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Die '''Homöopathie''' ist eine [[pseudowissenschaft]]liche Methode zur Behandlung praktisch aller Erkrankungen, die von [[Samuel Hahnemann]] etwa um 1800 begründet wurde und heute nahezu unverändert existiert. Die Homöopathie stützt sich auf zwei allgemeine Grundprinzipien. Nach dem [[Simile-Prinzip]] der Homöopathie kann aus symptomorientierter Sicht jede Krankheit durch Stoffe geheilt werden, die beim gesunden Patienten ähnliche Symptome hervorrufen. Nach dem Prinzip der [[Potenzierung]] wirken die Stoffe um so stärker, je stärker sie nach einem vorgeschriebenen Verfahren in Lösungsmittel verdünnt werden. Keines dieser beiden Prinzipien konnte bisher experimentell bestätigt werden.
 
Die '''Homöopathie''' ist eine [[pseudowissenschaft]]liche Methode zur Behandlung praktisch aller Erkrankungen, die von [[Samuel Hahnemann]] etwa um 1800 begründet wurde und heute nahezu unverändert existiert. Die Homöopathie stützt sich auf zwei allgemeine Grundprinzipien. Nach dem [[Simile-Prinzip]] der Homöopathie kann aus symptomorientierter Sicht jede Krankheit durch Stoffe geheilt werden, die beim gesunden Patienten ähnliche Symptome hervorrufen. Nach dem Prinzip der [[Potenzierung]] wirken die Stoffe um so stärker, je stärker sie nach einem vorgeschriebenen Verfahren in Lösungsmittel verdünnt werden. Keines dieser beiden Prinzipien konnte bisher experimentell bestätigt werden.
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Homöopathiegläubige sind bewußt oder unbewußt häufig pauschal skeptisch gegenüber der Wissenschaftlichen Medizin: Mit der (meist irrationalen) Angst vor der "schädlichen Chemie" ist untrennbar ein "[[Nocebo]]-Effekt" verbunden, der die Wirkung von gut bewährten konventionellen Verfahren beeinträchtigt.  
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Homöopathiegläubige sind bewusst oder unbewusst häufig pauschal skeptisch gegenüber der Wissenschaftlichen Medizin: Mit der (meist irrationalen) Angst vor der "schädlichen Chemie" ist untrennbar ein "[[Nocebo]]-Effekt" verbunden, der die Wirkung von gut bewährten konventionellen Verfahren beeinträchtigt.  
    
==Varianten der Homöopathie==
 
==Varianten der Homöopathie==
*'''Klassische Homöopathie''' ist die Form der Homöopathie die sich streng an der Lehre von Samuel  Hahnemann orientiert. Nach Hahnemann soll für die Gesamtheit aller körperlichen und geistigen Beschwerden immer nur ein einziges Mittel zur gleichen Zeit verabreicht werden. Der klassisch arbeitende Homöopath sucht nach dem seiner Meinung nach geeigneten Simile. Bekanntester aktueller Vertreter ist [[Georgos Vithoulkas]].
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*'''Klassische Homöopathie''' ist die Form der Homöopathie, die sich streng an der Lehre von Samuel  Hahnemann orientiert. Nach Hahnemann soll für die Gesamtheit aller körperlichen und geistigen Beschwerden immer nur ein einziges Mittel zur gleichen Zeit verabreicht werden. Der klassisch arbeitende Homöopath sucht nach dem seiner Meinung nach geeigneten Simile. Bekanntester aktueller Vertreter ist [[Georgos Vithoulkas]].
 
*'''Komplexmittelhomöopathie''' ist die Anwendung homöopathischer Mittelgemische aufgrund einer Krankheitsdiagnose. Siehe: [[Komplexmittelhomöopathie]].
 
*'''Komplexmittelhomöopathie''' ist die Anwendung homöopathischer Mittelgemische aufgrund einer Krankheitsdiagnose. Siehe: [[Komplexmittelhomöopathie]].
 
*'''Die Klinische Homöopathie''' bezeichnet die Anwendung von homöopathische Mittel in sogenannten tiefen Potenzen (D1-D12) nach bestimmten Diagnosen.
 
*'''Die Klinische Homöopathie''' bezeichnet die Anwendung von homöopathische Mittel in sogenannten tiefen Potenzen (D1-D12) nach bestimmten Diagnosen.
*'''moderne Interpretationen der Homöopathie''' sind im Kommen. Hier zeigen sich fliessende Übergänge zum [[Geistheilen]] oder einer ''Energiemedizin''. Vertreter dieser unter klassischen Homöopathen meist abgelehnten Gruppe glauben nach Anamnese und [[Repertorisieren]] die gefundenen homöopathischen Mittel nicht in den Körper des Patienten einführen zu müssen. Alleine die räumliche Nähe des Mittels zum Patient reiche aus um eine Wirkung zu entfalten. Die Mittel könnten beispielsweise am Körper getragen oder unter das Kopfkissen gelegt werden. Auch könne ein Glas Wasser ''homöopathische Effekte'' zeigen, wenn es lediglich auf ein Blatt Papier mit dem Namen des Mittels gestellt werde. Das Blatt Papier übertrage hier seine ''Information'' auf das einzusetzende Glas Wasser.
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*'''moderne Interpretationen der Homöopathie''' sind im Kommen. Hier zeigen sich fließende Übergänge zum [[Geistheilen]] oder einer ''Energiemedizin''. Vertreter dieser unter klassischen Homöopathen meist abgelehnten Gruppe glauben nach Anamnese und [[Repertorisieren]] die gefundenen homöopathischen Mittel nicht in den Körper des Patienten einführen zu müssen. Alleine die räumliche Nähe des Mittels zum Patient reiche aus um eine Wirkung zu entfalten. Die Mittel könnten beispielsweise am Körper getragen oder unter das Kopfkissen gelegt werden. Auch könne ein Glas Wasser ''homöopathische Effekte'' zeigen, wenn es lediglich auf ein Blatt Papier mit dem Namen des Mittels gestellt werde. Das Blatt Papier übertrage hier seine ''Information'' auf das einzusetzende Glas Wasser.
    
