Planet Horizons Technologies

Aqua-4D
BFA-Spektrum

Planet Horizons Technologies SA ist eine Firma aus Sierre (Kanton Wallis) in der Schweiz, die Geräte zur so gen. Wasserbelebung herstellt. Das angebotene Produkt mit dem Namen Aqua-4D ist ein Rohr, das in eine Wasserleitung eingebaut wird. Versprochen werden: Schutz der Leitungen vor Rost und Verkalkung, verringertes Risiko der Verkeimung, erhöhte Erträge in der Landwirtschaft, bessere Gesundheit von Pflanzen und Tieren und einiges mehr. Allgemein soll das Wasser durch die Behandlung an Qualität gewinnen, "destrukturiertem Wasser" werde eine "natürliche Wasserstruktur" zurückgegeben.

Erreicht werden soll das zum einen durch eine "Verwirbelung", zum anderen durch auf dem Rohr angebrachte Magnetspulen, die mit ganz bestimmten Signalen angesteuert werden. Der Erfinder und Geschäftsführer von Planet Horizons Technologies, der Ingenieur Walter Thut, bezeichnet das Verfahren als Harmonikale Aktivierung von Resonanz-Frequenzen (HARF). Die Signale sollen im Hörfrequenzbereich bis 20 kHz liegen, rechteckförmig oder pulsierende Gleichströme sein und vor allem aus Signalen mehrerer Frequenzen nach Art von Akkorden harmonisch kombiniert sein; als vorteilhaft wird ein F-Dur-Akkord genannt.[1][2] Bei der Verwirbelung wird auf Viktor Schauberger Bezug genommen.

Tatsächlich lässt sich Wasser durch solche Magnetfelder, ob mit oder ohne Akkorde, nicht beeinflussen. Im Jahr 2006 hatte Prof. Rainer Bunge vom Institut für Verfahrenstechnik der Hochschule für Technik Rapperswil geplant, eine Liste von Produkten unseriöser Firmen zu veröffentlichen, auf der auch Planet Horizons Technologies aufgeführt war. Bunge hatte die Firmen zunächst angeschrieben und ihnen Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben. Einem Bericht in der Schweizerischen Zeitschrift Gesundheitstipp zufolge wurde die Verbreitung der Liste auf Betreiben von Walter Thut unterbunden.[3] Bunge und Kollegen hatten zuvor bereits ein Merkblatt zum Erkennen von technisch wirkungslosen Produkten herausgegeben.[4]

Thut ist auch Erfinder einer "Bio-Frequenz-Analyse" (BFA)[5]. Thut glaubt, mit seiner wissenschaftlich nicht anerkannten Methode die "Stimme" von Wasser als elektromagnetische Welle in einem Empfänger erkennen zu können. Sein Empfänger soll die gemeinten Schwingungen wie ein Radioempfänger hörbar machen und deren durch eine Fourieranalyse errechnetes Spektrum auf einem PC-Bildschirm sichtbar machen. An Hand des Spektrums will Thut sodann sehen können, ob Wasser aus einem Bachlauf mit Kurven oder aus einem begradigten Bachlauf stamme. Zur Interpretation der BFA-Spektren wird eine Theorie mit dem Namen "Bio-Intensität nach Roithinger" (BIR) angewandt.

Ausführliche Gelegenheit zur kritiklosen Präsentation seiner Vorstellungen erhielt Thut in dem ZDF-Film Das Geheimnis des Wassers von Franz Fitzke.

Quellen

  1. Europäische Patentanmeldung EP 1116693: Kombiniertes Physikalisches Behandlungsverfahren für Wasser. Anmeldetag: 10. Oktober 2000
  2. Europäische Patentanmeldung EP 1676815: Elektromagnetischer Behandlungsprozess für Flüssigkeiten (Procédé de traiment électromagnétique de liquides). Anmeldetag: 23. Dezember 2005
  3. A. Gossweiler: Schwarze Liste unter Verschluss. Gesundheitstipp Januar 2007, S.11
  4. Checkliste zur Identifikation von technisch wirkungslosen Verfahren und Produkten Institut für Umwelt und Verfahrenstechnik UMTEC
  5. http://www.umh.at/pdf/artikel_uv_planet.pdf