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| ==Vermarktung und Produkte== | | ==Vermarktung und Produkte== |
− | In Deutschland wird die Methode beispielsweise von dem bayerischen [[Homöopathie|Homöopathen]] Leonhard Wecker<ref>www.lwecker.com/pageID_5085729.html</ref>, von der Heilpraktikerin Heike Otten aus Dattenberg in Rheinland-Pfalz<ref>[[media:HeikeOttenSeminarSchwarzeSalbe.png|Seminar der Heilpraktikerin Heike Otten auf einer Veranstaltung der "BeTeWi-Akademie" der Wirtschaftswissenschaftlerin Katharina Friedrich]]</ref> und von [[Ralf Kollinger]]<ref>www.kollinger-partner.de/Krebsbekampfung_mit_pflanzlichen_Salben.pdf</ref> beworben. Propagiert wird das Mittel unter der Bezeichnung ''black salve - Schwarzsalbe'' außerdem vom Verein [[Menschen gegen Krebs]], ferner von Befürwortern des Scharlatanieriepräparats [[MMS|Miracle Mineral Supplement (MMS)]], so im [[Jim Humble|Jim-Humble-Verlag]].<ref>www.jim-humble-verlag.com/schwarze-salbe-das-natuerliche-skapel</ref> | + | In Deutschland wird die Methode beispielsweise von dem bayerischen [[Homöopathie|Homöopathen]] Leonhard Wecker<ref>www.lwecker.com/pageID_5085729.html</ref>, von der Heilpraktikerin Heike Otten aus Dattenberg in Rheinland-Pfalz<ref>[[media:HeikeOttenSeminarSchwarzeSalbe.png|Seminar der Heilpraktikerin Heike Otten auf einer Veranstaltung der "BeTeWi-Akademie" der Wirtschaftswissenschaftlerin Katharina Friedrich]]</ref><ref name="Kontraste20140605"/> und von [[Ralf Kollinger]]<ref>www.kollinger-partner.de/Krebsbekampfung_mit_pflanzlichen_Salben.pdf</ref> beworben. Propagiert wird das Mittel unter der Bezeichnung ''black salve - Schwarzsalbe'' außerdem vom Verein [[Menschen gegen Krebs]], ferner von Befürwortern des Scharlatanieriepräparats [[MMS|Miracle Mineral Supplement (MMS)]], so im [[Jim Humble|Jim-Humble-Verlag]].<ref>www.jim-humble-verlag.com/schwarze-salbe-das-natuerliche-skapel</ref> |
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| Laut Leonhard Wecker sei in den USA die letzte Klinik, die eine Krebssalbe anwendete, in den 1990er Jahren von der Aufsichtsbehörde FDA geschlossen worden, da angeblich die Behandlung "erfolgreich aber archaisch" sei. Nach Angaben von Wecker falle nach etwa 2 Wochen Anwendung "der ganze ehemalige Tumor in einem Stück heraus" und zurück bleibe "ein sauberer, völlig tumorfreier Wundgrund". Außerdem habe es bei dieser Art von Tumortherapie nach seinen Erfahrungen "noch nie einen Versager gegeben". Jeder Tumor, der von außen zugänglich ist, könne "komplett entfernt werden", mit Ausnahme der Achselhöhle. Tastbare Lymphknoten sollen dabei auch regelmäßig kleiner werden, sich erweichen und z.T. völlig verschwinden.<ref>www.lwecker.com/pageID_5085729.html</ref><ref>http://psiram.com/ge/images/b/b7/Leonhard_wecker.jpg</ref> | | Laut Leonhard Wecker sei in den USA die letzte Klinik, die eine Krebssalbe anwendete, in den 1990er Jahren von der Aufsichtsbehörde FDA geschlossen worden, da angeblich die Behandlung "erfolgreich aber archaisch" sei. Nach Angaben von Wecker falle nach etwa 2 Wochen Anwendung "der ganze ehemalige Tumor in einem Stück heraus" und zurück bleibe "ein sauberer, völlig tumorfreier Wundgrund". Außerdem habe es bei dieser Art von Tumortherapie nach seinen Erfahrungen "noch nie einen Versager gegeben". Jeder Tumor, der von außen zugänglich ist, könne "komplett entfernt werden", mit Ausnahme der Achselhöhle. Tastbare Lymphknoten sollen dabei auch regelmäßig kleiner werden, sich erweichen und z.T. völlig verschwinden.<ref>www.lwecker.com/pageID_5085729.html</ref><ref>http://psiram.com/ge/images/b/b7/Leonhard_wecker.jpg</ref> |
