− | Das Kolleg für Gesundheit und Entwicklung Graz/Schloss Seggau, Österreich ist eine seit 2000 bestehende Forschungs- und Bildungseinrichtung in Form einer interuniversitären Zusammenarbeit, die zwei Masterlehrgänge anbietet, ''Health Sciences'' (deutsche Bezeichnung: komplementäre, psychosoziale und integrative Gesundheitswissenschaften) und Master Child Development (deutsche Bezeichnung: integrative Entwicklungsförderung im Kindes- und Jugendalter). Die Lehrgänge sind als berufsbegleitende Fernlehrgänge für Angehörige helfender Berufe wie Ärzte, Sozialarbeiter oder Pädagogen mit komplementärmedizinischem oder psychosozialem Schwerpunkt ausgelegt. | + | Das Kolleg für Gesundheit und Entwicklung Graz/Schloss Seggau, Österreich ist eine seit 2000 bestehende Forschungs- und Bildungseinrichtung in Form einer interuniversitären Zusammenarbeit, die zwei Masterlehrgänge anbietet, ''Health Sciences'' (deutsche Bezeichnung: komplementäre, psychosoziale und integrative Gesundheitswissenschaften) und Master Child Development (deutsche Bezeichnung: integrative Entwicklungsförderung im Kindes- und Jugendalter). Die Lehrgänge sind als berufsbegleitende Fernlehrgänge ausgelegt. |
| Das Kolleg ist durch Forschungsvorhaben in Erscheinung getreten, die [[Esoterik|esoterische]] und [[Pseudowissenschaft]]liche Konzepte beinhalten. Beispiele sind: Tierversuche mit homöopathischen Mitteln ("Amphibienmodell Homöopathie"), Untersuchungen zu "nichtmolekulare[n] Wirkungen von Hormonen", die auf der Wirkung von Musik von CDs usw. beruhen sollen, Untersuchungen über homöopathisch zubereitetes Saatgut und über mit "Infrarotlicht beaufschlagtem Wasser". | | Das Kolleg ist durch Forschungsvorhaben in Erscheinung getreten, die [[Esoterik|esoterische]] und [[Pseudowissenschaft]]liche Konzepte beinhalten. Beispiele sind: Tierversuche mit homöopathischen Mitteln ("Amphibienmodell Homöopathie"), Untersuchungen zu "nichtmolekulare[n] Wirkungen von Hormonen", die auf der Wirkung von Musik von CDs usw. beruhen sollen, Untersuchungen über homöopathisch zubereitetes Saatgut und über mit "Infrarotlicht beaufschlagtem Wasser". |
− | Auch wurden am Kolleg wiederholt Masterarbeiten angefertigt, die scheinwissenschaftliche Konzepte und pseudomedizinische, nicht validierte Verfahren nicht nur als Untersuchungsgegenstand aufgreifen, sondern auch als vermeintlich etablierte Messmethoden heranziehen. Eine Arbeit aus dem Jahr 2007 beschäftigte sich mit "elektronisch abgespeicherten [[Nosode|Zahn- und Gelenksnosoden]]" und verwendete die [[Elektroakupunktur nach Voll]]. 2008 ging eine Arbeit der Frage nach, ob Pausen zwischen den Verdünnungsschritten bei der Herstellung einer homöopathischen D30-[[Potenzierung|Potenz]] die Wirkung des Präparats beeinflussen. 2010 kommt eine Arbeit zu dem Ergebnis, dass "die Befindlichkeit bei psychosomatischen Störungen" durch Anwendung des [[Ingenium]]-"Therapiesystems", einer Art [[Bioresonanz]]-System, verbessert werden könne", wobei der Hauptautor gleichzeitig Vermarkter des Ingenium-Gerätes ist. Als Nachweismethode diente die fragwürdige [[Stimmfrequenzanalyse#Vocalyse|Stimmfrequenzanalyse "Vocalyse"]] des Friedrichshafener Arztes Arno Heinen, der auch einer der Betreuer der Arbeit war. 2010 untersuchte ein Absolvent, ob eine Behandlung mit dem "DNS-Resonanz-Gerät nach [[Dieter Broers|Broers]]" bei chronischen Rückenschmerzen zu einer Besserung führt. Als Quellen werden in der Arbeit überwiegend außerwissenschaftliche Quellen zitert, neben Broers u.a. von [[Marco Bischof]], [[Illobrand von Ludwiger]], [[Joachim Mutter]], [[James Oschman]] und [[Fritz-Albert Popp]]. Bei einigen der Masterarbeiten ist [[Hendrik Treugut]] als Betreuer angegeben, der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Energetische und Informationsmedizin e.V. [[DGEIM]]. | + | Auch wurden am Kolleg wiederholt Masterarbeiten angefertigt, die scheinwissenschaftliche Konzepte und pseudomedizinische, nicht validierte Verfahren nicht nur als Untersuchungsgegenstand aufgreifen, sondern auch als vermeintlich etablierte Messmethoden heranziehen. Eine Arbeit aus dem Jahr 2007 beschäftigte sich mit "elektronisch abgespeicherten [[Nosode|Zahn- und Gelenksnosoden]]" und verwendete die [[Elektroakupunktur nach Voll]]. 2008 ging eine Arbeit der Frage nach, ob Pausen zwischen den Verdünnungsschritten bei der Herstellung einer homöopathischen D30-[[Potenzierung|Potenz]] die Wirkung des Präparats beeinflussen. 2010 kommt eine Arbeit zu dem Ergebnis, dass "die Befindlichkeit bei psychosomatischen Störungen" durch Anwendung des [[Ingenium]]-"Therapiesystems", einer Art [[Bioresonanz]]-System, verbessert werden könne". Als Nachweismethode diente die fragwürdige [[Stimmfrequenzanalyse#Vocalyse|Stimmfrequenzanalyse "Vocalyse"]] des Friedrichshafener Arztes Arno Heinen, der auch einer der Betreuer der Arbeit war. 2010 untersuchte ein Absolvent, ob eine Behandlung mit dem "DNS-Resonanz-Gerät nach [[Dieter Broers|Broers]]" bei chronischen Rückenschmerzen zu einer Besserung führt. Als Quellen werden in der Arbeit überwiegend außerwissenschaftliche Quellen zitert, neben Broers u.a. von [[Marco Bischof]], [[Illobrand von Ludwiger]], [[Joachim Mutter]], [[James Oschman]] und [[Fritz-Albert Popp]]. Bei einigen der Masterarbeiten ist [[Hendrik Treugut]] als Betreuer angegeben, der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Energetische und Informationsmedizin e.V. [[DGEIM]]. |