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[[Datei:aya-cooking.jpg|thumb|Aufkochen des Ayahuasca in der Napo-Region von Ecuador]]
 
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[[File:Peruvian Ayahuasca SG.jpg|thumb|fertiges Gebräu]]
 
[[File:Peruvian Ayahuasca SG.jpg|thumb|fertiges Gebräu]]
Das in der [[Esoterik]]szene verwendete und als '''Ayahuasca''' bezeichnete Getränk ist ein Tee, der aus der Ayahuasca-Liane hergestellt wird, dem weitere Pflanzen mit unterschiedlicher Wirkung beigemischt werden. Meist handelt es sich um das so gen. Chacruna, botanisch Psychotria viridis.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Psychotria_viridis abgerufen 02.11.2012</ref> Aufgrund der verschiedenen möglichen Zusammensetzungen wird eine relativ breite Palette von Wirkungen auf den menschlichen Organismus erreicht. Ayahuasca ist eine traditionell bei verschiedenen indigenen Völkern Südamerikas verwendete Droge, die dort von den Medizinleuten zur Unterstützung bei der Ermittlung von Krankheitsursachen eingesetzt wurde und wird.  
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Das in der [[Esoterik]]szene verwendete und als '''Ayahuasca''' bezeichnete Getränk ist ein Tee, der aus der Ayahuasca-Liane hergestellt wird, dem weitere Pflanzen mit unterschiedlicher Wirkung beigemischt werden. Meist handelt es sich um das so genannte Chacruna, botanisch Psychotria viridis.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Psychotria_viridis abgerufen 02.11.2012</ref> Aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung wird eine breite Palette von Wirkungen auf den menschlichen Organismus erreicht. Ayahuasca ist eine traditionell bei verschiedenen indigenen Völkern Südamerikas verwendete Droge, die dort von den Medizinleuten zur Unterstützung bei der Ermittlung von Krankheitsursachen eingesetzt wurde und wird.  
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==Anwendung außerhalb des indigenen Kontext==
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==Anwendung außerhalb des indigenen Kontextes==
 
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Ayahuasca wird seit mehreren Jahrzehnten in Brasilien von neureligiösen Bewegungen verwendet, die mittlerweile auch Ableger in Europa und den USA aufweisen. In zunehmendem Maße wurden in den letzten Jahren in den USA und Europa aber auch Reisen zu angeblichen „[[Schamane]]n“ hauptsächlich nach Peru angeboten. Ein entscheidendes Charakteristikum des Ayahuasca-Gebrauchs im außerindigenen Kontext liegt jedoch im anwendenden Personenkreis: während in indigenen Ethnien Ayahuasca von den Medizinleuten eingenommen wird<ref name="uni-marburg" />, wird es in den entsprechenden neureligiösen Bewegungen sowie in esoterisch geprägten Kreisen den Gläubigen bzw. der zahlenden Kundschaft verabreicht. Im Gegensatz zur indigenen Anwendung wird bei den angebotenen Retreats im esoterischen Rahmen teils alle zwei Tage Ayahuasca konsumiert.
Ayahuasca wird seit mehreren Jahrzehnten von neureligiösen Bewegungen in Brasilien verwendet, die mittlerweile auch Ableger in Europa und den USA aufweisen. In zunehmendem Maße werden in den letzten Jahren in den USA und Europa aber auch Reisen zu angeblichen „Schamanen“ hauptsächlich nach Peru angeboten. Ein entscheidendes Charakteristikum des Ayahuasca-Gebrauchs im außerindigenen Kontext liegt jedoch im anwendenden Personenkreis: während in indigenen Ethnien Ayahuasca von den Medizinleuten eingenommen wird<ref name="uni-marburg" />, wird es in den entsprechenden neureligiösen Bewegungen sowie in esoterisch geprägten Kreisen den Gläubigen bzw. der zahlenden Kundschaft verabreicht. Im Gegensatz zur indigenen Anwendung wird bei den angebotenen Retreats im esoterischen Rahmen teils alle zwei Tage Ayahuasca konsumiert.
      
