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==EM-Produkte und ihre Wirksamkeit==
 
==EM-Produkte und ihre Wirksamkeit==
 
[[image:Bokashi.jpg|EM-Mikroorganismenbrühe|thumb]]
 
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Zu den verschiedenen EM-Produkten gibt es mittlerweile eine Vielzahl von wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Fast alle Fachartikel stammen aus Asien, viele von ihnen aus dem Umfeld von Higa selbst, einem der schreibfreudigsten Autoren zum Thema. Erstaunlich ist die Tatsache, dass die Autoren durchweg nur positive Versuchsergebnisse beobachten, während eine im Februar 2008 von der ARD beauftragte Studie von Timo Kautz vom Institut für Organischen Landbau der Universität Bonn zu dem Ergebnis kam, dass ein untersuchtes EM-Produkt völlig wirkungslos war.<ref>http://web.archive.org/web/20090521012956/http://www.wdr.de/tv/ardheim/download/test_EM-RoteBete.pdf ('''Archiv-Version''')</ref> Die Redaktion der TV-Sendung Ratgeber Heim+Garten kam denn auch zum Schluss: ''EM schaden Pflanzen, Mensch und Tieren zwar nicht. Risiken und Nebenwirkungen sind jedenfalls nicht bekannt – ein Nutzen aber auch nicht! Eigentlich viel Lärm um teures Nichts.''.<ref>http://web.archive.org/web/20081011122904/http://www.wdr.de/tv/ardheim/sendungen/2008/februar/080203_4.phtml? ('''Archiv-Version''')</ref> Auch eine Schweizer Studie aus Zürich zeigte enttäuschende Ergebnisse bei einer vierjährigen experimentellen Anwendung von EM in der Landwirtschaft. Die Autoren weisen darauf hin, dass in der wissenschaftlichen Literatur zum Thema nur wenige Hinweise zu finden seien, die eine breite Wirkungsweise von „EM“ belegten. Studien über Wirkungen im Ackerbau unter mitteleuropäischen Klimabedingungen fehlen. Nach Meinung der Autoren sei der auf die Anwesenheit von Mikroorganismen begründete Effekt des EM-Präparates sehr klein und beobachtete positive Effekte seien auf das Trägersubstrat selbst (also die zusätzliche Nährstoffzufuhr) zurückzuführen.<ref>http://orgprints.org/9691/01/9691_Mayer_Vortrag.pdf</ref>
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Zu EM-Produkten gibt es mittlerweile eine Vielzahl von wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Fast alle Fachartikel stammen aus Asien, viele von ihnen aus dem Umfeld von Higa selbst, einem der schreibfreudigsten Autoren zum Thema. Erstaunlich ist die Tatsache, dass die Autoren durchweg nur positive Versuchsergebnisse beobachten, während eine im Februar 2008 von der ARD beauftragte Studie von Timo Kautz vom Institut für Organischen Landbau der Universität Bonn zu dem Ergebnis kam, dass ein untersuchtes EM-Produkt völlig wirkungslos war.<ref>http://web.archive.org/web/20090521012956/http://www.wdr.de/tv/ardheim/download/test_EM-RoteBete.pdf</ref> Die Redaktion der TV-Sendung Ratgeber Heim+Garten kam denn auch zum Schluss: "EM schaden Pflanzen, Mensch und Tieren zwar nicht. Risiken und Nebenwirkungen sind jedenfalls nicht bekannt – ein Nutzen aber auch nicht! Eigentlich viel Lärm um teures Nichts."<ref>http://web.archive.org/web/20081011122904/http://www.wdr.de/tv/ardheim/sendungen/2008/februar/080203_4.phtml</ref> Auch eine Schweizer Studie zeigte enttäuschende Ergebnisse bei einer vierjährigen experimentellen Anwendung von EM in der Landwirtschaft. Die Autoren weisen darauf hin, dass in der wissenschaftlichen Literatur zum Thema nur wenige Hinweise zu finden seien, die eine breite Wirkungsweise von EM belegten. Studien über Wirkungen im Ackerbau unter mitteleuropäischen Klimabedingungen fehlen. Nach Meinung der Autoren sei der auf die Anwesenheit von Mikroorganismen begründete Effekt des EM-Präparates sehr klein und beobachtete positive Effekte seien auf das Trägersubstrat selbst (also die zusätzliche Nährstoffzufuhr) zurückzuführen.<ref>http://orgprints.org/9691/01/9691_Mayer_Vortrag.pdf</ref>
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Higa äußerte sich selbst auch skeptisch zur Wirksamkeit und Plausibilität des von ihm erfundenen Konzepts der Effektiven Mikroorganismen: 1994 äußerte er sich mit dem Mikrobiologen Parr zum EM-Konzept und wies auf Schwierigkeiten zur Replikation eigener Versuche und Erlangung verlässlicher ''consistent results'' hin. Daher habe seine Methode wenig wissenschaftliche Beachtung gefunden und an einem wissenschaftlichem Nachweis seines Verfahrens ''mangele es oft''. Auch sei der Erfolg seiner Methode von Eigenschaften des Bodens abhängig.<ref>Teruo Higa, James Parr: (1994) ''Beneficial and Effective Microorganisms for a Sustainable Agriculture and Environment''. International Nature Farming Research Center, Atami, Japan. [http://emproducts.co.uk/downloads/EM.pdf] Zitat: [...] it is difficult to demonstrate conclusively which microorganisms are responsible for the observed effects, how the introduced microorganisms interact with the indigenous species, and how these new associations affect the soil plant environment. Thus, the use of mixed cultures of beneficial micro-organisms as soil inoculants to enhance the growth, health, yield, and quality of crops has not gained widespread acceptance by the agricultural research establishment because conclusive scientific proof is often lacking [...]</ref>
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Higa äußerte sich selbst auch skeptisch zur Wirksamkeit und Plausibilität des von ihm erfundenen Konzepts der Effektiven Mikroorganismen: 1994 äußerte er sich mit dem Mikrobiologen Parr zum EM-Konzept und wies auf Schwierigkeiten zur Replikation eigener Versuche und Erlangung verlässlicher "consistent results" hin. Daher habe seine Methode wenig wissenschaftliche Beachtung gefunden und an einem wissenschaftlichem Nachweis seines Verfahrens "mangele es oft". Auch sei der Erfolg seiner Methode von Eigenschaften des Bodens abhängig.<ref>Teruo Higa, James Parr: (1994) ''Beneficial and Effective Microorganisms for a Sustainable Agriculture and Environment''. International Nature Farming Research Center, Atami, Japan. [http://emproducts.co.uk/downloads/EM.pdf] Zitat: [...] it is difficult to demonstrate conclusively which microorganisms are responsible for the observed effects, how the introduced microorganisms interact with the indigenous species, and how these new associations affect the soil plant environment. Thus, the use of mixed cultures of beneficial micro-organisms as soil inoculants to enhance the growth, health, yield, and quality of crops has not gained widespread acceptance by the agricultural research establishment because conclusive scientific proof is often lacking [...]</ref>
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Die meisten der von EM-Verkäufern und Liebhabern angegebenen Anwendungen können noch nicht einmal theoretisch funktionieren und widersprechen Erkenntnissen der Biologie. So ist anzunehmen, dass so gut wie alle EM-Bakterien bei Anwendung in Geschirrspülern oder Waschmaschinen einen Waschgang gar nicht überleben.
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Die meisten der von EM-Verkäufern und Liebhabern angegebenen Anwendungen können noch nicht einmal theoretisch funktionieren und widersprechen den bisherigen Erkenntnissen der Biologie. So ist anzunehmen, dass so gut wie alle EM-Bakterien bei Anwendung in Geschirrspülern oder Waschmaschinen einen Waschgang gar nicht überleben.
   
