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Varianten + Biophysikalische Osteopathie
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Die Verknüpfung zwischen Ausbildungssystem und therapeutischer Anwendung, also das Geldverdienen mittels Ausbildungsgebühren für das Erlernen der Still'schen Therapie, ist eine der Säulen, auf der die Osteopathie ruht. Mit dieser Methode gelang es Still (wie auch vielen anderen Ärzten, die ähnliche Systeme etablierten), sich genügend Finanzmittel zu beschaffen, um sein System weiter auszubreiten. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass es in den USA historisch bedingt keine einheitliche, hochschulmedizinische, universitäre Ärzteausbildung gab, wie sie heute z.B. in den meisten EU-Ländern vorhanden ist. Im Gegenteil, es gibt in einigen Bundesstaaten weiterhin die Möglichkeit, an naturopathischen Einrichtungen eine vollgültige Ausbildung zu absolvieren. Danach kann man sich als (naturopathischer) Arzt bezeichnen und beruflich tätig werden. Ein solches Studium ist nach Gugliemo (1998)<ref>Guglielmo, Wayne J.: ''Are D.O.s Losing Their Unique Identity?''. Medical Economics, April 27, 1998, Vol. 75, No. 8</ref> gegenwärtig an 19&nbsp;Hochschulen in den USA möglich. Möglicherweise kommt aufgrund der Vereinheitlichungstendenzen auf europäischer Ebene eine ähnliche Verschlechterung der hochschulmedizinischen Ausbildung auch in der EU in den nächsten Jahren zum Tragen.<ref>Buchmann J.: ''What is osteopathic medicine?'' Dtsch Med Wochenschr. 2003 Jan 24;128(4):159. PMID: 12589588</ref> Insgesamt arbeiten in den USA heutzutage schätzungsweise 44.000&nbsp;Osteopathen.<ref>Guglielmo WJ.: Are D.O.s losing their unique identity? Med Econ. 1998 Apr 27;75(8):200-2</ref>
 