== Fehlen der wissenschaftlichen Grundlage ==
 
== Fehlen der wissenschaftlichen Grundlage ==
Nach etwa 200 Jahren der Forschung von Homöopathen und Nicht-Homöopathen ist bislang kein wissenschaftlicher Beweis für eine über den [[Placebo|Placeboeffekt]] hinausgehende Wirkung der Homöopathie bekannt geworden <ref>Ernst E.,  A systematic review of systematic reviews of homeopathy., Br J Clin Pharmacol. 2002 Dec;54(6):577-82</ref>. Nach heutigem Erkenntnisstand ist sie mit einer Placebo-Therapie gleichzusetzen, was allerdings nicht heißen muss, dass sie völlig wirkungslos ist. In der Tat kann man davon ausgehen, dass sie gegenüber einer Nichtbehandlung (also dem Nichtstun) eine Wirkung bei entsprechenden Patienten erzielen kann, insbesondere bei charismatischen Therapeuten und entsprechendem therapeutischem Ritual. Gefahren der Homöopathie ergeben sich aus der Tatsache dass Homöopathen und Patienten die Placebowirkungen der Homöopathie überschätzen und reproduzierbar effektive Behandlungen mit einem Wirksamkeitsnachweis, der über den Placeboeffekt hinausgeht, unterlassen.  
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Nach etwa 200 Jahren der Forschung von Homöopathen und Nicht-Homöopathen ist bislang kein wissenschaftlicher Beweis für eine über den [[Placebo|Placeboeffekt]] hinausgehende Wirkung der Homöopathie bekannt geworden <ref>Ernst E.,  A systematic review of systematic reviews of homeopathy., Br J Clin Pharmacol. 2002 Dec;54(6):577-82</ref>. Nach heutigem Erkenntnisstand ist sie mit einer Placebo-Therapie gleichzusetzen, was allerdings nicht heißen muss, dass sie völlig wirkungslos ist. In der Tat kann man davon ausgehen, dass sie gegenüber einer Nichtbehandlung (also dem Nichtstun) eine Wirkung bei entsprechenden Patienten erzielen kann, insbesondere bei charismatischen Therapeuten und entsprechendem therapeutischem Ritual. Gefahren der Homöopathie ergeben sich aus der Tatsache, dass Homöopathen und Patienten die Placebowirkungen der Homöopathie überschätzen und reproduzierbar effektive Behandlungen mit einem Wirksamkeitsnachweis, der über den Placeboeffekt hinausgeht, unterlassen.  
    
Gegen die Homöopathie sprechen die fehlenden Wirksamkeitsnachweise, der pseudowissenschaftliche-dogmatische Charakter der Homöopathieschulen (die tatsächliche Schulmedizinen sind), die völlig fehlende Prävention der Krankheit sowie innere Widersprüche wie der nicht reproduzierbare Chinarindenversuch, auf den sich Hahnemann hilfsweise beruft. Homöopathen geben ungerne an, wie lange eine Therapie durchgeführt werden soll.
 
Gegen die Homöopathie sprechen die fehlenden Wirksamkeitsnachweise, der pseudowissenschaftliche-dogmatische Charakter der Homöopathieschulen (die tatsächliche Schulmedizinen sind), die völlig fehlende Prävention der Krankheit sowie innere Widersprüche wie der nicht reproduzierbare Chinarindenversuch, auf den sich Hahnemann hilfsweise beruft. Homöopathen geben ungerne an, wie lange eine Therapie durchgeführt werden soll.
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Als Argument für die Homöopathie wird oft die Freiheit von Nebenwirkungen angesprochen. Das Argument ist dabei, dass bei starker Potenzierung (Verdünnung) kaum Nebenwirkungen zu erwarten seien. Dieses Argument widerspricht jedoch der Annahme, Potenzierung würde die Wirkung der Substanzen verstärken und ist damit ein Widerspruch der Homöopathie in sich. Auch der Anspruch, die Selbstheilungsfähigkeit des Menschen zu stärken wird oft als Argument für die Homöopathie genannt. Den Nachweis hierfür bleiben die Befürworter jedoch schuldig.
 
Als Argument für die Homöopathie wird oft die Freiheit von Nebenwirkungen angesprochen. Das Argument ist dabei, dass bei starker Potenzierung (Verdünnung) kaum Nebenwirkungen zu erwarten seien. Dieses Argument widerspricht jedoch der Annahme, Potenzierung würde die Wirkung der Substanzen verstärken und ist damit ein Widerspruch der Homöopathie in sich. Auch der Anspruch, die Selbstheilungsfähigkeit des Menschen zu stärken wird oft als Argument für die Homöopathie genannt. Den Nachweis hierfür bleiben die Befürworter jedoch schuldig.
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Entgegen häufig verbreiteten Ansichten um eine ''ganzheitliche Behandlung'' im Rahmen der Homöopathie, ist diese Alternativmedizin als eine symptom-basierte Therapieform anzusehen, die sich ausschliesslich auf geschilderte und beobachtbare Symptome des Patienten stützt. Die Ätiologie von Krankheiten wird weitgehend ausgeblendet.
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Entgegen häufig verbreiteten Ansichten um eine ''ganzheitliche Behandlung'' im Rahmen der Homöopathie, ist diese Alternativmedizin als eine symptom-basierte Therapieform anzusehen, die sich ausschließlich auf geschilderte und beobachtbare Symptome des Patienten stützt. Die Ätiologie (Ursachenforschung) von Krankheiten wird weitgehend ausgeblendet.
    
Hahneman und moderne Homöopathen orientieren sich an ''Heilgesetzen'', zu denen auch die Vorstellung gehört, dass homöopathische Therapien Menschen von oben nach unten, von innen nach außen und beginnend mit dem neuesten Symptom behandeln. Solche Vorstellungen haben wiederum keine Grundlage in irgendwelchen Modellen der Biologie oder der Krankheit.
 
Hahneman und moderne Homöopathen orientieren sich an ''Heilgesetzen'', zu denen auch die Vorstellung gehört, dass homöopathische Therapien Menschen von oben nach unten, von innen nach außen und beginnend mit dem neuesten Symptom behandeln. Solche Vorstellungen haben wiederum keine Grundlage in irgendwelchen Modellen der Biologie oder der Krankheit.
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Dies hält Homöopathen jedoch nicht davon ab, sich Wirkmechanismen zur Homöopathie auszudenken und diese zu veröffentlichen. Die Spannweite reicht dabei von [[Animismus|animistischen]] Vorstellungen geistbelebter Materie, in denen die [[Potenzierung]] die positiven Geister (auch Schwingungen) der Substanzen freisetzt, bis zur pseudowissenschaftlichen Umdeutung quantenmechanischer und atomphysikalischer Erkenntnisse <ref>http://www.anomalistik.de/Walach_WQT.pdf</ref>.
 
