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Die seit 1981 vom ehemaligen deutschen Arzt Ryke Geerd Hamer eingeführte pseudomedizinische Aussenseiterlehre der Germanischen Neuen Medizin postuliert bis dahin nie erreichte Erfolgsraten von über 90% bei der Behandlung auch schwerer, lebensbedrohlicher Erkrankungen wie Krebs. Die von Seiten der Befürworter versprochenen Heilungsaussichten haben in der Vergangenenheit viele Schwerkranke und ihre Angehörigen trotz fehlender Nachweise für eine mögliche Wirksamkeit dazu bewogen, sich nach dieser Methode behandeln zu lassen.

Die tatsächlich bekannt gewordenen Krankheitsverläufe von GNM-Patienten zeigen jedoch, daß die propagierten Prognosen nichts mit der Realität zu tun haben und mehr dem Wunschdenken der Befürworter entsprechen.

Insgesamt sind mehr als 140 Tote nach einer GNM-Behandlung bekannt [1], wobei von einer nicht unerheblichen Dunkelziffer auszugehen ist. Andererseits konnten Hamer oder einer seiner Anhänger nicht einen einzigen Fall einer dauerhaften Heilung bei schweren Erkrankungen nachweisen. Ein Teil der Opfer dieser Methode, z.B. Sören Wechselbaum, würde heute mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch leben, hätten sie nicht auf Hamer gehört. Andere mussten unter unvorstellbaren, vermeidbaren Schmerzen sterben, z.B. Michaela Jakubczyk-Eckert. Einige drastische, wohldokumentrierte Schicksale sollen im folgenden beispielhaft dokumentiert werden.

Versagen der GNM in mehreren Hamer-Klinken der 80er Jahre

Spektaktakulär versagte Hamer's Germanische Neue Medizin in den 80er Jahren bei ihrer Erprobung und praktischen Umsetzung in mehreren Hamer-Kliniken, in denen der Wunderheiler in alleiniger Verantwortung ärztliche Entscheidungen treffen konnte. Zwei Journalisten der Wochenzeitung "Der Stern" ermittelten kurz nach der Schliessung der Hamer-Klinik Rosenhof und erfuhren, daß von 50 namentlich ermittelten ehemaligen Hamer-Patienten nur noch 7 am Leben waren. ("Der Stern" vom 24. November 1983 Autoren: Teja Fiedler und Cordt Schnippen) Über die skandalösen Zustände in einer anderen Hamerklinik in Katzenelnbogen berichten drei ehemalige Mitarbeiterinnen in einem Rundfunkinterview, nachzulesen in dieser Abschrift.

