CoRe System
Kiran Schmidt (li) mit dem brasilianischen "Geistchirurg" und Scharlatan João de Deus bei der Vorstellung von CoRe

Das Inergetix-CoRe System (von COincidence REcognition, Zufallserkennung) ist eine computerbasierte Radionik-Anwendung aus der Pseudomedizin der Firma "Inergetix" aus Oregon House in Kalifornien.[1] Inhaber von Inergetix und Erfinder des Gerätes ist der 1962 in Stuttgart geborene Kiran Schmidt. Erkennbar seien mit dem Gerät

  • Allergien und Nahrungsunverträglichkeiten,
  • "Giftstoffbelastungen",
  • Pilze und Parasiten,
  • "Gehirnwellen Muster"

usw. Die physische Anwesenheit sei nicht unbedingt notwendig, heißt es in der Werbung. Auch im Sinne einer Fernheilung könne per Geistheilen Menschen und auch Pflanzen geholfen werden oder per Telefon ein spezieller "Klang" übermittelt werden.

Das Inergetix CoRe-System ist auch im deutschsprachigen Raum anzutreffen, der Vertrieb läuft dann über eine Schweizer Firma "CDS Enterprises" (Carla und David Snoad).[2] Preise sind im Internet nicht öffentlich einsehbar aufgeführt. Aus Berichten von unzufriedenen Kunden ist jedoch zu schließen, dass das System vor allem per Leasing angeboten wird, und zwar zu einem Preis von 12.000 bis 18.500 Euro. Neben dem CoRe-System (CoRe Informational System) werden von Inergetix auch eigene CoReSpace, CoRealms, CoReState, CoReIncidence, CoReNection, CoReOrdinates, CoReMatrix and CoRelements als eigene Erfindungen genannt.

Die in diesem Artikel thematisierte Methode ist nicht mit der – ebenfalls esoterischen – Core Energetic Therapy[3] eines John Pierrakos identisch.

Behauptetes Funktionsprinzip

Nach Angaben von Schmidt soll sein CoRe-System eine "Verteilungshäufigkeit von zufälligen Mustern" sammeln, auszuwerten und mit dem Zustand eines Patienten COrelieren können. Im Gegensatz zu Laboruntersuchungen würde das System lediglich "Wahrscheinlichkeitsaussagen" zu sich wiederholenden Mustern einer "holistischen Natur alles Existierenden" erstellen.

In der Werbung für das Produkt wird suggeriert, dass es de facto auf automatische Weise und per Computersoftware Diagnosen stellen könne.

Herzstück des CoRe-Systems ist offenbar das CIS (Inergetix CoRe Informational System) eine Software. Diese erhält Daten eines angeschlossenen Rauschgenerator, der eine zufällige Zahlenfolge erzeugen soll. das Zufallsergebnis scheint dann die Basis für zu findende "Befunde" beim Patienten zu sein. Zur Datenausgabe wird die Soundkarte des PCs benutzt auf dem die Software läuft. Merkwürdig ist jedoch die Inergetix-Behauptung, dass ihr System reproduzierbare Ergebnisse produziere.

Das angegebene Funktionsprinzip des pseudotherapeutischen Arms ist das so genannte "Prägen" (Imprinting): eine beliebige Substanz könne dank CoRe eine Medikamenteninformationen auf unbekannte Art eingeprägt werden, und zwar unter Berufung auf die Homöopathie.

Methode

 
Therapie Auswahlmenü im PC-Programm
 
Magnetfeldtherapie
 
Plasmagenerator
 
Inergetix Plasmalampe

Ein so genannter "Hologramm-Generator" erzeugt aus einer Rauschdiode ein Weißes Rauschen, das als Signal der Software über einen USB-Anschluss zugeführt wird.

Der Kunde wird über zwei Handelektroden und zusätzlich eine Fußelektrode mit einem Interface verbunden. Anschließbar sind zusätzlich rote LED-Lämpchen zur Hautbeleuchtung, eine Plasmalampe nach Royal Raymond Rife, ein bunter Plasma-Generator, eine Spule für Magnetfeldtherapien, eine Bioresonanz-Einheit und ein Kopfhörer. Die Bioresonanz-Einheit wird durch die Soundkarte des PCs dargestellt, und soll sowohl Signale aufnehmen als auch wiedergeben können.

Mit Hilfe der angeschlossenen Plasma-Lampe sollen alle möglichen Krankheiten durch simple Auswahl von einem bestimmten Menüpunkt des Programms beeinflussbar sein. Bei AIDS besipielsweise sei für die Lampe aus nicht näher erläuterten Gründen eine Betriebsfrequenz von 2.489 auszuwählen, bei Haarausfall 20 oder bei ALS (amytrope Lateralsklerose) 2.900.

Kiran Schmidt und Ehrentitel

 
Verleihung des Gregoriusorden "magna cruce ordinis sancti gregorii magni"
 
Ernennung in den "Medical order of the knights hospitaller"
 
Ernennung zum "Ritter des Silvesterordens" eques ordinis sancti silvestri papae

Der aktuell in Kalifornien lebende Schmidt gibt an, 1962 geboren zu sein und Physik studiert zu haben. Nach seinen Angaben wurde er auch mit dem katholischen Sylvesterorden (Ordo Sanctus Silvestri Papae) vom Papst ausgezeichnet.[4] Des weiteren ist "Seine Exzellenz the Chevalier Doctor Kiran Schmidt" auch Großmeister des "Medical Order of the Knights Hospitaller", wie er in einem Schreiben von Kardinal Angelo Sodano von November 2010 angibt. Auch sei er Mitglied des Gregoriusordens "magna cruce ordinis sancti gregorii magni".

Schmidt trat 2007 (zusammen mit "Prof. Dr." William Nelson, Konstantin Meyl, Fritz-Albert Popp, Hartmut Müller, Karl Maret und anderen) als Referent auf einem Symposium des DGEIM auf.[5]

Kontakt zu Esowatch

 
von Schmidt per "informational spirit" fabrizierte "Evaluation for Editor Inergetix Esowatch E1" vom 14.2.2011

Wie Schmidt gegenüber Esowatch im Februar 2011 mitteilte, eignet sich sein CoRe-System auch zum Verfluchen von Personen, die Dinge schreiben, die ihm nicht gefallen. Er habe an seinem Gerät eine spezielle Programmierung vorgenommen, wodurch es einen Autor des Esowatch-Wikis mit Schutz bewerfen und in dessen Leben unangenehme "dramatische Ereignisse" hervorrufen würde. Da Schmidt von Kalifornien aus tätig ist, ist die Reichweite dieser Fernwirkung, die er auch "Informationsbesendung" nennt, mit rund 10.000 km anzusetzen. Beobachtungen zur Wirksamkeit liegen bislang nicht vor.

Siehe auch

Weblinks

Quellennachweise