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Das Unfallfahrzeug von Jörg Haider
Unfallort

Gerhard Wisnewski (geb. 1959, Krumbach) ist ein deutscher Journalist, Schriftsteller und Filmautor aus München. Wisnewski schreibt auch für den Kopp-Verlag. Wisnewski macht vor allem durch das Verbreiten von Verschwörungstheorien auf sich aufmerksam:

  • Wisnewski befürwortet die Chemtrail-Verschwörungstheorie und schreibt dazu auf der Internetseite des Chemtrail-Aktivisten Werner Altnickel.[1]
  • Der Untergang der Titanic im April 1912 sei möglicherweise ein Attentat gewesen und anders verlaufen als in den bekannten Darstellungen der Katastrophe.
  • Zum Unfalltod des Politikers Jörg Haider im Oktober 2008 verfasste Wisnewski das bei Kopp erschienenes Buch Jörg Haider – Unfalltod, Mord oder Attentat?. Darin stellt er den rechten Politiker als Attentatsopfer von Geheimdiensten dar. Dem Leser kommt daher der Gedanke, es könne der Mossad gewesen sein. Der Realität des zu schnell gefahrenen, betrunkenen und während der Fahrt SMS-sendenden Haider versucht der Autor entgegen zu arbeiten, indem er ihn zu einer Art Märtyrer stilisiert. Ferner stellt er Spekulationen an, dass der Unfall aus technischen Gründen nicht in der von der Polizei ermittelten Weise stattgefunden haben könne.[2]
  • Das Erdbeben von L'Aquila (Italien 2009) sei dadurch entstanden, dass von der Forschungsanlage CERN wahrscheinlich "Neutrinostrahlen" gen L'Aquila geschossen worden seien.
  • Der Absturz des Flugzeugs der polnischen Regierung im April 2010, bei dem alle Insassen starben, darunter Staatspräsident Lech Kaczynski, sei das Ergebnis dubioser Machenschaften gewesen. Die in den Medien gezeigte Unglücksstelle mit den Wrackteilen sei gar nicht der wahre Unglücksort, Überlebende seien ermordet worden, usw. (siehe ausführliche Darstellung unten).
  • Der Hurrikan Sandy Ende Oktober 2012 sei durch Wettermanipulation erzeugt worden, damit der amtierende US-Präsident Barack Obama sich als "Katastrophenmanager" positiv in Szene setzen und sich so bei den Präsidentschaftswahlen im November Vorteile verschaffen konnte.[3]

Das passende Umfeld für seinen Unsinn findet er z.B. beim Regentreff oder auf muslimischen Websites.

Die Wochenzeitschrift Der Spiegel und andere Kritiker werfen Wisnewski vor, er habe in seinem Buch und Film zum 11. September eine Aussage des Interviewpartners Ernie Stull manipuliert.[4] Der WDR kündigte daraufhin ihm und seinem Koautor Willy Brunner die Zusammenarbeit auf.[5]

Vorgehensweise Wisnewskis am Beispiel des Flugzeugabsturzes 2010 in Smolensk

 
Flugzeugabsturz in Smolensk am 10.4.2010 (Bild:CNN/IBN)
 
Satellitenbild der Absturzstelle[6]

Am 10. April 2010 stürzte bei dichtem Nebel eine TU-154 der polnischen Regierung auf dem russischen Flugplatz Smolensk ab, der über keine mit dem Flugzeug kompatible Möglichkeit der durch Instrumente gestützten Landung (ILS) verfügt. Bei dem Absturz kamen alle Insassen ums Leben, darunter Staatspräsident Lech Kaczynski. Das Flugzeug berührte im Endanflug 1.050 Meter vor der Landebahn und 40 bis 45 Meter links von der Endanfluglinie (Runway 26) Bäume. 200 Meter weiter traf das Flugzeug einen weiteren Baum mit dem linken Flügel und drehte sich scharf nach links. Das Trümmerfeld erstreckt sich auf den Bereich von 350 bis 400 Meter vor der Landebahn und 150 Meter links der Endanfluglinie (siehe dazu ein Satellitenbild der Absturzstelle und Wikipedia-Artikel zum Unglück). Am gleichen Tag, dem 10. April, berichtete Verschwörungsexperte Gerhard Wisnewski darüber in einem Kopp-Artikel mit der Überschrift „Flugzeugabsturz von Smolensk: Katyn 2.0?“[7], der Kopp-Devise folgend, aktuelle Ereignisse durch eigene Hypothesen zur Aufmerksamkeitssteigerung zu nutzen. In den nächsten Wochen folgten noch weitere Artikel zum Thema mit immer neuen Spekulationen und scheinbaren Sensationen. Ohne die Ursache des Absturzes kennen zu können und auf zweifelhafte Quellen wie polskaweb gestützt, glaubte Wisnewski sogleich an ein „neues Masssaker“ und verknüpfte durch seine Wortwahl (Beispiel: "Katyn 2.0") die 1940 vom sowjetischen NKWD getöteten 4.000 Polen im nahen Katyn mit dem "dummen Zufall" des Absturz. Am 12.4. will Wisnewski an Hand eines gefilmten orangenen Blinklichts den Lesern eine Explosion des rechten Triebwerks nahelegen.[8] Am 15.4. legt Wisnewski nahe, dass Überlebende durch Schüsse umgebracht worden seien, was aber mit seiner späteren Theorie eines Absturzes an einem anderen Ort nicht kompatibel ist.

