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Die '''Milchlüge''' ist eine [[Verschwörungstheorie]], nach der Kuhmilch nicht gesund, sondern sogar schädlich für den Menschen sei. Entsprechende Theorien finden sich manchmal in Aussagen von wenigen [[Tierrechte|Tierrechtlern]], aber auch bei Anhängern einer [[Veganismus|veganen Ernährung]]. Dann ist meist von einem "Mythos Milch" die Rede. Auch Anhänger von [[Max Otto Bruker]] vertreten diese Ansicht. Ein weiterer Verfechter der Milchlüge ist auch [[Christian Anders]].
 
Die '''Milchlüge''' ist eine [[Verschwörungstheorie]], nach der Kuhmilch nicht gesund, sondern sogar schädlich für den Menschen sei. Entsprechende Theorien finden sich manchmal in Aussagen von wenigen [[Tierrechte|Tierrechtlern]], aber auch bei Anhängern einer [[Veganismus|veganen Ernährung]]. Dann ist meist von einem "Mythos Milch" die Rede. Auch Anhänger von [[Max Otto Bruker]] vertreten diese Ansicht. Ein weiterer Verfechter der Milchlüge ist auch [[Christian Anders]].
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Das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) erstellte im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eine Download-Broschüre zum Thema Milchverzehr und potenzielle Krankheitsrisiken. Darin heisst es:
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Das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) erstellte im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eine Download-Broschüre zum Thema Milchverzehr und potenzielle Krankheitsrisiken. Darin heißt es:
:''..Der Verzehr von Milch und Milchprodukten im Rahmen der Verzehrempfehlungen geht nicht mit einem erhöhten Krankheitsrisiko einher, einzelne Milchinhaltsstoffe werden mit einer schützenden Wirkung bei verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht.''<ref>http://www.kern.bayern.de/mam/cms03/wissenschaft/dateien/freispruch_fuer_die_milch_dowload.pdf</ref>
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:''"Der Verzehr von Milch und Milchprodukten im Rahmen der Verzehrempfehlungen geht nicht mit einem erhöhten Krankheitsrisiko einher, einzelne Milchinhaltsstoffe werden mit einer schützenden Wirkung bei verschiedenen Krankheiten in Verbindung gebracht."''<ref>http://www.kern.bayern.de/mam/cms03/wissenschaft/dateien/freispruch_fuer_die_milch_dowload.pdf</ref>
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==Inhalt==
 
==Inhalt==
 
Laut Anhänger der Milchlüge-Theorie ist Milch nicht gesund, sondern sogar schädlich. Milch führe dem Körper entgegen Literaturangaben kein Calcium (Kalzium, Ca) zu, sondern entziehe es vielmehr und verursache so einen Calciummangel, der zur Knochenentkalkung, der Osteoporose, führe. 50-70% des Calciums aus der Milch werde durch die Magensäure gebunden, sodass es vom Körper nicht aufgenommen werden könne. Zitiert werden auch Berichte über Völker, die traditionell wenig Milch konsumieren und bei denen die Knochenfrakturrate niedriger sei.
 
