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Die Matrix-Rhythmus-Therapie (Matrix-Rhythmus-Therapie nach Randoll, MaRhyThe) ist eine alternativmedizinische Behandlungsmethode, die als eine Kombination aus Vibrationstherapie und Magnetfeldtherapie bezeichnet werden kann. Zum Einsatz kommt ein Massagegerät namens Matrixmobil, welches eine mechanische Schwingung im Bereich von 8-12 Hz abgibt, die dem Patienten u.a. zu einer so genannten Entschlackung verhelfen soll. Das Wort "Matrix" bezieht sich auf die extrazelluläre Matrix, also auf das Gewebe zwischen den Zellen. Auch ist im Internet zu erfahren, dass die Methode einer "Faszienmedizin" zuzuordnen sei, auf die Muskelfaszien Bezug nehmend. Laut Befürwortern sei die Matrix-Rhythmus-Therapie sowohl als eine Therapie der "Ganzheitsmedizin" als auch der physikalischen Medizin anzusehen. Sie wird mit pseudowissenschaftlichen Aussagen beworben.

Erfinder ist der Arzt Ulrich G. Randoll (geb. 1955), der seine Privatpraxis in München auch "Matrix-Center" nennt. Das für die Therapie benötigte Gerät wird von der Firma MaRhyThe-Systems GmbH & Co. KG[1] aus Gröbenzell bei München vetrieben, Geschäftsführerin ist Randolls Ehefrau Sema Randoll (geb. 1954). Käufer der Matrixmobil-Geräte müssen zuvor an einem eintägigen Seminar bei MaRhyThe-Systems teilnehmen. Nach Angaben des Vertriebs sollen in der Bundesrepublik Deutschland angeblich rund 2.000 Ärzte und Therapeuten die Methode für rund 70 Euro die Stunde anbieten. In Deutschland und der Türkei existieren einige "Matrix-Center", die die Matrix-Rhythmus Therapie anbieten. Des weiteren wenden auch einige Tierärzte die Methode an.

Zur Methode liegt eine Diplomarbeit eines angehenden Betriebswirtschaftlers vor.[2]

Theorie

Basis der Therapie ist die Hypothese, dass der menschliche (aber auch der tierische) Körper mechanische Schwingungen im Frequenzbereich 8 bis 12 Hertz produziere. Diese Vibrationen ("Mikrovibrationen") seien erst seit kurzem mit der Technik einer "Videomikroskopie" oder auch "Vital-Video-Mikroskopie" entdeckt worden. Die Schwingungen seien jedoch so klein, dass sie nur unter bestimmten Bedingungen mit bloßem Auge erkennbar seien, etwa beim Kältezittern oder bei Schüttelfrost. Im Rahmen der Hypothese sei das "Antriebsorgan" und als stärkster "Taktgeber der Mikrozirkulations-Prozesse" die Skelettmuskulatur.

Randoll baut seine Hypothese zu einer eigenen Krankheitslehre aus: Komme es nämlich zu gestörten "Muskelprozessen", so trete eine Verlangsamung der besagten "Zellschwingungen" bis hin zu Stauungen ein, wodurch es zu einer Störung der Zelltrophik mit schmerzhaften Verspannungen, "Veränderungen im Muskel-, Knochen-, Gefäß- oder Nervengewebe" sowie zu einer gestörten "Entsorgung" von nicht näher bezeichneten Stoffwechsel-Endprodukte des Bindegewebes kommen soll. Folgen wären nicht nur so genannte Übersäuerungen, sondern auch eine "Vermüllung der Zellumgebung". Als Ursache der genannten Zustände vermuten die Befürworter der Matrix-Rhythmus-Therapie verschiedenste Einflüsse wie Kälte, Stress, Überforderungen, langes Sitzen, einseitige Belastungen usw., die der Lehre nach die Muskulatur "außer Takt bringen" sollen.

Behandelte sollen Werbeangaben zu Folge ausschließlich positive Effekte verspüren. So werde Körpergewebe (genannt werden Muskeln, Haut und Sehnen) "wieder durchlässig und geschmeidig" und nehme "an den Gesundungsvorgängen des Körpers wieder" teil.

Das Matrixmobil

 
Darstellung des Hand-Applikators in Randolls Patent

Das für die Matrix-Rhythmus-Therapie benötigte Gerät hat Randoll patentieren lassen.[3] Es besteht aus zwei Komponenten: Einem zylindrischen "Hand-Applikator", mit einem Motor, auf dessen Achse ein exzentrisch geformter Massagekopf befestigt ist, der "Resonator" genannt wird, und einem abgesetzten Gehäuse, das die Stromversorgung enthält und an dem die Drehzahl des Motors eingestellt werden kann. Der Hand-Applikator wird über den zu behandelnden Körperteil des Patienten geführt. Durch die Form des Massagekopfes sollen Schwingungen von 4 bis 7 mm Höhe ausgeführt werden, die Randoll als "mechano-magnetische Schwingungen" bezeichnet. Der Hersteller betont auch eine gleichzeitige therapeutische Anwendung eines magnetischen Wechselfeldes. Zitat: "Phasensynchron zu dem mechanisch oszillierenden Wechselfeld koppelt ein magnetisches Feld induktiv in das Gewebe ein, wodurch in den elektrolytreichen Kompartimenten des Körpers eine Wechselspannung entsteht. Insbesondere wirkt es auf die Blut, Lymph- und Sekretionssysteme sowie im Nervenund Muskelsystem."[4]

Literatur

  • Albert L: Wirksamkeitsnachweis der Kosten-Relation des Einsatzes der Matrix-Rhythmus-Therapie in der Automobilindustrie am Beispiel der

DaimlerChrysler AG am Standort Sindelfingen. Diplomarbeit zum Erlangen des Grades Diplom-Betriebswirt (FH), November 2005.

  • Garner Ch, Crisan U: Matrix-Rhythmus-Therapie bei cerebraler Spastik. Die Säule - Gesunder Rücken - besser leben 14 (2): 74–75, 2004.
  • Gieren C, Randoll UG, Zohmann A: Matrix-Rhythmus-Therapie – Eine effektive Behandlungsmethode bei Verspannungen und Kontrakturen. Kleintier

konkret 4: 9-12, 2005. MSV-Medizinverlage Stuttgart

  • Hennig FF, Randoll UG: Die Matrix-Rhythmus-Therapie zur postoperativen bzw. rehabilitativen Behandlung nach komplizierten Fußwurzelfrakturen.

Sport Orthopädie Traumatologie 4, September 2001.

  • Jäger A: Die tiefenwirksame, rhythmische Extensionstechnik (Matrix-Rhythmus-Therapie). Physiologische und physikalische Grundlagen und Anwendung.

Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften, Univ. Hannover, 2005.

Quellennachweise

  1. MaRhyThe-Systems GmbH & Co. KG, Industriestraße 29, D-82194 Gröbenzell
  2. Albert L: Wirksamkeitsnachweis der Kosten-Relation des Einsatzes der Matrix-Rhythmus-Therapie in der Automobilindustrie am Beispiel der DaimlerChrysler AG am Standort Sindelfingen. Diplomarbeit zum Erlangen des Grades Diplom-Betriebswirt (FH), November 2005.
  3. EP 1009354 B1: Massagegerät (Massage apparatus). Erfinder: Ulrich G. Randoll, Gröbenzell. Anmeldung: 23.01.1998. Patent erteilt: 05.11.2003
  4. http://www.matrix-center.de/PDFSeiten/Osteopathie.pdf