− | In einer anthroposophischen Privatschule in Bayern erkrankten 2005 106 Kinder, von denen 105 nicht geimpft waren. Diese Schule nahm in der Vergangenheit nicht an Impfinitiativen des Gesundheitsamtes teil, so dass diesem keine Information über die Impfquote an der Schule vorlag. Die altersgemischten Klassen hatten ein landkreisübergreifendes Einzugsgebiet, daher konnte sich von dort die Erkrankung in Bayern (324 Fälle insgesamt) ausbreiten. Die Erkrankungsfälle wurden nicht den dafür zuständigen Stellen gemeldet und die Kooperation wurde seitens der Schule auf ein absolutes Minimum beschränkt. Die Elternschaft war insgesamt impfskeptisch, benachrichtigten weder Schule noch andere Betreuungseinrichtungen im Erkrankungsfall, suchten nur selten einen Arzt auf. Einige der Ärzte unterließen es, Masern zu diagnostizieren und wenn sie eine Diagnose gestellt hatten, meldeten sie die Fälle nicht weiter.<ref>http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0003/79032/Report_Berlin__ENGDec06.pdf</ref> Die örtlichen Behörden haben sogar den Verdacht, Eltern hätten dort "Masern-Partys" organisiert, bei denen kranke Kinder gesunde anstecken sollen, um sie so auf natürliche Weise zu immunisieren.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46581585.html Tanz auf dem Minenfeld, Spiegel, 10.04.2006]</ref> | + | In einer anthroposophischen Privatschule in Bayern erkrankten 2005 106 Kinder, von denen 105 nicht geimpft waren. Diese Schule nahm in der Vergangenheit nicht an Impfinitiativen des Gesundheitsamtes teil, so dass diesem keine Information über die Impfquote an der Schule vorlag. Die altersgemischten Klassen hatten ein landkreisübergreifendes Einzugsgebiet, daher konnte sich von dort die Erkrankung in Bayern (324 Fälle insgesamt) ausbreiten. Die Erkrankungsfälle wurden nicht den dafür zuständigen Stellen gemeldet und die Kooperation wurde seitens der Schule auf ein absolutes Minimum beschränkt. Die Elternschaft war insgesamt impfskeptisch, benachrichtigte weder Schule noch andere Betreuungseinrichtungen im Erkrankungsfall und suchte nur selten einen Arzt auf. Einige der Ärzte unterließen es, Masern zu diagnostizieren und wenn sie eine Diagnose gestellt hatten, meldeten sie die Fälle nicht weiter.<ref>http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0003/79032/Report_Berlin__ENGDec06.pdf</ref> Die örtlichen Behörden äußerten sogar den Verdacht, Eltern hätten dort "Masern-Partys" organisiert, bei denen kranke Kinder gesunde anstecken sollen, um sie so auf natürliche Weise zu immunisieren.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46581585.html Tanz auf dem Minenfeld, Spiegel, 10.04.2006]</ref> |
| Insgesamt wurden für Deutschland im Jahr 2005 780 Masernerkrankungen gemeldet, die meisten Erkrankungen traten in Bayern auf.<ref>https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2006/Ausgabenlinks/03_06.pdf?__blob=publicationFile</ref> | | Insgesamt wurden für Deutschland im Jahr 2005 780 Masernerkrankungen gemeldet, die meisten Erkrankungen traten in Bayern auf.<ref>https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2006/Ausgabenlinks/03_06.pdf?__blob=publicationFile</ref> |