Thomas Kroiss
Thomas Kroiss (geb. 1948, Wien) ist ein umstrittener österreichischer Arzt, Buchautor und Scientologe (Operierender Thetan und Field Staff Member, also jemand, der für Scientology wirbt). Ins öffentliche Bewusstsein trat er durch seine Kontroverse mit der österreichischen Ärztekammer, die am 8. Februar 2005 ein Berufsverbot gegen ihn verhängte.[1] Kroiss machte auf sich aufmerksam, als er sich zusammen mit dem Wiener Arzt und Scientologen Peter Kadan für Ukrain, ein umstrittenes Mittel gegen Krebs, einsetzte. Für Ukrain gibt es in Österreich weder eine Zulassung noch liegt ein seriös veröffentlichter Wirksamkeitsnachweis vor, der sich aus kontrollierten Studien beim Menschen ergeben könnte. Der Erfinder Wassil Jaroslaw Nowicky wurde inzwischen 2012 wegen des Verdachts des Betruges verhaftet. Nowicky zitiert auf seinen Webseiten Kroiss zu Ukrain:
- "Der bekannte Wiener Arzt Dr. Thomas Kroiss schrieb über seine Erfahrungen mit Ukrain: „Ich beschäftige mich im Rahmen der Behandlung von Krebspatienten seit 16 Jahren mit dem Medikament Ukrain. Ich habe die Erfahrung gewonnen, dass man damit in der Lage ist, bösartige Tumore von geringer Ausdehnung derartig zu behandeln, dass sie nicht wiederkommen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei einer Behandlung mit Ukrain (die richtige Dosierung vorausgesetzt) in 99% der Fälle keine Nebenwirkungen vorhanden waren."[2]
Kroiss veröffentlichte selbst einen "case report" über eigene Anwendungen von Ukrain.[3] Er setzte sich auch für Jomol ein, das ebenfalls ohne neutralen Wirksamkeitsnachweis zur Behandlung von Krebs eingesetzt wird. Auf der Homepage des Kroiss-Krebs-Zentrum in Wien wurde auch Werbung für das unwirksame Krebswundermittel Galavit gemacht.
Aktuell ist Kroiss Anwender der alternativmedizinischen Insulinpotentierten Therapie.
Links
Quellen
- ↑ http://www.pressetext.com/news/20050323036, aufgerufen am 19. August 2011
- ↑ http://ukrin.com/de/taxonomy/term/10
- ↑ Kroiss T., Melnyk A., Korsh O.B. Ukrain Treatment in Carcinoma of the Cervix (Case Report). Drugs Exptl. Clin. Res., Vol. XXII (Suppl.), 1996, 183 ‐ 186.