Der Fall Olivia Pilhar

 
O.Pilhar vor der OP
 
O. Pilhar Jahre nach der Behandlung

Das österreichische Mädchen Olivia war sechs Jahre alt, als es im Mai 1995 an einem Tumor der Niere erkrankte, dem Wilms-Tumor (Nephroblastom). Eine sofortige Chemotherapie und Operation wurde angeraten, eine Behandlung, die bei dieser Erkrankung eine 90prozentige Heilungsschance bringt. Sie ist allerdings schmerzhaft, die Niere muß mitoperiert werden, die Haare gehen für eine Zeit lang verloren. Die Eltern wanden sich an eine Wiener 'Natur'-Ärztin, diese vermittelte sie zu Ryke,Geerd Hamer dem bereits neun Jahre vorher die Approbation entzogen worden war. Er versprach, was sich die Eltern ersehnten: Das Kind kann geheilt werden, ohne an einer Therapie leiden zu müssen. Er stellt seine eigene Diagnose: Olivia hätte einen 'Verhungerungskonflikt' (weil ihr das Essen bei der Oma nicht schmeckte) und einen 'Fluchtkonflikt', weil die Familie umgezogen sei. Hamer wörtlich: ...Bei Olivia hatte sie Leberkrebs, weil sie einen Verhungerungskonflikt hatte, weil die Mutter nicht mehr gekocht hatte und in die Schule gegangen war, und die Oma nun kochen musste, die immer Schnitzel nur briet.... [2]. Hier ferndiagnostizierte also Hamer einen zusätzlichen Lebertumor und glaubt dass ein kurz vorher stattgefundenes Ereignis innerhalb kürzester Zeit Krebs ausgelöst hätte. Aufgrund der Latenzzeiten ist dies unmöglich. Er riet der Mutter, ihren Beruf aufzugeben und beim Kind zu bleiben - das würde Olivia heilen. Den behandelnden Ärzten gegenüber erwähnten die Eltern zunächst nicht, daß sie Kontakt mit Hamer aufnahmen. Unter Mithilfe von vier Mitgliedern der religiösen Sekte "Fiat Lux" verbrachten die Eltern ihre Tochter nach Kärnten, dann nach München und schliesslich nach Malaga (Hotel Las Vegas), in die Nähe von Hamer. Dem Kind ging es jedoch in Spanien nicht besser, im Gegenteil: der Tumor vergrösserte sich und der Gesundheitszustand des Mädchens verschlechterte sich dramatisch. Von einem anfänglichen Volumen von 250 ml vergrößerte sich die Größe des Tumors auf 4,2 Liter (Größe eines Fussballs) und drückte bereits auf die verschleimte und entzündete Lunge, sodaß Olivia hechelnd atmete. Ihr Bauch sah aus wie bei einer erwachsenen Frau, die Zwillinge erwartet, sagten die Ärzte. Ihre Blutwerte entsprachen denen von Hungerkindern der Dritten Welt, das Herz flatterte. Sie wimmerte vor Schmerzen. Von 'Spiegel-TV' wurde die Familie in Spanien entdeckt. Hamer nützte die Medienberichterstattung, um ins Bild und zu Wort zu kommen. Er drängte das kranke Mädchen zu einem Strandspaziergang vor laufender Kamera, um zu demonstrieren, wie "gut" es ihr gehe und daß seine Methode die bessere sei. Den Eltern wurde schliesslich in Österreich das Sorgerecht für sieben Jahre entzogen, und das Kind wurde nach Wien zurückgebracht, wo es mit einer Chemotherapie und einer Operation erfolgreich behandelt wurde. Während die Medien ein großes Interesse am "Fall Olivia" hatten und einen unerträglichen Rummel um das Leid des Kindes veranstalteten, verkaufte Helmut Pilhar Fotos seiner Tochter an Zeitungen und versuchte, die Berichterstattung zu beeinflussen. Für die Erteilung von Senderechten erhielt das Paar 500.000 Schilling. Hamer versuchte in dieser Zeit, die Eltern enger an sich zu binden und versetzte sie in Dauerangst. So vermutete er öffentlich, daß die Tochter von den behandelnden Ärzten exekutiert werde und diagnostizierte per Ferndiagnose schwere Krankheiten, die Olivia selbst nicht hatte: Metastasen in Leber und Gehirn und Herzbeutelkrebs. Auch verwies er immer wieder darauf, daß eine Chemotherapie 95% der Patienten töte. Seine Einflußnahme widerspricht dabei der von der GNM einfühlsamen besonderen Beziehung zwischen Patient und Therapeut. Das Elternpaar Pilhar wurde schließlich zu 8 Monaten auf Bewährung verurteilt (Entziehung aus der Macht des Erziehungsberechtigten und fahrlässige Körperverletzung). Der Vater, Helmut Pilhar lebt heute von Seminaren und Vorträgen über die Neue Medizin und gehört zum engsten Kreis der GNM-Befürworter. Seinen Beruf als Ingenieur gab er auf. Olivia überlebte die Krebserkrankung dank der effektiven Therapie und ist inzwischen eine erwachsene Frau geworden.

