| In der Literatur zur Bioresonanz finden sich keine solchen Darstellungen. Der Punkt kommt selten zur Sprache und wenn, wird kurzerhand behauptet, dass die Signale zu schwach seien und im "technischen Rauschen" der Messgeräte untergingen.<ref>Elisabeth Rozkydal: Moratherapie und Neurotransmitter. In: Otto Bergsmann (Hg.): Elektrodiagnostik. Facultas-Universitätsverlag, Wien 1992</ref><ref name="mo92-29-33"/> Wenn dies zuträfe und die vom Körper abgenommene elektrische Wechselspannung zu niedrig wäre, um sie mit geeigneten Messgeräten zu erfassen, könnte sie aber genauso wenig von den Bioresonanzgeräten elektronisch verarbeitet werden. | | In der Literatur zur Bioresonanz finden sich keine solchen Darstellungen. Der Punkt kommt selten zur Sprache und wenn, wird kurzerhand behauptet, dass die Signale zu schwach seien und im "technischen Rauschen" der Messgeräte untergingen.<ref>Elisabeth Rozkydal: Moratherapie und Neurotransmitter. In: Otto Bergsmann (Hg.): Elektrodiagnostik. Facultas-Universitätsverlag, Wien 1992</ref><ref name="mo92-29-33"/> Wenn dies zuträfe und die vom Körper abgenommene elektrische Wechselspannung zu niedrig wäre, um sie mit geeigneten Messgeräten zu erfassen, könnte sie aber genauso wenig von den Bioresonanzgeräten elektronisch verarbeitet werden. |
− | Die Behauptung ist aus einem weiteren Grund widersprüchlich. In der üblichen Konfiguration der Bioresonanz bildet der Körper eine Antenne, die – meistens über eine "Elektrode" in der Hand – mit dem Eingang eines Niederfrequenzverstärkers verbunden ist. Auf diese Weise werden elektrische Wechselfelder technischen Ursprungs aufgefangen, vor allem solche mit der Netzfrequenz 50 Hz und Vielfachen davon. Die Höhe der Spannung hängt von verschiedenen Faktoren ab, z.B. sehr stark davon, ob und wie die andere Hand oder ein anderer Körperteil) ebenfalls mit dem Gerät verbunden sind. Sie ist aber in jedem Fall so hoch, dass sie sich problemlos messen lässt.<ref>[[media:Bioresonanz-SpektrumHand.png|thumb|Mit einer Handelektrode im Niederfrequenzbereich gemessenes Spektrum]]. Statt "Körperschwingungen" zeigen sich im Wesentlichen die Netzfrequenz von 50 Hz und ungerade Vielfache davon. Messbedingungen: Normale Büroumgebung, Sitzende Versuchsperson, die in einer Hand einen Metallstab hält, der mit dem Eingang des Messgerätes verbunden ist (eine typische Konfiguration bei der Bioresonanz). Messgerät: Agilent 35670A Dynamic Signal Analyzer, Eingangswiderstand 1 MΩ Frequenzbereich 6.4 kHz, Auflösung 800 Linien. Oben: einpolige Verbindung der Hand mit dem Eingang des Analysators. Unten: Die zweite Hand ist mit dem Masseanschluss des Analysators verbunden; die Spannung ist geringer, aber nach wie vor deutlich messbar.</ref> Das bedeutet aber, dass mit Bioresonanzgeräten statt der behaupteten extrem schwachen Körperschwingungen tatsächlich bestenfalls technische Störsignale verarbeitet und als angebliche "Therapieschwingungen" an den Körper weitergeleitet werden. Deren Stärke, ausgedrückt beispielsweise durch die in den Körper eingeleitete elektrische Energie, ist überdies wegen der verschiedenen Konfigurationen mit und ohne Gegenelektrode (oder auch ganz ohne leitende Verbindung mit mattenförmigen Elektroden o.ä.) völlig unbestimmt. | + | Die Behauptung ist aus einem weiteren Grund widersprüchlich. In der üblichen Konfiguration der Bioresonanz bildet der Körper eine Antenne, die – meistens über eine "Elektrode" in der Hand – mit dem Eingang eines Niederfrequenzverstärkers verbunden ist. Auf diese Weise werden elektrische Wechselfelder technischen Ursprungs aufgefangen, vor allem solche mit der Netzfrequenz 50 Hz und Vielfachen davon. Die Höhe der Spannung hängt von verschiedenen Faktoren ab, z.B. sehr stark davon, ob und wie die andere Hand oder ein anderer Körperteil) ebenfalls mit dem Gerät verbunden sind. Sie ist aber in jedem Fall so hoch, dass sie sich problemlos messen lässt.<ref>[[media:Bioresonanz-SpektrumHand.png|Mit einer Handelektrode im Niederfrequenzbereich gemessenes Spektrum]]. Statt "Körperschwingungen" zeigen sich im Wesentlichen die Netzfrequenz von 50 Hz und ungerade Vielfache davon. Messbedingungen: Normale Büroumgebung, Sitzende Versuchsperson, die in einer Hand einen Metallstab hält, der mit dem Eingang des Messgerätes verbunden ist (eine typische Konfiguration bei der Bioresonanz). Messgerät: Agilent 35670A Dynamic Signal Analyzer, Eingangswiderstand 1 MΩ Frequenzbereich 6.4 kHz, Auflösung 800 Linien. Oben: einpolige Verbindung der Hand mit dem Eingang des Analysators. Unten: Die zweite Hand ist mit dem Masseanschluss des Analysators verbunden; die Spannung ist geringer, aber nach wie vor deutlich messbar.</ref> Das bedeutet aber, dass mit Bioresonanzgeräten statt der behaupteten extrem schwachen Körperschwingungen tatsächlich bestenfalls technische Störsignale verarbeitet und als angebliche "Therapieschwingungen" an den Körper weitergeleitet werden. Deren Stärke, ausgedrückt beispielsweise durch die in den Körper eingeleitete elektrische Energie, ist überdies wegen der verschiedenen Konfigurationen mit und ohne Gegenelektrode (oder auch ganz ohne leitende Verbindung mit mattenförmigen Elektroden o.ä.) völlig unbestimmt. |