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| Die Anleihen, die von Quantenmystikern bei der Quantenphysik – als Teildisziplin der Physik meist Quanten''mechanik'' genannt – gemacht werden, sind unterschiedlich. Oft handelt es sich um nicht mehr als das Wort "Quantenphysik". Es werden auch die Namen von Teilgebieten der Quantenmechanik wie Quantenelektrodynamik oder Quantenfeldtheorie als Imponiervokabeln benutzt sowie eigene Wortkreationen mit der Silbe "Quant". | | Die Anleihen, die von Quantenmystikern bei der Quantenphysik – als Teildisziplin der Physik meist Quanten''mechanik'' genannt – gemacht werden, sind unterschiedlich. Oft handelt es sich um nicht mehr als das Wort "Quantenphysik". Es werden auch die Namen von Teilgebieten der Quantenmechanik wie Quantenelektrodynamik oder Quantenfeldtheorie als Imponiervokabeln benutzt sowie eigene Wortkreationen mit der Silbe "Quant". |
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− | Ein typisches Merkmal ist die unsinnige Übertragung von Kernaussagen der Quantenmechanik auf makroskopische Vorgänge, das sind solche, die im Rahmen der klassischen Physik erklärt werden können. Den Quantenmystikern kommt entgegen, dass die Quantenmechanik schwer verständlich ist. Die subatomaren Objekte, mit denen sie sich beschäftigt, also die "Teilchen" oder "Quanten", lassen sich nicht herkömmlich abbilden, und ihr Verhalten lässt sich oft nicht mit der Alltagserfahrung in Einklang bringen. Einige quantenmechanische Größen, beispielsweise der Spin eines Elektrons, haben überhaupt keine Entsprechung in der klassischen Physik, wodurch der Versuch einer anschaulichen Darstellung stets die Gefahr von Missverständnissen birgt. Ohne solide Kenntnisse in Mathematik und Physik ist ein tieferes Eindringen nicht möglich, erst recht ist ohne solches Rüstzeug keine "Weiterentwicklung" der Quantenmechanik zu bewerkstelligen, was einige Quantenmystiker gleichwohl für sich reklamieren. Am häufigsten sind allgemein gehaltene Formulierungen wie | + | Ein wesentliches Merkmal ist die unzulässige Übertragung von Kernaussagen der Quantenmechanik auf makroskopische Vorgänge, das sind solche, die im Rahmen der klassischen Physik erklärt werden können. Den Quantenmystikern kommt entgegen, dass die Quantenmechanik schwer verständlich ist. Die subatomaren Objekte, mit denen sie sich beschäftigt, also die "Teilchen" oder "Quanten", lassen sich nicht herkömmlich abbilden, und ihr Verhalten lässt sich oft nicht mit der Alltagserfahrung in Einklang bringen. Einige quantenmechanische Größen, z.B. der Spin eines Elektrons, haben überhaupt keine Entsprechung in der klassischen Physik, weshalb der Versuch einer anschaulichen Darstellung stets die Gefahr von Missverständnissen birgt. Ohne solide Kenntnisse in Mathematik und Physik ist ein tieferes Eindringen nicht möglich, erst recht ist ohne solches Rüstzeug keine "Weiterentwicklung" der Quantenmechanik zu bewerkstelligen, was einige Quantenmystiker gleichwohl für sich reklamieren. |
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| + | Am häufigsten sind allgemein gehaltene Formulierungen wie |
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| * ''"Die Quantenphysik hat gezeigt, dass wir Menschen nicht aus fester Materie, sondern aus Schwingungen und Energie bestehen."'' | | * ''"Die Quantenphysik hat gezeigt, dass wir Menschen nicht aus fester Materie, sondern aus Schwingungen und Energie bestehen."'' |
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| '''''"Alles besteht aus Energie."''''' | | '''''"Alles besteht aus Energie."''''' |
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− | Ein Bezug dieser schwammigen Aussage zur Quantenphysik lässt sich eventuell zur [http://de.wikipedia.org/wiki/Paarbildung_%28Physik%29 Paarbildung] herstellen, das ist die Entstehung eines Teilchen-Antiteilchen-Paares, sowie dem umgekehrten Prozess, der Annihilation eines solchen Teilchenpaares, und im Weiteren zu den Quantenfeldtheorien. Es kann aber auch die Äquivalenz von Masse und Energie gemeint sein ("E = mc²"), die im Rahmen der Relativitätstheorie ausgearbeitet wurde. | + | Ein Bezug dieser schwammigen Aussage zur Quantenphysik lässt sich eventuell zur [http://de.wikipedia.org/wiki/Paarbildung_%28Physik%29 Paarbildung] herstellen, das ist die Entstehung eines Teilchen-Antiteilchen-Paares, sowie dem umgekehrten Prozess, der Annihilation eines solchen Teilchenpaares, und im Weiteren zu den Quantenfeldtheorien. Oft wird damit aber auf die Äquivalenz von Masse und Energie angespielt ("E = mc²"), die im Rahmen der Relativitätstheorie bereits einige Zeit vor der Entwicklung der Quantenmechanik entdeckt wurde. |