Auch ist es völlig abwegig zu glauben, dass bestimmte EM-Bakterien Messer schärfen und entrosten könnten, wie es behauptet wird. Alle organischen Lebensformen können nur in die Richtung der positiven Entropie arbeiten, d.h. Wechsel zu einer Verbindung mit einem niedrigeren Potential als vorher. Bei allen Metallen ist dies die Bildung von Salzen oder Hydraten, die umgekehrte Richtung, bei der elementares Metall entsteht, hat eine negative Entropie, es müssen große Mengen Energie zugeführt werden (mechanisch oder thermisch).
 
Auch ist es völlig abwegig zu glauben, dass bestimmte EM-Bakterien Messer schärfen und entrosten könnten, wie es behauptet wird. Alle organischen Lebensformen können nur in die Richtung der positiven Entropie arbeiten, d.h. Wechsel zu einer Verbindung mit einem niedrigeren Potential als vorher. Bei allen Metallen ist dies die Bildung von Salzen oder Hydraten, die umgekehrte Richtung, bei der elementares Metall entsteht, hat eine negative Entropie, es müssen große Mengen Energie zugeführt werden (mechanisch oder thermisch).
 
Bei der Anwendung bei Mensch oder Tier gilt das gleiche Problem wie bei probiotischen Joghurts: Durch den Salzsäuregehalt des Magens werden die meisten Bakterien zerstört, außer sie sind durch z.B. eine magensaftresistente Ummantelung geschützt. Stattdessen können bereits erkrankte oder geschwächte Personen mit herabgesetzter Immunabwehr durch die zusätzliche Zufuhr von Keimen einen Schaden erleiden.
 
Bei der Anwendung bei Mensch oder Tier gilt das gleiche Problem wie bei probiotischen Joghurts: Durch den Salzsäuregehalt des Magens werden die meisten Bakterien zerstört, außer sie sind durch z.B. eine magensaftresistente Ummantelung geschützt. Stattdessen können bereits erkrankte oder geschwächte Personen mit herabgesetzter Immunabwehr durch die zusätzliche Zufuhr von Keimen einen Schaden erleiden.
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