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==Allgemeines==
 
==Allgemeines==
Propagiert wird die Andullationstherapie vor allem vom Sportwissenschaftler Roland Stutz (geb. 18. Dezember 1961) aus Karlsruhe, der die Deutsche Gesellschaft für Andullationstherapie DGA<ref>Deutsche Gesellschaft für Andullationstherapie e.V. (bis 2011: Süddeutsche Gesellschaft für Andullationstherapie e.V.), Monbijouplatz 10, 10178 Berlin, www.andullation.de</ref> leitet, welche die Methode promotet. Die Behandlungsliegen werden von der Firma hhp &ndash; Home Health Products AG<ref>hhp &ndash; Home Health Products AG (bis 2011 Home Health Products GmbH) Sophienstraße 15-17, 76133 Karlsruhe</ref> für rund 4.000 Euro verkauft. Für übergewichtige Kunden wird auch ein "Andullationsgurt" zum "Fettabbau" angeboten. Des Weiteren gibt es einen "Power Andullator", mit dem nur die Beine behandelt werden, und eine "hhp Pferdedecke", die ebenfalls mit Schwingerregern bestückt ist und "dem beanspruchten Pferd zur Entspannung verhelfen" könne. Bei der Firma hhp wird Stutz als Mitglied eines wissenschaftlichen Beirats genannt und er beantwortet dort Fragen von Kunden.
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[[image:Andullation-Fachanwender.png|thumb|300px|Einige kommerzielle Anwender der hhp-Vibrationsliegen suggerieren mit diesem Signet eine besondere Qualifikation.]]
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[[image:Andullation-Studie01.png|thumb|300px|Verbesserung der "subjektiven Befindlichkeit" aufgrund der Andullationstherapie, die Roland Stutz durch eine Untersuchung von 1.000 chronisch Erkrankten ermittelt haben will<ref>www.andullation.de/forschung/studienarchiv-uebersicht/langzeitanwendung-der-andullationstherapie/ Aufruf am 30. August 2013</ref>]]
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Propagiert wird die Andullationstherapie vor allem vom Sportwissenschaftler Roland Stutz (geb. 18. Dezember 1961) aus Karlsruhe, der die Deutsche Gesellschaft für Andullationstherapie DGA<ref>Deutsche Gesellschaft für Andullationstherapie e.V. (bis 2011: Süddeutsche Gesellschaft für Andullationstherapie e.V.), Monbijouplatz 10, 10178 Berlin, www.andullation.de</ref> leitet, welche die Methode promotet. Einige gewerbliche Anbieter der Behandlungsmethode werben damit, von der DGA anerkannter "Qualifizierter Fachanwender"  zu sein. Die Behandlungsliegen werden von der Firma hhp &ndash; Home Health Products AG<ref>hhp &ndash; Home Health Products AG (bis 2011 Home Health Products GmbH) Sophienstraße 15-17, 76133 Karlsruhe</ref> für rund 4.000 Euro verkauft. Für übergewichtige Kunden wird auch ein "Andullationsgurt" zum "Fettabbau" angeboten. Des Weiteren gibt es einen "Power Andullator", mit dem nur die Beine behandelt werden, und eine "hhp Pferdedecke", die ebenfalls mit Schwingerregern bestückt ist und "dem beanspruchten Pferd zur Entspannung verhelfen" könne. Bei der Firma hhp wird Stutz als Mitglied eines wissenschaftlichen Beirats genannt und er beantwortet dort Fragen von Kunden.
    
Von hhp gibt es eine Patentanmeldung<ref name="pat">Offenlegungsschrift DE 102007051411 A1: Massagevorrichtung. Anmeldedatum: 25.10.2007. Inhaber: HHP Home Health Products GmbH. Erfinder: Antrag auf Nichtnennung</ref> zum Verfahren und mehrere Gebrauchsmuster aus den Jahren 2004 bis 2007 für entsprechende Massageliegen, ferner eine zurückgezogene Patentanmeldung für ein "Beinlagerkissen",<ref>Offenlegungsschrift DE 102012000993 A1: Beinlagerkissen. Anmeldedatum: 20.01.2012. Anmelder/Inhaber: hhp Home Health Products AG. Erfinder: Stutz, Roland, Prof. Dr. Anmeldung zurückgenommen: 27.06.2013</ref> die dem Produkt "Power Andullator" stark ähnelt.
 
