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Solarbetriebene Ionenzahnbürste Soladey J3X

Die Ionenzahnbürste oder Protonenzahnbürste (auch Soladey-Zahnbürste) ist eine Erfindung aus Japan, die herkömmlichen Zahnbürsten überlegen sein soll. Durch elektrische Kräfte bzw. durch Ionentransport würden die Zähne gereinigt, Bakterien getötet, Zahnbelag (Plaque) entfernt und schlechter Atem verhindert. Zahnpasta sei zum Zähneputzen nicht erforderlich. Solche Zahnbürsten werden deshalb auch damit beworben, dass durch den nun möglichen Verzicht auf Zahnpasta eine angebliche Schädigung der Gesundheit durch darin enthaltene Fluoride vermieden würde.

Erfinder der Ionenzahnbürste soll der Japaner Yoshinori Nakagawa gewesen sein.

Ein Anbieter ist beispielsweise die niederländische Firma Meditech Europe[1], die auch im Verkauf von kolloidalem Silber aktiv ist. Die Zahnbürste wird dabei von Meditech mit pseudomedizinischen Behauptungen wie - Generell ist davon auszugehen, dass Ihre Zähne vermutlich umso sauberer sind, je alkalischer Ihr Darm ist - beworben.

Angebliche Wirkungsweise

In pseudowissenschaftlichen Erklärungsversuchen gehen die Hersteller davon aus, dass bakterieller Zahnbelag durch elektrische Kräfte an den Zähnen haften würde. Durch eine Spannungsquelle in der Zahnbürste werden die Borsten der Zahnbürste gegenüber dem Mundraum leicht negativ aufgeladen. Dann, so ein Anbieter im Wortlaut, geschehe folgendes:[2]

"Die Polarität der Zähne ändert sich von negativ auf positiv. Die positiv geladenen Ionen der Zähne stossen nunmehr die positiv geladenen Ionen des Zahnbelages ab. Die positiv geladenen Zahnbelag-ionen werden von den negativ geladenen Borsten der hyG Ionic Zahnbürste zur Entfernung aus dem Mundraum angezogen."

Es sind verschiedene Ausführungen auf dem Markt. Die verbreitete hyG Ionic hat im Griff eine kleine Batterie mit einer Spannung von 3 Volt. Eine Variante bezieht ihre elektrische Energie aus einem Photovoltaik-Element im Bürstenstiel. In der ursprünglichen Konstruktion aus den 1980er Jahren diente dazu ein Faden aus dem Halbleiter Titandioxid.[3] Später wurde eine "echte" Solarzelle hinzugefügt (siehe Bild unten rechts).

Eine weitere Konstruktion benutzt ein galvanisches Element aus Magnesium und Kupfer (vom Hersteller wird fälschlich der thermoelektrische Effekt zur Erklärung genannt), das in Verbindung mit dem Speichel eine Spannung in der Größenordnung 1 V erzeugt. Nebenbei würden dabei Kupferionen schlechtem Atem vorbeugen.

Zu den Ionenzahnbürsten ist auch das Modell Dento Clinic der Firma Dento Glob zu rechnen. Hier würden Silberionen in den Borsten "positive Nano-Ladungen auf die Mikrobenzelle" übertragen, wodurch "Stoffwechselprozesse der Mikrobenzelle gehemmt" würden.[4] Offenbar ist damit der oligodynamische Effekt von Schmermetallen (Kupfer gehört dazu) gemeint, der auch im Zusammenhang mit kolloidalem Silber eine Rolle spielt.

Quellen

  1. Meditech Europe, Daalder 14, 8305 BE Emmeloord, Niederlande
  2. http://www.ionicbrush.at/expert.html
  3. US Patent 4,526,570: Dental hygienic device. Date of patent: Jul 2, 1985. Assignee: Shiken Ltd., Osaka. Inventors: Yoshinori Nakagawa, Tsutomu Yoneda, Shoji Matsuda. Auch in Deutschland patentiert als DE 3307203
  4. http://www.dentoglob.de/dc_Wirkungsweise.pdf