Michaela Jakubczyk-Eckert

Informationen über die Krankengeschichte von Frau Jakubczyk-Eckert und Fotos sind von ihrem Ehemann Gilbert und dem zu Anfang behandelnden Arzt bekannt geworden. Die Künstlerin Michaela Jakubczyk-Eckert wurde am 14. November 1964 geboren und starb am 12. November 2005. Sie erkrankte Ende 2000 an Brustkrebs und hatte zunächst große Angst und wandte sich erst spät (Ende 2001) an einen Arzt. Nach einer anfänglichen Therapie wandte sie sich der Neuen Medizin nach Hamer zu und verzichtete bis zu ihrem Tode auf Therapien der wissenschaftlichen Medizin und verweigerte insbesondere potente Schmerzmittel. Auf die Neue Medizin stieß sich nach Recherchen im Internet. Mit ihrer Mutter besuchte sie Hamer 2002 in Spanien. Laut Aussagen ihres Ehemannes (der ihr von Hamer abriet) soll Hamer ihr gesagt haben, daß ihr Brustkrebs (rechte Brust einer angeblichen Rechtshänderin) das Resultat eines "Partnerkonfliktes" sei. Nach Aussagen ihres Ehemannes solle sie auch bisherige Therapien abbrechen und auf eine geplante Operation verzichten. Als Hamer gefragt wurde, was zu bezahlen sei, soll er sie aufgefordert haben, zwei seiner Bücher für 150,- Euro zu kaufen, was auch geschah. Nach ihrer Rückkehr brach Frau Jakubczyk-Eckert ihre bisherige Therapie ab. Hamer wurde in Folge verhaftet, und Frau Jakubczyk-Eckert spendete Geld für seinen Prozess. Sie wurde von einem "Studienkreis" in Nordrhein-Westfalen unterstützt, bis sich ihr Gesundheitszustand so sehr verschlechterte, dass sie unter großen Schmerzen in ein Hospiz in Köln (Hospiz Lohmar) gehen musste, wo das dortige Pflegepersonal entsetzt war. Frau Jakubczyk-Eckert starb unter starken Schmerzen.

Sören Wechselbaum

 
Sören Wechselbaum

Sören Wechselbaum war im Jahre 2002 25 Jahre alt, als er an einem Hodenkrebs erkrankte. Nach Angaben seiner Mutter Christa war ihr Sohn ein Anhänger der GNM bis zu seinem Tode und verweigerte jegliche medizinische Therapie. Der Hodenkrebs gilt heute in der evidenzbasierten Medizin als gut behandelbar mit einer Prognose, die über 90% liegt. Hamer ließ seinen eigenen Hodenkrebs daher auch chirurgisch entfernen. Sören Wechselbaum verstarb jedoch an seinem Tumor. Einen Tag vor seinem Tode vertraute er sich seinem Freund Stefan an und bereute seine Entscheidung. Die Mutter Christa macht auch heute (2007) noch regelmäßig Demonstrationen gegen die GNM.

Tod der GNM-Anhängerin Carmen

Carmen erkrankte 2003 an Brustkrebs, einem intraductalen Karzinom, an dem sie im Alter von 33 Jahren verstarb. Sie verweigerte kompetente medizinische Hilfe durch Ärzte und wandte sich stattdessen an einen Heilpraktiker und an Geerd Ryke Hamer, der zu dieser Zeit in Spanien lebte. Hamer empfing Carmen und nach Angaben ihres Freundes Erik Stolz kam es zu einer erfolgreichen Konfliktolyse nach der Germanischen Neuen Medizin. Der Heilpraktiker versprach ihr Heilung ohne Chemotherapie, ohne Strahlen, ohne Operation. Stattdessen solle sie ihre psychischen Konflikte lösen, dann verschwinde der Krebs von selbst, meinte er. Carmen erlitt dennoch einen Schlaganfall (hier GNM-typisch als epileptoide Krise bezeichnet), der dilettantisch durch Kühlung des Kopfes und Trinken von zuckerhaltigen Getränken angegangen wurde. Der Tumor der Brust blieb jedoch davon unbeeinflusst, und es stellte sich Übelkeit ein. Mehrere Metastasen und der bis zum Rücken voranschreitende Tumor verursachten starke Schmerzen. Einzelheiten zum Krankheitsverlauf sind durch einen inzwischen veröffentlichten Emailaustausch mit Erik Stolz bekannt geworden. In einem Beitrag der rbb-Sendung Kontraste vom 9.8.2007 wurden weitere Einzelheiten durch ihre Schwester bekannt.

