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| [[image:Nanophotonentherapie.jpg|LED-Applikator (Firma Luxxamed)|300px|thumb]] | | [[image:Nanophotonentherapie.jpg|LED-Applikator (Firma Luxxamed)|300px|thumb]] |
− | Die '''Nanophotonentherapie''' ist eine [[pseudomedizin]]ische Behandlungsmethode, die eine Weiterentwicklung der [[BCR-Therapie]] ("Biologische Zellregulation") der Firma Luxxamed sein soll. Zur Anwendung kommen dabei Lichtblitze von LED-Lämpchen, die "Nanophotonen" aussenden sollen. Bei der BCR-Therapie kommen [[Mikrostromtherapie|Mikroströme]] gemeinsam mit der Nanophotonen-Bestrahlung zur Anwendung. | + | Die '''Nanophotonentherapie''' ist eine [[pseudomedizin]]ische Behandlungsmethode, die eine Weiterentwicklung der [[BCR-Therapie]] ("Biologische Zellregulation") der Firma Luxxamed sein soll. Zur Anwendung kommen dabei Lichtblitze von LED-Lämpchen, die "Nanophotonen" aussenden sollen. Bei der BCR-Therapie werden [[Mikrostromtherapie|Mikroströme]] mit der Nanophotonen-Bestrahlung kombiniert. |
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| Die Nanophotonentherapie soll laut Befürwortern zur Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen geeignet sein. Sie soll auch im Sinne einer [[Akupunktur|Lichtakupuntur]] und [[Ohrakupunktur]] einsetzbar sein. | | Die Nanophotonentherapie soll laut Befürwortern zur Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen geeignet sein. Sie soll auch im Sinne einer [[Akupunktur|Lichtakupuntur]] und [[Ohrakupunktur]] einsetzbar sein. |
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− | Bezeichnungen zur Methode sind angeblich markenrechtlich geschützt. Die Erfinder geben außerdem an, dass die gemeinte Anwendnung mit Nanophotonen patentiert sei. Die Rechte sollen demnach bei der Firma Luxxamed aus Kassel<ref>Luxxamed GmbH, Fiedlerstr. 20, D-34127 Kassel<br>Geschäftsführer: Patrick Walitschek</ref> liegen. Eine Durchsicht beim deutschem DPMA Ende 2014 ergibt jedoch, dass die Wortmarkeneintragung zu "Nanophotonen" für die Firma Walitschek Medizintechnik GmbH aus Staufenberg bei Kassel im Jahre 2009 scheiterte ("Eintragung nicht möglich").<ref>Marke Nanophotonen, Aktenzeichen DE3020090424829, Bestandsart Eintragung nicht möglich. Anmeldetag 17.07.2009 Inhaber Walitschek Medizintechnik GmbH, 34355 Staufenberg, DE</ref> | + | Bezeichnungen zur Methode sind angeblich markenrechtlich geschützt. Die Erfinder geben außerdem an, dass die gemeinte Anwendnung mit Nanophotonen patentiert sei. Die Rechte sollen demnach bei der Firma Luxxamed aus Kassel<ref>Luxxamed GmbH, Fiedlerstr. 20, D-34127 Kassel<br>Geschäftsführer: Patrick Walitschek</ref> liegen. Eine Durchsicht beim deutschen DPMA Ende 2014 ergibt jedoch, dass die Wortmarkeneintragung zu "Nanophotonen" für die Firma Walitschek Medizintechnik GmbH aus Staufenberg bei Kassel im Jahre 2009 scheiterte ("Eintragung nicht möglich").<ref>Marke Nanophotonen, Aktenzeichen DE3020090424829, Bestandsart Eintragung nicht möglich. Anmeldetag 17.07.2009 Inhaber Walitschek Medizintechnik GmbH, 34355 Staufenberg, DE</ref> |
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| ==Methode== | | ==Methode== |
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| In der Masterarbeit der Biomedizinischen Laboreinheit des Fraunhofer FEP ist von Photonen die Rede, die im Rahmen einer Lichttherapie und der Akupunktur eingesetzt würden. In der Arbeit findet sich dennoch die Aussage: | | In der Masterarbeit der Biomedizinischen Laboreinheit des Fraunhofer FEP ist von Photonen die Rede, die im Rahmen einer Lichttherapie und der Akupunktur eingesetzt würden. In der Arbeit findet sich dennoch die Aussage: |
| :''Die Nanophotonentechnologie ist eine äußere Anwendung. D.h. frequenzbelegte Lichtimpulse, sogenannte Nanophotonen, werden in der Praxis über LEDs auf die Haut des Menschen appliziert.'' | | :''Die Nanophotonentechnologie ist eine äußere Anwendung. D.h. frequenzbelegte Lichtimpulse, sogenannte Nanophotonen, werden in der Praxis über LEDs auf die Haut des Menschen appliziert.'' |
