| In der Werbung für die eigenen Produkte seiner Firma Arrano bezieht sich Kai Panzer auch auf das Alte Testament der christlichen Bibel. Dabei werden Angaben des Alten Testaments als Fakten dargestellt und die Behauptung aufgestellt, dass die biblische Figur [http://de.wikipedia.org/wiki/Methusalem Methusalem] 600 Jahre gelebt habe. Dass das von der Bibel behauptete Lebensalter von Methusalem auf die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder Traubenkernen zurückzuführen sei, wird nicht belegt oder irgendwie glaubhaft gemacht. Tatsächlich sind die Angaben von Panzer zu Methusalem falsch: der in der hebräischen Bibel erwähnte Methusalem (oder Metuschelach) soll ein Alter von 969 Jahren erreicht haben und nicht 600. Abweichend davon kommt der Samaritanus auf 720 Lebensjahre Methusalems. | | In der Werbung für die eigenen Produkte seiner Firma Arrano bezieht sich Kai Panzer auch auf das Alte Testament der christlichen Bibel. Dabei werden Angaben des Alten Testaments als Fakten dargestellt und die Behauptung aufgestellt, dass die biblische Figur [http://de.wikipedia.org/wiki/Methusalem Methusalem] 600 Jahre gelebt habe. Dass das von der Bibel behauptete Lebensalter von Methusalem auf die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder Traubenkernen zurückzuführen sei, wird nicht belegt oder irgendwie glaubhaft gemacht. Tatsächlich sind die Angaben von Panzer zu Methusalem falsch: der in der hebräischen Bibel erwähnte Methusalem (oder Metuschelach) soll ein Alter von 969 Jahren erreicht haben und nicht 600. Abweichend davon kommt der Samaritanus auf 720 Lebensjahre Methusalems. |
− | Das zukünftige Lebensalter ab Geburt eines Menschen ist im Prinzip genetisch determiniert. Das höchste erzielbare Lebensalter ab Geburt liegt bei circa 120 Jahren. In der Regel stammen Menschen, die ein sehr hohes Lebensalter erreicht haben, aus Industriestaaten mit westlichem Lebensstil und entsprechendem Gesundheitssystem und nicht aus so genannten Entwicklungsländern oder gehörten den von Panzer vage als "Naturvölker" beschriebenen Ethnien an. Berichten, nach denen Menschen aus Entwicklungsländern (etwa Vilcabamba in Ecuador) sehr alt geworden sein sollen, sind nicht immer verläßlich: in manchen dieser Staaten gab es im Geburtsjahr keine funktionierenden örtlichen Standesämter oder Ausweispflicht.<ref>Mazess RB, Forman SH. Longevity and age exaggeration in Vilcabamba, Ecuador. J Gerontol. 1979 Jan;34(1):94-8.<br>Abstract<br>Systematic age exaggeration was found after age 70 in an Equadorian population noted for extreme longevity. Extreme ages (over 100 years) were either incorrect or unsubstantiated. There was no evidence of increased longevity in the Vilcabamba population.</ref><ref>Mazess RB, Mathisen RW. Lack of unusual longevity in Vilcabamba, Ecuador. Hum Biol. 1982 Sep;54(3):517-24<br>Abstract: | + | Das zukünftige Lebensalter ab Geburt eines Menschen ist im Prinzip genetisch determiniert. Das höchste erzielbare Lebensalter ab Geburt liegt bei circa 120 Jahren. In der Regel stammen Menschen, die ein sehr hohes Lebensalter erreicht haben, aus Industriestaaten mit westlichem Lebensstil und entsprechendem Gesundheitssystem und nicht aus so genannten Entwicklungsländern oder gehörten den von Panzer vage als "Naturvölker" beschriebenen Ethnien an. Berichten, nach denen Menschen aus Entwicklungsländern (etwa Vilcabamba in Ecuador) sehr alt geworden sein sollen, sind nicht immer verläßlich: in manchen dieser Staaten gab es im Geburtsjahr keine funktionierenden örtlichen Standesämter oder Ausweispflicht. Hinzu kommt eine nachgewiesene systematisch praktizierte Übertreibung des Alters von älteren Dorfbewohnern als Ursache für die vermeintliche Langlebigkeit. Durch einen Abgleich verschiedener Dokumente und einer selbst durchgeführten Datenerhebung konnten Forscher zeigen, dass z.B. der Vilcabamba - Bewohner Miguel Carpio im Alter von 61 Jahren angegeben habe, er sei 70. Fünf Jahre später sagte er, er sei 80, im Alter von 87 behauptete er 121 zu sein. Die Forscher stellten Sterbetafeln auf, aus denen hervorging, dass 1979 die durchschnittliche Lebenserwartung in Vilcabamba der in den USA in den 1930er Jahren geborener Personen vergleichbar ist.