Laut Anhänger der Milchlüge-Theorie ist Milch nicht gesund, sondern sogar schädlich. Milch führe dem Körper entgegen Literaturangaben kein Calcium (Kalzium, Ca) zu, sondern entziehe es vielmehr und verursache so einen Calciummangel, der zur Knochenentkalkung, der Osteoporose, führe. 50-70% des Calciums aus der Milch werde durch die Magensäure gebunden, sodass es vom Körper nicht aufgenommen werden könne. Zitiert werden auch Berichte über Völker, die traditionell wenig Milch konsumieren und bei denen die Knochenfrakturrate niedriger sei.
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Laut der Milchlüge-Verschwörungstheorie sei in der Milch das Eiweiß Kasein als ''artfremd'' aufzufassen. Wegen des hohen Eiweißgehaltes der Milch werde letztlich mehr Calcium ausgeschieden, als durch die Milch zugeführt wurde, was damit zu einer negativen Calcium-Bilanz führe. Dies führe auch zu einer [[Übersäuerung|Übersäuerung des Blutes]]. Um dies zu verhindern, entziehe der Körper als Ausgleich seinen Knochen Calciumphosphat. Das Endprodukt dieses Vorgangs werde dann durch den Urin ausgeschieden. Der Beweis für die unterstellte extreme Säurebildung finde sich im strengen Ammoniakgeruch in öffentlichen Toiletten. Abhilfe verschaffen soll eine basische Ernährung, die zwar in der [[Alternativmedizin]] populär ist, für deren Wirksamkeit jedoch keine wissenschaftlichen Beweise vorliegen.
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Laut der Milchlüge-Verschwörungstheorie sei das Eiweiß Kasein in der Milch als ''artfremd'' aufzufassen. Wegen des hohen Eiweißgehaltes der Milch werde letztlich mehr Calcium ausgeschieden, als durch die Milch zugeführt wurde, was damit zu einer negativen Calcium-Bilanz führe. Dies verursache auch eine [[Übersäuerung|Übersäuerung des Blutes]]. Um dies zu verhindern, entziehe der Körper als Ausgleich seinen Knochen Calciumphosphat. Das Endprodukt dieses Vorgangs werde dann durch den Urin ausgeschieden. Der Beweis für die unterstellte extreme Säurebildung finde sich im strengen Ammoniakgeruch in öffentlichen Toiletten. Abhilfe verschaffen soll eine basische Ernährung, die zwar in der [[Alternativmedizin]] populär ist, für deren Wirksamkeit jedoch keine wissenschaftlichen Beweise vorliegen.
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Einige Milchgegner argumentieren nicht gegen das Nahrungsmittel Milch (insbesondere Kuhmilch) sondern gegen eine aus hygienischen Gründen oder zu Erhöhung der Haltbarkeit durchgeführte Behandlung von Milch in Molkereien. Dort finde durch die (auch nur kurzzeitige) Sterilisation und Homogenisierung eine angeblich unzulässige und gesundheitsgefährdende "Denaturierung" statt, die krank mache. Rohmilch sei demnach gesünder als diejenige Milch die im Handel erhältlich ist.
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Einige Milchgegner argumentieren nicht gegen das Nahrungsmittel Milch (insbesondere Kuhmilch), sondern gegen eine aus hygienischen Gründen oder zu Erhöhung der Haltbarkeit durchgeführte Behandlung von Milch in Molkereien. Dort finde durch die (auch nur kurzzeitige) Sterilisation und Homogenisierung eine angeblich unzulässige und gesundheitsgefährdende "Denaturierung" statt, die krank mache. Rohmilch sei demnach gesunder als die im Handel erhältliche Milch.
    
==Unterstützer der Milchlüge-Verschwörungstheorie==
 
==Unterstützer der Milchlüge-Verschwörungstheorie==
 
[[image:Satanische Milch.jpg|[[Baphomet|Kuhphomet]] - Karikatur zur Milchlüge (Bild: [http://xn--behrdle-c1a.de/2012/05/09/das-gesoff-des-todes/ Irexis von Behördle])|thumb]]
 