Dies hält Homöopathen jedoch nicht davon ab, sich Wirkmechanismen zur Homöopathie auszudenken und diese zu veröffentlichen. Die Spannweite reicht dabei von [[Animismus|animistischen]] Vorstellungen geistbelebter Materie, in denen die [[Potenzierung]] die positiven Geister (auch Schwingungen) der Substanzen freisetzt, bis zur pseudowissenschaftlichen Umdeutung quantenmechanischer und atomphysikalischer Erkenntnisse <ref>http://www.anomalistik.de/Walach_WQT.pdf</ref>.
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Oft wird das [[Wassergedächtnis]], welches [[Jacques Benveniste]] meinte gefunden zu haben, als "Beweis" angeführt. Spätestens seit 1995 ist klar, dass Benvenistes Ergebnisse nicht nachvollziehbar sind <ref>http://www.zeit.de/2003/49/N-Wasser_Ged_8achtnis?page=all</ref> <ref>*http://www.gwup.org/skeptiker/archiv/2008/2/media/wasser_gedaechtnis.pdf</ref>. Trotzdem wird weiterhin behauptet, dass Hochpotenzen '''Informationen'' enthalten würden, obwohl weder ein Informationsträger zu finden noch ein Code vorstellbar ist. So ist es nicht verwunderlich, dass auch der letzte, als Durchbruch gefeierte "Beweis" an der Uni Leipzig mit Rattendärmen sich als falsch und unhaltbar herausstellte. Eine umfangreiche Würdigung dieser Pseudo-Forschung an der Uni Leipzig findet sich hier:[http://www.xy44.de/belladonna/]. Welche ''Informationen'' die Struktur des Wassers auch immer in der Vorstellung der Anhänger enthalten sollte, sie müssten auch auf die Zuckerpillen übertragen werden, auf die der Tropfen des homöopathischen Wassers aufgetragen wird. Das ''Gedächtnis des Wassers'' müsste die Aufnahme und Absorption durch das gastrointestinale System im Körper und den Transport durch das Blut bis zu den Geweben gewissermassen überleben. Biologen haben weder ein „Wassergedächtnis“ noch homöopathische Signale oder Rezeptoren entdeckt, noch irgendetwas, das plausiblerweise als Rezeptor für Wasserstrukturen dienen könnte.
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Oft wird das [[Wassergedächtnis]], welches [[Jacques Benveniste]] meinte gefunden zu haben, als "Beweis" angeführt. Spätestens seit 1995 ist klar, dass Benvenistes Ergebnisse nicht nachvollziehbar sind <ref>http://www.zeit.de/2003/49/N-Wasser_Ged_8achtnis?page=all</ref> <ref>*http://www.gwup.org/skeptiker/archiv/2008/2/media/wasser_gedaechtnis.pdf</ref>. Trotzdem wird weiterhin behauptet, dass Hochpotenzen '''Informationen'' enthalten würden, obwohl weder ein Informationsträger zu finden noch ein Code vorstellbar ist. So ist es nicht verwunderlich, dass auch der letzte, als Durchbruch gefeierte "Beweis" an der Uni Leipzig mit Rattendärmen sich als falsch und unhaltbar herausstellte. Eine umfangreiche Würdigung dieser Pseudo-Forschung an der Uni Leipzig findet sich hier:[http://www.xy44.de/belladonna/]. Welche ''Informationen'' die Struktur des Wassers auch immer in der Vorstellung der Anhänger enthalten sollte, sie müssten auch auf die Zuckerpillen übertragen werden, auf die der Tropfen des homöopathischen Wassers aufgetragen wird. Das ''Gedächtnis des Wassers'' müsste die Aufnahme und Absorption durch das gastrointestinale System im Körper und den Transport durch das Blut bis zu den Geweben gewissermaßen überleben. Biologen haben weder ein „Wassergedächtnis“ noch homöopathische Signale oder Rezeptoren entdeckt, noch irgendetwas, das plausiblerweise als Rezeptor für Wasserstrukturen dienen könnte.
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Einige heutige Homöopathen ziehen sich auf die Quantenmechanik zurück, um die Wirkungen homöopathischer Mittel zu erklären, aber Quanteneffekte sind lediglich auf subatomarer Ebene relevant und können sich vielleicht bis auf die atomare Ebene auswirken, sie sind jedoch nicht für die makroskopische Welt oder für biologische Systeme relevant.
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Einige heutige Homöopathen ziehen sich auf die Quantenmechanik zurück, um die Wirkungen homöopathischer Mittel zu erklären, aber Quanteneffekte sind lediglich auf subatomarer Ebene von Bedeutung und können sich vielleicht bis auf die atomare Ebene auswirken, sie sind jedoch nicht für die makroskopische Welt oder für biologische Systeme relevant.
    