Anfang Februar 2005 wurde durch einen Beitrag in einem GNM-Forum bekannt, daß Carmen inzwischen an ihrem Brustkrebs gestorben war. Wahrscheinlich starb sie bereits im Sommer 2004. Mehrere weitere Beiträge, die sich mit Einzelheiten des Todes von Carmen beschäftigten, wurden von den Administratoren umgehend gelöscht. Eine Diskussion war offenbar unerwünscht.

Für den behandelnden Heilpraktiker hatte der Fall keine Konsequenzen.

Tochter von Roselor Huber

Im RBB von Berlin-Brandenburg wurde am 10. November 2005 [3] über den Tod der Tochter der Schweizerin Roselor Huber berichtet. Die junge Krankenschwester erkrankte an Brustkrebs und verweigerte medizinische Therapien und vertraute der GNM nach Hamer. Von Seiten der Germanischen Neuen Medizin wurde eingeredet, dass ihre Symptome Zeichen einer Selbstheilung vom Brustkrebs wären. Sie müsse nur durchhalten, wurde ihr geraten. Sie verstarb jedoch unter entsetzlichen Schmerzen. Ihre Mutter beschrieb ihre Tochter in den letzten Tagen vor ihrem Tode so: ..Sie war nur noch ein Skelett mit Haut überzogen, ein paar Büscheln Haaren. Sie sah aus wie 90. Und die ganze Brust, es war offen, es hat geblutet, faulig, es hatte Eiter, die Brust, Rücken, eine faulige, eitrige offene Wunde. Man hätte fast die Knochen sehen können, es war einfach alles weg. Das muss entsetzlich geschmerzt haben....

Roselor Huber macht die GNM verantwortlich für den Tod ihrer Tochter: ...Ich werfe ihnen vor, dass sie akzeptieren, dass so und so viele Leute grauenvoll zugrunde gehen. Ohne ärztliche Hilfe. Es sind Lügner, es sind Menschenverächter. Ich weiß nicht, was ich denen noch sagen soll....

Bruder von Wolfgang Adelheim im Jahre 2005

Der an einer behandelbaren Form einer Leukämie erkrankte Mann glaubte an die Neue Medizin und wurde von Hamer selbst betreut. Auf Hamer's Anraten hin solle er sich ausdrücklich nicht durch die wissenschaftliche Medizin behandeln lassen. Er verstarb jedoch an einer seit kurzem medikamentös gut behandelbaren Form von Leukämie, einer Erkrankung, die Hamer selbst als etwas positives bezeichnet. Vorher kam es zu inneren Blutungen und starken Schmerzen.

Sein Bruder Wolfgang erinnert sich: Herr Hamer hat meinem Bruder ganz klar abgeraten, hat ihm gesagt, wenn er sich in die Hände der Schulmedizin begibt, wird das sein Untergang sein. Diesen Satz hat mein Bruder auch mehrmals wiederholt in Gesprächen dann mit uns. Herr Hamer hat ganz klar gesagt, er hat ein anderes Konzept von Krankheit und seine Leukämie, das ist ein Selbstheilungsprozess des Körpers. Und darauf hat er sich dann eingelassen mein Bruder.

