Martin Gabling
Martin Gabling (geb. 1962) ist ein deutscher Versicherungsvertreter, Lokalpolitiker der NPD und seit Jahren einer der aktivsten Unterstützer der Germanischen Neuen Medizin (GNM) in Bayern. Er wohnt in Ruhstorf bei Passau. Zum Zeitpunkt der COVID-19-Pandemie durch das Coronavirus SARS-2 CoV-2 positioniert sich Gabling als Gegner von Schutzmassnahmen gegen die Infektion durch das CoV-2 Coronavirus. In diesem Zusammenhang wird Gablings Name als Mitglied einer Passauer „Corona Rebellen“-Bewegung genannt, die Demonstrationen organisiert.
Gabling als NPD-Mann
Gabling ist Kreisvorsitzender der NPD in Passau und bewarb sich im Wahlkreis Passau-Ost um einen Sitz im Landtag. Gemeinsam mit seinen NPD-Kameraden verteilte Gabling an Infoständen im Landkreis Passau rechtsextremes Propagandamaterial. Auch größere Veranstaltungen, wie z.B. eine jährliche „Reichsgründungsfeier“ und eine groß angekündigte „Wahlveranstaltung“, bei denen meist bundesweit bekannte Neonazis als Redner auftraten, organisierte Gabling mit der Passauer NPD.
Gabling ist es zu verdanken, dass sich in Markt Fürstenzell die lokale NPD-Szene regelmäßig mit teils gewaltbereiten Mitläufern, Neonazis und Rechtsextremen in den Räumen eines "Traudl's Café" treffen konnte.[2][3] In Passau selbst fand sich zuvor kein Wirt mehr, der bereit war, der Szene Räume zur Verfügung zu stellen.[4] Martin Gabling über die Cafe-Inhaberin Traudel „Ideologisch steht sie heute voll hinter uns [...]“.[5] Das Traudl's Café Stübchen in Fürstenzell wird auch im bayerischen Verfassungsschutzbericht erwähnt. Nach Medienberichten stehen sowohl Gabling als auch seine auf etwa zwei Dutzend geschätzte NPD-Anhängerschaft aus Passau unter Beobachtung des Verfassungsschutzes.
In einem Artikel der Zeitschrift Der Spiegel zum Mordversuch am Passauer Polizeichef Alois Mannichl im Dezember 2008 wurde bekannt, dass Gabling versucht hatte, Mannichl zivilrechtlich zu verklagen.[6] Hintergrund war, dass Polizeichef Mannichl am Volkstrauertag 2008 verhinderte, dass die lokale rechtsextreme Szene in Passau einen Kranz auf dem Friedhof niederlegte. Zuletzt gerieten Gabling und der Polizeidirektor am 16. November 2008, dem Volkstrauertag, aneinander. Die NPD marschierte auf einer Gedenkveranstaltung für die Gefallenen der Weltkriege auf dem Passauer Innstadtfriedhof auf. Mannichl war mit seinen Polizeibeamten da und postierte sich genau vor Gabling. Gabling behauptete am nächsten Tag auf der NPD-Internetseite: "Sichtlich verärgert, stellte sich nun Mannichl auf eine Grabplatte gefallener Soldaten und trampelte mit seinen Schuhen auf einem Gedenkgesteck herum [...]" Mannichl erwirkt dagegen eine einstweilige Verfügung vor Gericht.[7][8] Die Passauer NPD hat mittlerweile laut Tageszeitung taz eingeräumt, dass sie erst auf juristische Schritte des Polizeichefs hin den Satz aus ihrer Internet-Mitteilung entfernte, den der Messerstecher offenbar als Vorwand für seinen Angriff genutzt hatte.
Am 26. Juli 2008 kamen etwa 90 Personen, darunter NPD-Chef Voigt, zur „Totenleite“, sprich Beerdigung des Rechtsextremisten Friedhelm Busse nach Passau.[9] Der Hamburger Neonazi Thomas Wulff (alias „Steiner“) legte eine verbotene SS-Reichskriegsflagge mit Hakenkreuz auf den Sarg. Mannichl nahm ihn fest und die Staatsanwaltschaft ließ die Flagge zwei Tage nach der Beerdigung als Beweisstück für ein Strafverfahren gegen Wulff aus dem Grab entfernen. Als ein Mann, der die Teilnehmer der Beerdigung fotografierte, von den Rechtsextremisten angegriffen wurde, nahm Mannichl mehrere Verdächtige in Gewahrsam. Daraufhin zogen etwa 30 Rechtsextremisten vor die Polizeiwache und als „Spontandemonstration“ durch die Passauer Innenstadt. Dabei wurde eine asiatisch aussehende Frau von einem Rechtsextremisten ins Gesicht geschlagen. An der Spitze des Nazi-Demonstrationszuges lief der 33 Jahre alte Markus Manuel Heine mit. Er und seine 22 Jahre alte Frau Sabrina Heine wurden später im Dezember 2008 im Münchner Stadtteil Sendling als mögliche Tatbeteiligte des Mordversuchs an Polizeichef Mannichl festgenommen. Einen Tag später wurde Haftbefehl gegen sie erlassen. Das Pärchen gehört zu den so genannten „Autonomen Nationalisten“ - jungen Rechtsextremen, die als besonders gewaltbereit gelten.[10]
Am 13. Dezember 2008 war der Passauer Polizeidirektor Alois Mannichl schließlich vor seinem Wohnhaus in Fürstenzell von einem Neonazi niedergestochen worden und überlebte den Anschlag. Der Stich ging zwei Zentimeter am Herz vorbei. Der Täter stach mit den Worten "Viele Grüße vom nationalen Widerstand'"' und "Du linkes Bullenschwein, du trampelst nimmer auf den Gräbern unserer Kameraden herum!" zu.
