "mittelfrequente" Wechselströme, die über 2-4 großflächige Hautelektroden appliziert werden, mit Stromstärken im mA-Bereich. Die Anwendungsdauer soll zwischen 5 Minuten und einer Stunde liegen. Die (meistens zwei) von außen zugeführten Ströme haben leicht unterschiedliche Frequenzen und sollen sich im Körper auf nicht näher erklärte Weise "überlagern", was zu therapeutisch erwünschten Interferenzphänomenen führen soll. Wichtig sei, dass bei vier Elektroden jeder der beiden Ausgänge des Gerätes mit über Kreuz liegenden Elektroden verbunden wird. |
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− | In verwirrender Weise wird auch darauf hingewiesen, dass einige Geräte bereits "überlagerte" Ströme am Ausgang zur Verfügung stellen. Solch ein Gerät liefert am Ausgang ein amplitudenmoduliertes, d.h. pulsierendes Signal (eine sog. Schwebung), dessen Modulationsfrequenz gleich der Differenzfrequenz der beiden Wechselströme ist. | + | In verwirrender Weise wird auch darauf hingewiesen, dass einige Geräte bereits "überlagerte" Ströme am Ausgang zur Verfügung stellen. Solch ein Gerät liefert am Ausgang ein amplitudenmoduliertes, d.h. pulsierendes Signal (eine sogenannte Schwebung), dessen Modulationsfrequenz gleich der Differenzfrequenz der beiden Wechselströme ist. |
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− | Die eingesetzten "Mittelfrequenzen" liegen typischerweise im Bereich von 4.000 Hz, mit Abständen von einigen Hz bis etwa 200 Hz. Beträgt beispielsweise die eine Frequenz 3900 Hz und die andere 4.000 Hz, so beträgt die "Interferenzfrequenz" von 100 Hz ergibt. Mit dieser Frequenz von 100 Hz ergäbe sich ein heilender Effekt, weil sie angeblich einer – der Wissenschaft bislang unbekannten – "Eigenschwingung der Körperzellen" entspräche. Sämtliche erfassten Zellen würden dadurch Resonanzphänomene zeigen und in ihrer Funktion "optimiert" werden. | + | Die eingesetzten "Mittelfrequenzen" liegen typischerweise im Bereich von 4.000 Hz, mit Abständen von einigen Hz bis etwa 200 Hz. Beträgt beispielsweise die eine Frequenz 3900 Hz und die andere 4.000 Hz, so beträgt die "Interferenzfrequenz" 100 Hz. Mit dieser Frequenz von 100 Hz ergebe sich ein heilender Effekt, weil sie angeblich einer – der Wissenschaft bislang unbekannten – "Eigenschwingung der Körperzellen" entspreche. Sämtliche erfassten Zellen zeigten dadurch Resonanzphänomene und sollten in ihrer Funktion "optimiert" werden. |
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| [[image:IFRpat061.png|thumb|400px|IFR-Variante mit zwei Signalen mit den Frequenzen F1 und F2, die mit f1 und f2 amplitudenmoduliert sind.<ref name="pat061">US Patent 4,153,061: Electrotherapeutic apparatus. May 8, 1979</ref> Als Beispiel werden F1 = 4020 Hz, F2 = 4000 Hz, f1 = 70 Hz und f2 = 89 Hz genannt. B stellt den Körper mit den vier Elektroden dar.]] | | [[image:IFRpat061.png|thumb|400px|IFR-Variante mit zwei Signalen mit den Frequenzen F1 und F2, die mit f1 und f2 amplitudenmoduliert sind.<ref name="pat061">US Patent 4,153,061: Electrotherapeutic apparatus. May 8, 1979</ref> Als Beispiel werden F1 = 4020 Hz, F2 = 4000 Hz, f1 = 70 Hz und f2 = 89 Hz genannt. B stellt den Körper mit den vier Elektroden dar.]] |