==Homöopathie nebenwirkungsfrei ?==
 
==Homöopathie nebenwirkungsfrei ?==
Glaubt man den Befürwortern der Homöopathie, so wäre die Anwendung stets nebenwirkungsfrei, und dies mag im allgemeinen auch auf die sogenannten ''Hochpotenzen'' bezogen plausibel erscheinen. Wenn man die Problematik der Homöopathie-Wirkungslosigkeit (gegenüber Placebo) und des Zeitverzuges durch Verzicht auf wirksame Therapien ausser Acht lässt, lassen sich aber in der Fachliteratur Angaben zu Nebenwirkungen durch niedrig potenzierte Homöopathika finden. Nicht jedes als homöopathisches Medikament zugelassene Mittel enthält die Wirksubstanzen in hinreichender Verdünnung (bzw. „hoher Potenz“), so dass es frei von unerwünschten Nebenwirkungen wäre. Als Beispiel kann hier ein Mittel gegen Bluthochdruck namens „Homviotensin“ ® genannt werden, das als ''nebenwirkungsfrei'' vermarktet wird, aber einige Phytotherapeutika in ausreichender Konzentration enthält um pharmakologische Wirkungen zu entfalten. Zitat Bewerbung: ...''Eine Tablette Homviotensin zu 320 mg enthält, arzneilich wirksame Bestandteile Reserpinum Trit. D3 32,0 mg (HAB1,Vorschrift 6); Rauwolfia Trit. D3 32,0 mg; Viscum album Trit. D2 32,0 mg; Crataegus Trit. D2 64,0 mg. Die sonstigen Bestandteile sind Lactose und Magnesiumstearat...'' Hier sind also herzwirksame Substanzen in erheblicher Konzentration zu finden. Als Nebenwirkungen werden zusätzlich ''verstopfte Nase und depressive Verstimmung'' genannt. Die meisten homöopathischen [[Komplexmittelhomöopathie|Komplexmittel]] funktionieren nicht homöopathisch, sondern haben eindeutig pharmakologische Wirkungen. Das wird durch den Einsatz von ''Niedrigpotenzen'' der eingesetzten Urtinkturen erreicht. Damit lassen sich sogar kleinere Studien mit nachgewiesener Wirksamkeit machen (die natürlich nichts mit dem Prinzip der Homöopathie zu tun haben, sondern replizierbare Beobachtungen der Pharmakodynamik sind). Diese Komplexmittel sind für bestimmte Indikationen zugelassen. Allgemein kann als Faustregel davon ausgegangen werden, dass bei niedrigen Potenzstufen (''kritische Potenz'' im allgemeinen bis etwa D6) eine reguläre unerwünschte Arzneimittelwirkung auftreten kann, weil im Mittel noch nennenswerte Stoffmengen mit dem gesamten Wirkungsspektrum enthalten sind. So können z. B. durch die Anwendung von Mercurius (Quecksilber), Arsenicum (Arsen) oder Nux vomica (Brechnuss), einer Pflanze, die Strychnin-Alkaloide enthält, Vergiftungen hervorgerufen werden. Die kritische Potenz ist abhängig vom Tablettengewicht sowie dem Molekulargewicht der Wirksubstanz und ihrer relativen Wirksamkeit. Im folgenden soll als Beispiel die kritische Potenz für das Diphtherintoxin berechnet werden: das Toxin hat ein Molekulargewicht von 61 kDa. Ein einziges Molekül vermag eine Zelle zu töten. Die Tablette möge 10mg wiegen, was etwa einem Kügelchen mit dem Radius 1 mm entspricht. 10mg entsprechen 1,6*10^-7 Mol bzw. 1*10^17 Moleküle Bei einer Potenz von D16, enthält eine 10mg Tablette noch 10 Moleküle, bzw. 10 potenziell tote Zellen, was eindeutig noch zu unerwünschten Nebenwirkungen führen würde.
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Glaubt man den Befürwortern der Homöopathie, so wäre die Anwendung stets nebenwirkungsfrei, und dies mag im allgemeinen auch auf die sogenannten ''Hochpotenzen'' bezogen plausibel erscheinen. Wenn man die Problematik der Homöopathie-Wirkungslosigkeit (gegenüber Placebo) und des Zeitverzuges durch Verzicht auf wirksame Therapien außer Acht lässt, lassen sich aber in der Fachliteratur Angaben zu Nebenwirkungen durch niedrig potenzierte Homöopathika finden. Nicht jedes als homöopathisches Medikament zugelassene Mittel enthält die Wirksubstanzen in hinreichender Verdünnung (bzw. „hoher Potenz“), so dass es frei von unerwünschten Nebenwirkungen wäre. Als Beispiel kann hier ein Mittel gegen Bluthochdruck namens „Homviotensin“ ® genannt werden, das als ''nebenwirkungsfrei'' vermarktet wird, aber einige Phytotherapeutika in ausreichender Konzentration enthält um pharmakologische Wirkungen zu entfalten. Zitat Bewerbung: ...''Eine Tablette Homviotensin zu 320 mg enthält, arzneilich wirksame Bestandteile Reserpinum Trit. D3 32,0 mg (HAB1,Vorschrift 6); Rauwolfia Trit. D3 32,0 mg; Viscum album Trit. D2 32,0 mg; Crataegus Trit. D2 64,0 mg. Die sonstigen Bestandteile sind Lactose und Magnesiumstearat...'' Hier sind also herzwirksame Substanzen in erheblicher Konzentration zu finden. Als Nebenwirkungen werden zusätzlich ''verstopfte Nase und depressive Verstimmung'' genannt. Die meisten homöopathischen [[Komplexmittelhomöopathie|Komplexmittel]] funktionieren nicht homöopathisch, sondern haben eindeutig pharmakologische Wirkungen. Das wird durch den Einsatz von ''Niedrigpotenzen'' der eingesetzten Urtinkturen erreicht. Damit lassen sich sogar kleinere Studien mit nachgewiesener Wirksamkeit machen (die natürlich nichts mit dem Prinzip der Homöopathie zu tun haben, sondern replizierbare Beobachtungen der Pharmakodynamik sind). Diese Komplexmittel sind für bestimmte Indikationen zugelassen. Allgemein kann als Faustregel davon ausgegangen werden, dass bei niedrigen Potenzstufen (''kritische Potenz'' im allgemeinen bis etwa D6) eine reguläre unerwünschte Arzneimittelwirkung auftreten kann, weil im Mittel noch nennenswerte Stoffmengen mit dem gesamten Wirkungsspektrum enthalten sind. So können z. B. durch die Anwendung von Mercurius (Quecksilber), Arsenicum (Arsen) oder Nux vomica (Brechnuss), einer Pflanze, die Strychnin-Alkaloide enthält, Vergiftungen hervorgerufen werden. Die kritische Potenz ist abhängig vom Tablettengewicht sowie dem Molekulargewicht der Wirksubstanz und ihrer relativen Wirksamkeit. Im folgenden soll als Beispiel die kritische Potenz für das Diphtherintoxin berechnet werden: das Toxin hat ein Molekulargewicht von 61 kDa. Ein einziges Molekül vermag eine Zelle zu töten. Die Tablette möge 10mg wiegen, was etwa einem Kügelchen mit dem Radius 1 mm entspricht. 10mg entsprechen 1,6*10^-7 Mol bzw. 1*10^17 Moleküle Bei einer Potenz von D16, enthält eine 10mg Tablette noch 10 Moleküle, bzw. 10 potenziell tote Zellen, was eindeutig noch zu unerwünschten Nebenwirkungen führen würde.
    
==Homöopathie und Malariaprophylaxe und Anti Zecken Globuli==
 
==Homöopathie und Malariaprophylaxe und Anti Zecken Globuli==
 
[[image:malarianosode.jpg|Malaria Nosode|thumb]]
 
