Daniel Neun (geb. 1968) ist ein in Berlin lebender deutscher Musiker, Verschwörungstheoretiker und Betreiber mehrerer Truther-Internetauftritte wie "Radio Utopie". Auch wird Neun mit "Net News Express" (NNE) in Zusammenhang gebracht. Zeitweilig war Neun auch Betreiber von "Net News Global", das sich im Eigenverständnis als "unabhängige Nachrichtenagentur" versteht. Neun, der sich nach eigenen Angaben für "den Frieden" einsetzt, gilt als verständnisvoller Kommentator des iranischen Mullah-Regimes sowie als EU- und Eurogegner.

Kurzbiographie

Der 1968 geborene Neun betätigte sich zunächst als Musiker und produzierte Kurzfilme und Musikvideos. 2004 trat er der "Wahlalternative für Arbeit und Soziale Gerechtigkeit" (WASG) in Berlin bei, die sich später der PDS (aktuell "Die Linke") anschloss. 2006 war Daniel Neun Direktkandidat für das Abgeordnetenhaus für die WASG Berlin.

Aktivitäten

2007 gründete Neun "Radio Utopie". Radio Utopie war ursprünglich ein von Neuen und WASG-lern betriebes Internetradio, das jedoch keine Zuhörer fand. Später erweiterte Neun das fehlgeschlagene Projekt zu einer "Medienstation" als Kombination aus Radio und Zeitung wie Neun sich ausdrückt. Das Internetprojekt Radio Utopie kann als eine der zahlreichen typischen rechtspopulistischen Verschwörungstheorienplattformen der Truther-Szene angesehen werden. So will Radio Utopie den Lesern und Hörern vermitteln, dass die Al Quaida-Anschläge vom 11. September 2001 ein "inside Job" waren, der Mensch nicht auf dem Mond gelandet sei (die so genannte Mondlandungslüge) oder der Amoklauf eines Einzeltäters in Winnenden in Wirklichkeit eine "Verschwörung" gewesen sei. Eine Abspaltung von Radio Utopie ist das von Neun-Kritikern betriebene Partisanradio-Projekt.

In einem Inter­view mit der anti­se­mi­ti­schen Inter­net­seite "Muslim-Markt" machte Neun Angaben zu seinen poli­ti­schen Vor­stel­lun­gen: „Dann kommt hier andau­ernd in die­sem Land einer an und will mit mir über die Schoa dis­ku­tie­ren”. Seine Ziele wären es auch als "Zinnsoldat" und "als Jour­na­list erst die Medi­en­ma­fia, dann die Parteien-Mafia, dann die Musik­in­dus­trie und dann die Schur­ken aus der Film­in­dus­trie platt" zu machen.

Zu einer Kundgebung ("Ja zum Grundgesetz heißt Nein zum ESM. Ja zu Republik und souveränen Staaten in Europa. Nein zur Finanzdiktatur.") am 8. Juni 2012 gegen den "Europäischen Stabilitätsmechanismus" (ESM) und gegen eine "Finanzdiktatur" rief eine Art Querfront-Koalition auf. Aufrufer waren die "Freunde des Grundgesetzes" und neben Radio Utopie (als Hauptveranstalter) auch die Berliner NPD, von der sich Neuen später distanzierte. Aus Sicht der Aufrufer stelle der Euro "eine direkte Bedrohung aller europäischen Staaten ohne 'Euro'-Finanzsystem" dar. Die Kundgebung wurde auch vom "Aktionsbündnis Direkte Demokratie" und "Zivile Koalition e. V." getragen. Hinter dem Aktionsbündnis Direkte Demokratie steht die ultra-marktliberale "Partei der Vernunft" (pdv) des Parteivorsitzenden und Unternehmers Oliver Janich.