− | Die Masterarbeit selbst ist eine in vitro Studie mit einer Fibroblastenkultur. Die dazugehörige Studie wird als Auftragsarbeit definiert. Über eine Kontrolle und Verblindung wird nicht berichtet. Die Ergebnisse der Masterarbeit lassen sich nicht ohne weiteres auf eine Anwendung am Menschen übertragen, die Arbeit ist auf Grund der Methodik auch nicht geeignet, eine Wirksamkeit der Methode Nanophotonentherapie beim Menschen zu belegen. | + | Die Masterarbeit selbst ist eine in vitro Studie mit einer Fibroblastenkultur. Die dazugehörige Studie wird als Auftragsarbeit definiert. Über eine Kontrolle und Verblindung wird nicht berichtet. Die Ergebnisse der Masterarbeit lassen sich nicht ohne Weiteres auf eine Anwendung am Menschen übertragen; die Arbeit ist auf Grund der Methodik auch nicht geeignet, eine Wirksamkeit der Methode Nanophotonentherapie beim Menschen zu belegen. |
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| Es ist nicht das erste Mal, dass sich das Fraunhofer Institut in Dresden mit Pseudomedizin befasst und dazu Auftragsstudien mit positivem Ergebnis durchführt. Die Dresdner Fraunhofer-Forscherin Christiane Wetzel, die die Masterarbeit zur Nanophotonentherapie betreute, untersuchte 2011 [[Bioresonanz]]apparaturen der Firma [[Rayonex]] von [[Paul Schmidt]].<ref>Dr.-Ing. habil. Christiane Wetzel, BSc Susanne Klamke, BSc Johanna Melke, "Untersuchungen zur Wirkung harmonisierender Schwingungen mittels Rayonex-Gerätetechnik auf Zellkulturen", 29. September 2011, Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik, Medizinische Applikationen, Winterbergstraße 28, D-01277 Dresden</ref> Untersucht wurden dabei ebenfalls Fibroblasten. In beiden Fällen wurde der Resazurinessay eingesetzt. | | Es ist nicht das erste Mal, dass sich das Fraunhofer Institut in Dresden mit Pseudomedizin befasst und dazu Auftragsstudien mit positivem Ergebnis durchführt. Die Dresdner Fraunhofer-Forscherin Christiane Wetzel, die die Masterarbeit zur Nanophotonentherapie betreute, untersuchte 2011 [[Bioresonanz]]apparaturen der Firma [[Rayonex]] von [[Paul Schmidt]].<ref>Dr.-Ing. habil. Christiane Wetzel, BSc Susanne Klamke, BSc Johanna Melke, "Untersuchungen zur Wirkung harmonisierender Schwingungen mittels Rayonex-Gerätetechnik auf Zellkulturen", 29. September 2011, Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik, Medizinische Applikationen, Winterbergstraße 28, D-01277 Dresden</ref> Untersucht wurden dabei ebenfalls Fibroblasten. In beiden Fällen wurde der Resazurinessay eingesetzt. |
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| ==Literatur== | | ==Literatur== |
− | Zur Methode lässt sich in der wissenschaftlichen Datenbank NCBI (pubmed) und bei google scholar kein Eintrag zu Nanophotonen oder einer Nanophotonentherapie finden. Lediglich eine Arbeit erwähnt einen "nanophoton detector".<ref>Liu K1, Luo Z, Ye WM, Yuan XD, Zhu ZH, Zeng C. "Improving the room-temperature confinement of light by miniaturizing mode sizes into a deep subwavelength scale using dielectric spheres in metal cavities.", Opt Lett. Okt. 2012, 1;37(19):4107-9. doi: 10.1364/OL.37.004107. PMID: 23027294 </ref> | + | Zur Methode lässt sich in der wissenschaftlichen Datenbank NCBI (pubmed) und bei Google Scholar kein Eintrag zu Nanophotonen oder einer Nanophotonentherapie finden. Lediglich eine Arbeit erwähnt einen "nanophoton detector".<ref>Liu K1, Luo Z, Ye WM, Yuan XD, Zhu ZH, Zeng C. "Improving the room-temperature confinement of light by miniaturizing mode sizes into a deep subwavelength scale using dielectric spheres in metal cavities.", Opt Lett. Okt. 2012, 1;37(19):4107-9. doi: 10.1364/OL.37.004107. PMID: 23027294 </ref> |
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| *Patrick Walitschek: "Lichttherapie: Biokybernetik, LED Licht bei Entzündungen", Broschüre, 25. Dezember 2013, epubli GmbH | | *Patrick Walitschek: "Lichttherapie: Biokybernetik, LED Licht bei Entzündungen", Broschüre, 25. Dezember 2013, epubli GmbH |