[[image:malarianosode.jpg|Malaria Nosode|thumb]]
In Deutschland ist immer wieder zu beobachten, dass Homöopathen das Mittel  ''Malaria 2000'' (oder andere Mittel) zu einer beabsichtigten sogenannten Malariaprophylaxe für Patienten verwenden, die beabsichtigen in ein Land zu reisen in dem die Makaria endemisch ist. Regelmässig müssen in Klinken Malariapatienten behandelt werden, die angeben sich derartig vor Malaria ''gewappnet'' zu haben und sich dennoch infizierten. Es kam zu mindestens einem Todesfall eines Patienten der nach Malaria2000-Prophylaxe starb. Die Arzneimittel - Kommissionen der Apotheker und der deutschen Ärzteschaft nahm mit Veröffentlichungen und deutlichen Warnungen gegen eine derartige hpmöopathische Malariaprophylaxe Stellung: ..''Bereits am 19. März 1998 hat die Arzneimittel - Kommission der Apotheker in der Pharmazeutischen Zeitung vor einer homöopathischen Malaria - Prophylaxe gewarnt. Es wird klargestellt, daß Malaria eine ernste und z.T. lebensbedrohliche Krankheit darstellt, "der nicht durch unspezifische homöopathische Mittel begegnet werden kann, von denen man sich eine erhöhte Immunität des Körpers gegen Malariaerreger erhofft. Fälle in denen eine solche "Prophylaxe" versagt hat, sind literaturkundig". Es wird daher dringend davon abgeraten, homöopathische Mittel zur Malaria-Prophylaxe abzugeben.'' Noch deutlicher und schärfer warnt die Arzneimittel - Kommission der deutsche Ärzteschaft im Deutsche Ärzteblatt 95 vom 19. Juni 1998. Die AMK nahm dabei Bezug auf eine von einer Firma angebotene homöopathische Malariaprophylaxe. Wörtlich: ''... Niedergelassene Ärzte, die Patienten eine homöopathische Malaria - Prophylaxe verordnen, haben mit berufsrechtlichen und strafrechtlichen Konsequenzen zu rechnen. Die Malaria ist eine ernste und unter Umständen lebensbedrohliche Krankheit,....Wegen der akuten Gefährdung der Patienten, die sich unter Umständen auf ihr homöopathisches Arzneimittel verlassen, sieht die AMK der deutschen Ärzteschaft bei der Verordnung solcher homöopathischen Mittel zur Malaria - Prophylaxe einen Verstoß gegen die Berufspflichten des Arztes und rät zum Schutze der Patienten dringend von einer Verordnung solcher Mittel ab.  
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In Deutschland ist immer wieder zu beobachten, dass Homöopathen das Mittel  ''Malaria 2000'' (oder andere Mittel) zu einer sogenannten Malaria-Prophylaxe für Patienten verwenden, die beabsichtigen in ein Land zu reisen, in dem die Malaria endemisch ist. Regelmäßig müssen in Klinken Malariapatienten behandelt werden, die angeben sich derartig vor Malaria ''gewappnet'' zu haben und sich dennoch infizierten. Es kam zu mindestens einem Todesfall eines Patienten der nach Malaria 2000-Prophylaxe starb. Die Arzneimittel-Kommissionen der Apotheker und der deutschen Ärzteschaft nahm mit Veröffentlichungen und deutlichen Warnungen gegen eine derartige homöopathische Malariaprophylaxe Stellung: ..''Bereits am 19. März 1998 hat die Arzneimittel-Kommission der Apotheker in der Pharmazeutischen Zeitung vor einer homöopathischen Malaria-Prophylaxe gewarnt. Es wird klargestellt, dass Malaria eine ernste und z.T. lebensbedrohliche Krankheit darstellt, "der nicht durch unspezifische homöopathische Mittel begegnet werden kann, von denen man sich eine erhöhte Immunität des Körpers gegen Malariaerreger erhofft. Fälle in denen eine solche "Prophylaxe" versagt hat, sind literaturkundig". Es wird daher dringend davon abgeraten, homöopathische Mittel zur Malaria-Prophylaxe abzugeben.'' Noch deutlicher und schärfer warnt die Arzneimittel-Kommission der deutsche Ärzteschaft im Deutsche Ärzteblatt 95 vom 19. Juni 1998. Die AMK nahm dabei Bezug auf eine von einer Firma angebotene homöopathische Malariaprophylaxe. Wörtlich: ''... Niedergelassene Ärzte, die Patienten eine homöopathische Malaria-Prophylaxe verordnen, haben mit berufsrechtlichen und strafrechtlichen Konsequenzen zu rechnen. Die Malaria ist eine ernste und unter Umständen lebensbedrohliche Krankheit, ...Wegen der akuten Gefährdung der Patienten, die sich unter Umständen auf ihr homöopathisches Arzneimittel verlassen, sieht die AMK der deutschen Ärzteschaft bei der Verordnung solcher homöopathischen Mittel zur Malaria-Prophylaxe einen Verstoß gegen die Berufspflichten des Arztes und rät zum Schutze der Patienten dringend von einer Verordnung solcher Mittel ab.  
 
Andererseits ist die Krankheitsprophylaxe an sich innerhalb der Homöopathieszene umstritten, da sich ohne erkennbare Symptome ja keine homöopathischen Mittel finden lassen. Auch in England waren derartige Malariaprophlaxen bekannt geworden, und die englische staatliche NHS stellte daher ab 2008 die Zahlungen an homöopathische Einrichtungen ein.
 
Andererseits ist die Krankheitsprophylaxe an sich innerhalb der Homöopathieszene umstritten, da sich ohne erkennbare Symptome ja keine homöopathischen Mittel finden lassen. Auch in England waren derartige Malariaprophlaxen bekannt geworden, und die englische staatliche NHS stellte daher ab 2008 die Zahlungen an homöopathische Einrichtungen ein.
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Ähnlich kritisch sind auch sogenannte ''Anti Zecken Globuli'' um, wie eine Apotheke in Arnsberg unter der Hand meint, ''..einer Borelliose Erkrankung auf natürlicher Weise vorzubeugen''...Dazu habe diese Apotheke mit einem homöopathischen Hersteller eine spezielle Mischung entwickelt, die [[Nosode]]n enthalte, die eine ''Homöopathische Impfung'' darstellen sollen. Bezug genommen wird ausdrücklich auf die durch Zecken übertragenen Krankheiten Frühsommer -Meningoenzephalitis (FSME) und die Lyme-Borelliose. Zusätzlich sollen die Anti Zecken Globuli auch ''Ledum palustre'' (Sumpfporst) enthalten was den eigenen Körpergeruch im Sinne eines Schutzes verändere.
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Ähnlich kritisch sind auch sogenannte ''Anti Zecken Globuli'' um, wie eine Apotheke in Arnsberg unter der Hand meint, ''..einer Borelliose Erkrankung auf natürlicher Weise vorzubeugen''...Dazu habe diese Apotheke mit einem homöopathischen Hersteller eine spezielle Mischung entwickelt, die [[Nosode]]n enthalte, die eine ''Homöopathische Impfung'' darstellen sollen. Bezug genommen wird ausdrücklich auf die durch Zecken übertragenen Krankheiten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Lyme-Borelliose. Zusätzlich sollen die Anti Zecken Globuli auch ''Ledum palustre'' (Sumpfporst) enthalten was den eigenen Körpergeruch im Sinne eines Schutzes verändere.
    