===Brasilien===
 
===Brasilien===
   
In Brasilien gibt es mehrere neureligiöse Bewegungen, die Ayahuasca als Sakrament einsetzen. Die älteste dieser Kirchen ist Santo Daime, die in den 1930er Jahren von Raimundo Irineu Serra gegründet wurde, der die von einem peruanischen Ayahuasquero erhaltenen Informationen mit Versatzstücken christlicher Religion sowie eigenen Offenbarungen vermischte.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Santo_Daime abgerufen 02.11.2012</ref>
 
In Brasilien gibt es mehrere neureligiöse Bewegungen, die Ayahuasca als Sakrament einsetzen. Die älteste dieser Kirchen ist Santo Daime, die in den 1930er Jahren von Raimundo Irineu Serra gegründet wurde, der die von einem peruanischen Ayahuasquero erhaltenen Informationen mit Versatzstücken christlicher Religion sowie eigenen Offenbarungen vermischte.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Santo_Daime abgerufen 02.11.2012</ref>
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Auch die União do Vegetal vermischt Ayahuasca mit Inhalten des Christentums; sie entstand 1961, führt sich aber dennoch auf Wurzeln aus dem 10. Jahrhundert v.u.Z. zurück.<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Uniao_do_Vegetal abgerufen 02.11.2012</ref> Die UDV wurde vom Gummizapfer José Gabriel da Costa gegründet.
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Auch die União do Vegetal (UDV) vermischt Ayahuasca mit Inhalten des Christentums. Sie entstand 1961, führt sich aber dennoch auf Wurzeln aus dem 10. Jahrhundert v.u.Z. zurück.<ref>http://en.wikipedia.org/wiki/Uniao_do_Vegetal abgerufen 02.11.2012</ref> Die UDV wurde vom Gummizapfer José Gabriel da Costa gegründet.
    
Die Barquinha ist eine Abspaltung von Santo Daime, die 1945 gegründet wurde.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Barquinha abgerufen 02.11.2012</ref>
 
Die Barquinha ist eine Abspaltung von Santo Daime, die 1945 gegründet wurde.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Barquinha abgerufen 02.11.2012</ref>
    
===Europa und USA===
 
===Europa und USA===
 
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Die Ayahuasca-Kirchen haben mittlerweile Ableger in Europa und in den USA, obwohl in den meisten Ländern mindestens eine der verwendeten Substanzen unter die Beutäubungsmittel-Gesetzgebung fällt. Allerdings gibt es mittlerweile in mehreren Staaten Gerichtsurteile, die die Verwendung von Ayahuasca (teils aufgrund von Gesetzeslücken) im religiösen Zusammenhang nicht unter Strafe stellen.<ref>siehe z.&nbsp;B. http://en.wikipedia.org/wiki/Santo_Daime abgerufen 02.11.2012</ref>
Die Ayahuasca-Kirchen haben mittlerweile Ableger in Europa und in den USA, obwohl mindestens eine der verwendeten Substanzen in den meisten Ländern unter die BTM-Gesetzgebung fällt. Allerdings gibt es mittlerweile ebenfalls in mehreren Staaten Gerichtsurteile, die die Verwendung von Ayahuasca (teils aufgrund von Gesetzeslücken) im religiösen Zusammenhang nicht unter Strafe stellen.<ref>siehe z.&nbsp;B. http://en.wikipedia.org/wiki/Santo_Daime abgerufen 02.11.2012</ref>
      
Weiterhin wurde Ayahuasca in den letzten Jahren in der Esoterikszene popularisiert und als Heilmittel für eine Vielzahl von Erkrankungen propagiert, so dass sich ein Tourismus zu angeblichen „Schamanen“ etablierte, die teilweise auch in Europa auf verschiedenen esoterischen Kongressen und Tagungen auftreten und in diesem Rahmen ihr Angebot bewerben durften.
 
