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==Nebenwirkungen==
 
==Nebenwirkungen==
Obwohl die Anbietern der Chelattherapie immer wieder behaupten, die Chelattherapie sei harmlos, gibt es bereits seit Jahrzehnten immer wieder Berichte über schwere Nebenwirkungen, die in der Fachliteratur beschrieben werden. Cheltabildner entfernen nicht nur Schwermetall-Ionen aus dem Körper, sondern auch Ionen von metallischen Spurenelementen und Mineralien, was zu deren Mangel führen kann. Das Ausschwemmen von Calcium kann zu einer Störung des Calciumstoffwechsels und in der Folge zu Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen und sogar Atemstillstand führen. Auch Todesfälle sind bekannt geworden. Der Calciummangel kann außerdem zur Störung der Blutgerinnung, Nierenversagen und einer Störung des Knochenmarks führen. <ref>Federspiel K, Herbst V: Die Andere Medizin. Nutzen und Risiken sanfter Heilmethoden. Stiftung Warentest Verlag, 2. Aufl., S. 219f, 1992</ref>
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Obwohl Anbieter der Chelattherapie immer wieder behaupten, die Chelattherapie sei harmlos, wurden bereits seit Jahrzehnten immer wieder Berichte über schwere Nebenwirkungen vorgelegt, die in der Fachliteratur beschrieben werden. Chelatbildner entfernen nicht nur Schwermetall-Ionen aus dem Körper, sondern auch Ionen von metallischen Spurenelementen und Mineralien, was zu deren Mangel führen kann. Das Ausschwemmen von Calcium kann zu einer Störung des Calciumstoffwechsels und in der Folge zu Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen und sogar Atemstillstand führen. Auch Todesfälle wurden bekannt. Der Calciummangel kann außerdem zur Störung der Blutgerinnung, Nierenversagen und einer Störung des Knochenmarks führen.<ref>Federspiel K, Herbst V: Die Andere Medizin. Nutzen und Risiken sanfter Heilmethoden. Stiftung Warentest Verlag, 2. Aufl., S. 219f, 1992</ref>
    
Über weitere Nebenwirkungen der Chelattherapie berichtet die Fachliteratur:
 
Über weitere Nebenwirkungen der Chelattherapie berichtet die Fachliteratur:
*Peterson (1983) beschrieb einen Fall mit schwerer Vaskulitis (Gefäßentzündung) unter EDTA-Therapie, bei dem nur mit einer schnellen operativen Intervention ein tödlicher Ausgang verhindert werden konnte. Auch beschrieb dieser Autor einen Fall mit hämolytischer Anämie und konsekutivem Herzinfarkt. <ref>Peterson GR: Adverse effects of chelation therapy. JAMA, 250, 2926, 1983</ref>
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*Peterson beschrieb einen Fall mit schwerer Vaskulitis (Gefäßentzündung) unter EDTA-Therapie, bei dem nur mit einer schnellen operativen Intervention ein tödlicher Ausgang verhindert werden konnte. Auch beschrieb dieser Autor einen Fall mit hämolytischer Anämie und konsekutivem Herzinfarkt.<ref>Peterson GR: Adverse effects of chelation therapy. JAMA, 250, 2926, 1983</ref>
*Proksch und Kölmel (1985) beschrieben akute psychiatrische Komplikationen (Depression, Gedächtnisstörungen, Verschlechterung einer Demenz) nach EDTA-Therapie, die auf einen massiven EDTA-bedingten Zinkverlust zurückzuführen waren.<ref>Proksch, E.; Kölmel, K.: Zinkmangelsyndrom als Nebenwirkung von Chelatbildnern, Dt. med. Wochenschrift. 01/1985;110(25): 1001-1003</ref>
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*Proksch und Kölmel beschrieben akute psychiatrische Komplikationen (Depression, Gedächtnisstörungen, Verschlechterung einer Demenz) nach EDTA-Therapie, die auf einen massiven EDTA-bedingten Zinkverlust zurückzuführen waren.<ref>Proksch, E.; Kölmel, K.: Zinkmangelsyndrom als Nebenwirkung von Chelatbildnern, Dt. med. Wochenschrift. 01/1985;110(25): 1001-1003</ref>
*Nissel (1986) beschrieb den dramatischen Verlauf im Fall eines 77jährigen Patienten mit seit Jahren zunehmenden arteriosklerotischen Gefäßveränderungen, der über 3 Wochen Chelatbildner-Infusionen erhalten hatte. Sieben Stunden nach der letzten Infusion musste der Mann aufgrund einer hochgradigen Hypokalzämie mit ausgeprägtem Hirnödem in eine Klinik eingeliefert werden, wo er trotz intensivtherapeutischer Maßnahmen verstarb. <ref>Nissel H: Arteriosklerose und Chelattherapie. Wien Med Wochenschr, 136, 586-588, 1986</ref>
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*Nissel beschrieb den dramatischen Verlauf im Fall eines 77jährigen Patienten mit seit Jahren zunehmenden arteriosklerotischen Gefäßveränderungen, der über drei Wochen Chelatbildner-Infusionen erhalten hatte. Sieben Stunden nach der letzten Infusion musste der Mann aufgrund einer hochgradigen Hypokalzämie mit ausgeprägtem Hirnödem in eine Klinik eingeliefert werden, wo er trotz intensivtherapeutischer Maßnahmen verstarb.<ref>Nissel H: Arteriosklerose und Chelattherapie. Wien Med Wochenschr, 136, 586-588, 1986</ref>
*In den USA sind Fälle bekannt, in denen diese Therapie ebenfalls zum Tod des Patienten führte. In Texas wurde ein Arzt zu einer Strafe von $ 2.150.000 verurteilt. Er hatte die Herzerkrankung des im Jahre 1992 im Alter von 61 Jahren verstorbenen Frank Vecchio, Inhaber der Del Vecchio Foods Distribution Company, erfolglos mit der unwirksamen Chelattherapie behandelt. <ref>NCAHF: Newsletter, 19, 2, 1996</ref>
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*In den USA sind Fälle bekannt, in denen diese Therapie ebenfalls zum Tod des Patienten führte. In Texas wurde ein Arzt zu einer Strafe von $ 2.150.000 verurteilt. Er hatte die Herzerkrankung des im Jahre 1992 im Alter von 61 Jahren verstorbenen Frank Vecchio, Inhaber der Del Vecchio Foods Distribution Company, erfolglos mit der unwirksamen Chelattherapie behandelt.<ref>NCAHF: Newsletter, 19, 2, 1996</ref>
*Zwerling und Estes (1993) berichteten über zwei Patienten, bei denen sich ein Ast der Arteria centralis retinae (Zentralarterie des Auges) unter der EDTA-Therapie verschloss und die Sehfähigkeit eingeschränkt war. Nach Absetzen des EDTAs war diese Nebenwirkung nur in geringem Umfang reversibel. <ref>Zwerling CS, Estes EH: Branch retinal artery occlusion. A possible adverse effect of chelation therapy. N C Med J, 54, 172-174, 1993</ref>
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*Zwerling und Estes berichteten über zwei Patienten, bei denen sich ein Ast der Arteria centralis retinae (Zentralarterie des Auges) unter der EDTA-Therapie verschloss und die Sehfähigkeit eingeschränkt war. Nach Absetzen des EDTA war diese Nebenwirkung nur in geringem Umfang reversibel.<ref>Zwerling CS, Estes EH: Branch retinal artery occlusion. A possible adverse effect of chelation therapy. N C Med J, 54, 172-174, 1993</ref>
    
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