− | Im November 1999 erschien im "The Ecologist" ein Artikel von Bertell mit dem Titel "Victims of the nuclear age".<ref>Rosalie Bertell: "victims of the nuclear age", The Ecologist, volume 29, 7, Seiten 408-410</ref> (Der Text ist kostenlos online einsehbar: [http://exacteditions.theecologist.org/read/resurgence/vol-29-no-7-november-1999-5368/28/3?dps=]) In ihrem Artikel, der von Gegner der Atomenergie und der Friedensbewegung zitiert wurde, behauptete Bertell, dass 1,3 Milliarden Menschen (1300 Millionen) durch den readioaktiven Fallout der Atombombenversuche der fünfziger- und sechsziger Jahre getötet oder verletzt worden seien. Sie ignorierte dabei, dass die Belastungen durch Radioaktivität durch diese Versuche um mehrere Größenordnungen unter denen der natürlichen Radioaktivität und denen durch die medizinische Röntgendiagnostik lagen (Belastungen durch ionisierende Strahlung: 68% natürliche Radioaktivität, 31% medizinische Diagnostik, 0,6% Fallout der 50er und 60er Jahre, 0,15% Atomenergie). Wenn ihre Angaben stimmen würden, müssten logischer Weise natürliche Radioaktivität und radiologische Diagnostik zusammen die Hauptursache aller Todesfälle auf der Welt sein. Wie kam Bertell zu ihrer grotesken Fehldarstellung? Bertell berief sich in ihrem Artikel bei ihren Risikoberechnungen auf Angaben des "Wissenschaftlichen Ausschuss der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen der atomaren Strahlung" (UNSCEAR). UNSCEAR gibt für den Atmosphären Fallout aus den genannten Atombombenversuchen der Supermächte eine Belastung von 30 Millionen Mensch-Sievert an. (Das [http://de.wikipedia.org/wiki/Sievert_(Einheit) Sievert / Sv] ist die international vereinbarte Einheit zu einer nach Strahlenart gewichteten Strahlendosis). Bertell bezieht diese Daten dann auf die Nachkriegszeit und kommt zu ihrer Zahl von 1,138 Milliarden geschädigten oder getöteten Menschen. Was sie aber nicht erwähnt, ist der Umstand, dass die UNSCEAR die Dosisangabe auf 10.000 Jahre hochrechnet (bzw 7 Millionen Menschen-Sv bis zum Jahr 2200). Die UNSCEAR macht auch Angaben zur Belastung durch natürliche Radioaktivität: 650 Millionen Personen-Sv in 50 Jahren, und 165 Millionen Personen-Sv durch Röntgendiagnostik und Röntgentherapie in 50 Jahren. Hätte Mathematikerin Bertell diese Angaben in gleicher Weise falsch hochgerechnet, müssten im gleichen Zeitraum absurder Weise etwa 150 Milliarden Menschen an den Folgen der Radioaktivität gestorben sein, also ein Vielfaches der Weltbevölkerung. | + | Im November 1999 erschien im "The Ecologist" ein Artikel von Bertell mit dem Titel "Victims of the nuclear age".<ref>Rosalie Bertell: "victims of the nuclear age", The Ecologist, volume 29, 7, Seiten 408-410</ref> (Der Text ist kostenlos online einsehbar: [http://exacteditions.theecologist.org/read/resurgence/vol-29-no-7-november-1999-5368/28/3?dps=]) In ihrem Artikel, der von Gegner der Atomenergie und der Friedensbewegung zitiert wurde, behauptete Bertell, dass 1,13 Milliarden Menschen (1130 Millionen) durch den readioaktiven Fallout der Atombombenversuche der fünfziger- und sechsziger Jahre getötet oder verletzt worden seien. Sie ignorierte dabei, dass die Belastungen durch Radioaktivität durch diese Versuche um mehrere Größenordnungen unter denen der natürlichen Radioaktivität und denen durch die medizinische Röntgendiagnostik lagen (Belastungen durch ionisierende Strahlung: 68% [http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenbelastung#Strahlenexposition_durch_nat.C3.BCrliche_Quellen natürliche Radioaktivität], 31% medizinische Diagnostik, 0,6% Fallout der 50er und 60er Jahre, 0,15% Atomenergie). Wenn ihre Angaben stimmen würden, müssten logischer Weise natürliche Radioaktivität und radiologische Diagnostik zusammen die Hauptursache aller Todesfälle auf der Welt sein. Wie kam Bertell zu ihrer grotesken Fehldarstellung? Bertell berief sich in ihrem Artikel bei ihren Risikoberechnungen auf Angaben des "Wissenschaftlichen Ausschuss der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen der atomaren Strahlung" (UNSCEAR). UNSCEAR gibt für den Atmosphären Fallout aus den genannten Atombombenversuchen der Supermächte eine Belastung von 30 Millionen Mensch-Sievert an. (Das [http://de.wikipedia.org/wiki/Sievert_(Einheit) Sievert / Sv] ist die international vereinbarte Einheit zu einer nach Strahlenart gewichteten Strahlendosis). Bertell bezieht diese Daten dann auf die Nachkriegszeit und kommt zu ihrer Zahl von 1,138 Milliarden geschädigten oder getöteten Menschen. Was sie aber nicht erwähnt, ist der Umstand, dass die UNSCEAR die Dosisangabe auf 10.000 Jahre hochrechnet (bzw 7 Millionen Menschen-Sv bis zum Jahr 2200). Die UNSCEAR macht auch Angaben zur Belastung durch natürliche Radioaktivität: 650 Millionen Personen-Sv in 50 Jahren, und 165 Millionen Personen-Sv durch Röntgendiagnostik und Röntgentherapie in 50 Jahren. Hätte Mathematikerin Bertell diese Angaben in gleicher Weise falsch hochgerechnet, müssten im gleichen Zeitraum absurder Weise etwa 150 Milliarden Menschen an den Folgen der Radioaktivität gestorben sein, also ein Vielfaches der Weltbevölkerung. |