[[image:Satanische Milch.jpg|[[Baphomet|Kuhphomet]] - Karikatur zur Milchlüge (Bild: [http://xn--behrdle-c1a.de/2012/05/09/das-gesoff-des-todes/ Irexis von Behördle])|thumb]]
Die Milchlügen-Hypothese ist unter Anhängern von Max Otto Bruker akzeptiert. Henning Elsner, Chefarzt des von Bruker gegründeten Krankenhauses Lahnhöhe, wurde in einer für Mai 2012 geplanten Fernsehsendung mit dem Titel "Die Milch-Lüge" mit den Worten "ohne Milch geht`s besser" zitiert. Gelobt wurde die Sendung insbesondere von der [[Veganismus|Veganerszene]] und der [[Truther]]szene.<ref>http://infowars.wordpress.com/2012/05/03/45-min-die-milch-luge-dokumentation/</ref> Insbesondere verbreitete der NDR vorab auf seiner Webseite, dass Milch und Milchprodukte krank machten, was aber ansonsten "keiner wisse". Zitat NDR: ''..Durch Kuhmilch werden Neurodermitis, Asthma und Diabetes ausgelöst und befördert. Tragisch daran ist, dass die meisten Menschen, die unter solchen Krankheiten leiden, nicht erkennen, dass die Milch Ursache ihrer Erkrankung ist..''<ref>Die Milch Lüge - 8.5.2012 EINSPLUS
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Die Milchlügen-Hypothese ist unter Anhängern von Max Otto Bruker akzeptiert. Henning Elsner, Chefarzt des von Bruker gegründeten Krankenhauses Lahnhöhe, wurde in einer für Mai 2012 geplanten Fernsehsendung mit dem Titel "Die Milch-Lüge" mit den Worten "Ohne Milch geht`s besser" zitiert. Gelobt wurde die Sendung insbesondere von der [[Veganismus|Veganerszene]] und der [[Truther]]szene.<ref>http://infowars.wordpress.com/2012/05/03/45-min-die-milch-luge-dokumentation/</ref> Der NDR verbreitete vorab auf seiner Webseite, dass Milch und Milchprodukte krank machten, was aber ansonsten "keiner wisse". Zitat NDR: ''"Durch Kuhmilch werden Neurodermitis, Asthma und Diabetes ausgelöst und befördert. Tragisch daran ist, dass die meisten Menschen, die unter solchen Krankheiten leiden, nicht erkennen, dass die Milch Ursache ihrer Erkrankung ist."''<ref>Die Milch Lüge - 8.5.2012 EINSPLUS
 
Datum: 08.05.2012
 
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Sender: EINSPLUS
 
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Link: http://www.ndr.de/fernsehen/epg/epg1157_sid-1165295.html</ref> Kurz vor der geplanten Erstsendung am 7. Mai 2012 beschloss der NDR die Sendung des Journalisten Mirko Tomic erst am 30. Juli 2012 (22 Uhr) zu senden.<ref>http://blog.gwup.net/2012/05/07/keine-milchluge-im-tv/</ref><ref>http://charismatismus.wordpress.com/2012/05/08/ndr-streicht-kuriosen-doku-film-die-milch-luge-aus-seinem-programm/</ref>  
 