Die Verknüpfung zwischen Ausbildungssystem und therapeutischer Anwendung, also das Geldverdienen mittels Ausbildungsgebühren für das Erlernen der Still'schen Therapie, ist eine der Säulen, auf der die Osteopathie ruht. Mit dieser Methode gelang es Still (wie auch vielen anderen Ärzten, die ähnliche Systeme etablierten), sich genügend Finanzmittel zu beschaffen, um sein System weiter auszubreiten. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass es in den USA historisch bedingt keine einheitliche, hochschulmedizinische, universitäre Ärzteausbildung gab, wie sie heute z.B. in den meisten EU-Ländern vorhanden ist. Im Gegenteil, es gibt in einigen Bundesstaaten weiterhin die Möglichkeit, an naturopathischen Einrichtungen eine vollgültige Ausbildung zu absolvieren. Danach kann man sich als (naturopathischer) Arzt bezeichnen und beruflich tätig werden. Ein solches Studium ist nach Gugliemo (1998)<ref>Guglielmo, Wayne J.: ''Are D.O.s Losing Their Unique Identity?''. Medical Economics, April 27, 1998, Vol. 75, No. 8</ref> gegenwärtig an 19&nbsp;Hochschulen in den USA möglich. Möglicherweise kommt aufgrund der Vereinheitlichungstendenzen auf europäischer Ebene eine ähnliche Verschlechterung der hochschulmedizinischen Ausbildung auch in der EU in den nächsten Jahren zum Tragen.<ref>Buchmann J.: ''What is osteopathic medicine?'' Dtsch Med Wochenschr. 2003 Jan 24;128(4):159. PMID: 12589588</ref> Insgesamt arbeiten in den USA heutzutage schätzungsweise 44.000&nbsp;Osteopathen.<ref>Guglielmo WJ.: Are D.O.s losing their unique identity? Med Econ. 1998 Apr 27;75(8):200-2</ref>
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==Ausbildung eines "ärztlichen Osteopathen"==
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Den Zugang zu einer osteopathischen Ausbildungsschule erhält man, wenn man eine dreijährige berufliche Tätigkeit ausgeübt hat. Die Aufnahme setzt eine geringere Schulausbildung voraus als jene, die für einen konventionellen, hochschulmedizinischen Studiengang notwendig wäre. Dergleichen drückt sich in deutlich schlechteren Prüfresultaten aus. So liegt die durchschnittliche Prüfpunktzahl (Grade Point Average = GPA) und die Prüfnote des Medical College Admission Test (MCAT) von osteopathischen Studenten üblicherweise deutlich unter denjenigen Werten, die von Medizinstudenten erreicht werden (Ross-Lee und Wood 1995, Doxey und Phillips 1997). Die durchschnittliche Anzahl an in Vollzeit tätigem Lehrpersonal in osteopathischen Ausbildungsstätten liegt gerade einmal bei 10% im Vergleich zu universitärem Lehrpersonal (Ross-Lee und Wood 1995). Zusätzlich forschen osteopathische Einrichtungen kaum und einige haben Probleme, genügend ausgebildetes Lehrpersonal bereit zu stellen (Jones 1999). Es ist also deutlich erkennbar, dass Ausbildung und Leistungsstand von osteopathischem Personal von Beginn an schlechter ist im Vergleich zu Personen, aus denen später Hochschulmediziner werden.
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Der Grad eines "Doctor of Osteopathy" (DO) umfasst eine 5.000-stündige Ausbildung über 4&nbsp;Studienjahre. Die osteopathischen Fakultäten unterscheiden zwischen dem "Doktor der Osteopathie" und denjenigen, die einen tatsächlichen akademischen Grad (z.B.&nbsp;Dr.&nbsp;med.) führen. Man sollte also einen DO nicht mit einem Dr.&nbsp;med. bzw. einem hochschulmedizinischen, an einer Universität ausgebildeten Arzt verwechseln.
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Die Berufszulassung als DO erhält man nach einem weiteren Rotationsjahr an einem zugelassenen Krankenhaus. Nachfolgend kann sich der Arzt spezialisieren, z.B. an Kliniken für Innere Medizin. Seit 1993 können fertige DOs der ''American Academy of Family Practice'' beitreten, die vorher nur für hochschulmedizinische Ärzte (Dr.&nbsp;med.) oder DOs mit zusätzlicher hochschulmedizinischer Ausbildung offen stand (Guliemo 1998).
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Osteopathische Ärzte dürfen mittlerweile in allen US-Bundesstaaten praktizieren. In einer im Januar 1995 veröffentlichten Umfrage unter 2.000&nbsp;zufällig ausgewählten osteopathischen Therapeuten, die Mitglieder des American College of Osteopathic Physicians waren, gaben 6,2% der Befragten an, mehr als die Hälfte ihrer Patienten mit den osteopathischen manipulativen Techniken zu behandeln. 39,6% gaben an, diese Methode bei Fieber anzuwenden. Bezeichnend an der Umfrage war der Umstand, dass je höher der Ausbildungs- und Fortbildungsgrad der ursprünglich eine osteopathische Ausbildung absolvierende Person war, desto niedriger(!) war der Anteil jener, die noch osteopathische Methoden einsetzten (Johnson et al. 1997)
      
==Inhalte der Osteopathie==
 
==Inhalte der Osteopathie==
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*[[Cranio-Sakrale-Therapie|Kranio-sakrale Techniken]]: Es wird postuliert, dass bei Erwachsenen die Schädelknochen gegeneinander beweglich seien. Man postuliert ebenfalls einen bestimmten Rhythmus dieser Bewegung, nämlich Druckschwankungen des Liquor, der das Gehirn umhüllt.
 