<ref>Mazess RB, Forman SH. Longevity and age exaggeration in Vilcabamba, Ecuador. J Gerontol. 1979 Jan;34(1):94-8.<br>Abstract<br>Systematic age exaggeration was found after age 70 in an Equadorian population noted for extreme longevity. Extreme ages (over 100 years) were either incorrect or unsubstantiated. There was no evidence of increased longevity in the Vilcabamba population.</ref><ref>Mazess RB, Mathisen RW. Lack of unusual longevity in Vilcabamba, Ecuador. Hum Biol. 1982 Sep;54(3):517-24<br>Abstract:<br>Mortality records from the supposedly longevous population of Vilcabamba in southern Ecuador were evaluated for the period 1907 through 1979. Records from the nearly urban center of Loja were also recorded. These records were used to calculate life expectancy tables using a revision of the synthetic cohort method that involved reverse summation. Age at death was corrected for the prevalent age exaggeration using a regression previously established for this community. Life expectancy has increased somewhat in Vilcabamba over the past 70 years. Age exaggeration was evident in the mortality records throughout this period indicating that this behavioral pattern was not a result of recent publicity. Age exaggeration was responsible for all evidence of increased longevity in the life tables compared to U.S. values. Life expectancy in Vilcabamba was very similar to that in the town of Loja and 15 to 30% below those for the U.S. This evidence, together with the documented exaggeration in centenarians and the debunking of the demographic claims, provides the final link in showing no unusual longevity in this population.</ref> In manchen Ländern führt ein hohes Alter zu einer besonderen Stellung und dies kann Anreiz sein, das Geburtsdatum vorzuverlegen. In Vilcabamba wird die Legende der Langlebigkeit touristisch ausgeschlachtet. (Siehe auch Artikel zum [[Hunza]]mythos). |
− | Mortality records from the supposedly longevous population of Vilcabamba in southern Ecuador were evaluated for the period 1907 through 1979. Records from the nearly urban center of Loja were also recorded. These records were used to calculate life expectancy tables using a revision of the synthetic cohort method that involved reverse summation. Age at death was corrected for the prevalent age exaggeration using a regression previously established for this community. Life expectancy has increased somewhat in Vilcabamba over the past 70 years. Age exaggeration was evident in the mortality records throughout this period indicating that this behavioral pattern was not a result of recent publicity. Age exaggeration was responsible for all evidence of increased longevity in the life tables compared to U.S. values. Life expectancy in Vilcabamba was very similar to that in the town of Loja and 15 to 30% below those for the U.S. This evidence, together with the documented exaggeration in centenarians and the debunking of the demographic claims, provides the final link in showing no unusual longevity in this population.</ref> In manchen Ländern führt ein hohes Alter zu einer besonderen Stellung und dies kann Anreiz sein, das Geburtsdatum vorzuverlegen. In Vilcabamba wird die Legende der Langlebigkeit touristisch ausgeschlachtet. (Siehe auch Artikel zum [[Hunza]]mythos). | |