Link: http://www.ndr.de/fernsehen/epg/epg1157_sid-1165295.html</ref> Kurz vor der geplanten Erstsendung am 7. Mai 2012 beschloss der NDR die Sendung des Journalisten Mirko Tomic erst am 30. Juli 2012 (22 Uhr) zu senden.<ref>http://blog.gwup.net/2012/05/07/keine-milchluge-im-tv/</ref><ref>http://charismatismus.wordpress.com/2012/05/08/ndr-streicht-kuriosen-doku-film-die-milch-luge-aus-seinem-programm/</ref>  
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Die Theorie des für den Menschen schädlichen Milchkonsums ist mitunter in Kreisen der Befürworter einer veganen Ernährung zu finden, die, im Gegensatz zur lactovegetabilen Ernährung, Milch ablehnen. Bekennender Verfechter der Theorie ist der österreichische Schlagersänger und Verschwörungstheoretiker [[Christian Anders]]. Auch im Zusammenhang mit dem [[KRR]]-Projekt [[Fürstentum Germania]] wurde die so genannte Milchlüge durch den stellvertreteneden "Fürsten" [[Jessie Marsson]] (alias Frank Büntert) neu aufgewärmt. Prinzipiell findet diese typische Verschwörungstheorie anscheinend überall dort Glauben, wo Menschen grundsätzlich wissenschaftsskeptisch sind oder gar davon ausgehen, dass "die Wissenschaft" letztlich nur Schädliches im Schilde führe.
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Die Theorie des für den Menschen schädlichen Milchkonsums ist mitunter in Kreisen der Befürworter einer veganen Ernährung zu finden, die - im Gegensatz zur lactovegetabilen Ernährung - Milch ablehnen. Bekennender Verfechter der Theorie ist der österreichische Schlagersänger und Verschwörungstheoretiker [[Christian Anders]]. Auch im Zusammenhang mit dem [[KRR]]-Projekt [[Fürstentum Germania]] wurde die so genannte Milchlüge durch den stellvertreteneden "Fürsten" [[Jessie Marsson]] (alias Frank Büntert) erneut aufgeriffen. Prinzipiell findet diese typische Verschwörungstheorie anscheinend überall dort Glauben, wo Menschen grundsätzlich wissenschaftsskeptisch sind oder gar davon ausgehen, dass "die Wissenschaft" letztlich nur Schädliches im Schilde führe.
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Colin T. Campbell, Professor für Biochemie an der Cornell University Ithaca, New York (USA) vertritt die Ansicht, Kasein sei stark krebserregend (ähnlich wie Aflatoxine) und ursächlich für Typ-1-Diabetes und rät generell vom Verzehr tierischen Eiweißes ab, da durch dieses alle Zivilisationskrankheiten (Krebs, Diabetes, Herzkrankheiten) entstehen sollen. Er plädiert daher für eine (fast) [[Veganismus|vegane]] Ernährungsweise mit einem Verzehranteil tierischer Eiweiße von höchstens 5% an der Gesamtnahrung. Sein Buch "China-Studie"<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/The_China_Study</ref> wird daher in Vegetarier- und Veganerkreisen als Beleg für die gesunde Lebensweise herangezogen. Campbells Aussagen über Kasein und generell über tierische Proteine sind jedoch stark umstritten.<ref>http://www.cholesterol-and-health.com/China-Study.html</ref><ref>http://www.cholesterol-and-health.com/Campbell-Masterjohn.html</ref>
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Colin T. Campbell, Professor für Biochemie an der Cornell University Ithaca, New York (USA), vertritt die Ansicht, Kasein sei stark krebserregend (ähnlich wie Aflatoxine) und ursächlich für Typ-1-Diabetes und rät generell vom Verzehr tierischen Eiweißes ab, da durch dieses alle Zivilisationskrankheiten (Krebs, Diabetes, Herzkrankheiten) entstehen sollen. Er plädiert daher für eine (fast) [[Veganismus|vegane]] Ernährungsweise mit einem Verzehranteil tierischer Eiweiße von höchstens 5% an der Gesamtnahrung. Sein Buch "China-Studie"<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/The_China_Study</ref> wird daher in Vegetarier- und Veganerkreisen als Beleg für die gesunde Lebensweise herangezogen. Campbells Aussagen über Kasein und generell über tierische Proteine sind jedoch stark umstritten.<ref>http://www.cholesterol-and-health.com/China-Study.html</ref><ref>http://www.cholesterol-and-health.com/Campbell-Masterjohn.html</ref>
    
Auch der esoterisch orientierte Arzt und Autor [[Rüdiger Dahlke]] meint: "Wenig schadet unseren Knochen so sehr wie Milch(produkte)." Außerdem fördere Milch "nachweislich die gefährlichsten Herzerkrankungen" sowie Krebs. Leider seien die Menschen jedoch "im Auftrag der Fleisch- und Milchindustrie Jahrzehnte lang vom Gegenteil überzeugt" worden.<ref>[http://lunar-horse.tv/de/2011/09/05/wie-verzicht-auf-fleisch-und-milch-korper-und-seele-heilt/ R. Dahlke: Wie Verzicht auf Fleisch und Milch Körper und Seele heilt] Lunar Horse web TV, 5. September 2011</ref>
 