*[[Cranio-Sakrale-Therapie|Kranio-sakrale Techniken]]: Es wird postuliert, dass bei Erwachsenen die Schädelknochen gegeneinander beweglich seien. Man postuliert ebenfalls einen bestimmten Rhythmus dieser Bewegung, nämlich Druckschwankungen des Liquor, der das Gehirn umhüllt.
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==Ausbildung eines "ärztlichen Osteopathen" in den USA==
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Den Zugang zu einer osteopathischen Ausbildungsschule erhält man, wenn man eine dreijährige berufliche Tätigkeit ausgeübt hat. Die Aufnahme setzt eine geringere Schulausbildung voraus als jene, die für einen konventionellen, hochschulmedizinischen Studiengang notwendig wäre. Dergleichen drückt sich in deutlich schlechteren Prüfresultaten aus. So liegt die durchschnittliche Prüfpunktzahl (Grade Point Average = GPA) und die Prüfnote des Medical College Admission Test (MCAT) von osteopathischen Studenten üblicherweise deutlich unter denjenigen Werten, die von Medizinstudenten erreicht werden (Ross-Lee und Wood 1995, Doxey und Phillips 1997). Die durchschnittliche Anzahl an in Vollzeit tätigem Lehrpersonal in osteopathischen Ausbildungsstätten liegt gerade einmal bei 10% im Vergleich zu universitärem Lehrpersonal (Ross-Lee und Wood 1995). Zusätzlich forschen osteopathische Einrichtungen kaum und einige haben Probleme, genügend ausgebildetes Lehrpersonal bereit zu stellen (Jones 1999). Es ist also deutlich erkennbar, dass Ausbildung und Leistungsstand von osteopathischem Personal von Beginn an schlechter ist im Vergleich zu Personen, aus denen später Hochschulmediziner werden.
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Der Grad eines "Doctor of Osteopathy" (DO) umfasst eine 5.000-stündige Ausbildung über 4&nbsp;Studienjahre. Die osteopathischen Fakultäten unterscheiden zwischen dem "Doktor der Osteopathie" und denjenigen, die einen tatsächlichen akademischen Grad (z.B.&nbsp;Dr.&nbsp;med.) führen. Man sollte also einen DO nicht mit einem Dr.&nbsp;med. bzw. einem hochschulmedizinischen, an einer Universität ausgebildeten Arzt verwechseln.
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Die Berufszulassung als DO erhält man nach einem weiteren Rotationsjahr an einem zugelassenen Krankenhaus. Nachfolgend kann sich der Arzt spezialisieren, z.B. an Kliniken für Innere Medizin. Seit 1993 können fertige DOs der ''American Academy of Family Practice'' beitreten, die vorher nur für hochschulmedizinische Ärzte (Dr.&nbsp;med.) oder DOs mit zusätzlicher hochschulmedizinischer Ausbildung offen stand (Guliemo 1998).
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Osteopathische Ärzte dürfen mittlerweile in allen US-Bundesstaaten praktizieren. In einer im Januar 1995 veröffentlichten Umfrage unter 2.000&nbsp;zufällig ausgewählten osteopathischen Therapeuten, die Mitglieder des American College of Osteopathic Physicians waren, gaben 6,2% der Befragten an, mehr als die Hälfte ihrer Patienten mit den osteopathischen manipulativen Techniken zu behandeln. 39,6% gaben an, diese Methode bei Fieber anzuwenden. Bezeichnend an der Umfrage war der Umstand, dass je höher der Ausbildungs- und Fortbildungsgrad der ursprünglich eine osteopathische Ausbildung absolvierende Person war, desto niedriger(!) war der Anteil jener, die noch osteopathische Methoden einsetzten (Johnson et al. 1997)
    
==Weg der Osteopathie nach Europa==
 
==Weg der Osteopathie nach Europa==
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In Deutschland wird die Osteopathie überwiegend von Heilpraktikern ausgeübt, aber der Anteil Ärzte, die sich der Methode bedienen, steigt. Die Ausbildung zum Osteopathen ist staatlich nicht reglementiert, wird aber in der Regel gemäß eines vereinsrechtlich abgesicherten Mindeststandards, der von der Akademie für Osteopathie Deutschland (AOD) propagiert wird, durchgeführt. Die AOD bietet eine berufsbegleitende Ausbildung in einer Ganztagsschule in Schlangenbad bei Wiesbaden an, die in Kooperation mit der Still Academy organisiert wird. Die Ausbildung umfasst lediglich 1.300&nbsp;Stunden à 45&nbsp;Minuten (also 975&nbsp;Vollstunden), was weniger als 20% der in Deutschland und Europa allgemein üblichen Ausbildungszeit von Humanmedizinern entspricht (ca.&nbsp;5.500&nbsp;Vollstunden). Man schließt die Ausbildung als "Osteopath&nbsp;D.O." ab, wobei die AOD die Absolventen nach einer eigenen Prüfungsordnung prüft. Dies ist jedoch kein staatlicher Abschluss, sondern dieser Ausbildungsgrad hat den Wert eines Vereinsdiploms.
 