== Geschichte der Homöopathie ==
 
== Geschichte der Homöopathie ==
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==homöopathische Ärzte in Europa==
 
==homöopathische Ärzte in Europa==
In Deutschland sollen etwa 5000 Ärzte die Zusatzbezeichnung ''Homöopath'' erlangt haben, die Netzeitung gibt an dass in Deutschland zur Zeit etwa jeder 40. Arzt über die Zusatzbezeichnung «Homöopathie» verfügt<ref>Netzeitung 2.7.08 [http://www.netzeitung.de/gesundheit/1075357.html]</ref>. Nach Angaben der ECHAMP tragen in Deutschland etwa 2,5% der Ärzte, in Italien 8,3% und in der Slowakei etwa 14%, die Zusatzbezeichnung „Homöopathie“. In Schweden liegt die Quote dagegen bei unter 0,03%, von fast 30.000 schwedischen Ärzten insgesamt haben nur zehn eine homöopathische Zusatzausbildung. Europaweit würden demnach fast 56.000 Mediziner die entsprechende Bezeichnung führen. Die so krass unterschiedliche Akzeptanz der Homöopathie in zwei Industriestaaten wie Deutschland und Schweden bei vergleichbarem Gesundheitsstatus der Deutschen und Schweden zeigt dass einerseits offenbar problemlos auf die Homöopathie verzichtet werden kann ohne dass sich für die Gesundheit der Bevölkerung ein relevanter Effekt ergibt und dass andererseits die Beliebtheit der Homöopathie weniger mit naturwissenschenschaftlichen Argumenten oder Belegen einer möglichen Wirksamkeit zusammenzuhängen scheint als vielmehr mit Weltanschauungen, Vorurteilen oder Traditionen. Überzeugende wissenschaftliche Argumente und Wirksamkeitsnachweise die für die Anwendung der Homöopathie sprächen hätten nämlich auch schwedische Ärzte überzeugt.
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In Deutschland sollen etwa 5000 Ärzte die Zusatzbezeichnung ''Homöopath'' erlangt haben, die Netzeitung gibt an, dass in Deutschland zur Zeit etwa jeder 40. Arzt über die Zusatzbezeichnung «Homöopathie» verfügt<ref>Netzeitung 2.7.08 [http://www.netzeitung.de/gesundheit/1075357.html]</ref>. Nach Angaben der ECHAMP tragen in Deutschland etwa 2,5% der Ärzte, in Italien 8,3% und in der Slowakei etwa 14%, die Zusatzbezeichnung „Homöopathie“. In Schweden liegt die Quote dagegen bei unter 0,03%, von fast 30.000 schwedischen Ärzten insgesamt haben nur zehn eine homöopathische Zusatzausbildung. Europaweit würden demnach fast 56.000 Mediziner die entsprechende Bezeichnung führen. Die so krass unterschiedliche Akzeptanz der Homöopathie in zwei Industriestaaten wie Deutschland und Schweden bei vergleichbarem Gesundheitsstatus der Deutschen und Schweden zeigt, dass einerseits offenbar problemlos auf die Homöopathie verzichtet werden kann ohne dass sich für die Gesundheit der Bevölkerung ein relevanter Effekt ergibt und dass andererseits die Beliebtheit der Homöopathie weniger mit naturwissenschenschaftlichen Argumenten oder Belegen einer möglichen Wirksamkeit zusammenzuhängen scheint als vielmehr mit Weltanschauungen, Vorurteilen oder Traditionen. Überzeugende wissenschaftliche Argumente und Wirksamkeitsnachweise die für die Anwendung der Homöopathie sprächen, hätten nämlich auch schwedische Ärzte überzeugt.
    
==Der Homöopathika-Business==
 
==Der Homöopathika-Business==
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Weitere Untersuchungen zur Homöopathie gab es zur Zeit des Nationalsozialismus. Dem Regime lag an einer Neuorientierung im Gesundheitswesen, der "Neuen Deutschen Heilkunde". In nationalsozialistischen Kreisen wurde zudem die Kritik an ''verjudeter Schulmedizin'' lauter. Zwischen 1936 und 1939 fanden an verschiedenen homöopathischen Krankenhäusern im Auftrag des Reichsgesundheitsamtes Arzneimittelprüfungen statt. Es sollte „vor allem die Zuverlässigkeit früherer Arzneiprüfungen und somit auch die Wertigkeit der auf ihnen aufbauenden ‚Arzneibilder’ erforscht werden. Dem Arbeitskreis gehörten der Homöopath Hanns Rabe (1890-1959), der Internist Werner Siebert (1897-1951) und die Pharmakologie-Professoren Gustav Kuschinsky (1904-1992) und Richard Bonsmann an. An diesen Überprüfungen war auch der damals an der homöopathischen Abteilung des Rudolf Virchow Krankenhauses in Berlin tätige Arzt Fritz Donner (1896-1979) maßgeblich beteiligt. Doch es kam nichts dabei heraus. Durchgeführt wurden beispielsweise Doppelblindversuche mit Silicea C 30. Das Ergebnis: Verum und Placebo verursachten gleich viel Symptome. Den anwesenden Homöopathen war es nicht möglich, Verum und Placebo zu unterscheiden. Auch 1938/39 wurden im Robert-Koch-Krankenhaus in Berlin klinische Versuche mit Homöopathika mit negativem Ergebnisse durchgeführt. Der Homöopath Rabe reagierte mit der Vermutung, dass ..''Homöopathie keine pharmakotherapeutische Methode, wie bisher angenommen, sondern eine Form der Psychotherapie...'' sei. Fritz Donner in einem Gedächtnisprotokoll: ''Wahrheitsgemäß müsste man antworten, dass bei der Arzneiprüfung nichts herausgekommen ist und dass bei den klinischen Versuchen bei keinem einzigen Patienten eine irgendwie für eine therapeutische Wirkung der eingesetzten Arzneien sprechende Reaktion eingetreten ist.''. Dennoch wurde offiziell verlautbart es hätten sich gewisse Schwierigkeiten bemerkbar gemacht, sodass man neu beginnen müsse. Der Krieg verhinderte jedoch weitere Forschung. Später, in den sechziger Jahren, drückte sich Donner deutlicher aus: Er nannte die Untersuchung ein ''totales Fiasko'' für die Homöopathie.
 