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| In einem Artikel im ''Medical Journal of Australia'' sowie in der australischen Tagespresse wurde über einen 55-jährigen Patienten berichtet, der sich Schwarze Salbe auf seine Schläfe gerieben hatte, zur vermeintlichen Therapie von Krebs. Nach vier Monaten hatte die wirkungslose und nicht zugelassene Salbe ein mehr als 2 cm großes Hautareal in eine Art Loch verwandelt, sodass er potente Schmerzmittel einnehmen musste. Die notwende medizinische Behandlung zog sich wegen der schweren Hautschädigung dann weitere drei Monate hin.<ref>Ong NC and others. Use of unlicensed salve for cutaneous malignancy. Medical Journal of Australia 200:314, 2014</ref><ref>Malm S: Man left with an inch-wide HOLE in his head after using 'quack' ointment to treat skin cancer. Daily Mail, 9. April 2014</ref> | | In einem Artikel im ''Medical Journal of Australia'' sowie in der australischen Tagespresse wurde über einen 55-jährigen Patienten berichtet, der sich Schwarze Salbe auf seine Schläfe gerieben hatte, zur vermeintlichen Therapie von Krebs. Nach vier Monaten hatte die wirkungslose und nicht zugelassene Salbe ein mehr als 2 cm großes Hautareal in eine Art Loch verwandelt, sodass er potente Schmerzmittel einnehmen musste. Die notwende medizinische Behandlung zog sich wegen der schweren Hautschädigung dann weitere drei Monate hin.<ref>Ong NC and others. Use of unlicensed salve for cutaneous malignancy. Medical Journal of Australia 200:314, 2014</ref><ref>Malm S: Man left with an inch-wide HOLE in his head after using 'quack' ointment to treat skin cancer. Daily Mail, 9. April 2014</ref> |
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− | In der ARD-Sendung ''Kontraste'' vom 5. Juni 2014 wurde von einem Hautkrebspatienten berichtet, dessen Tumor durch eine Operation hätte entfernt werden können. Statt dessen bekam er von seiner Frau über ein halbes Jahr lang Schwarze Salbe aufgetragen. Diese Salbe hat sich ins Gehirn hinein gefressen und letztendlich zum Tod des Patienten geführt. Bei einer weiteren Patientin mit Brustkrebs, wo die Salbe aufgetragen wurde, wurde behauptet, dass jetzt der Krebs "herauskommt". Die Patientin kam zu dem Arzt mit einem riesigen, eiternden, blutenden und sehr schmerzhaften Tumor, der innerhalb eines Zeitraumes von eineinhalb Jahren auf diese Größe gewachsen war und Metastasen gebildet hat. Das heißt, die Patientin hat hier ihre Heilungschance vertan.<ref>[http://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste-vom-05-06-2014/aetzende-alternativmedizin-angebliche-wundermittel-gefaehrden-patienten.html Ätzende Alternativmedizin - Angebliche Wundermittel gefährden Patienten] ARD Kontraste, Sendung vom 5. Juni 2014</ref> | + | In der ARD-Sendung ''Kontraste'' vom 5. Juni 2014 wurde von einem Hautkrebspatienten berichtet, dessen Tumor durch eine Operation hätte entfernt werden können. Statt dessen bekam er von seiner Frau über ein halbes Jahr lang Schwarze Salbe aufgetragen. Diese Salbe hat sich ins Gehirn hinein gefressen und letztendlich zum Tod des Patienten geführt. Bei einer weiteren Patientin mit Brustkrebs, wo die Salbe aufgetragen wurde, wurde behauptet, dass jetzt der Krebs "herauskommt". Die Patientin kam zu dem Arzt mit einem riesigen, eiternden, blutenden und sehr schmerzhaften Tumor, der innerhalb eines Zeitraumes von eineinhalb Jahren auf diese Größe gewachsen war und Metastasen gebildet hat. Das heißt, die Patientin hat hier ihre Heilungschance vertan.<ref name="Kontraste20140605">[http://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste-vom-05-06-2014/aetzende-alternativmedizin-angebliche-wundermittel-gefaehrden-patienten.html Ätzende Alternativmedizin - Angebliche Wundermittel gefährden Patienten] ARD Kontraste, Sendung vom 5. Juni 2014</ref> |
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| ==Literatur== | | ==Literatur== |