Dimavaltest
Als Dimavaltest (auch "DMPS-Test", nach Dimaval, Handelsname eines Präparates, das Dimercaptopropansulfonsäure DMPS enthät) wird ein umstrittener Urintest genannt, der zum Nachweis der Aufnahme von Quecksilber (typischerweise aus Amalgam-Zahnfüllungen) in den menschlichen Organismus eingesetzt wird.
Der Test wird häufig bei behaupteter okkult / "schleichender" Quecksilberintoxikation durch amalgamhaltige Zahnfüllungen eingesetzt. Laut pharmakritischen Arzneitelegramm (at) diene der Test:
- "der Verängstigung von Patienten und dem Verkauf angeblicher Therapien und Therapeutika bei Amalgam-Phobie."[1]
Methodik
Der Patient muss zwei Urinproben abgeben. Eine Urinprobe vor dem eigentlichen Test, die zweite Urinprobe wird eine halbe bis zwei Stunden nach Gabe von 10 mg/kg KG Dimaval auf nüchternen Magen abgegeben. Dimaval/DMPS ist ein bekannter Komplexbildner mit Affinität zu vielen Schwermetallen, mit denen er Komplexe bildet. Diese Komplexe werden renal ausgeschieden und erscheinen im Urin. Es handelt sich demnach um einen Provokationstest.
Literatur
- LEGRUM, W. Dtsch. med. Wocheschr. 1993; 118: 398
Quellennachweise
Seit 1989 setzt er kaugummiaktivierte Speicheltests sowie einen DMPS-Test (auch Dimavaltest, DMPS = Dimercaptopropansulfonsäure, Dimaval) zum Nachweis der Aufnahme von Quecksilber aus Amalgam-Zahnfüllungen in den menschlichen Organismus ein. Die von Daunderer verwendeten Kaugummitests sind ungeeignet für diagnostische Zwecke und die Verabreichung von DMPS zu diagnostischen Zwecken als Dimavaltest ist zudem keine zugelassene Anwendung von Dimaval.[1] Kaugummitests lösen nur größere Legierungspartikel ab, die kaum resorbierbar sind. Das von Daunderer zur Behandlung der postulierten chronischen Quecksilbervergiftungen durch Amalgamfüllungen eingesetzte DMPS ist nur zur kurzdauernden Therapie von akuten Quecksilbervergiftungen indiziert. Auf den Webseiten des Toxcenter e.V. werden von Daunderer umstrittene "Therapiepläne" mit Anschriften von Zahnärzten angeboten, die "Metallentfernung mit Dreifachschutz" vornehmen und so genannte "Herde" ausfräsen.
- ↑ Fachinformation Dimaval® Injektionslösung, Heyl Chem.-pharm. Fabrik GmbH & Co. KG