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| + | '''''"Alles ist mit allem verbunden."''''' |
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| + | Mitunter behaupten Quantenmystiker fälschlich, diese Aussage werde durch das Phänomen der [http://de.wikipedia.org/wiki/Quantenverschr%C3%A4nkung Quantenverschränkung] belegt und verweisen auf die seit Ende der 1990er Jahre populär gewordenen Experimente zur so genannten [http://de.wikipedia.org/wiki/Quantenteleportation Quantenteleportation]. Oft wird damit aber auch Bezug auf außerwissenschaftliche Theorien wie das [[Morphisches Feld|Morphische Feld]] genommen, die nichts mit der Quantenmechanik zu tun haben. |
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| '''''"Der Beobachter ist am Ergebnis beteiligt."''''' | | '''''"Der Beobachter ist am Ergebnis beteiligt."''''' |
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− | Der Satz spielt auf das Problem der [http://de.wikipedia.org/wiki/Quantenmechanische_Messung quantenmechanischen Messung] an. Dieses besagt vereinfacht, dass bei der Messung quantenmechanischer Größen wie Ort, Impuls oder Spin eines Elementarteilchens der Messprozess das Ergebnis beeinflusst. Zum Beispiel kann es völlig unterschiedlich ausfallen, je nachdem, welche der Größen zuerst gemessen wird. | + | Der Satz spielt auf das Problem der [http://de.wikipedia.org/wiki/Quantenmechanische_Messung quantenmechanischen Messung] an. Dieses besagt vereinfacht, dass bei der Messung von Größen wie Ort oder Impuls oder Spin eines Elementarteilchens der Messprozess das Ergebnis beeinflusst. Zum Beispiel kann es völlig unterschiedlich ausfallen, je nachdem, welche der Größen zuerst gemessen wird. Man kann auch sagen, eine quantenmechanische Größe wie der Spin eines Teilchens wird erst im Moment der Messung/Beobachtung festgelegt, vorher hat man es mit einer [http://de.wikipedia.org/wiki/Zustand_%28Quantenmechanik%29 Überlagerung von Zuständen] zu tun.<ref>Mit dem Phänomen der quantenmechanischen Überlagerung von Zuständen beschäftigt sich das bekannte Gedankenexperiment [http://de.wikipedia.org/wiki/Schr%C3%B6dingers_Katze "Schrödingers Katze"].</ref> Zu beachten ist also wieder, dass man es hier mit Phänomenen zu tun hat, die sich der Alltagserfahrung entziehen. Vor allem haben sie nichts mit dem trivialen Einfluss des Messvorgangs auf das Messobjekt im Sinne der klassischen Physik zu tun, etwa wenn ein Voltmeter zur Messung der elektrischen Spannung selbst "Strom verbraucht" und damit einen Schaltkreis gegenüber dem Zustand vor oder nach der Messung beeinflusst. Dennoch beziehen Quantenmystiker solche Aussagen ohne Rechtfertigung auf makroskopische Objekte oder auch auf das Verhalten von Menschen. Dass bei einer Gruppe handelnder Personen auch nicht unmittelbar beteiligte Beobachter einen Einfluss auf das Geschehen haben können, ist aber keine Erkenntnis aus der Quantenphysik, sondern banal. |
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− | Zu beachten ist aber, dass man es hier mit Phänomenen zu tun hat, die sich der Alltagserfahrung völlig entziehen (und dort auch keine Rolle spielen). Vor allem haben sie nichts mit dem trivialen Einfluss des Messvorgangs auf das Messobjekt im Sinne der klassischen Physik zu tun, etwa wenn ein Voltmeter zur Messung der elektrischen Spannung selbst "Strom verbraucht" und damit einen Schaltkreis gegenüber dem Zustand vor oder nach der Messung beeinflusst. Dennoch werden solche Aussagen ohne jede Rechtfertigung auf makroskopische Objekte oder auch auf das Verhalten von Menschen bezogen. Dass bei einer Gruppe handelnder Personen auch nicht unmittelbar beteiligte Beobachter einen Einfluss auf das Geschehen haben können, ist aber keine tiefschürfende Erkenntnis aus der Quantenphysik, sondern banal. | |
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| ==Beispiele für quantenmystische Konzepte, Begriffe und Produkte== | | ==Beispiele für quantenmystische Konzepte, Begriffe und Produkte== |