Tod des krebskranken Polizisten A. aus Crotone (Süditalien) im Jahre 2006

 
eine Seite aus dem Tagebuch des GNM-Patienten A

Am 20 August 2006 starb unter starken Schmerzen und ohne daß sein behandelnder Arzt zur Stelle war, der fünfzigjährige Polizist A. aus der süditalienischen Stadt Crotone (Kalabrien) an den Folgen eines Lungenkrebses und aufgetretenen multiplen Metastasen. A. wusste seit November 2005 um seinen Lungenkrebs, der zu Begin einen Durchmesser von 1 cm hatte. A. entschied sich für eine Behandlung nach der Germanischen Neuen Medizin, da ein mit ihm verwandter Arzt (B.L.) davon überzeugt war. Sein Arzt war eigentlich an einem römischen Krankenhaus (San't Andrea) beschäftigt, behandelte jedoch ebenfalls Patienten in seiner Heimatstadt Crotone. A. begab sich in Begleitung seiner Frau nach Aulla in Ligurien, wo er einen der bekanntesten GNM-Ärzte (L.) aufsuchte. der für ein Gespräch 150,- Euro verlangte und zu verstehen gab. daß es opportun wäre. wenn sie noch GNM-Bücher kauften, was sie auch taten. (Genau in Aulla residiert eine GmbH. die als Verlagsvertretung für Hamerbücher in Italien fungiert). Seine ihn begleitende Ehefrau und er wunderten sich jedoch darüber. dass Dr. L fast nur von sich selbst sprach und waren enttäuscht. Später behandelte ihn auch der Präsident des italienischen GNM-Vereins A.L.B.A. und ehemalige Barbetreiber Marco Pfister. Sein behandelnder GNM-Arzt B.L. diagnostizierte nach Aussagen der Ehefrau C.A. trotz anderslautender radiologischer Befunde ein Bronchial-Ulkus und schloß Krebs kategorisch aus. Der Begriff Ulkus (oder Ulcera/Ulzera) bezeichnet ungenau ein Geschwür. das sich von Krebs unterscheidet, beispielsweise können Ulzera nach langanhaltendem mechanischen Druck als Dekubitalgeschwüre auftreten. Bekannt sind auch Magengeschwüre bei Alkoholikern oder Menschen unter Dauerstress. Dieser Arzt verbot A. jegliche Therapie der modernen wissenschaftlichen Medizin und riet auch von weiteren radiologischen Untersuchungen ab. A. sollte vor allem mit niemandem über seine Entscheidung sprechen. sich nach der GNM behandeln zu lassen und sollte auch seinen Namen nicht erwähnen. BL versprach A. dazu eine rasche Genesung von seinem Ulkus. Der Gesundheitszustand von A, der in der Tat sich nicht medizinisch behandeln ließ, verschlechterte sich jedoch rapide. Sein Lungentumor vergrösserte sich. und es stellte sich eine Metastase am Kinn ein. Sein behandelnder Arzt meinte jedoch. daß dies als Zeichen der baldigen Gesundung anzusehen sei. Später stellte sich jedoch eine krebsbedingte halbseitige Lähmung ein und A. starb zu Hause, umsorgt von seiner Frau und seinen drei Kindern. Währendessen war sein GNM-Arzt nicht zu erreichen: er war im Urlaub in der Karibik. Nach seiner Rückkehr tröstete der Arzt nicht die Witwe, sondern warf ihr stattdessen vor, "skeptisch" gegenüber der GNM eingestellt gewesen zu sein und dadurch den Tod an ihrem Mann mit zu verantworten zu haben. Sie entgegnete ihm jedoch, daß sie noch am Sterbebett ihrem Mann aus dem Hamer-Buch Testamento di una nuova medicina vorgelesen hätte, als dieser kranheitsbedingt nicht mehr lesen konnte. Der sorgfältige ehemalige Polizist A. schrieb ein Tagebuch, in dem er die Phasen seiner Erkrankung und der GNM-Behandlung festhielt. Auch hob er alle Rechnungen und Rezepte auf. Seine Witwe ist nun im Besitz aller Unterlagen. Sie kennt den Arzt B.L. ebenfalls aus familiären Gründen gut und weiss zu berichten, daß dieser seine eigene Mutter nicht nach der GNM behandelte, als diese an Krebs erkrankte, sondern stattdessen lieber auf eine konventionelle Strahlentherapie setzte. In einem Zeitungsartikel äusserte sie den Verdacht, daß B.L. illegale Menschenversuche mit ihrem Mann angestellt hätte und zeigte ihn bei der Staatsanwaltschaft vergeblich an. Das Verfahren wurde eingestellt.