− | Die Schwachströme sollen dabei eine zellregulierende "Wirksamkeit" besitzen und eine Zellstimulation, Zellreaktivierung und Zellregeneration bewirken. Bei Asthma käme es zu einer sofortigen Atemerleichterung und Beendigung der Hypereagibilität der betroffenen Bronchien. Kinder mit Neurodermitis würden unter der IFR-Therapie innerhalb "kürzester Zeit" von ihren Juckattacken befreit. Auch käme es zu einer [[Entgiftung]] der Leber und Nieren. "Komatöse Zellen" würden reaktiviert werden und "insuffiziente Strukturen" würden normalisiert, heißt es auch. | + | Die Schwachströme sollen dabei eine zellregulierende "Wirksamkeit" besitzen sowie Zellstimulation, Zellreaktivierung und Zellregeneration bewirken. Bei Asthma komme es zu einer sofortigen Atemerleichterung und Beendigung der Hypereagibilität der betroffenen Bronchien. Kinder mit Neurodermitis würden unter der IFR-Therapie innerhalb "kürzester Zeit" von ihren Juckattacken befreit. Auch komme es zu einer [[Entgiftung]] der Leber und Nieren. "Komatöse Zellen" würden reaktiviert und "insuffiziente Strukturen" normalisiert, heißt es auch. |
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| ==Erfinder Nemec== | | ==Erfinder Nemec== |
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| ==Analoge Verfahren== | | ==Analoge Verfahren== |
| [[image:Schoendorfgeraet.jpg|thumb]] | | [[image:Schoendorfgeraet.jpg|thumb]] |
− | Ein sehr ähnliches Verfahren wird unter dem Namen HOLISTIM vermarktet (früher HERMICON). Es geht auf den Elektroingenieur Erhard Schöndorf zurück und arbeitet mit den Frequenzen 3.940 Hz und 4.000 Hz, die bereits im Gerät zusammengeführt werden ("Schöndorfstrom" genannt).<ref>Europäisches Patent EP 0612259: Elektrotherapie-Gerät. 06.10.1994</ref> Eine von Schöndorfs Patentanmeldungen<ref>Offenlegungsschrift DE 4313236 A1: Elektrotherapiegerät. 27.10.1994</ref> umfasste außerdem einen Behandlungsstuhl mit einer größeren Zahl (9 - 24) eingebauter Elektroden. Dieser Ansatz wurde aber offenbar nicht weiter verfolgt. Der Hersteller gibt an, dass Schöndorf mit einem Dr. Polster zusammengearbeitet habe, der medizinischer Berater von Hans Nemec gewesen sei. Beim Holistim-Gerät wird das Ausgangssignal ebenfalls zusätzlich amplitudenmoduliert; die sehr niedrige Modulationsfrequenz von maximal 1 Hz wird als "Rhythmus" bezeichnet. Das Gerät soll eine Ausgangsspannung von 40 V haben.<ref>http://www.holistim.com/index.php?id=236 Aufruf am 20. Februar 2010</ref> Ein von der Funktion her gleiches Gerät wird auch von Schöndorf selbst vertrieben (Bild rechts). | + | Ein sehr ähnliches Verfahren wird unter dem Namen HOLISTIM vermarktet (früher HERMICON). Es geht auf den Elektroingenieur Erhard Schöndorf zurück und arbeitet mit den Frequenzen 3.940 Hz und 4.000 Hz, die bereits im Gerät zusammengeführt werden ("Schöndorfstrom" genannt).<ref>Europäisches Patent EP 0612259: Elektrotherapie-Gerät. 06.10.1994</ref> Eine von Schöndorfs Patentanmeldungen<ref>Offenlegungsschrift DE 4313236 A1: Elektrotherapiegerät. 27.10.1994</ref> umfasste außerdem einen Behandlungsstuhl mit einer größeren Zahl (9-24) eingebauter Elektroden. Dieser Ansatz wurde aber offenbar nicht weiter verfolgt. Der Hersteller gibt an, dass Schöndorf mit einem Dr. Polster zusammengearbeitet habe, der medizinischer Berater von Hans Nemec gewesen sei. Beim Holistim-Gerät wird das Ausgangssignal ebenfalls zusätzlich amplitudenmoduliert; die sehr niedrige Modulationsfrequenz von maximal 1 Hz wird als "Rhythmus" bezeichnet. Das Gerät soll eine Ausgangsspannung von 40 V haben.<ref>http://www.holistim.com/index.php?id=236 Aufruf am 20. Februar 2010</ref> Ein von der Funktion her gleiches Gerät wird auch von Schöndorf selbst vertrieben (Bild rechts). |