Auch der esoterisch orientierte Arzt und Autor [[Rüdiger Dahlke]] meint: "Wenig schadet unseren Knochen so sehr wie Milch(produkte)." Außerdem fördere Milch "nachweislich die gefährlichsten Herzerkrankungen" sowie Krebs. Leider seien die Menschen jedoch "im Auftrag der Fleisch- und Milchindustrie Jahrzehnte lang vom Gegenteil überzeugt" worden.<ref>[http://lunar-horse.tv/de/2011/09/05/wie-verzicht-auf-fleisch-und-milch-korper-und-seele-heilt/ R. Dahlke: Wie Verzicht auf Fleisch und Milch Körper und Seele heilt] Lunar Horse web TV, 5. September 2011</ref>
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Milch enthält Calcium und vor allem in Käse, einem Folgeprodukt von Milch, ist der Anteil an Calcium sehr hoch. Kuhmilch enthält etwa 100-120&nbsp;mg&nbsp;Ca/100&nbsp;ml, in Parmesankäse können bis zu 1,2&nbsp;Gramm (1.200&nbsp;mg) Calcium in 100&nbsp;Gramm enthalten sein.<ref>Gerlinde Bergmann - Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit</ref> Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Aufnahme von 1.000&nbsp;mg (1&nbsp;Gramm) Calcium für Erwachsene. Diese Menge könne laut DGE mit 150&nbsp;ml fettarmer Milch oder zwei Käsescheiben erreicht werden. In der Nurses' Health Study zeigte sich jedoch, dass erhöhter Milchkonsum nur bedingt gegen osteoporosebedingte Knochenbrüche vorbeugt. Die Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel erklärte 2006, dass "die Vorteile des Milchkonsums [...] die etwaigen Risiken übertreffen." Es sei bewiesen, dass ein ausreichender Milchkonsum Osteoporose, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Übergewicht vorbeuge.<ref>Jaffiol C. Milk and dairy products in the prevention and therapy of obesity, type 2 diabetes and metabolic syndrome. Bull Acad Natl Med. 2008 Apr;192(4):749-58. Académie nationale de médecine.</ref>  
 
Milch enthält Calcium und vor allem in Käse, einem Folgeprodukt von Milch, ist der Anteil an Calcium sehr hoch. Kuhmilch enthält etwa 100-120&nbsp;mg&nbsp;Ca/100&nbsp;ml, in Parmesankäse können bis zu 1,2&nbsp;Gramm (1.200&nbsp;mg) Calcium in 100&nbsp;Gramm enthalten sein.<ref>Gerlinde Bergmann - Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit</ref> Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Aufnahme von 1.000&nbsp;mg (1&nbsp;Gramm) Calcium für Erwachsene. Diese Menge könne laut DGE mit 150&nbsp;ml fettarmer Milch oder zwei Käsescheiben erreicht werden. In der Nurses' Health Study zeigte sich jedoch, dass erhöhter Milchkonsum nur bedingt gegen osteoporosebedingte Knochenbrüche vorbeugt. Die Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel erklärte 2006, dass "die Vorteile des Milchkonsums [...] die etwaigen Risiken übertreffen." Es sei bewiesen, dass ein ausreichender Milchkonsum Osteoporose, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Übergewicht vorbeuge.<ref>Jaffiol C. Milk and dairy products in the prevention and therapy of obesity, type 2 diabetes and metabolic syndrome. Bull Acad Natl Med. 2008 Apr;192(4):749-58. Académie nationale de médecine.</ref>  
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Eine Untersuchung der Universität Kopenhagen ergab, dass das in der Milch enthaltene Calcium die Fettmenge im Blut nach den Mahlzeiten reduziert. Danach ist die Menge des Blutfettes bei Personen, die Calcium aus Milchprodukten aufnehmen, um 15-19% niedriger als bei Vergleichspersonen, die Calcium über Nahrungsergänzungsmittel mit Calcium aufnehmen.<ref>Agrarisch Dagblad 20.&nbsp;März 2007</ref> Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) tritt der Behauptung entgegen, dass Kuhmilch dem Körper Calcium entziehe statt zuzuführen und empfiehlt Milch.<ref>http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=101</ref>
 
Eine Untersuchung der Universität Kopenhagen ergab, dass das in der Milch enthaltene Calcium die Fettmenge im Blut nach den Mahlzeiten reduziert. Danach ist die Menge des Blutfettes bei Personen, die Calcium aus Milchprodukten aufnehmen, um 15-19% niedriger als bei Vergleichspersonen, die Calcium über Nahrungsergänzungsmittel mit Calcium aufnehmen.<ref>Agrarisch Dagblad 20.&nbsp;März 2007</ref> Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) tritt der Behauptung entgegen, dass Kuhmilch dem Körper Calcium entziehe statt zuzuführen und empfiehlt Milch.<ref>http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=101</ref>
    
Das Eiweiß Kasein ist für den Menschen nicht artfremd. Es stellt 80% der Gesamtproteine in der Milch (2,6% Kasein in Milch). Vor allem für junge Säugetiere (also auch Menschen) stellt Kasein die wichtigste Protein-, Calcium-, und Phospatquelle dar. Auch die menschliche Muttermilch enthält Kasein.
 