Weitere Untersuchungen zur Homöopathie gab es zur Zeit des Nationalsozialismus. Dem Regime lag an einer Neuorientierung im Gesundheitswesen, der "Neuen Deutschen Heilkunde". In nationalsozialistischen Kreisen wurde zudem die Kritik an ''verjudeter Schulmedizin'' lauter. Zwischen 1936 und 1939 fanden an verschiedenen homöopathischen Krankenhäusern im Auftrag des Reichsgesundheitsamtes Arzneimittelprüfungen statt. Es sollte „vor allem die Zuverlässigkeit früherer Arzneiprüfungen und somit auch die Wertigkeit der auf ihnen aufbauenden ‚Arzneibilder’ erforscht werden. Dem Arbeitskreis gehörten der Homöopath Hanns Rabe (1890-1959), der Internist Werner Siebert (1897-1951) und die Pharmakologie-Professoren Gustav Kuschinsky (1904-1992) und Richard Bonsmann an. An diesen Überprüfungen war auch der damals an der homöopathischen Abteilung des Rudolf Virchow Krankenhauses in Berlin tätige Arzt Fritz Donner (1896-1979) maßgeblich beteiligt. Doch es kam nichts dabei heraus. Durchgeführt wurden beispielsweise Doppelblindversuche mit Silicea C 30. Das Ergebnis: Verum und Placebo verursachten gleich viel Symptome. Den anwesenden Homöopathen war es nicht möglich, Verum und Placebo zu unterscheiden. Auch 1938/39 wurden im Robert-Koch-Krankenhaus in Berlin klinische Versuche mit Homöopathika mit negativem Ergebnisse durchgeführt. Der Homöopath Rabe reagierte mit der Vermutung, dass ..''Homöopathie keine pharmakotherapeutische Methode, wie bisher angenommen, sondern eine Form der Psychotherapie...'' sei. Fritz Donner in einem Gedächtnisprotokoll: ''Wahrheitsgemäß müsste man antworten, dass bei der Arzneiprüfung nichts herausgekommen ist und dass bei den klinischen Versuchen bei keinem einzigen Patienten eine irgendwie für eine therapeutische Wirkung der eingesetzten Arzneien sprechende Reaktion eingetreten ist.''. Dennoch wurde offiziell verlautbart es hätten sich gewisse Schwierigkeiten bemerkbar gemacht, sodass man neu beginnen müsse. Der Krieg verhinderte jedoch weitere Forschung. Später, in den sechziger Jahren, drückte sich Donner deutlicher aus: Er nannte die Untersuchung ein ''totales Fiasko'' für die Homöopathie.
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Früher gaben Homöopathen an, ihre Methode sei so auf den einzelnen Patienten individualisiert zugeschnitten, dass man sie gar nicht klinisch überprüfen könne. Als später deutlich wurde, dass der Weg zur Anerkennung ihrer Medizin nur über den klinischen Nachweis gehen kann, kam es zu einer Kuränderung und man bemühte sich, den Erfolg homöopathischer Behandlung mit klinischen Studien zu belegen. Veröffentlicht wurden viele Tests mit positiven Ergebnissen – so kamen zum Beispiel im Jahr 1995 merkwürdigerweise nur ein Prozent aller in alternativen Fachzeitschriften publizierten Untersuchungen zu einem negativen Ergebnis.
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Früher gaben Homöopathen an, ihre Methode sei so auf den einzelnen Patienten individualisiert zugeschnitten, dass man sie gar nicht klinisch überprüfen könne. Als später deutlich wurde, dass der Weg zur Anerkennung ihrer Medizin nur über den klinischen Nachweis gehen kann, kam es zu einer Kursänderung und man bemühte sich, den Erfolg homöopathischer Behandlung mit klinischen Studien zu belegen. Veröffentlicht wurden viele Tests mit positiven Ergebnissen – so kamen zum Beispiel im Jahr 1995 merkwürdigerweise nur ein Prozent aller in alternativen Fachzeitschriften publizierten Untersuchungen zu einem negativen Ergebnis.
    
Eine Meta-Studie unter der Leitung des Berner Epidemiologen Matthias Egger belegt: Je genauer der Test-Aufbau nach wissenschaftlichen Kriterien, desto geringer die Effekte homöopathischer Behandlungen in den jeweiligen Studien. Das Ergebnis wurde im August 2005 in der anerkannten Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht. Lapidar forderten die Herausgeber die Homöopathen auf, endlich offen zu bekennen, dass ihre Methode ein Placebo sei. Die Schweizer Regierung schloss Homöopathie aus der Kassen-Erstattung aus und die Stiftung Warentest bewertete die Homöopathie als „zur Behandlung von Krankheiten ungeeignet“.
 
Eine Meta-Studie unter der Leitung des Berner Epidemiologen Matthias Egger belegt: Je genauer der Test-Aufbau nach wissenschaftlichen Kriterien, desto geringer die Effekte homöopathischer Behandlungen in den jeweiligen Studien. Das Ergebnis wurde im August 2005 in der anerkannten Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht. Lapidar forderten die Herausgeber die Homöopathen auf, endlich offen zu bekennen, dass ihre Methode ein Placebo sei. Die Schweizer Regierung schloss Homöopathie aus der Kassen-Erstattung aus und die Stiftung Warentest bewertete die Homöopathie als „zur Behandlung von Krankheiten ungeeignet“.
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Nachdem sich die Homöopathie nicht replizierbar in kontrollierten, randomisierten und doppelt verblindeten Studien nachweisen lies, kam es wiedrum zu einer Kehrtwendung mancher Homöopathieanhänger: ein derartiges Studiendesign wäre nicht in der Lage die tatsächlichen Wirkungen der Homöopathie widerzugeben. Gefordert wurde ein Abkehr von der ''evidence based medicine'' (EBM) hin zur Neuerfindung einer ''cognitive based medicine'' (CBM) bzw zu reinen Outcomestudien.   
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Nachdem sich die Homöopathie nicht replizierbar in kontrollierten, randomisierten und doppelt verblindeten Studien nachweisen lies, kam es wiederum zu einer Kehrtwendung mancher Homöopathieanhänger: ein derartiges Studiendesign wäre nicht in der Lage, die tatsächlichen Wirkungen der Homöopathie wiederzugeben. Gefordert wurde ein Abkehr von der ''evidence based medicine'' (EBM) hin zur Neuerfindung einer ''cognitive based medicine'' (CBM) bzw zu reinen Outcomestudien.   
    
weitere Studien:
 
weitere Studien:
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==Placeboeffekte und spontane Heilungen==
 