Weiterhin wurde Ayahuasca in den letzten Jahren in der Esoterikszene popularisiert und als Heilmittel für eine Vielzahl von Erkrankungen propagiert, so dass sich ein Tourismus zu angeblichen „Schamanen“ etablierte, die teilweise auch in Europa auf verschiedenen esoterischen Kongressen und Tagungen auftreten und in diesem Rahmen ihr Angebot bewerben durften.
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Hierbei ist hervorzuheben, dass es sich in keinem Fall um genuine indigene Medizinleute handelt, sondern um Personen, die keiner indigenen Ethnie angehören. Daher haben diese Personen keine Ausbildung bei indigenen Medizinleuten durchlaufen und verfügen teils nur über geringe Kenntnisse hinsichtlich der von ihnen verabreichten Pflanzen sowie deren Wirkungen und Kreuzwirkungen sowie auch der indigenen Zeremonien, die sie nachahmen. Teils wird in der esoterischen Szene sogar zur Kenntnis genommen, dass die auf europäische Touristen abzielenden „Schamanen“ sich z.B. völlig anderer Gesänge bedienen als indigene Medizinleute.<ref>http://www.christian-raetsch.de/Artikel/Artikel/Ayahuasca.html abgerufen 04.11.2012</ref>
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Hierbei ist hervorzuheben, dass es sich in keinem Fall um genuine indigene Medizinleute handelt, sondern um Personen, die keiner indigenen Ethnie angehören. Daher haben diese Personen keine Ausbildung bei indigenen Medizinleuten durchlaufen und verfügen teils nur über geringe Kenntnisse hinsichtlich der von ihnen verabreichten Pflanzen sowie deren Wirkungen und Wechselwirkungen sowie auch der indigenen Zeremonien, die sie nachahmen. Teils wird in der esoterischen Szene sogar zur Kenntnis genommen, dass die auf europäische Touristen abzielenden „Schamanen“ sich z.B. völlig anderer Gesänge bedienen als indigene Medizinleute.<ref>http://www.christian-raetsch.de/Artikel/Artikel/Ayahuasca.html abgerufen 04.11.2012</ref>
    
Dies wird bereits aus den auf den werbenden Webseiten veröffentlichten Angaben zur Person deutlich: ein „Schamane“ wird vorgestellt als „Fischer, Bildhauer und Erforscher der Moche-Kultur“,<ref name="tingan">http://www.tingan.info/unsere_projekte_files/indi-pro.htm abgerufen 02.11.2012</ref> ein anderer als „Musiker, Bildhauer und Curandero (Heiler) in der Tradition einiger Stämme Amazoniens“<ref name="tingan" />, wobei bereits die Erwähnung der Tradition mehrerer Ethnien ein deutlicher Hinweis darauf ist, dass es sich um einen [[Plastikschamane]]n handelt. Von einem weiteren Anbieter wird geschildert, dass dessen Vater von „Wilden“ entführt worden sei, bei denen er aufwuchs; der Sohn soll „dessen Wildheit“ geerbt und „Kämpfe auf Leben und Tod im Dschungel und in den Slums von Iquitos und Lima“ überlebt haben.<ref name="don-pedro-guerra">http://www.don-pedro-guerra.net abgerufen 02.11.2012</ref> Die letztgenannte Angabe dürfte dem realen Lebenslauf näher kommen. Insbesondere bei diesem Anbieter verwenden die ihn propagierenden Webseiten rassistische Stereotypen über indigene Völker und deren angebliche Wildheit und Gefährlichkeit<ref name="don-pedro-guerra" /> und charakterisieren z.B. mit der Aussage, er sei „mehr Indianer als Mestize“<ref  name="don-pedro-guerra" />. Der in den Aussagen enthaltene Rassismus wird offenbar nicht bzw. möglicherweise sogar als „authentisch“ wahrgenommen.
 