Schließich ufern Wisnewskis Verschwörungstheorien aus: So sei die aus Polen kommende Tupolew in Wirklichkeit zu einem anderen, ungenannten Flugplatz umgeleitet worden, wo "man" sämtliche Insassen habe "verschwinden" lassen. Am Zielflughafen Smolensk sei hingegen ein altes Flugzeugwrack präpariert worden – samt der zuvor "verschwundenen" Insassen, die man in aller Eile dorthin transportiert habe. Wie in kürzester Zeit 96 Menschen zerstückelt und von einem anderen Flugplatz nach Smolensk gebracht wurden, erklärt Wisnewski nicht. Dennoch bezeichnet er diese krude Verschwörungstheorie als "plausible Lösung":

Wie immer muss man sich erstmal von der gesamten Propaganda frei machen, um zu plausiblen Lösungen des Rätsels zu gelangen. [...] Das Ganze funktionierte nach der Methode WTC, Pentagon und Shanksville.

Zur Begründung gibt Wisnewski an:

Bereits früher habe ich den angeblichen Absturz von Smolensk mit anderen, vergleichbaren Abstürzen verglichen. Dabei kam heraus, dass bei anderen Bruchlandungen im Wald große Teile des Flugzeugrumpfes erhalten blieben und fast alle Passagiere überlebten. Nach Wisnewski seien die aufgefundenen Wrackteile [...] gerade so groß, dass sie noch auf einen Tieflader oder Lkw passen. Die Frage ist nur: Wurden sie für den Abstransport [sic] so zerkleinert – oder bereits für den Transport zur »Absturzstelle«?

Weiteres Zitat:

Betrachtet man die Fotos von dem Wrack genauer, stellt man fest, dass einige Teile schon eine deutliche Patina angesetzt haben. Zum Beispiel das runde Teil, das von einigen Medien als »Cockpit« bezeichnet wurde. Dieses Teil war zweifellos schon länger der Witterung ausgesetzt. Der Lack ist deutlich korrodiert. Es ist mit dunklen Punkten übersät, an der unteren Vorderseite hat sich eine moosartige Patina gebildet. So sieht zum Beispiel auch ein Auto aus, das man zehn Jahre im Garten herumstehen läßt. Zweifellos lag dieses Teil schon viele Monate irgendwo auf einem Flugzeugschrottplatz herum.

Auch "weiß" Wisnewski, dass es eigentlich ein Wunder sei, dass die Insassen der ausgebrannten Maschine gestorben sind:[9]

Wieso hat hier überhaupt niemand überlebt? Normalerweise ist so eine flache Bruchlandung im Wald gut überlebbar. Es gibt wahnsinnig viele Beispiele, bei denen sehr viele Leute überlebt haben, weil die Bäume das Flugzeug auffangen wie riesige Federn.

Weblinks

Quellennachweise

  1. www.chemtrail.de/?p=2783, Eintrag vom 13. November 2012
  2. info.kopp-verlag.de/news/beobachtungen-am-unfallort-von-joerg-h.html
  3. info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/gerhard-wisnewski/hurrikan-sandy-jackpot-fuer-obama.html
  4. DER SPIEGEL 37/2003; WTC und der Umgang mit Quellen (aus: IDGR), 6. Oktober 2004
  5. Ein Film über den 11.9. und seine Folgen auf heise online, 26. Oktober 2003
  6. Quelle und viele weitere Datails: http://www.militaryphotos.net/forums/showthread.php?177570-Facts-about-polish-Tu-154M-101-crash/page5
  7. Gerhard Wisnewski: "Flugzeugabsturz von Smolensk: Katyn 2.0?", Kopp-Info 10.4.2010
  8. Gerhard Wisnewski: "Kaczynski-Maschine: Der einsame Blitz – Explosion am rechten Triebwerk?" Kopp-Info, 12.04.2010
  9. info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/redaktion/flugzeugabsturz-bei-smolensk-ein-ungeheuerlicher-zufall-interview-mit-gerhard-wisnewski.html