Von hhp gibt es eine Patentanmeldung<ref name="pat">Offenlegungsschrift DE 102007051411 A1: Massagevorrichtung. Anmeldedatum: 25.10.2007. Inhaber: HHP Home Health Products GmbH. Erfinder: Antrag auf Nichtnennung</ref> zum Verfahren und mehrere Gebrauchsmuster aus den Jahren 2004 bis 2007 für entsprechende Massageliegen, ferner eine zurückgezogene Patentanmeldung für ein "Beinlagerkissen",<ref>Offenlegungsschrift DE 102012000993 A1: Beinlagerkissen. Anmeldedatum: 20.01.2012. Anmelder/Inhaber: hhp Home Health Products AG. Erfinder: Stutz, Roland, Prof. Dr. Anmeldung zurückgenommen: 27.06.2013</ref> die dem Produkt "Power Andullator" stark ähnelt.
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[[image:Andullation-Studie01.png|thumb|300px|Verbesserung der "subjektiven Befindlichkeit" aufgrund der Andullationstherapie, die Roland Stutz durch eine Untersuchung von 1.000 chronisch Erkrankten ermittelt haben will<ref>www.andullation.de/forschung/studienarchiv-uebersicht/langzeitanwendung-der-andullationstherapie/ Aufruf am 30. August 2013</ref>]]
   
Zwar gibt es umfangreiche Fachliteratur zur Wirkung von mechanischen Schwingungen auf den Menschen; wissenschaftliche Artikel, welche speziell die Wirksamkeit der Andullationstherapie belegen, fehlen jedoch. Es existiert eine Bachelorarbeit an der Hochschule Fresenius aus dem Jahr 2005.<ref>Klein F (2005): Eine Empirische Studie über die Wirkung oszillierender Vibrationsmassage in Verbindung mit Infrarotbestrahlung bei Stau im venösen und lymphatischen System". Bachelor-Arbeit Fachhochschule Fresenius</ref> Ansonsten verbreitet Roland Stutz Untersuchungsberichte, die nicht in Fachzeitschriften publiziert wurden.<ref>Stutz R, Gebel R (2003) Querschnittanalyse: Untersuchung der physiologischen Wirkung der oszillierenden Massageliege auf den menschlichen Organismus</ref><ref>Stutz R, Gebel R (2004): Längsschnittanalyse: Untersuchung der physiologischen Wirkung der oszillierenden Massageliege auf den menschlichen Organismus</ref> Zusammen mit der Biologin und Buchautorin Birgit Frohn hat Stutz ein werbendes Buch zur Andullationstherapie geschrieben.<ref>Birgit Frohn, Roland Stutz: Andullation: Quelle der Gesundheit. Systemed, 2012</ref> Ein Artikel zur Methode, der bei der deutschsprachigen Wikipedia angelegt wurde, wurde noch am gleichen Tag (5. August 2011) wegen mangelnder Relevanz gelöscht.<ref>http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spezial:Logbuch&type=delete&page=Andullationstherapie</ref>
 
Zwar gibt es umfangreiche Fachliteratur zur Wirkung von mechanischen Schwingungen auf den Menschen; wissenschaftliche Artikel, welche speziell die Wirksamkeit der Andullationstherapie belegen, fehlen jedoch. Es existiert eine Bachelorarbeit an der Hochschule Fresenius aus dem Jahr 2005.<ref>Klein F (2005): Eine Empirische Studie über die Wirkung oszillierender Vibrationsmassage in Verbindung mit Infrarotbestrahlung bei Stau im venösen und lymphatischen System". Bachelor-Arbeit Fachhochschule Fresenius</ref> Ansonsten verbreitet Roland Stutz Untersuchungsberichte, die nicht in Fachzeitschriften publiziert wurden.<ref>Stutz R, Gebel R (2003) Querschnittanalyse: Untersuchung der physiologischen Wirkung der oszillierenden Massageliege auf den menschlichen Organismus</ref><ref>Stutz R, Gebel R (2004): Längsschnittanalyse: Untersuchung der physiologischen Wirkung der oszillierenden Massageliege auf den menschlichen Organismus</ref> Zusammen mit der Biologin und Buchautorin Birgit Frohn hat Stutz ein werbendes Buch zur Andullationstherapie geschrieben.<ref>Birgit Frohn, Roland Stutz: Andullation: Quelle der Gesundheit. Systemed, 2012</ref> Ein Artikel zur Methode, der bei der deutschsprachigen Wikipedia angelegt wurde, wurde noch am gleichen Tag (5. August 2011) wegen mangelnder Relevanz gelöscht.<ref>http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spezial:Logbuch&type=delete&page=Andullationstherapie</ref>
    