Das Eiweiß Kasein ist für den Menschen nicht artfremd. Es stellt 80% der Gesamtproteine in der Milch (2,6% Kasein in Milch). Vor allem für junge Säugetiere (also auch Menschen) stellt Kasein die wichtigste Protein-, Calcium-, und Phospatquelle dar. Auch die menschliche Muttermilch enthält Kasein.
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In der Kuhmilch kommen drei Formen des Kaseins vor: Alpha-, Beta- und Kappa-Kasein. Das Beta-Kasein tritt dort – je nach Rasse - als Beta-A1 oder als Beta-A2 auf. Beta-A1-Kasein gilt als die mutierte Form des Beta-A2-Kaseins. Danach kann man auch die Kühe in A1-Kühe und A2-Kühe einteilen. Beta-A2-Kühe findet man in Asien, Afrika, Südeuropa und Island. Beta-A1-Kühe gibt es in Australien, Neuseeland, USA und Europa. Die Holsteiner etwa gelten als Hybride. Menschliche Muttermilch und Ziegenmilch enthalten kein Beta-A1-Kasein, sondern die A2-Form.
 
In der Kuhmilch kommen drei Formen des Kaseins vor: Alpha-, Beta- und Kappa-Kasein. Das Beta-Kasein tritt dort – je nach Rasse - als Beta-A1 oder als Beta-A2 auf. Beta-A1-Kasein gilt als die mutierte Form des Beta-A2-Kaseins. Danach kann man auch die Kühe in A1-Kühe und A2-Kühe einteilen. Beta-A2-Kühe findet man in Asien, Afrika, Südeuropa und Island. Beta-A1-Kühe gibt es in Australien, Neuseeland, USA und Europa. Die Holsteiner etwa gelten als Hybride. Menschliche Muttermilch und Ziegenmilch enthalten kein Beta-A1-Kasein, sondern die A2-Form.
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Bei entsprechender Prädisposition steht Beta-A1-Kasein seit Mitte der 1980er Jahre im Verdacht, Typ-1-Diabetes auszulösen.
 
Bei entsprechender Prädisposition steht Beta-A1-Kasein seit Mitte der 1980er Jahre im Verdacht, Typ-1-Diabetes auszulösen.
 
Diese Theorie besagt, dass die körpereigenen Immunzellen Antikörper gegen das Beta-Kasein produzieren, in der Folge werden in diesem Autoimmunprozess die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse aufgrund ähnlicher Strukturen angegriffen und zerstört.
 Die Studienergebnisse sind aber keineswegs eindeutig.<ref>http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=54687</ref>
 
Diese Theorie besagt, dass die körpereigenen Immunzellen Antikörper gegen das Beta-Kasein produzieren, in der Folge werden in diesem Autoimmunprozess die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse aufgrund ähnlicher Strukturen angegriffen und zerstört.
 Die Studienergebnisse sind aber keineswegs eindeutig.<ref>http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=54687</ref>
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==Milch und Milchprodukte in der Vorgeschichte der Menschheit==
 
