Wiener Internationale Akademie für Ganzheitsmedizin
Die Wiener Internationale Akademie für Ganzheitsmedizin (GAMED) ist ein 1988 von Alois Stacher gegründeter Lobby-Verein mit Sitz in Wien.[1] Seit 2003 wird die GAMED von Wolfgang Marktl geleitet, der an der Meduni Wien Leiter der Abteilung Umweltphysiologie und Balneologie ist und zu den Themen Aerobic, Sauerstoffwasser oder "Wasser: Heilmittel – Lebenselixier – Informationsträger" veröffentlichte. Vizepräsident der GAMED ist Gerhard Hubmann. GAMED organisiert Kongresse zu alternativmedizinischen und pseudomedizinischen Themen und bietet Ausbildungen in diesem Bereich an, die sich an medizinisch Vorgebildete und Medizinlaien richten.
Die GAMED ist europaweit vernetzt mit dem Projekt Cambrella, EICCAM (European Information Center for Complementary and Alternative Medicine) und Euricam (European Research Initiative for Complementary and Alternative Medicine). Auch ist die Gamed an der Plattform "Ja zur Komplementärmedizin" beteiligt und kooperiert mit dem "Dachverband Komplementärmedizin Schweiz".
Die hier gemeinte GAMED ist nicht zu verwechseln mit der Österreichischen Gesellschaft für Arbeitsmedizin in Linz, die ebenfalls unter der Abkürzung GAMED bekannt ist sowie mit der GAMED Gesellschaft für Angewandte Mathematik und Elektronische Datenverarbeitung mit beschränkter Haftung in Graz.
Aktivitäten
Arbeitskreise der GAMED befassen sich mit Themen wie Ayurveda oder Homotoxikologie. Die GAMED bietet ein "GAMED Energethiker-Zertifikat" für so genannte "Energethiker", die in Österreich (dort ist das aus Deutschland bekannte Heilpraktikerwesen nicht erlaubt) mit Gewerbeschein Dienstleistungen im Bereich Aromatherapie, Aurainterpretation, Bachblüten, Bowtech, Heilsteintherapie, Kinesiologie, Radionik, Bioresonanz, Radiästhesie (Wünschelrutengehen) usw. anbieten. Das entsprechende Gewerbe, das von Medizinlaien ausgeübt werden darf, ist dabei der Kategorie "Hilfestellung" zugeordnet. Auch wird eine Ausbildung zum "Sakralenergethiker" von der GAMED angeboten. Ein Energethiker darf in Österreich Dienstleistungen anbieten, die dem "Wohlbefinden" seines Kunden zuträglich sein sollen. Er darf jedoch keine Diagnosen stellen und auch keine Krankheiten behandeln ("...jede auf medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen begründete Tätigkeit, die unmittelbar am Menschen oder mittelbar für den Menschen ausgeführt wird...").
Die GAMED bietet ferner eine Ausbildung zum Sexualpädagogen und Sexualberater an. Die entsprechenden Dienstleistungen sollen dabei auch für die Profession des Lebens- und Sozialberaters anerkannt sein.
In Lehrgängen und Energiemedizin-Symposien der GAMED finden sich zahlreiche pseudomedizinische Verfahren wie die Neue Homöopathie nach Körbler (Claudia Hannemann), Elektroakupunktur nach Voll, Magnetfeldtherapie (Bettina Reiter), "Kirlianfotografischer Nachweis homöophatischer Hochpotenzen" oder eine "Neuartige physikalische Meßmethode nach Siegfried Kiontke". Der Scientologe Kiontke ist Erfinder der Methoden Vitalfeldtherapie und Global Diagnostic. Selbst vor dem Unsinn des Scharlatans Bill Nelson wird nicht haltgemacht: "Meßbarkeit der Körperelektrizität für Diagnose und Therapie: Bill Nelson, Prof. Dr.". Nelson führt käuflich erwerbbare scheinakademische Titel. Am 12. Juni 2010 wurde von der GAMED unkritisch in einem Eintagesseminar mit dem Titel "Ioneninduktionstherapie. Eine neue Therapie-Strategie in der Ganzheitsmedizin" zur vermeintlichen Krebstherapie die PAP-IMI - Methode vorgestellt. Einer der Referenten war GAMED-Vizepräsident Gerhard Hubmann.[2][3] Auch die Grinberg-Methode, eine Brennan Healing Science® sowie eine "BI(G)Med - Bio Immun (Gen) Medizin nach Gilbert Glady" wird in Veranstaltungen propagiert.
Weblinks
Quellennachweise
- ↑ GAMED - Wiener Internationale Akademie für Ganzheitsmedizin, Sanatoriumstraße 2, 1140 Wien
- ↑ http://www.gladiss.de/newsletter/newsletterarchiv_anzeiger.php?id=295
- ↑ http://www.gladiss.de/newsletter/newsletterarchiv_anzeiger.php?id=292