Der Fall des jungen Mannes Aldo aus Bergamo

Im Dezember 2006 verstarb ein junger Hameranhänger aus Bergamo namens Aldo an Krebs. Aldo war als Hamerbefürworter in einem italienischen Internetforum als Ali Baba aktiv. Aldo zeigte ein geradezu blindes Vertrauen in Hamers neue Medizin, an der ihn die Einfachheit faszinierte. Dies schockierte bereits einige Mitlesende im Forum im Herbst 2006. Keiner riet ihm, zu einem Arzt zu gehen. Am 20. September 2006 berichtet im Internet von einem Tumor, den er auch als Krebs bezeichnet und nicht ärztlich behandeln lassen will. Am 2. Oktober äussert er vorübergehend Zweifel an Hamer, nachdem er einen Text des italienischen Arztes Simoncini las, der sich kritisch zur GNM äusserte und der der Meinung ist, daß Krebs stets die Folge einer Candida albicans (ein Sprosspilz) Infektion wäre und mit Bikarbonat behandelbar wäre. Simoncini soll ebenfalls in der Lage sein, aus CT-Aufnahmen Krebsdiagnosen im ganzen Körper ableiten zu können. Aldo beginnt zu irritieren, dass Simoncini in Candida einen Feind sieht, während Hamer in Mikroben (zu denen Aldo diesen Pilz zählt) Helfer bei einer Erkrankung sieht. Als medizinischem Laien gelingt es ihm nicht, diesen Widerspruch zu lösen, bzw einen Ausweg aus dem Dilemma zu finden. Am 24. November berichtet er von einem sehr grossen Tumor im Bereich des Bauches, der zu inneren Blutungen und einer Notaufnahme führte. Seine erfolgte Konfliktlösung sieht er als erwiesen an. Er beginnt sich daran zu klammern, daß ein anderer Patient angeblich durch die GNM im Falle eines Hirntumors geheilt worden sei und fragt mehrmals vergeblich nach einer Bestätigung darüber im Forum um Hoffnung zu schöpfen oder sich andernfalls ggf doch operieren zu lassen. Er wendet sich auch an den GNM-Verein ALBA, der die NM in Italien vertritt und entsprechende Kurse und Publikationen gegen Bezahlung anbietet. Offenbar antwortete man ihm mit einer nichtssagenden Email in der stand, daß ...der Patient die Entscheidungen über seine Therapien selbst treffen soll... Er begreift, daß man ihn als Patienten entweder nicht ernstnimmt oder ihn nicht verstehen will oder inkompetent ist. Sein letztes Posting ist de facto ein Abschied und ein klare, energische pauschale Absage an die moderne Medizin. Er schreibt (wie er sagt auf Anfrage), daß angeblich kein GNM-Arzt ihn unterstützt habe, so als ob er sich klarmachen würde, welche Konsequenzen für die NM eine gegenteilige Information hätte. Da er eine erfolgreiche hamersche Konfliktlösung absolviert hätte, und sich keinerlei aktueller Konflikte mehr bewusst sei, versteht er nicht, warum die erwartete Heilung nicht eintritt. Sein letzter Satz spricht von schliesslich von Schicksal. Einer Freundin überlässt Aldo kurz vor seinem Tode sämtliche Passwörter für das Internet, und diese Freundin soll nun seine Postings fortführen. Sie tut ihm nach dem Tode jedoch nicht den Gefallen. Ausdrücklich erwähnt sie eine erbliche Krebserkrankung in der Familie. Andere Familienmitglieder hätten nach einer Operation alle überlebt. Offenbar hatten Aldo und andere Familienmitglieder die familiäre adenomatöse Polyposis, die zu Tumoren führt, die zu den erblichen Tumorerkrankungen zählen und aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte die Annahmen der neuen Medizin nach Hamer widerlegt.