==Milch und Milchprodukte in der Vorgeschichte der Menschheit==
Milch und Milchprodukte wird seit mindestens 7000 Jahren von Menschen als Nahrungsmittel verwendet. Die britische Forscherin Julie Dunne von der University of Bristol (Großbritannien) und ihre Mitarbeiter hatten Fettrückstände an 81 Tonscherben untersucht, die in der libyschen Sahara-Region gefunden wurden. Sie stammen aus der Zeit zwischen 8100 und 2600 vor Christus. Die Forscher analysierten die Isotope der verschiedenen Fette an den Tonscherben. So ließ sich auf den Ursprung der Fette auf Pur, einen Joghurt oder Käse zurückführen. Schon vor 7000 Jahren haben prähistorische Bewohner der Sahara Milchvieh gehalten. Sie zogen mit ihren Herden durch die damals grüne Savannenlandschaft, gewannen die Milch und verarbeiteten diese auch weiter.<ref>Julie Dunne (University of Bristol) et al.: Nature, doi:10.1038/nature11186</ref><ref>http://www.nature.com/news/pottery-shards-put-a-date-on-africa-s-dairying-1.10863</ref> Bereits zuvor hatte die gleiche Arbeitsgruppe Milchviehwirtschaft vor 9000 Jahren in Anatolien nachgewiesen.<ref>Evershed, R. P. et al. Nature 455, 528–531 (2008)</ref>
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Milch und Milchprodukte werden seit mindestens 7000 Jahren von Menschen als Nahrungsmittel verwendet. Die britische Forscherin Julie Dunne von der University of Bristol (Großbritannien) und ihre Mitarbeiter untersuchten Fettrückstände an 81 Tonscherben, die in der libyschen Sahara-Region gefunden wurden. Sie stammen aus der Zeit zwischen 8100 und 2600 vor Christus. Die Forscher analysierten die Isotope der verschiedenen Fette an den Tonscherben. So ließ sich auf den Ursprung der Fette auf Pur, einen Joghurt oder Käse, zurückführen. Schon vor 7000 Jahren hielten prähistorische Bewohner der Sahara Milchvieh. Sie zogen mit ihren Herden durch die damals grüne Savannenlandschaft, gewannen die Milch und verarbeiteten diese auch weiter.<ref>Julie Dunne (University of Bristol) et al.: Nature, doi:10.1038/nature11186</ref><ref>http://www.nature.com/news/pottery-shards-put-a-date-on-africa-s-dairying-1.10863</ref> Bereits zuvor hatte die gleiche Arbeitsgruppe Milchviehwirtschaft in Anatolien vor 9000 Jahren nachgewiesen.<ref>Evershed, R. P. et al. Nature 455, 528–531 (2008)</ref>
    
==Milchhexe==
 
==Milchhexe==
Zur Zeit der Hexenverfolgung gab es auch den Begriff der Milchhexe. Diese sollte im Bunde mit dem Teufel stehen und Milch bzw Kühe verhexen können. Verhexte Kühe würden demnach entweder weniger Milch, saure Milch oder überproportional viel Milch abgeben können. Gab eines Bauern Kuh mehr Milch, als die des Nachbarn, so wurde zu dieser Zeit oft das Wirken einer Milchhexe vermutet. Als besonders günstige Zeitpunkte, die Milch zu verhexen, galten die Walpurgis- oder die Johannisnacht, von jeher geschäftige Nächte für Dämonen. Man stellte sich vor, die Milchhexen würden in Gestalt von Seelentieren in den Stall kommen und den Kühen die Milch aussaugen. Als Gegenzauber sollte ein nacktes Mädchen alle Tiere im Stall mit einem Brennesselzweig berühren.
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Zur Zeit der Hexenverfolgung gab es auch den Begriff der Milchhexe. Diese sollte mit dem Teufel im Bunde stehen und Milch bzw. Kühe verhexen können. Verhexte Kühe sollten demnach entweder weniger Milch, saure Milch oder überproportional viel Milch abgeben können. Gab eines Bauern Kuh mehr Milch als die des Nachbarn, wurde zu dieser Zeit oft das Wirken einer Milchhexe vermutet. Als besonders günstige Zeitpunkte, die Milch zu verhexen, galten die Walpurgis- oder die Johannisnacht, von jeher geschäftige Nächte für Dämonen. Man stellte sich vor, die Milchhexen kämen in Gestalt von Seelentieren in den Stall und saugten den Kühen die Milch aus. Als Gegenzauber sollte ein nacktes Mädchen alle Tiere im Stall mit einem Brennesselzweig berühren.
    
==Literaturverzeichnis==
 
==Literaturverzeichnis==
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