Diskussion:Akupunktur

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Die GERAC-Studien

Studie und Ergebnisse

Die bisher größte in Deutschland durchgeführte Studie zur Akupunktur GERAC (GERman ACupuncture trials) wurde in vier randomisierten Studien durchgeführt. Ergebnisse und Unterlagen können hier [1] abgerufen werden.

Die Studie kam zu folgenden Ergebnissen:

  • Spannungskopfschmerz:
    • 409 Patienten mit min. 10 Schmerztagen pro Monat
    • ca. 33% Behandlungserfolg Echt-Akupunktur
    • ca. 27% Behandlungserfolg Schein-Akupunktur
    • keine konventionell behandelte Gruppe
  • Chronische Rückenschmerzen:
    • 1.162 Patienten mit min. 8-jähriger Schmerzgeschichte
    • ca. 48% Erfolg Echt-Akupunktur
    • ca. 44% Erfolg Schein-Akupunktur
    • ca. 27% Erfolg konventionelle Behandlung
  • Migräne:
    • Ursprünglich 960 Patienten mit 2 bis 6 Migräneanfällen pro Monat
    • Nach Aufteilung der Patienten auf die Behandlungsgruppen, haben 125 Patienten ihre Studieneinwilligung zurückgezogen. 106 aus der konventionellen Gruppe und zusammen 19 aus den Akupunkturgruppen.
    • ca. 47% Erfolg Echt-Akupunktur
    • ca. 39% Erfolg Schein-Akupunktur
    • ca. 40% Erfolg konventionelle Behandlung
  • Gonarthrose:
    • ca. 53% Erfolg Echt-Akupunktur
    • ca. 51% Erfolg Schein-Akupunktur
    • ca. 29% Erfolg konventionelle Behandlung

Die Zahlen zeigen sehr deutlich, dass zwischen echter und scheinbarer Akupunktur kein relevanter Unterschied besteht. Dies spricht deutlich gegen Meridiane und Energiebahnen. Die Studie selbst sagt in ihrer Auswertung, dass es unklar bleibt, ob und wie sehr die Wirkung psychologischer oder physiologischer Natur ist. Ebenso bleibt unklar, wie stark eine eventuelle physiologische Wirkung von Stichstelle und -tiefe abhängt.

Bei dem im Vergleich schlechteren Abschneiden der konventionellen Behandlung muss Folgendes bedacht werden:

  • Patienten mit langjähriger Schmerzgeschichte (z.B. 8 Jahre bei Kreuzschmerzen) haben i.d.R. schon viele konventionelle Behandlungen ohne oder mit nur geringem Erfolg durchlaufen. Diese Auswahl führt also von vornherein zu Patientengruppen, bei denen kein guter Erfolg der konventionellen Behandlung zu erwarten ist.
  • Die über zehnfache Zahl der Studienrückzieher in der konventionell zu behandelnden Migräne-Gruppe (109 gegenüber ca. 10 aus jeder Akupunkturgruppe) zeigt die hohe Erwartungshaltung der Teilnehmer. Entsprechend stark sollte auch der Einfluss auf den Placeboeffekt ausfallen.
  • Die konventionell behandelten Teilnehmer wussten, dass sie "nur" in der Kontrollgruppe sind. Dies kann zur einer negativen Einstellung gegenüber der Behandlung führen, zumal die hier untersuchten chronischen Schmerzpatienten i.d.R. alles Konventionelle schon ausprobiert haben. Dies kann dann den zur Verstärkung des Noceboeffekts führen.

Kritik

Es gibt ernstzunehmende Kritik am Design und der Durchführung der Studie. Eine detaillierte Auflistung der Kritikpunkte ist hier [2] zu finden.

  • Fehlende Verblindung:
    • Das Studiendesign hat eine echte Verblindung unmöglich gemacht.
    • Wer irgendwo gestochen worden war, konnte zu Hause nachschauen, ob man ihm in den "Meridian" gestochen hatte oder nicht. Teilnehmer in den konventionell behandelten Gruppen, wusseten, dass sie keine Akupunktur erhalten und damit nur die Kontrollgruppe sind.
    • Neben den gestochenen Punkten, ist auch die Stichtiefe ein wichtiges Kriterium. Dieses ist speziell für erfahrene Patienten anhand der sichtbaren Spuren prüfbar.
  • Vorzeitige Entblindung:
    • Das Design der Gonarthrose-Studie und die Art und Weise der Scheinakupunktur wurde schon während der Studie in Onlinepublikationen und öffentlichen Bibliotheken (Badische Landesbibliothek, Deutsche Bücherei, Zentralbibliothek für Medizin (ZBMED)) veröffentlicht.
    • Ärzte Zeitung (1.12.2005, p 2): "....Andere sagten, daß die GERAC- Ergebnisse nicht aussagekräftig sein können, weil das Studiendesign für jeden, also auch Patienten, im Internet zugänglich und keine Verblindung gegeben war...." [3] [4]
    • Diese vorzeitige Entblindung bei GONARTHROSE und damit auch für noch laufende Kopfschmerz- und Migränestudie und leichte Selbstprüfbarkeit der verwendeten Methodik [5]
  • Beeinflussung der Teilnehmer:
    • Bei bzw. schon vor dem Studieneinstieg wurden die Teilnehmer durch die GERAC selbst mit Werbung für TCM beeinflusst. [6]
    • Zitat: "Die Vertragsdoktores sind frustriert: Die Nadel trifft den Akupunktur-Ballon