Dies wird bereits aus den auf den werbenden Webseiten veröffentlichten Angaben zur Person deutlich: ein „Schamane“ wird vorgestellt als „Fischer, Bildhauer und Erforscher der Moche-Kultur“,<ref name="tingan">http://www.tingan.info/unsere_projekte_files/indi-pro.htm abgerufen 02.11.2012</ref> ein anderer als „Musiker, Bildhauer und Curandero (Heiler) in der Tradition einiger Stämme Amazoniens“<ref name="tingan" />, wobei bereits die Erwähnung der Tradition mehrerer Ethnien ein deutlicher Hinweis darauf ist, dass es sich um einen [[Plastikschamane]]n handelt. Von einem weiteren Anbieter wird geschildert, dass dessen Vater von „Wilden“ entführt worden sei, bei denen er aufwuchs; der Sohn soll „dessen Wildheit“ geerbt und „Kämpfe auf Leben und Tod im Dschungel und in den Slums von Iquitos und Lima“ überlebt haben.<ref name="don-pedro-guerra">http://www.don-pedro-guerra.net abgerufen 02.11.2012</ref> Die letztgenannte Angabe dürfte dem realen Lebenslauf näher kommen. Insbesondere bei diesem Anbieter verwenden die ihn propagierenden Webseiten rassistische Stereotypen über indigene Völker und deren angebliche Wildheit und Gefährlichkeit<ref name="don-pedro-guerra" /> und charakterisieren z.B. mit der Aussage, er sei „mehr Indianer als Mestize“<ref  name="don-pedro-guerra" />. Der in den Aussagen enthaltene Rassismus wird offenbar nicht bzw. möglicherweise sogar als „authentisch“ wahrgenommen.
    
===Behauptungen zur Heilung von Erkrankungen durch Ayahuasca===
 
===Behauptungen zur Heilung von Erkrankungen durch Ayahuasca===
   
Während Ayahuasca im indigenen Kontext als diagnostisches Hilfsmittel durch Medizinleute eingesetzt wird, erfährt es im Einsatz in der esoterischen Szene eine Umwidmung als Heilmittel, das von den Klienten konsumiert wird. Zwar wird in Teilen der esoterischen Szene richtig auf den Gebrauch der Substanzen in indigenen Ethnien verwiesen,<ref>siehe z.&nbsp;B. http://www.christian-raetsch.de/Artikel/Artikel/Ayahuasca.html abgerufen 04.11.2012</ref> der gänzlich andere Umgang der esoterischen Anbieter wird jedoch nicht thematisiert.
 
Während Ayahuasca im indigenen Kontext als diagnostisches Hilfsmittel durch Medizinleute eingesetzt wird, erfährt es im Einsatz in der esoterischen Szene eine Umwidmung als Heilmittel, das von den Klienten konsumiert wird. Zwar wird in Teilen der esoterischen Szene richtig auf den Gebrauch der Substanzen in indigenen Ethnien verwiesen,<ref>siehe z.&nbsp;B. http://www.christian-raetsch.de/Artikel/Artikel/Ayahuasca.html abgerufen 04.11.2012</ref> der gänzlich andere Umgang der esoterischen Anbieter wird jedoch nicht thematisiert.
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===Anbieter und Preise===
 
===Anbieter und Preise===
 
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Viele Anbieter sind Peruaner, die in ihrem Heimatland so genannte „Retreats“ unterhalten. Teilweise ist auch ein Familienmitglied in Europa ansässig und lenkt mit einer Tätigkeit als angeblicher Schamane Interessenten in den familieneigenen Betrieb. Andere Anbieter sind Europäer, die zum Teil Reisen nach Peru organisieren.<ref name="otorongo">http://www.otorongo.net/ abgerufen 04.11.2012</ref> Andere erwähnen Ayahuasca-Zeremonien in Holland.<ref name="indianerpfad" /> Nur wenige mögen öffentlich ins Netz stellen, dass sie Ayahuasca-Zeremonien selbst durchführen.<ref name="schamanismus-tantra">http://www.schamanismus-tantra.at/ayahuasca.html abgerufen 06.11.2012</ref><ref>http://tatatonga.ch/zeremonialreisen/ecuador-panacocha/index.php abgerufen 04.11.2012; hier werden „Zeremonien“ in der Schweiz sowie Reisen nach Ecuador angeboten</ref> Bei wiederum anderen Anbietern bleibt unklar, ob die Zeremonien im deutschsprachigen Raum oder in Südamerika stattfinden. Eine weitere Taktik besteht im Verschleiern: so wird das Gebräu nicht beim eigentlichen Namen genannt, sondern als „Ayaruna“ angeboten und für Seminare in Deutschland und Österreich geworben.<ref>http://joven-murayari.de/reisen-nach-peru/ abgerufen 06.11.2012</ref>
Viele Anbieter sind Peruaner, die in ihrem Heimatland so gen. „Retreats“ unterhalten. Teilweise ist auch ein Familienmitglied in Europa ansässig und lenkt mit einer Tätigkeit als angeblicher Schamane Interessenten in den familieneigenen Betrieb. Andere Anbieter sind Europäer, die zum Teil Reisen nach Peru organisieren<ref name="otorongo">http://www.otorongo.net/ abgerufen 04.11.2012</ref>; andere erwähnen Ayahuasca-Zeremonien in Holland<ref name="indianerpfad" />. Nur wenige mögen öffentlich ins Netz stellen, dass sie Ayahuasca-Zeremonien selbst durchführen.<ref name="schamanismus-tantra">http://www.schamanismus-tantra.at/ayahuasca.html abgerufen 06.11.2012</ref><ref>http://tatatonga.ch/zeremonialreisen/ecuador-panacocha/index.php abgerufen 04.11.2012; hier werden „Zeremonien“ in der Schweiz sowie Reisen nach Ecuador angeboten</ref> Bei wiederum anderen Anbietern bleibt unklar, ob die Zeremonien im deutschsprachigen Raum oder in Südamerika stattfinden. Eine weitere Taktik besteht im Verschleiern: so wird das Gebräu nicht beim eigentlichen Namen genannt, sondern als „Ayaruna“ angeboten und für Seminare in Deutschland und Österreich geworben.<ref>http://joven-murayari.de/reisen-nach-peru/ abgerufen 06.11.2012</ref>
      
