Johannes Rothkranz ist ein rechtsextremer sedisvakantistisch-katholischer Theologe aus Deutschland, dem es nicht erlaubt ist, das Priesteramt auszuüben.

Rothkranz war ursprünglich Priesteramtskandidat für das Bistum Regensburg und absolvierte sein theologisches Diplomstudium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Heiligenkreuz, wobei er als Seminarist im "Collegium Rudolphinum" (jetzt Priesterseminar Leopoldinum) wohnte. Seine Diplomarbeit verfasste er zum Thema „Mahl- oder Opfercharakter der heiligen Messe?“.

Wie andere christliche Fundamentalisten glaubt auch Rothkranz an eine jüdische bzw. zionistische Weltverschwörung. In seinen Schriften, die z.T. im Anton Schmid Verlag ("pro fide catholica") erschienen, greift Rothkranz auf rechtsextremistische Quellen zurück, in denen der Holocaust geleugnet wird. Die Behauptung, der Holocaust habe nicht stattgefunden, fügt sich nahtlos in seine Verschwörungstheorien ein. Entsprechend wird er auch im rechten Milieu und von rechten Verschwörungstheoretikern zitiert (z.B. beruft sich Jan van Helsing in seinen "Geheimgesellschaften" auf Rothkranz). Er bewarb auch aktiv die pseudowissenschaftliche Germanische Neue Medizin [1]. Hamer wiederum zitiert Rothkranz.

Am 24. Juni 2006 erließ der Obere der Priesterbruderschaft St. Pius X. eine Anweisung, nach der Rothkranz wegen seiner theologischen und weltlichen Ansichten von allen Veranstaltungen der Bruderschaft auszuschließen sei. Auch die Sakramente dürfen ihm nicht mehr gespendet werden.

Rothkranz war einer der prominentesten Vertreter der Verschwörungstheorie der Protokolle der Weisen von Zion, einer antisemitischen Fälschung des Geheimdienstes des russischen Zaren (Ochrana) von 1900, die angebliche jüdische Pläne zur Übernahme der Weltherrschaft beschreibt. 2001 wurden die "Protokolle" auf Verfügung des Amtsgerichts Hamburg gemäß §94 und §98 StPO beschlagnahmt. Ihre Verbreitung ist in Deutschland strafbar [2].

Bis 1986 war Rothkranz auch Anhänger des rechten Engelwerkes.

Ein Werk von Rothkranz beschäftigt sich mit Handzeichen, die unter Freimaurern üblich sein sollen [3].

Weblinks

Quellennachweise

  1. Pamphlet Die Sensation - Slowakische Universität bestätigt NEUE MEDIZIN veröffentlicht auf den Seiten des Fördervereins NEUE MEDIZIN e.V. in Schorndorf
  2. Bundestagsdrucksache 14/8470
  3. Rothkranz J: Freimaurersignale in der Presse