Günter Haffelder

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Günter Haffelder (geb. 1940) ist ein Physiker und Psychologe aus Stuttgart und betreibt dort sein privates Institut für Kommunikation und Gehirnforschung (IKG). Haffelder hat eine spezielle Darstellung beim Elektroenzephalogramm (EEG) erfunden, die das Ergebnis einer über 20jährigen Entwicklungsarbeit sei und die "völlig neue Einsichten in die Abläufe des menschlichen Bewusstseins"[1] ermögliche.

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EEG-Spektralanalyse

Bei Haffelders EEG-Darstellung handelt es sich um eine Spektralanalyse im Frequenzbereich bis etwa 30 Hz, die in der Forschung bei EEG-Signalen seit langem angewendet wird und auch in vielen kommerziellen EEG-Geräten implementiert ist. Dargestellt werden zwei Spektren nebeneinander, die Haffelder der linken und der rechten Gehirnhälfte zuordnet. In Folge nacheinander gemessene EEG-Spektren werden übereinander angezeigt, was in der technischen Spektralanalyse als Wasserfall-Darstellung bekannt ist. Daraus glaubt Haffelder weitreichende Diagnosen ableiten zu können, vor allem könnten "Lernprobleme und andere Beeinträchtigungen von Gehirnleistungen wie Konzentrationsstörungen, Aufmerksamkeitsdefizite, Gedächtnisprobleme etc. diagnostiziert werden."

In medizinisch-wissenschaftlichen Datenbanken sind keine Publikationen von Haffelder auffindbar. Er selbst nennt als Veröffentlichungen zu seinen Methoden zwei Artikel in der Pseudomedizin-Zeitschrift CoMed, einen in NOT - Zeitschrift für Schädel-Hirnverletzte und Schlaganfall-Patienten (ein Magazin, das z.B. auch unkritisch-werbend über die Therapiemethoden von Richard Breuer berichtet) sowie einen im Selbstverlag produzierten Text mit dem Titel Wirkungen von Qigong-Übungen auf das Gehirn. Haffelder ist Mitglied der DGEIM.

Äußerungen zu fragwürdigen Produkten

Von Haffelder existieren positive Stellungnahmen zu dubiosen Erzeugnissen und Dienstleistungen, beispielsweise zu Elektrosmog-Schutzprodukten.

  • EEG-Bestätigung für einen so genannte "Röntgenblick" des Österreichern Georg Rieder. Dieser behauptet hellseherisch Krankheiten mit seinem "Röntgenblick" diagnostizieren zu können.
  • Handy-Chip "Der Goldene Punkt". Laut Werbung habe man an Haffelders IKG folgendes festgestellt: "Bei Messungen ohne DER GOLDENE PUNKT© ging nach einigen Minuten Handy-Einfluß die Alpha-Aktivität immer mehr zurück und das Gehirn reagierte mit STRESS. Eine solche Reaktion wurde bei Verwendung von DER GOLDENE PUNKT© nicht beobachtet."[2]
  • "Xiom-Amulett" der Firma "Vita Vitalis". Trägern des Amuletts wurden von Haffelder "Verstärkungen im Bereich der Alpha- und Theta-Wellen" bescheinigt, was "auf eine stärkere Offenheit für innere Bilder schließen" lasse.[3]
  • Das "Mentalwellness"-Gerät Thinkman bewirke laut einer Untersuchung aus dem Jahr 2001 "deutlich veränderte Gehirnwellenaktivitäten". Einige Jahre zuvor hatte Haffelder für das Thinkman-Vorbild Neurophone festgestellt, es führe "in andere Gehirnwellenbereiche, und dadurch öffnet es Tore zu anderen Bewußtseinsebenen". Als praktischer Vorteil sei z.B. beim Lernen von Vokabeln "die Aufnahmefähigkeit der Probanden nahezu verdoppelt".[4]
  • Gabriel-Chip. Im Jahr 2003 habe Haffelder durch "Gehirnwellenmessungen" mit und ohne Chip einen positiven Effekt dieses Scharlatanerieprodukts festgestellt.
  • Trommeln. Ein Anbieter von "schamanischen Seminaren" wirbt damit, Haffelder habe herausgefunden, dass sich "die Menschen durch den Rhythmus der Rassel oder Trommel über den Deltakanal" verbinden. Dadurch werde "das Potenzial aller Teilnehmer synchronisiert, sodass sie in das gleiche Schwingungsfeld kommen".[5]
  • Fernheilung. Anhand von EEG-Messungen will Haffelder mehrmals nachgewiesen haben, dass der Heiler Christos Drossinakis tatsächlich zu Fernheilungen in der Lage sei. Eine "besondere Aktivität im Delta-Bereich ausgelöste hohe Aktivierung im Beta-Bereich" weise "auf einen Heilvorgang hin".[6] Aus Sicht der Esoterik-Zeitschrift Magazin2000plus wurde im Jahr 2001 damit eine "Verbindung zwischen dem Heiler Christos Drossinakis und einer Kranken" erstmals "beweiskräftig wissenschaftlich gemessen".

Quellen