Eine Vielzahl der erwähnten Retreats befindet sich im Nordosten Perus in der näheren und weiteren Umgebung von Iquitos. Ein weiteres Zentrum bildet offenbar die Umgebung der Stadt Cusco; hier ist der Gebrauch von Ayahuasca jedoch nicht traditionell, so dass es sich bei diesen Anbietern ebenfalls um uninformierte Plastikschamanen handelt. Dies wird auch z.B. deutlich, wenn einer dieser Anbieter eine angebliche traditionelle Medizinpflanze zur Reinigung anbietet, die er in Anlehnung an Schreibweisen von Quechua-Namen „Laxitiwe“ nennt.<ref>http://schamanischeszentrumperu.yolasite.com/laxitiwe.php abgerufen 06.11.2012</ref>
 
Eine Vielzahl der erwähnten Retreats befindet sich im Nordosten Perus in der näheren und weiteren Umgebung von Iquitos. Ein weiteres Zentrum bildet offenbar die Umgebung der Stadt Cusco; hier ist der Gebrauch von Ayahuasca jedoch nicht traditionell, so dass es sich bei diesen Anbietern ebenfalls um uninformierte Plastikschamanen handelt. Dies wird auch z.B. deutlich, wenn einer dieser Anbieter eine angebliche traditionelle Medizinpflanze zur Reinigung anbietet, die er in Anlehnung an Schreibweisen von Quechua-Namen „Laxitiwe“ nennt.<ref>http://schamanischeszentrumperu.yolasite.com/laxitiwe.php abgerufen 06.11.2012</ref>
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===Todesfall nach Ayahuasca-Konsum===
 
===Todesfall nach Ayahuasca-Konsum===
   
Im August 2012 ist in Peru ein Tourist aus den USA nach Konsum des Ayahuasca-Gebräus gestorben. Der Fall erregte einiges Aufsehen, da der Plastikschamane den Todesfall vertuschen wollte und die Leiche selbst vergraben hatte. Erst die Bemühungen der Angehörigen führten dazu, dass der „Schamane“ schließlich die Leichenbeseitigung einräumte. Er hatte den Kunden trotz anderslautender Werbung nach dem Konsum von Ayahuasca in einer Hütte in seinem Retreat allein gelassen und nicht überwacht; der Mann wurde erst am nächsten Morgen tot aufgefunden, Er hatte für den Ayahuasca-Konsum die Summe von US$ 1.200 bezahlt.<ref>http://www.dailymail.co.uk/news/article-2202459/Kyle-Joseph-Nolan-death-Peruvian-shaman-confesses-buried-body-U-S-teen-spiritual-retreat.html abgerufen 04.11.2012</ref>  
 