Von Dr. Ludger Beyerle .... Der genaue Blick legt Groteskes frei .... Als Höhepunkt der "Verblindungsstrategie" wurden die Patienten suggestiv zur Teilnahme an der Studie mit folgendem GERAC-Originalton eingeworben: "Herzlich willkommen bei GERAC… Haben Sie Schmerzen im Knie oder im Rücken? Dann profitieren Sie von GERAC (…) Wenn Sie an den Studien teilnehmen, werden Sie am Ende den Schmerz allemal ausstechen (…) Über die Akupunktur berichten die Patienten Fantastisches (…) Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) hat uns etwas voraus (…) Bis Mitte 2003 haben Sie die Chance, sich bei einem von 400 ausgesuchten Ärzten behandeln zu lassen. Dann nehmen Sie an Studien teil, die weltweit große Beachtung finden (…) Wir, das Team der Wissenschaftler von GERAC, würden uns freuen, Sie als Patienten in unseren Studien begrüßen zu dürfen...." [7]

    • Patienten, die Derartiges auf der offiziellen GERAC-Homepage lesen, bekommen den Eindruck, Akupunktur wäre fantastisch und viel besser als Physiotherapie und den konventionellen westlichen Behandlungmethoden voraus. Entsprechende Enttäuschung entsteht dann bei den Teilnehmern der konventionellen Gruppen.
  • Erfahrung:
    • Teilnehmer, die bereits Akupunkturerfahrung gemacht haben, könnten anhand von Behandlungsunterschieden merken, dass sie nur mit Scheinakupunktur behandelt werden.
    • Es wurden aber nur Patienten ausgeschlossen, die wegen gonarthrosebedingte Beschwerden akupunktiert wurden bzw. generell im letzten Jahr eine Akupunkturbehandlung erhalten haben.
    • Zitat: „....jemals gegen gonarthrosebedingte Beschwerden durchgeführte Behandlung mit Nadel-Körperakupunktur ODER jede Nadel-Körperakupunktur im letzten Jahr, ...." [8]
    • Diese Patienten könnten insgeheim ihre Behandlung durch z.B. Tabletten unterstützen und damit die Ergebnisse verfälschen, um weiterhin in den Genuss der Studienvorteile zu kommen (Behandlungsgutscheine, Geld).
  • Studien-Protokoll
    • Bei der Rückenschmerzstudie gab es Unterschiede zwischen den verwendeten Protokollen der Akupunktur und konventionellen Behandlung. Für die konventionellen Behandlung waren nur Dokumentationsspalten für 6 Sitzungen vorgesehen und nicht 10, wie bei der Akupunkturgruppe.


Eine Bestätigung der genannten Probleme findet sich auch hier [9](Spiegel-Bericht).

Haltung der Krankenkassen

Ab dem 1. Januar 2007 zahlen alle deutschen gesetzlichen Krankenkassen gemäß einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses in Deutschland Akupunktur bei chronischen Schmerzen in der Lendenwirbelsäule oder in den Knien (Gonarthrose) im Rahmen einer Schmerztherapie. Die Behandlung von Kopfschmerzen durch Akupunktur wurde nicht in den Leistungskatalog aufgenommen, da kein Vorteil gegenüber der Standardtherapie festgestellt worden ist. Alle anderen Akupunkturbehandlungen sind ebenfalls nicht Leistung der gesetzlichen Krankenkasse und müssen deshalb selbst bezahlt werden. (Quelle: Wikipedia)

das recherchiere ich kurz nach, denke aber das wir das auch so übernehmen können - inklusive der Vorgeschichte. Deceptor 21:05, 23. Mai 2009 (CEST)

Überarbeitung

Der Artikel stammt von Paralexx und nicht von uns, und ist in einigen Punkten mittlerweile veraltet. Ich werde mich das WE über darum kümmern den Artikel zu aktualisieren. Deceptor 22:40, 22. Mai 2009 (CEST)

Du bist ja ein Schatz! Ich hoffe, mein Geschreibsel hilft dabei ein bischen. -EsoTypo 23:13, 22. Mai 2009 (CEST)

Acupuncture-related adverse events: a systematic review of the Chinese literature

Objective To systematically review the Chinese-language literature on acupuncture-related adverse events.Methods We searched three Chinese databases (the Chinese Biomedical Literature Database, 1980–2009; the Chinese Journal FullText Database, 1980–2009; and the Weipu Journal Database, 1989–2009) to identify Chinese-language articles about the safety of traditional needle acupuncture. Case reports, case series, surveys and other observational studies were included if they reported factual data, but review articles, translations and clinical trials were excluded.Findings The inclusion criteria were met by 115 articles (98 case reports and 17 case series) that in total reported on 479 cases of adverse events after acupuncture. Fourteen patients died. Acupuncture-related adverse events were classifed into three categories: traumatic, infectious and “other”. The most frequent adverse events were pneumothorax, fainting, subarachnoid haemorrhage and infection, while the most serious ones were cardiovascular injuries, subarachnoid haemorrhage, pneumothorax and recurrent cerebral haemorrhage.Conclusion Many acupuncture-related adverse events, most of them owing to improper technique, have been described in the published Chinese literature. Efforts should be made to fnd effective ways of monitoring and minimizing the risks related to acupuncture.Junhua Zhang, Hongcai Shang, Xiumei Gaoa & Edzard Ernst Die Studie gibt´s frei und im Volltext: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2995190/pdf/BLT.10.076737.pdf Cohen 09:28, 28. Dez. 2010 (CET)

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