Die Earth Liberation Front (ELF) sind autonome Individuen und eine informell zusammengesetzte militante Umweltorganisation, die nach eigener Aussage - vornehmlich in den USA und Kanada - „direkte Aktionen in Form von Wirtschaftssabotage durchführt, um die Ausbeutung und Zerstörung unserer natürlichen Umwelt aufzuhalten“.

Zu den Aktionsformen der ELF gehören Sachbeschädigungen von Anlagen, von denen die Aktivisten glauben, dass durch diese Tiere oder die Umwelt geschädigt werden, und Befreiung von Tieren aus Forschungseinrichtungen.

Organisation

Die Organisationsstrukturen ähneln der Animal Liberation Front. Die ELF ist dezentral organisiert, es gibt keine Hierarchie oder formale Mitgliedschaft. Jeder der eine Aktion ausübt, die im Sinne der ELF sein könnte, kann dies auch im Namen dieser Organisation tun.

Ursprung und Ziele

Die ELF wurde ursprünglich 1977 in Santa Cruz (Kalifornien) als „Environmental Life Force“ gegründet, löste sich aber auf, nachdem der ELF-Gründer John Hanna am 22. November 1977 verhaftet worden war. Als in den 1980ern der britische Ableger von Earth First beschloss, Tierbefreiungsaktionen auszusetzen, gründete sich die ELF mit der Bezeichnung „Earth Liberation Front“ neu.

Die ELF ist vom FBI des Ökoterrorismus bezichtigt und als „einheimische Terroristengruppe Nummer 1“ klassifiziert worden, während Anhänger und Sympathisanten der ELF erklären, dass sie keine Terroristen seien und ausdrücklich darauf hinweisen, keine Gewalt gegen Lebewesen auszuüben. In diesem Zusammenhang wurde das Schlagwort Green Scare geprägt.

ELF-Gegner halten es hingegen für puren Zufall, dass durch ELF-Brandanschläge noch niemand ums Leben gekommen ist. Außerdem weisen ELF-Gegner darauf hin, dass aus Forschungslaboren befreite Tiere in freier Wildbahn nur selten überleben. Sie werden Opfer des Straßenverkehrs, von Raubtieren oder verhungern schlicht, weil sie nie gelernt haben, in Freiheit zu überleben. Befreiungsaktionen sind auch unter Tierschützern stark umstritten. Tierbefreier aus der ELF oder der ALF halten dagegen, dass Tiere, die nicht in freier Wildbahn überlebensfähig sind (beispielsweise Hühner, Schweine o.Ä.) meist an Gnadenhöfe oder Privatpersonen vermittelt werden und Wildtiere aufgrund ihres Instinktes sehr wohl überlebensfähig sind und ihnen mit der Befreiung wenigstens die Chance auf ein würdiges Leben bis zu ihrem natürlichen Tod gegeben wird.

Sprüh-Aktion gegen ein millionenteures Haus. ELF protestiert wiederkehrend gegen Zersiedelung durch große Einfamilienhausanlagen. Eric McDavid wurde als erstes verurteiltes ELF-Mitglied bezeichnet.

Aktionen

Zu den bisherigen Aktionen der ELF gehören:

  • 1998: Brandanschlag auf das Vail Mountain Ski Resort in Vail, Colorado
  • 2001: Tierbefreiungsaktion an der Alzheimer- und Krebs-Forschungsstation der University of Minnesota
  • 2003: Brandanschlag auf eine Eigentumsanlage mit 206 Wohneinheiten in San Diego (Kalifornien), geschätzter Sachschaden 20 Millionen Dollar (ca. 12,7 Millionen Euro)
  • 2003: Brandanschläge auf Geländewagen-Autovertretungen im Raum Los Angeles mit Schäden in Millionenhöhe
  • 2008: Brandanschläge auf mehrere Luxusvillen in Woodinville Seattle geschätzter Sachschaden 7 Millionen Dollar (ca. 4,4 Millionen Euro)[1]
  • 2010: Bei einer Verkehrskontrolle wurden im April 2010 drei Personen verhaftet, die gemäß einem im Wagen vorgefundenen Bekennerschreiben der Gruppierung «ELF Switzerland Earth Liberation Front» angehörten und einen Anschlag auf das Nanotechnologiezentrum der IBM in Rüschlikon geplant hatten.

Links

Quellenverzeichnis

  1. Millionärs-Villen abgefackelt - Öko-Terroristen unter Verdacht, Spiegel online, 3. März 2008, abgerufen am 28. August 2012


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