Dieser Artikel wird gerade bearbeitet. Bitte mit Edits warten!

Als Hildegard Aderlass (Aderlass nach Hildegard von Bingen, Aderlass nach der Hl. Hildegard, Mikro-Aderlass nach Hildegard von Bingen usw.) wird in der Pseudomedizin eine Variante des Aderlass bezeichnet und dabei Bezug genommen auf die Benediktinerin Hildegard von Bingen (1098-1179) sowie die Humoralpathologie.

Befürworter sehen in der mit Elementen aus der Esoterik und Mondmystik angereichten Elementen eine Methode einen Weg zur Behandlung von Erkrankungen unterschiedlichster Art. Genannt werden Allergien, Asthma, atopische Dermatitis, Multiple Sklerose (MS) und Polyarthritis (Rheuma). Die Methode soll ausschließlich positive Effkte hervorrufen, "kräftigend" wirken, "entgiftend" sein, Thromboseneigungen beseitigen und das Immunsystem stimulieren. Die Methode wird in der Alternativmedizinszene als eine "Umstimmungstherapie chronischer Erkrankungen" oder auch "bluthygienisches Verfahren zur Entgiftung, Immunstimulierung und Regulierung der Körperfunktionen" bezeichnet. Aus Befürwortersicht soll es gelingen, bei dem Aderlass ausschließlich "unreines Blut" dem Körper als "Schwarzgalle" oder vermeintliche Schlacke zu entziehen.

Methode

Hildegard von Bingen machte Angaben zur Häufigkeit des Aderlasss sowie zur entnommnen Blutmenge. Männer ab 30 sollten demnach mindestens einmal jährlich zur Ader gelassen werden und dabei "soviel Blut wie ein durstiger Mann in einem Zuge trinken kann" (100-150 ml) verlieren. Frauen sollen nach Ansicht von Hildegard von Bingen mehr "schädliche Säfte" und "krankmachende Fäulnisstoffe" besitzen als Männer und etwa die gleiche Blutmenge beim Aderlass verlieren.

Der Aderlass nach Hildegard soll aus unbekannten Gründen nur die ersten sechs Tage nach Vollmond durchgeführt werden.

Zitate

  • Wenn bei einem Menschen die Gefäße mit Blut überfüllt sind, müssen sie durch ein Aderlass von dem schädlichen Schleim und durch die Verdauung gelieferten Fäulnisstoffen gereinigt werden. (Zitat Hildegard von Bingen).
  • "...Er soll aber bei abnehmendem Monde zur Ader lassen, am ersten Tag, wenn der Mond anfängt abzunehmen, oder am zweiten, dritten, vierten, fünften und sechsten Tage und dann nicht mehr, weil ein früherer oder späterer Aderlass nicht so viel Nutzen bringen wird. Nicht aderlassen soll man bei zunehmendem Mond, weil solcher Aderlass schädlich ist, da jetzt die mit dem Blut vermischte faulige Flüssigkeit sich nicht leicht von ihm scheiden kann. Bei wachsendem Mond fließen nämlich Blut und zersetzte Flüssigkeit gleichzeitig im Menschen und lassen sich nicht leicht voneinander trennen. Es ist so wie bei einem Strom, der, mit mäßiger Geschwindigkeit in seinem Bette fließend, diese seine Art beibehält. Nimmt aber der Mond ab, dann fängt das Blut mehr an, aufgeregt zu werden und sein Bett zu verlassen, lässt auch faulige Flüssigkeit ausfließen, wie es bei einer großen Überschwemmung der Fall ist, die das Verfaulte in ihr sichtbar macht und den Schaum aus sich auswirft." (Zitat Hildegard von Bingen)