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| Bei ''"Rücken- und Nackenbeschwerden, Sportverletzungen, Abnützungen an den Gelenken, kann der Gesundungsverlauf durch die Holistim-Therapie effektiver beschleunigt werden, als bei vergleichbaren Behandlungsmethoden"'', so die Werbung des Herstellers, der das Gerät außerdem Spitzensportlern zur Anwendung nach dem Training ''"zur gezielten schnelleren Erholung der trainierten Muskeln"'' empfiehlt. | | Bei ''"Rücken- und Nackenbeschwerden, Sportverletzungen, Abnützungen an den Gelenken, kann der Gesundungsverlauf durch die Holistim-Therapie effektiver beschleunigt werden, als bei vergleichbaren Behandlungsmethoden"'', so die Werbung des Herstellers, der das Gerät außerdem Spitzensportlern zur Anwendung nach dem Training ''"zur gezielten schnelleren Erholung der trainierten Muskeln"'' empfiehlt. |
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− | Als [[Hochtontherapie nach May]] (''Hochton-Frequenz-Therapie'', oder kurz ''Hochton-Therapie'') wird ein Verfahren bezeichnet, bei dem über verschiedene (in der Regel 4 Kanäle mit mindestens zehn Elektroden) Stromkreise geringe und gleichzeitig amplitudenmodulierte und frequenzmodulierte Ströme dem menschlichen Körper zu therapeutischen Zwecken zugeführt werden. Eingesetzt werden dabei Frequenzen im Bereich zwischen 4096 bis 32768 Hertz und Stromstärken von wenigen Milliampere. Die Gesamtleistung soll bis zu 5 Watt betragen. Zweck soll es sein, "Gewebsstrukturen" und Zellen "in Schwingungen" zu versetzen und auf diese Weise den Stoffwechsel anzuregen sowie den Körper zu [[entschlacken]]. Therapeutisches Ziel sei es auch, eine Zunahme der Anzahl und des Volumens von [[Mitochondrienmedizin|Mitochondrien]] zu erreichen. Unterschiedliche Frequenzen sollen nach Vorstellungen der Erfinder dabei auch spezifisch und ''harmonisch'' "Strukturen unterschiedlicher Größe anregen". | + | Als [[Hochtontherapie nach May]] (''Hochton-Frequenz-Therapie'', oder kurz ''Hochton-Therapie'') wird ein Verfahren bezeichnet, bei dem über verschiedene (in der Regel vier Kanäle mit mindestens zehn Elektroden) Stromkreise dem menschlichen Körper zu therapeutischen Zwecken geringe und gleichzeitig amplitudenmodulierte und frequenzmodulierte Ströme zugeführt werden. Eingesetzt werden dabei Frequenzen im Bereich zwischen 4096 bis 32768 Hertz und Stromstärken von wenigen Milliampere. Die Gesamtleistung soll bis zu 5 Watt betragen. Zweck soll es sein, "Gewebsstrukturen" und Zellen "in Schwingungen" zu versetzen und auf diese Weise den Stoffwechsel anzuregen sowie den Körper zu [[entschlacken]]. Therapeutisches Ziel sei es auch, eine Zunahme der Anzahl und des Volumens von [[Mitochondrienmedizin|Mitochondrien]] zu erreichen. Unterschiedliche Frequenzen sollen nach Vorstellungen der Erfinder dabei auch spezifisch und ''harmonisch'' "Strukturen unterschiedlicher Größe anregen". |
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| ==Literatur== | | ==Literatur== |