Im August 2012 ist in Peru ein Tourist aus den USA nach Konsum des Ayahuasca-Gebräus gestorben. Der Fall erregte einiges Aufsehen, da der Plastikschamane den Todesfall vertuschen wollte und die Leiche selbst vergraben hatte. Erst die Bemühungen der Angehörigen führten dazu, dass der „Schamane“ schließlich die Leichenbeseitigung einräumte. Er hatte den Kunden trotz anderslautender Werbung nach dem Konsum von Ayahuasca in einer Hütte in seinem Retreat allein gelassen und nicht überwacht; der Mann wurde erst am nächsten Morgen tot aufgefunden, Er hatte für den Ayahuasca-Konsum die Summe von US$ 1.200 bezahlt.<ref>http://www.dailymail.co.uk/news/article-2202459/Kyle-Joseph-Nolan-death-Peruvian-shaman-confesses-buried-body-U-S-teen-spiritual-retreat.html abgerufen 04.11.2012</ref>  
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Inzwischen sind im Internet Schilderungen vorhanden, nach denen das Alleinlassen der Kunden auf dem Trip bei diesem Schamanen der Regelfall gewesen sein soll, da dieser für sich in Anspruch nahm, die Überwachung telepathisch vornehmen zu können und statt dessen fernsah. Zudem werden weitere absurde Behauptungen des Plastikschamanen wiedergegeben, der u.a von Marsianern abstammen will, die bereits Atlantis und Lemuria bewohnten. Ferner habe der Schamane das Ayahuasca nicht selbst hergestellt, sondern auf dem Markt erworben, so dass er die genaue Zusammensetzung des von ihm verabreichten Gebräus selbst nicht kannte.<ref>http://www.rpp.com.pe/2012-09-11-madre-de-dios-curandero-confeso-que-enterro-a-joven-norteamericano-noticia_520815.html abgerufen 04.11.2012</ref>
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Inzwischen sind im Internet Schilderungen vorhanden, nach denen das Alleinlassen der Kunden auf dem Trip bei diesem Schamanen der Regelfall gewesen sein soll, da dieser für sich in Anspruch nahm, die Überwachung telepathisch vornehmen zu können und statt dessen fernsah. Zudem werden weitere absurde Behauptungen des Plastikschamanen wiedergegeben, der u.a von Marsianern abstammen will, die bereits Atlantis und Lemuria bewohnten. Ferner habe der Schamane das Ayahuasca nicht selbst hergestellt, sondern auf dem Markt erworben, so dass er die genaue Zusammensetzung des von ihm verabreichten Gebräus selbst nicht kannte.<ref>http://www.rpp.com.pe/2012-09-11-madre-de-dios-curandero-confeso-que-enterro-a-joven-norteamericano-noticia_520815.html abgerufen 04.11.2012</ref>
    
==Konsequenzen für die indigene Bevölkerung==
 
==Konsequenzen für die indigene Bevölkerung==
 
Die indigene Bevölkerung wendet sich vielfach gegen den Missbrauch der von ihnen verwendeten Pflanzen sowie gegen die Kommerzialisierung ihrer Anwendung, bei der die Pflanzen aus dem traditionellen Kontext entfernt werden. Darüber hinaus findet ein rücksichtsloser Raubbau an diesen Pflanzen durch den Personenkreis statt, der die indigenen Zeremonien und Pflanzen ausbeutet, um sie an Touristen zu verkaufen. Ebenso wird das Anspruchsdenken der esoterisch motivierten Touristen verurteilt, die sich den Zugang zu Erfahrungen und Medizin erkaufen wollen.
 
