Kolloidales Gold (auch Goldwasser oder aurum potabile) ist eine Sole mit fein verteilten, winzigen Partikeln des Schwermetalls Gold in seiner elementaren Form mit einer Partikelgrößen von 2 bis 100 nm in destilliertem Wasser.

Kolloidales Gold für pseudotherapeutische Zwecke

In der Medizin des Mittelalters fand Gold als "aurum potabile" eine Verwendung. In diesem Zusammenhang wird auch von Aurotherapie oder Chrysotherapie gesprochen. Auch heute noch wird in der Pseudomedizin kolloidales Gold mit der Behauptung, es aktiviere das "Drüsensystem", vertrieben. Kolloidales Gold soll den Energiefluss im Körper, vor allem in der Zirbeldrüse (Epiphyse) und der DNA verbessern. Dies, so wird behauptet, könne zu zahlreichen therapeutischen Zwecken genutzt werden.

Als Einsatzgebiete werden genannt: Schmerzlinderung bei Gelenksentzündungen, Verbesserung der Gehirnfunktionen, Verminderung der schädlichen Auswirkungen von Stress, Lösung von Depressionen, Angst, Trauer und Erhöhung der Konzentrationsfähigkeit, bei ADHS, Erhöhung der Libido, die Regulation von Herzrhythmus und die Milderung von Asthma. Außerdem wird behauptet, kolloidales Gold hemmt das Tumorwachstum bei Krebs. Kolloidales Gold soll dabei oral eingenommen werden.

Für alle diese Behauptungen fehlen wissenschaftliche Nachweise. Risiken bei der Anwendung von kolloidalem Gold sind vor allem Gefahren, die sich aus der Anwendung von Nanoteilchen ergeben.

Mögliche Nebenwirkungen, Chrysiasis

Die Einnahme von kolloidalem Gold ist - anders als oft behauptet - nicht nebenwirkungsfrei. So kann es zu einer dauerhaften und nicht therapierbaren Verfärbung der Haut, der (Augen-)skleren und Zähne durch abgelagerte Goldkomplexe kommen, analog zur Argyrie nach der Einnahme von kolloidalem Silber[1][2][3]. Die nach Goldeinnahme beobchtbare Hautverfärbung wird durch Sonnenstrahlung verstärkt, der Fachbegriff dieser dauerhaften Verfärbung ist die Chrysiasis (oder auch "Gold-Ausschlag"). Die Haut verfärbt sich schiefergrau, metallisch glänzend, vor allem im Bereich der lichtexponierten Hautareale und der Skleren. Eine schwere Chrysiasis kann letztendlich zum Nierenversagen, Schädigungen des Herzens und Blutarmut führen.

Siehe auch

Weblinks

Quellennachweise

  1. Altmeyer P et al. (1975) Chrysiasis: Nebenwirkung einer intramuskulären Goldtherapie. Hautarzt 26: 330-333
  2. Loddenkemper K et al. (2002) Chrysiasis. Z Rheumatol 61: 173-174
  3. Smith RW, Cawley MI (1997) Chrysiasis. Br J Rheumatol 36: 3-5