Gabling als Unterstützer der GNM
Gabling tritt seit Jahren werbend und unterstützend für die GNM auf, bezeichnet sich als Studienkreisleiter für Germanische Neue Medizin® und hält als medizinischer Laie Vorträge wie Krebs - Krankheit der Seele. Gabling betreibt zusammen mit anderen Personen eine Werbeseite für die Hamer-Lehre und ist in GNM-Internetforen aktiv, ohne dass von Seiten der Forenbetreiber bekannt geworden wäre, dass sie sich von seinen Beiträgen distanzierten. Seine Lebensgefährtin Gabriele S. betreibt einen Internet-Shop zur Vermarktung von Hamer-Büchern, Tonträgern und GNM-Tabellen. Des Weiteren sind alternativmedizinische Utensilien im Angebot. Der Internetshop ist laut Whois auf Gabling angemeldet.[11]
Martin Gabling und Passauer Corona - Rebellen
Martin Gabling ist 2020 Mitglied der Gruppierung "Corona - Rebellen", bzw. "Passauer Bewegung für die Freiheit 2020". Die genannten Corona-Rebellen wenden sich gegen eine vermeintliche "Corona Diktatur" in Deutschland. Die „Corona-Krise“ wird von den Mitgliedern der Telegramgruppe (überwiegend) und von den Demo-Organisator*innen explizit als Maßnahme einer Verschwörung verstanden, welche eine Pandemie erfand um unter dem Deckmantel des Infektionsschutzes die Bevölkerung zu entrechten, das Grundgesetz faktisch abzuschaffen und in Deutschland unbemerkt ein diktatorisches Herrschaftssystem zu implementieren. Ziel der vermeintlichen „Corona Verschwörung“ sei eine Massenermordung von Menschen durch Gift, getarnt als Impfung. Der amerikanische Milliardär Bill Gates wird in diesem Zusammenhang als eine Art Drahtzieher der Corona-Pandemie genannt. (siehe Verschwörungstheorien zu Bill Gates und der Coronaviruspandemie) Erklärter Feind der Corona Rebellen sind neben allen ihren Kritikern auch die Medien, im Speziellen die Lokalmedien. Von diesen fühlt sich die Bewegung in der Berichterstattung missverstanden, in ihren Anliegen diskreditiert und diffamiert. Als vermeintlichen Grund der "Diffamierung" glaubt man dass Mainstreammedien und “die Antifa” als eine Art gesteuerten Werkzeuge des Staates zum Niederschlagen der Bewegung anzusehen seien.
Nach Angaben des Infoticker Passau[12] werden die Corona Rebellen durch das Unternehmerehepaar Stephan und Daniela Folkinger organisiert, welches einen Handy-Laden betreibt und ThetaHealing coacht. Das Paar vertreibt auch Esoterikmarkt-Artikel wie Betten „für ein ganzheitliches Schlafsystem“ und Glaskaraffen "mit einem Aufkleber mit den 7 Unendlichkeitszeichen welcher das Wasser zusätzlich in rechtsdrehend umwandelt" ("DaFo-Energy"). Daniela Folkinger ist zudem Schriftführerin im Verein Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie e.V.. In einer Demoansprache entrüstete sie sich gegen eine lokale "Black Lives Matter" Demonstration. Sie sei wütend darüber, dass junge Menschen sich für "Black Lives Matter" einsetzten, den Demos der "Freiheitsbewegung" und den Protesten gegen den “Corona Irrsinn” sowie gegen die Impfexperimente [der Bill and Melinda Gates Foundation] in Indien und Afrika, jedoch fern blieben. Für "Black lives matters" müsse man nicht auf die Straße gehen, auch wenn "es euch jemand befohlen hat". Hinzu kommen Vivien Vogt, Musiker Daniel Kirchhoff und der technische Verantwortliche Martin Gabling. Kontakte existieren zum Gynäkologen und "Naturmediziner" Ronald Weikl, dem YouTube-Kanal des rechten Widerstands „Hallo Meinung!“ um Peter Weber, zum lokalen Lifestylemagazin PAparazzi und der parawissenschaftlichen Initiative und der lokalen AfD. Die wöchentlichen Demonstrationen der Bewegung ziehen jeweils 200-400 Teilnehmer an und stellen damit die größten Proteste Nieder- bzw. Ostbayerns. Gezeigte Transparente und Plakate zeigen das Anliegen sich gegen perfide Pläne ungenannter geheimer Schattenmächte zu wehren. Auch Verschwörungstheorien werden dazu herangezogen. Der Passauer Infoticker schreibt dazu:
- ..Im Kampf gegen die vermeintlichen Schattenmächte und ihrer Etablierung der „Corona Lüge“ als Maßnahme der Umsetzung ihrer wahren Machtbestrebungs-Interessen und Vorwand zur vermeintlichen legitimen oder alternativlosen Entrechtung der Menschen durch „Infektionsschutzmaßnahmen“, scheint den Corona Rebellen im Prinzip jedes Mittel und jede Allianz recht, um „die Menschen wach zu rütteln“ und in den Widerstand zu rufen. So werden nicht nur völlig abstruse bis hin zu menschenfeindlichen, antisemitischen oder schlicht wahnsinnige Inhalte, Argumentationsmuster und Ideologien unkritisch rezipiert - solange sie das Anliegen der Bewegung stützten. Solcherlei Inhalte werden geradezu aggressiv legitimiert und jeder Hauch einer Kritik, und sei sie nur intern geäußert, als Verrat und Gegnerschaft zur Freiheitsbewegung, wenn nicht sogar als koordinierter Beitrag zur Verschwörung gegen dieser selber verstanden. Entsprechend offen zugewandt gestaltet sich der Umgang mit Akteur*innen und Organisationen der organisierten extremen Rechten, welcher sich weiterhin in der Einbindung von Funktionären der neonazistischen Rechten bis in den ernsten Kern des Orga-Teams der Bewegung äußert. Legitimiert wird dies durch einen vermeintlichen, die Bewegung gestaltenden Meinungspluralismus, welcher ihre Anhänger*innen über die politischen Lager hinaus unter dem gemeinsamen Ziel, der „Freiheit vor den Unterdrückungs-Bestrebungen diverser Schattenmächte und Herrscher-Eliten“, eint.[13]
Weblinks
Quellennachweise
- ↑ https://www.facebook.com/WirSindStraubing/posts/5174990449219775/
- ↑ http://www.sueddeutsche.de/952388/337/2687282/Der-Nazi-Treff-im-Klosterwinkel.html Zitat: "Im Dorf erzählt man sich, dass Besitzerin Traudel vor einigen Jahren einen Mann kennengelernt habe, der aus der rechtsradikalen Szene stamme. Gemutmaßt wurde auch, die NPD wolle das Lokal erwerben. Jedenfalls ist das Café seitdem nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich, die Fenster sind weiß verklebt, die Türe mit Stoff verhängt. "Alle paar Wochen stehen Polizisten davor", berichten die Fürstenzeller nur. Unter den Gästen soll auch regelmäßig Martin Gabling gewesen sein, der Kreisvorsitzende der Passauer NPD. In Ruhstorf bei Pocking wohnt er und gehört offenbar der Sekte "Germanische Neue Medizin" an, die etwa den Einsatz von Schmerzmitteln in der Krebstherapie untersagt und Sterben als "Heilungsprozess" bezeichnet. Seit dieser Mann die Führung der Passauer NPD übernommen hat, sei die rechtsextreme Szene aktiver geworden, berichten linke Passauer Aktivisten. In seinem Kreisverband - und nicht wie anderswo in Kameradschaften - habe sich die gesamte rechte Szene der Region vereint [...]"
- ↑ http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29374/1.html
- ↑ http://www.pnp.de/nachrichten/artikel.php?cid=29-22492049&Ressort=pol&BNR=0
- ↑ http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1DB1A121534F010EE1/Doc~EF8009FD37C6F439DBA62939873091BB7~ATpl~Ecommon~Scontent.html
- ↑ http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-38130-6.html#backToArticle=597394
- ↑ http://www.hagalil.com/01/de/Antisemitismus.php?itemid=3124
- ↑ http://www.pnp.de/nachrichten/artikel.php?cid=29-22507527&Ressort=asta&Ausgabe=&RessLang=&BNR=0
- ↑ http://de.wikipedia.org/wiki/Friedhelm_Busse
- ↑ http://www.sueddeutsche.de/855388/099/2684180/Bundesweite-Fahndung-nach-Messerstecher.html
- ↑ registrant: Martin Gabling, registrant-organization: CapitalPlus. Drosselweg 6 D-94099 Ruhstorf DE. +49.85318434 mehrgeld@capitalplus.de
- ↑ https://www.infoticker-passau.org/node/426
- ↑ https://www.infoticker-passau.org/node/426