Die indigene Bevölkerung wendet sich vielfach gegen den Missbrauch der von ihnen verwendeten Pflanzen sowie gegen die Kommerzialisierung ihrer Anwendung, bei der die Pflanzen aus dem traditionellen Kontext entfernt werden. Darüber hinaus findet ein rücksichtsloser Raubbau an diesen Pflanzen durch den Personenkreis statt, der die indigenen Zeremonien und Pflanzen ausbeutet, um sie an Touristen zu verkaufen. Ebenso wird das Anspruchsdenken der esoterisch motivierten Touristen verurteilt, die sich den Zugang zu Erfahrungen und Medizin erkaufen wollen.
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Auf einigen Webseiten, die Reisen nach Südamerika zu Plastikschamanen propagieren, wird darüber hinaus deutlich dargestellt, dass nur ein Teil der Bevölkerung dort – wenn überhaupt – vom Verkauf der Zeremonien profitiert. Da die eingeschleusten Touristen jedoch während des Aufenthaltes teilweise alle zwei Tage auf einen Ayahuasca-Trip gehen und den Folgetag zur Erholung brauchen, nimmt die einheimische Wirtschaft an dieser Tourismusform praktisch nicht teil. Zusätzlich sind die so gen. Retreats häufig in entlegenen Gebieten und die Reisenden sind dort auf Transportmittel der Anbieter angewiesen.  
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Auf einigen Webseiten, die Reisen nach Südamerika zu Plastikschamanen propagieren, wird darüber hinaus deutlich dargestellt, dass nur ein Teil der Bevölkerung dort – wenn überhaupt – vom Verkauf der Zeremonien profitiert. Da die eingeschleusten Touristen jedoch während des Aufenthaltes teilweise alle zwei Tage auf einen Ayahuasca-Trip gehen und den Folgetag zur Erholung brauchen, nimmt die einheimische Wirtschaft an dieser Tourismusform praktisch nicht teil. Zusätzlich sind die Retreats häufig in entlegenen Gebieten und die Reisenden sind dort auf Transportmittel der Anbieter angewiesen.  
    
Ein weiterer Aspekt dabei ist, dass offenbar etliche Retreats nicht im Besitz von Einheimischen sind, sondern Einheimische als Plastikschamanen nur Angestellte europäischer oder US-amerikanischer Besitzer sind, so dass die Gewinne wie bei herkömmlichen Reiseanbietern dem Land selbst in keiner Weise zugute kommen. Dies geht aus den Webseiten nur selten so deutlich hervor wie bei der von einem österreichischen Psychologen unterhaltenen, der auch im Impressum aufgeführt ist.<ref name="otorongo" /> Da sich der Psychologe einmal mit Wohnsitz in St. Valentin, andererseits jedoch mit Wohnsitz in Peru darstellt, ist unklar, ob er während der angebotenen Aufenthalte überhaupt vor Ort ist; auf jeden Fall sind die in seinen AGB enthaltenen, detaillierten Haftungsausschlüsse interessant. Ferner soll auch das Retreat, in dem ein Teilnehmer zu Tode kam, nicht dem herausgestellten Plastikschamanen gehören, sondern im Besitz eines US-Amerikaners sein.<ref>http://latina-press.com/news/134978-nach-tod-von-us-buerger-bekaempfung-der-scharlatanerie-in-peru/ abgerufen 06.11.2012</ref>
 
Ein weiterer Aspekt dabei ist, dass offenbar etliche Retreats nicht im Besitz von Einheimischen sind, sondern Einheimische als Plastikschamanen nur Angestellte europäischer oder US-amerikanischer Besitzer sind, so dass die Gewinne wie bei herkömmlichen Reiseanbietern dem Land selbst in keiner Weise zugute kommen. Dies geht aus den Webseiten nur selten so deutlich hervor wie bei der von einem österreichischen Psychologen unterhaltenen, der auch im Impressum aufgeführt ist.<ref name="otorongo" /> Da sich der Psychologe einmal mit Wohnsitz in St. Valentin, andererseits jedoch mit Wohnsitz in Peru darstellt, ist unklar, ob er während der angebotenen Aufenthalte überhaupt vor Ort ist; auf jeden Fall sind die in seinen AGB enthaltenen, detaillierten Haftungsausschlüsse interessant. Ferner soll auch das Retreat, in dem ein Teilnehmer zu Tode kam, nicht dem herausgestellten Plastikschamanen gehören, sondern im Besitz eines US-Amerikaners sein.<ref>http://latina-press.com/news/134978-nach-tod-von-us-buerger-bekaempfung-der-scharlatanerie-in-peru/ abgerufen 06.11.2012</ref>
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