In Deutschland wird die Osteopathie überwiegend von Heilpraktikern ausgeübt, aber der Anteil Ärzte, die sich der Methode bedienen, steigt. Die Ausbildung zum Osteopathen ist staatlich nicht reglementiert, wird aber in der Regel gemäß eines vereinsrechtlich abgesicherten Mindeststandards, der von der Akademie für Osteopathie Deutschland (AOD) propagiert wird, durchgeführt. Die AOD bietet eine berufsbegleitende Ausbildung in einer Ganztagsschule in Schlangenbad bei Wiesbaden an, die in Kooperation mit der Still Academy organisiert wird. Die Ausbildung umfasst lediglich 1.300&nbsp;Stunden à 45&nbsp;Minuten (also 975&nbsp;Vollstunden), was weniger als 20% der in Deutschland und Europa allgemein üblichen Ausbildungszeit von Humanmedizinern entspricht (ca.&nbsp;5.500&nbsp;Vollstunden). Man schließt die Ausbildung als "Osteopath&nbsp;D.O." ab, wobei die AOD die Absolventen nach einer eigenen Prüfungsordnung prüft. Dies ist jedoch kein staatlicher Abschluss, sondern dieser Ausbildungsgrad hat den Wert eines Vereinsdiploms.
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==Etiopathie==
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Eine Variante der Osteopathie ist die Étiopathie. Der Begriff wurde in den 1960er Jahren von dem Franzosen Christian Trédaniel eingeführt. Étiopathie ist vor allem in Frankreich, aber auch in der Schweiz und den Benelux-Ländern verbreitet. Ein klarer Unterschied zur Osteopathie ist nicht vorhanden.
      
==Eine Methode ohne glaubwürdigen Wirksamkeitsnachweis==
 
==Eine Methode ohne glaubwürdigen Wirksamkeitsnachweis==
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Bei Rückenschmerzen ist der Wert der osteopathischen Manipulationen über das Placeboniveau hinaus bis heute nicht glaubhaft bewiesen worden.<ref>Krista Federspiel, Vera Herbst: ''Die Andere Medizin.'' "Alternative" Heilmethoden für Sie bewertet. Herausgegeben von Stiftung Warentest, 2006.  ISBN: 3937880356</ref>
 
Bei Rückenschmerzen ist der Wert der osteopathischen Manipulationen über das Placeboniveau hinaus bis heute nicht glaubhaft bewiesen worden.<ref>Krista Federspiel, Vera Herbst: ''Die Andere Medizin.'' "Alternative" Heilmethoden für Sie bewertet. Herausgegeben von Stiftung Warentest, 2006.  ISBN: 3937880356</ref>
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==Tierosteopathie==
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==Varianten==
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===Biophysikalische Osteopathie===
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Diese Erfindung des Heilpraktikers Christof Plothe aus Alzey in Rheinland-Pfalz soll es ermöglichen, durch Betasten des Patienten angebliche Belastungen durch elektromagnetische Strahlung (siehe [[Elektrosmog]]) zu idenfizieren. Man könne damit außerdem "auf der Resonanzebene palpatorisch die Veränderungen im Gewebe bei der Exposition mit verschiedenen Substanzen" ermitteln, möglich sei ferner eine "Biophysikalische Palpation von psychischen Belastungen".
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===Etiopathie===
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Eine Variante der Osteopathie ist die Étiopathie. Der Begriff wurde in den 1960er Jahren von dem Franzosen Christian Trédaniel eingeführt. Étiopathie ist vor allem in Frankreich, aber auch in der Schweiz und den Benelux-Ländern verbreitet. Ein klarer Unterschied zur Osteopathie ist nicht vorhanden.
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===Tierosteopathie===
 
Geworben wird auch mit einer Anwendung bei Tieren, vor allem Pferden und Hunden.
 
Geworben wird auch mit einer Anwendung bei Tieren, vor allem Pferden und Hunden.
  
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