==Placeboeffekte und spontane Heilungen==
Es ist bekannt dass etwa drei Viertel aller Erkrankungen des Menschen irgendwann spontan verheilen - auch ohne jeglichen therapeutischen Eingriff, und häufig bleiben dabei auch keine dauerhaft nachweisbaren Spuren. Dies ist also quasi die Regel der menschlichen Krankheiten. Nur ist der Zeitpunkt der Heilung (im wahren Sinne des Wortes) zu Beginn einer Erkrankung aber oft nicht exakt anzugeben. Einige Erkrankungen haben auch einen Verlauf der durch Schübe gekennzeichnet ist die sich wiederholen und irgendwann abklingen. Auch ''wachsen'' sich beispielsweise meist Allergien der Kindheit im Erwachsenenalter nach Jahren aus oder schwächen sich stark ab. Nichts liegt also näher als aus homöopathischer Sicht eine solche Spontanheilung als Folge einer homöopathischen Therapie auszugeben, ob sich Homöopathieanhänger dies bewusst ist oder nicht ist eine andere Frage. Einem derartigen Trugschluss unterliegen aber auch Ärzte die sich einer rationalen Medizin verpflichtet fühlen <ref>Skrabanek P, McCormick J: Torheiten und Trugschlüsse in der Medizin. Verlag: Kirchheim + Co. GmbH (1993)  ISBN-10: 3874090604 ISBN-13: 978-3874090605</ref>.
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Es ist bekannt, dass etwa drei Viertel aller Erkrankungen des Menschen irgendwann spontan verheilen - auch ohne jeglichen therapeutischen Eingriff, und häufig bleiben dabei auch keine dauerhaft nachweisbaren Spuren. Dies ist also quasi die Regel der menschlichen Krankheiten. Nur ist der Zeitpunkt der Heilung (im wahren Sinne des Wortes) zu Beginn einer Erkrankung aber oft nicht exakt anzugeben. Einige Erkrankungen haben auch einen Verlauf der durch Schübe gekennzeichnet ist die sich wiederholen und irgendwann abklingen. Auch ''wachsen'' sich beispielsweise meist Allergien der Kindheit im Erwachsenenalter nach Jahren aus oder schwächen sich stark ab. Nichts liegt also näher als aus homöopathischer Sicht eine solche Spontanheilung als Folge einer homöopathischen Therapie auszugeben, ob sich Homöopathieanhänger dessen bewusst sind oder nicht ist eine andere Frage. Einem derartigen Trugschluss unterliegen aber auch manchmal Ärzte, die sich einer rationalen Medizin verpflichtet fühlen <ref>Skrabanek P, McCormick J: Torheiten und Trugschlüsse in der Medizin. Verlag: Kirchheim + Co. GmbH (1993)  ISBN-10: 3874090604 ISBN-13: 978-3874090605</ref>.
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Zur Zeit spricht alles dafür dass eine etwaige Wirksamkeit einer homöopathischen Therapie auf der Ausnutzung des [[Placebo]]effektes beruht. Dies wird von den meisten Homöopathen zurückgewiesen, würde es ja das [[Repertorisieren]] und [[Potenzierung|Potenzieren]] überflüssig machen und diese Praktiken ad absurdum führen (zumindest der höheren Potenzen bei denen die Wahrscheinlichkeit der Anwesenheit von Resten der Ursubstanz sehr gering ist). Verwiesen wird dabei auch auf einen bei Tieren oder Kindern anglich unbekannten Placeboeffekt, auch wenn aus wissenschaftlicher Sicht das Gegenteil der fall ist. Dass der Homöopathie ein entlockter Placeboeffekt zu Grunde liegen könnte ist nicht nur Experten aus dem Homöopathie-skeptischen oder neutralen Lager sondern selbst eingefleischte ''hardcore'' Homöopathen inzwischen klar. So sei laut [[Georgos Vithoulkas]] (bekannter Exponent der klassischen Homöopathie) der Wirkmechanismus sowohl des Placeboeffektes als auch des "homöopathischen Simillimums" derselbe <ref>↑ *http://www.hpathy.de/papersnew/george-vithoulkas.asp ... Der Plazeboeffekt kann durch die Autosuggestion des Patienten initiiert werden, die eine Mobilisierung des Abwehrmechanismus durch die starken Gefühle des daran glaubens erzwingt. So funktionieren alle Geistheilungen, die Radionik, Yoga, die Meditation und all die anderen Randtherapien...</ref> und führt die Selbsthypnose bzw Auto-[[Suggestion]] dafür an. Als Beleg für seine Hypothese führte er auch eine deutsche Homöopathin an: ...Ich hörte einmal einer deutschen Homöopathin zu, die behauptete, bei vielen Patienten äußerst erfolgreich zu sein. Als ich sie danach fragte, von welchem Pharmahersteller sie ihre Mittel bezöge, sagte sie mir, dass sie die Mittel selbst produzierte. Sie schreibt auf ein Stück Papier den Mittelnamen und die Potenz und von einem Gerät wird es sofort hergestellt. Sagen Sie mir, ob dies nicht zu hundert Prozent Plazeboeffekt ist. Die Dame war finanziell so erfolgreich, dass sie der deutschen "George Vithoulkas Stiftung" einen großen Betrag spendete... Ich selbst habe schon versehentlich das falsche Mittel verabreicht, welches zu einem anderen Patienten gehörte und die Patienten, die das Mittel erhielten, berichteten davon, dass es ihnen besser ging.
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Zur Zeit spricht alles dafür, dass eine etwaige Wirksamkeit einer homöopathischen Therapie auf der Ausnutzung des [[Placebo]]effektes beruht. Dies wird von den meisten Homöopathen zurückgewiesen, würde es ja das [[Repertorisieren]] und [[Potenzierung|Potenzieren]] überflüssig machen und diese Praktiken ad absurdum führen (zumindest der höheren Potenzen bei denen die Wahrscheinlichkeit der Anwesenheit von Resten der Ursubstanz sehr gering ist). Verwiesen wird dabei auch auf einen bei Tieren oder Kindern angeblich unbekannten Placeboeffekt, auch wenn aus wissenschaftlicher Sicht das Gegenteil der Fall ist. Dass der Homöopathie ein entlockter Placeboeffekt zu Grunde liegen könnte, ist nicht nur Experten aus dem Homöopathie-skeptischen oder neutralen Lager, sondern selbst eingefleischten ''hardcore'' Homöopathen inzwischen klar. So sei laut [[Georgos Vithoulkas]] (bekannter Exponent der klassischen Homöopathie) der Wirkmechanismus sowohl des Placeboeffektes als auch des "homöopathischen Simillimums" derselbe <ref>↑ *http://www.hpathy.de/papersnew/george-vithoulkas.asp ... Der Plazeboeffekt kann durch die Autosuggestion des Patienten initiiert werden, die eine Mobilisierung des Abwehrmechanismus durch die starken Gefühle des daran glaubens erzwingt. So funktionieren alle Geistheilungen, die Radionik, Yoga, die Meditation und all die anderen Randtherapien...</ref> und führt die Selbsthypnose bzw Auto-[[Suggestion]] dafür an. Als Beleg für seine Hypothese führte er auch eine deutsche Homöopathin an: ...Ich hörte einmal einer deutschen Homöopathin zu, die behauptete, bei vielen Patienten äußerst erfolgreich zu sein. Als ich sie danach fragte, von welchem Pharmahersteller sie ihre Mittel bezöge, sagte sie mir, dass sie die Mittel selbst produzierte. Sie schreibt auf ein Stück Papier den Mittelnamen und die Potenz und von einem Gerät wird es sofort hergestellt. Sagen Sie mir, ob dies nicht zu hundert Prozent Plazeboeffekt ist. Die Dame war finanziell so erfolgreich, dass sie der deutschen "George Vithoulkas Stiftung" einen großen Betrag spendete... Ich selbst habe schon versehentlich das falsche Mittel verabreicht, welches zu einem anderen Patienten gehörte und die Patienten, die das Mittel erhielten, berichteten davon, dass es ihnen besser ging.
    
==Literatur==
 
==Literatur==
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