Spanien: Helena Lumbreras

 
Helena Lumbreras

Helena Lumbreras war 51 Jahre alt als man einen Tumor in der linken Brust entdeckte. Sie versuchte verschiedene alternative Behandlungsmethoden gegen ihre Krebserkrankung anzuwenden. Die Universitätsprofessorin und bekannte Francogegnerin starb jedoch letztendlich unter entsetzlichen Schmerzen und hinterliess zwei Töchter von 20 und 22 Jahren und einen Ehemann. Es folgten Behandlungsversuche durch einen Geistheiler (curandero) der vor den Wasserleitungen der Stadt warnte, therapeutisches Hören von Mozartmusik und Anwendungen von Fotos mit Bildern von Kathedralen die auf die Brust gedrückt wurden. Nach den Misserfolgen alternativer Methoden und dem Wachstum ihres Tumors sowie dem Auftreten einer Metastase in der Wirkeblsäule unterzog sie sich einer Chemotherapie und einer Bestrahlungstherapie. Sie wandte sich danach erneut enttäuscht den alternativen Methoden zu und versuchte eine Fiebertherapie (Hyperthermie) die sie nicht gut vertrug. Dann stiess sie zuletzt auf die Neue Medizin des Geerd Ryke Hamer, der Tip kam von einem Bekannten der bei einem Fernsehsender arbeitete. Ihre Tochter Valeria erklärte dass sie ein Hamerzentrum in Malaga anrufen sollte. In drei Wochen bist Du geheilt versprach man ihr telefonisch, wenn Du die Methode des Dr Hamer anwendest. Helena folgte blind den Anwesungen einer Stimme mit deutschem Akzent aus Malaga. Am 12.3. zog sie sich in ihr Zimmer zurück da sie nicht mehr aufstehen konnte. Die deutsche Stimme verbat ihr jegliches Schmerzmittel und sie solle keiner Chemotherapie zustimmen. Wegen der starken Schmerzen konnte sie jeweils nur eine Stunde am Tag schlafen und ass nichts mehr. Nach zwei Monaten der telefonischen Geisterdiagnosem erschien ein GNM-Arzt auf der Bildfläche, der Dr. Vicenç Herrera aus Barcelona. Herrera: Der Tumor in der linken Brust sei ein Hinweis auf einen Mutter-Kind-Konflikt. Als die Schmerzen weiter zunahmen und unerträglich wurden, sagte ihr ihr Arzt Herrera dass dies ein proceso de recalcificación (Wiederkalzifierung) sei und ein Zeichen der Heilung. Im Juni verschlechterte sich der Zustand dennoch und sie musste am 20. notfallmässig in ein Krankenhaus aufgenommen werden. Dort sah sie im Fernsehen einen Bericht über das Mädchen Olivia Pilhar das sich in Spanien aufhielt und erfuhr so daß Hamer in Deutschland die Approbation entzogen worden war. Zu ihrer Tochter Valeria sagte sie: «Ojalá lo hubiera sabido antes», (wenn ich das vorher gewusst hätte). Der letzte Arzt der sie nach der Hamerdoktrin behandelte war Vicenç Herrera Adell (43 Jahre alt im Jahre 1995), der nach 20 Jahren als Arzt 1992 auf die Hamer-Methode gestossen war. Am 4.8.1995 starb Helena unter starken Schmerzen. Die behandelnden Juan Puget und Vicenç Herrera wurden von den Angehörigen angezeigt. Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft wurde jedoch eingestellt. Das Colegio de Médicos de Barcelona verbat Herrera für zwei Jahre Behandlungen nach Hamer bei Krebs durchzuführen und Werbung für die neue Medizin zu machen. Herrera beschwerte sich beim übergeordneten Consejo del Colegio de Médicos de Catalunya, das ihm die Approbation entzog.

Quelle: Xavier Margarit (Barcelona), El Mundo vom 13.8.1995 http://www.elmundo.es/papel/hemeroteca/1995/08/13/sociedad/59623.html