==Methode==
 
==Methode==
[[image:AndullationPat3.png|300px|thumb|Schematischer Aufbau der Andullationsliege.<ref name="pat"/> Die Schwingungen werden mit Motoren erzeugt.]]
   
Der Patient nimmt auf einer speziellen Behandlungsliege Platz und wird durch darin eingebaute Elektromotoren mit Unwucht mechanischen Schwingungen ausgesetzt. Behauptet wird, gesundheitsfördernde und schmerzstillende Effekte durch modulierte "chaotische Trägerfrequenzen" erzielen zu können. Die verwendeten Rüttelfrequenzen werden variiert (durch Änderung der Drehzahl der Motoren) und sollen auf zufällige Weise "stochastische Resonanzen" im Körper auslösen, was zu den behaupteten Heileffekten führe. Gesundheitlich bedeutsame Wirkungen sollen sich durch die Wahl bestimmter Frequenzen ergeben. Die angeblich heilenden Schwingungen seien dabei in ein Grundrauschen "eingebettet", welches die "stochastischen Resonanzen" ermöglichen soll. Die Frequenzwahl soll nach dieser Lehre auch die Wirkung auf bestimmte Organe und Systeme erklären. In der Patentschrift von hhp<ref name="pat"/> werden drei Frequenzbereiche unterschieden:
 
Der Patient nimmt auf einer speziellen Behandlungsliege Platz und wird durch darin eingebaute Elektromotoren mit Unwucht mechanischen Schwingungen ausgesetzt. Behauptet wird, gesundheitsfördernde und schmerzstillende Effekte durch modulierte "chaotische Trägerfrequenzen" erzielen zu können. Die verwendeten Rüttelfrequenzen werden variiert (durch Änderung der Drehzahl der Motoren) und sollen auf zufällige Weise "stochastische Resonanzen" im Körper auslösen, was zu den behaupteten Heileffekten führe. Gesundheitlich bedeutsame Wirkungen sollen sich durch die Wahl bestimmter Frequenzen ergeben. Die angeblich heilenden Schwingungen seien dabei in ein Grundrauschen "eingebettet", welches die "stochastischen Resonanzen" ermöglichen soll. Die Frequenzwahl soll nach dieser Lehre auch die Wirkung auf bestimmte Organe und Systeme erklären. In der Patentschrift von hhp<ref name="pat"/> werden drei Frequenzbereiche unterschieden:
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* Bereich III, 45 Hz bis 70 Hz: "Frequenzen, auf die Bindegewebe und auch Nervensysteme etc. positiv reagieren"
 
* Bereich III, 45 Hz bis 70 Hz: "Frequenzen, auf die Bindegewebe und auch Nervensysteme etc. positiv reagieren"
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[[image:AndullationPat3.png|300px|thumb|Schematischer Aufbau der Andullationsliege.<ref name="pat"/> Die Schwingungen werden mit Motoren erzeugt.]]
 