weitere Todesfälle nach GNM-Therapie in Italien

  • Im Jahre 2005 verstarb eine 27 jährige italienische Studentin namens Ellen Pegoraro an Krebs, die bei einem Arzt in Behandlung war, der nach der germanischen neuen Medizin behandelt: Roberto Zanella aus Arqua Petrarca (PV). Zanella wurde damals wegen Totschlag angezeigt, die Ermittlungen gegen ihn wurden jedoch eingestellt, da er selbst in der Zwischenzeit an Krebs starb. (Quelle: Artikel in Giornale di Vicenza vom 19 Mai 2007)
  • 2007 starb in Padova ein 21 jähriger Mann an einem Hodgkin Lymphom (Morbus Hodgkin), der bei dem GNM-Arzt Paolo Rossaro aus Albignasego (Provinz Vicenza) in Behandlung war. Der 21-jährige lehnte wie sein Arzt eine Chemotherapie ab. Das Hodgkin Lymphom gilt als eine der Krebsarten mit der besten Prognose überhaupt bei rechtzeitiger und sachgerechter Therapie. Dies ist aus Studien an mehr als 14.000 Behandelten bekannt. Etwa 90% der behandelten Patienten überleben 5 Jahre, in den 60er Jahren waren es noch lediglich etwa 30%.
  • Gegen den Arzt Rossano ermittelte bereits vorher die Staatsanwältin Renza Cescon, da Rossaro schon vorher dem an Krebs (Lymphom) erkrankten 34 jährigen LKW-Fahrer Christian T. von einer Krebsbehandlung in einem Krankenhaus abriet. Er führte bei ihm stattdessen monatelang eine "Therapie" nach der GNM durch mit der Folge, daß es dem Patienten stetig schlechter ging, und er schliesslich notfallmässig ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Als dort alles rauskam, erstattete das Krankenhauspersonal Anzeige. ...Er ist ein Anhänger der Hamer Theorie meinte der LKW-Fahrer über seinen Arzt. Und weiter: ..Ich habe mich auf die Hamer Therapie versteift und glaubte, daß es die beste Lösung wäre, um gesund zu werden: Selbstwertgefühl und die Gewissheit, daß es mir gut ginge, als Antidot gegen den Schmerz. Aber das Lymphom wurde schlimmer.... Eine Rolle spielt hier eine private Organisation namens "Primum vitae" aus Polverara (primumvitae.jpg), deren Präsident Paolo Rossano ist. (Quellen: Artikel in Tageszeitung Mattino aus Padova vom 19.5.2007 und Giornale di Vicenza vom 19 Mai 2007)
  • Die 60 jährige und an Brustkrebs verstorbene Patientin Anna Tosin aus Vicenza war ebenfalls Patientin von dem nach der GNM therapierenden Arzt Rossaro. Nach Zeitungsartikeln soll sie ebenfalls auf Rat von Rossaro hin wie die anderen Krebspatienten von Rossaro auf jegliche Behandlung der evidenzbasierten Medizin verzichtetet haben. Über Rossaro wurde bekannt, daß er seine "Krebsdiagnosen" von Hirn-CTs ableitet und in einem Falle den Lungenkrebs als Folge des Todes des Vaters ansah. Bei Krebs soll er alleine auf psychologische Unterstützung sowie teures "ozeanisches Wasser" gesetzt haben. Gegen Rossaro läuft ein Ermittlungsverfahren, sämtliche Unterlagen und Restbestände an Medikamenten wurden beschlagnahmt und Zeugen befragt. Die Anklage lautet auf "omicidio colposo" art 589 cp und "lesioni colpose". Totschlag und Körperverletzung also. Auf omicidio colposo droht eine Freiheitsstrafe von 6 Monate bis 5 Jahre. Die Ärztekammer in Padova ermittelt ebenfalls und die Staatsanwaltschaft hat einen Gutachter beauftragt, die Fälle zu untersuchen.
  • 2007 tauchte ein Beitrag in einem nicht öffentlich einsehbaren internen Forum von Hameranhängern auf, der von einem angehenden Onkologen aus Rimini mit Namen E.T. (Name und Anschrift sind bekannt) geschrieben war. In diesem Beitrag zeigte der Onkologe sich nach anfänglicher Neugierde und Interesse für die Germanische Neue Medizin skeptisch, da ihm bekannt sei, daß bei nicht öffentlich bekannt gemachten GNM-Therapieversuchen an 8 Krebskranken kein einziger überlebt hätte. Einzelheiten wüsste ein Dr. Trupiano des wissenschaftlichen Komitees des Vereins ALBA fügte er hinzu. Nachdem dieser Beitrag in anderen Foren und in einem Zeitungsartikel öffentlich gemacht wurde, verschwanden über Nacht viele Beiträge im für Nichtmitglieder nicht einsehbaren Forum des GNM-Vereins ALBA. Im Juni 2007 wurde das Forum endgültig geschlossen und dies damit begründet, daß Aussenstehende die Kontrolle über das Forum übernommen hätten. Einen Bericht über die Therapieversuche gibt es von Seiten des Vereins ALBA nicht.

Weblinks

Referenzen