Diese Einteilung ist nur teilweise im Einklang mit Beispielen, die in der Werbung genannt werden:
 
Diese Einteilung ist nur teilweise im Einklang mit Beispielen, die in der Werbung genannt werden:
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===Unklarheiten bei Kooperationspartnern===
 
===Unklarheiten bei Kooperationspartnern===
Die Studie, deren Teilnahme den Kunden angeboten wird, werde laut einem von Stutz unterzeichneten Schriftstück "in Zusammenarbeit mit der Universität Karlsruhe" durchgeführt, die 2009 in das KIT Karlsruher Institut für Technologie übergegangen ist. Der ARD habe das KIT jedoch mitgeteilt, dass es sich "definitiv" nicht um eine Studie der Universität handele. Zudem ist die von Stutz als Kooperationspartner innerhalb des KIT genannte "spezielle interdisziplinäre Forschungsgruppe" namens "Hiper.Campus" ein Projekt des Instituts für Berufspädagogik und Allgemeine Pädagogik zur "Technologiebasierten Lern-Leistungsforschung", jedoch keine Einrichtung zur Durchführung medizinischer Studien. Die DGA behauptet überdies, dass es an der Universität Karlsruhe einen "Kontaktstudiengang zum Andullationstherapeuten" gebe. Dazu wird ein Werbevideo mit dem Titel "Impressionen des Studiengangs zum Andullationstherapeuten" präsentiert, der ohne Kommentar in schneller Folge Bilder aus einem Hörsaal, von Universitätsgebäuden und ähnliches aneinander reiht.<ref>www.andullation.de/andullation/mediathek-fachanwender/ Aufruf am 30. August 2013</ref>
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Die Studie, deren Teilnahme den Kunden angeboten wird, werde laut einem von Stutz unterzeichneten Schriftstück "in Zusammenarbeit mit der Universität Karlsruhe" durchgeführt, die 2009 in das KIT Karlsruher Institut für Technologie übergegangen ist. Der ARD habe das KIT jedoch mitgeteilt, dass es sich "definitiv" nicht um eine Studie der Universität handele. Zudem ist die von Stutz als Kooperationspartner innerhalb des KIT genannte "spezielle interdisziplinäre Forschungsgruppe" namens "Hiper.Campus" ein Projekt des Instituts für Berufspädagogik und Allgemeine Pädagogik zur "Technologiebasierten Lern-Leistungsforschung", jedoch keine Einrichtung zur Durchführung medizinischer Studien. Die DGA behauptet überdies, dass es an der Universität Karlsruhe ein "Kontaktstudium zum hochschulzertifizierten Andullationstherapeuten" gebe. Dazu wird ein Werbevideo mit dem Titel "Impressionen des Studiengangs zum Andullationstherapeuten" präsentiert, der ohne Kommentar in schneller Folge Bilder aus einem Hörsaal, von Universitätsgebäuden und ähnliches aneinander reiht.<ref>www.andullation.de/andullation/kontaktstudium/ Aufruf am 30. August 2013</ref>
    
Von der hhp AG wird damit geworben, dass ein Deutscher Verbraucher Verein e.V. mehrere Massagesysteme getestet habe. Das Andullationstherapie-System von hhp habe die Note "sehr gut" (1,2) und als einziges Produkt das Prädikat "Empfohlen vom Deutschen Verbraucher Verein" erhalten. Über diesen Verein ist jedoch kaum etwas in Erfahrung zu bringen. Er soll 1997 von einem Werner Heiland aus Achern in Baden-Württemberg gegründet worden sein. Sucht man im Internet nach Aktivitäten des Vereins, taucht er nur in Zusammenhang mit der Firma hhp auf. Eine Eintragung in einem Vereinsregister in Deutschland ist nicht auffindbar.
 
Von der hhp AG wird damit geworben, dass ein Deutscher Verbraucher Verein e.V. mehrere Massagesysteme getestet habe. Das Andullationstherapie-System von hhp habe die Note "sehr gut" (1,2) und als einziges Produkt das Prädikat "Empfohlen vom Deutschen Verbraucher Verein" erhalten. Über diesen Verein ist jedoch kaum etwas in Erfahrung zu bringen. Er soll 1997 von einem Werner Heiland aus Achern in Baden-Württemberg gegründet worden sein. Sucht man im Internet nach Aktivitäten des Vereins, taucht er nur in Zusammenhang mit der Firma hhp auf. Eine Eintragung in einem Vereinsregister in Deutschland ist nicht auffindbar.
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